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Verfahren zur Darstellung von aminosubstituierten Chinolinverbindungen
Verfahren zur Darstellung von Chinolinrerbindungen mit basisch suli.stituierter
aliphatischer Seitenkette sind bekannt (vgl. die Patentschriften 268 93.4 279
193, 285 637, 330813, 3809#i8 sowie die schweizerischen Patentschriften 92 oor,
92607, 92-6o8, 92 6o9, ferner Ber. 5o [19171, Seite 1499). Sie waren bisher
jedoch nur auf umständlichem Wege und mit schlechten Ausbeuten zugänglich.
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Demgegenüber war es überraschend, daß Chinolinverbindungen mit basisch
substituierter aliphatischer Seitenkette in vorzüglichen Ausbeuten erhalten werden,
wenn man o-Aminobenzaldehyde bzw. o-Aininophenylketone oder deren Substitutionsprodukte
mit aliphatischen Am.inoketonen in verdünnter Lösung mit oder ohne Zusatz von Katalysatoren,
wie Natronlauge, Kalilauge, Piperidin, Diäthylam,in und anderen, längere Zeit bei
gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur zur Einwirkung bringt.
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Aus den Arbeiten von r r i e d 1 ä n d e r und seinen Mitarbeitern
(siehe z. B. Der. 25 [18921, Seite 1752) ist bekannt geworden, daß die von
Aininobenzaldehyd ausgehende Synthese von Chinolinverbindungen vielfach auf Schwierigkeiten
stößt und mit manchen Aldehyden und Ketonen überhaupt nicht durchzuführen ist. Es
war daher nicht vorauszusehen, wie sich basisch substituierte Ketone mit höhergliedriger
aliphatischer Kohlenstoffkette gegenüber dein o-Aminobenzaldehyd verhalten würden.
Beispiel i 122 Gewichtsteile o-Alninobenzaldehyd werden in 20 ooo Gewichtsteilen
Wasser gelöst und mit 157 Gewichtsteilen Diäthylamin-4-pentanon versetzt und die
Lösung 7 Tage bei gewöhnlicher Temperatur stehenlassen. Dann wird mit Kaliu,incar»oiii..it
die Base ausgesalzen und das Ganze wiederholt au,sgeäthert. Die ätherische Lösung
wird mit verdünnter Salzsäure ausgeschüttelt. Die salzsaure, wäßrige Lösung wird
dann mit Natriuinacetatlösung bis zur kongoneutralen Reaktion versetzt und dreianal
a@usgeäthert. Die w * ä ßrige Lösung Z, wird hierauf mit Kaliumcarbonat und Natronlauge
alkalisch gemacht und mit Wasserdampf kurze Zeit destilliert. Das im Destillationskolben
zurückgebliebene Öl wird in Äther aufgenommen und die ätherische Lösung finit Kaliunicarbonat
getrocknet. Der Äther wird abgedampft, und das zurückbleibende Öl wird fraktioniert.
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Die so gewonnene Base zeigt hei 2,5 inin Druck den Siedepunkt 159°,
sie ist ein farbloses
01 und bildet mit ätherischer Salzsäure
ein weißes, in Wasser leicht lösliches Hydrochlorid.
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In essigsaurer Lösung mit Kaliumb:ichromat versetzt, gibt die Base
ein in Wässer schwer lösliches, gelbes l;r_vstallinisches Cliromat. Beispiel e 122-
Gewichtsteile o-Aminob.enzaldehyd werden in 5oo Gewichtsteilen absolutem Alkohol
gelöst und mit 157 Gewichtsteilen D.iäthylamino-d.-pentanon und 5 Tropfen
Diäthylam:in mehrere Tage auf 6o bis So' erhitzt. Der Alkohol wird dann abdestilliert
und das zurückbleibende Öl in verdünnter Salzsäure gelöst. Die weitere Aufarbeitung
erfolgt wie .in Beispiel i beschrieben. Die so gewonnene Base ist identisch mit
der des Beispiels i. Beispiel 3 7 Gewichtsteile oAminoacetophenon werden in rooo
Gewichtsteilen Wasser und 8 Gewichtsteilen Diäthylamino-4-pentanon unter Rühren
etwa 4. Tage zum Sieden erhitzt. Nach Beendigung der Umsetzung ,wird das neue Produkt
wie in Beispiel i gewonnen. Es stellt ein farbloses Öl dar und zeigt den Siedepunkt
1¢5 bis i5o° bei 1,5 bis 2 mm Druck. Beispiel q. 121 Gewichtsteile o-Aminobenzaldehyd
werden mit 266 Gewichtsteilen N-(5-Ketohexyl-i)-toluolsulfonsäureamid der Formel
CH, - C,H4 - SO= - NH - (CH=)" - CO - CHg in einer aus 5oo Gewichtsteilen Methylalkohol
und Zoo Gewichtsteilen Wasser unter Zugabe von 2 Gewichtsteilen Pyridin hergestellten
Lösung bei gewöhnlicher Temperatur 2¢ Stunden gerührt. Nach Beendigung der Kondensation
wird das Reaktionsgemisch auf dem Wasserbade zur Trockne verdampft und der Rückstand
durch achtstündiges Erhitzen mit starker Salzsäure in abgeschlossenem Gefäß verseift.
Die salzsaure Lösung wird bis zum Verschwinden der salzsauren Reaktion gegen Kongo
mit Natriutnacetatlösung versetzt und von einer dabei sich ausscheidenden dunklen
Fällung abgetrennt. Das Filtrat wird mit Natronlauge alkalisch gemacht und das ausgefallene
Öl in Äther aufgenommen. Aus der ätherischen Lösung wird nach dem Trocknen und Abdampfen
des Äthers durch fraktionierte Destillation ein farbloses Öl mit dem Siedepunkt
132 bis 134' unter i mm Druck erhalten. Es erstarrt in der Kälte zu Krystal-1en
vom Schmelzpunkt 5 i'.
Beispiel s 121 Gewichtsteile o Azninobenzalclehyd
und 115 Gewichtsteile i-Methylaminopentan-4-on CH3 - CO - CH= - CH= - CH" - NHCH,,
werden in 2o ooo Gewichtsteilen Wasser gelöst und wie in Beispiel i behandelt. Die
daraus erhaltene neue Verbindung stellt ein farbloses Öl dar und zeigt den Siedepunkt
135 bis 137° bei 1,5 mm Druck.
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Das hierzu verwendete Aminoketon wurde durch Umsetzung von Methylaminoäthylchlorid
Cl - CH= - CH= - \ HCH" mit N atriumacetes.sigester und Spalten mit 35prozentiger
Schwefelsäure als farblose Flüssigkeit vom Siedepunkt von 72 bis 76° bei i5 mm Druck
erhalten.