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Wägevorrichtung mit elektrischer Steuerung des Zulaufes und der Drehbewegung
des Wägegefäßes Es gibt bereits Wägevorrichtungen mit elektrischer Steuerung des
Zulaufes und der Drehbewegung des Wägegefäßes beim Erreichen einer durch die Lage
eines Kontaktgliedes bestimmten Zeigerstellung. Nach der vorliegenden Erfindung
ist der Kontakt als eine in einem sekundären Stromkreis liegende Funkenstrecke ausgebildet,
die durch Tnduktion einen kräftigen Stromstoß in einem primären Wechselstromkreis
erzeugt, der vor Beendigung des Wägevorgangs geschlossen wird. und dieser Stromstoß
steuert den Zulauf und das Wägegefäß unter Zwischenschaltung eines Relais. Zu diesem
Zweck ist an der Entriegelungsvorrichtung für die Zulaufklappe eine Kontaktvorrichtung
angebracht, derart, daß der Primärstromkreis bei Einleitung des Wägevorgangs geschlossen
wird, jedoch nach dem durch Übergang des Funkens herbeigeführten Kontaktschluß wieder
geöffnet wird, wobei diese Öffnung durch einen gesteuerten Teil, beispielsweise
die Zulaufklappe, herbeigeführt wird.
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Die Zeichnung stellt schematisch eine derartige Wägevorrichtung dar,
und zwar zeigt die Abb. i eine Gesamtanordnung und Abb. 2 eine Einzelheit.
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Das Wägegefäß 6 ist drehbar unterhalb der Plattform q. gelagert und
mag in bekannter Weise in eine Anzahl von hier nicht dargestellten Abteilen, gebildet
durch von der Achse ausgehende Radialwände, zerlegt sein. Ein an diesem Drehgefäß
angebrachter, nicht dargestellter Zahnkranz steht beispielsweise durch ein Kegelvorgelege
in Verbindung mit der senkrecht gelagerten Welle i i. Der Zulauf der abzuwägenden
Masse zu dem Drehgefäß 6 erfolgt durch die Rinne 28, deren Zulauföffnung durch eine
Verschlußklappe 29 verschlossen werden kann.
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An dieser Verschlußklappe 29 ist bei 38 ein für gewöhnlich nach außen
gedrängter Riegel angeordnet, der in die dargestellte Lage durch eine Feder o. dgl.
gedrückt wird. Während der Zuführung des abzuwägenden Materials wird die Klappe
29 in Freigabestellung für den -Zulauf 28 dadurch gehalten, daß eine Klinke 37 mit
ihrer Nase sich von unten gegen den Riegel 38 legt. Diese Klinke 37 steht durch
eine Zunge 39 mit einem Hebel 36 in Verbindung, gegen dessen freies Ende sich die
Spitze eines Magnetankers 33 anlegt. Befinden sich also die Teile in der in der
Abbildung gezeigten Lage, so wird die Klappe 29 in »Offen«-Stellung gehalten, solange
der Hebel 36 nicht ausschwingen kann. Wird jedoch der Anker 33 von dem am Gestell
32 befestigten Elektromagneten 31 angezogen, so wird dadurch Klinke 37 und Hebel
36 unter dem Einfluß des Riegels 38 und des Gewichtes der Klappe z9 in der Uhrzeigerrichtung
ausgeschwungen, und die Klappe 29 fällt in ihre Abschlußlage.
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Der Elektromagnet 31, der demnach bei seiner Erregung die Entriegelung
der Klappe besorgt, liegt in einem Stromkreis, ausgehend
vom Pol
46. Dieser Stromkreis enthält auch den Kontakt 44 eines für gewöhnlich offenen Schalters
43, den Leiter 41, Elektromagneten 3i, und er geht durch den Leiter 42 zum anderen
Pol zurück. Solange der Schalter 43 geöffnet ist, kann also eine Erregung des Elektromagneten
31 nicht stattfinden, und die Feder 34 hält den Anker 33 in der dargestellten Lage
fest.
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Parallel zu dem eben erwähnten Stromkreis liegt ein anderer Stromkreis,.
bestehend aus dem Leiter 48, einer Spule 49 mit hoher Impedanz und einem Elektromagneten
47, der dem Schalter 43 gegenüberliegt und welchem dieser Schalter als Anker dient.
Der Strom setzt sich vom Elektromagneten 47 zu einem Kontakt 51 eines anderen Schalters
52 fort, der von der Stellung des Hebels 36 abhängt und bei der dargestellten Lage
dieses Hebels 36 geschlossen ist, so daß dieser Stromkreis an und für. sich geschlossen
wäre und eine Erregung des Elektromagneten 47 stattfinden könnte, wenn nicht die
hohe Impedanz der Spule 49 die Erregung dieses Elektromagneten verhinderte.
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Eine mit dem Drehgefäß 6 verbundene Zahnstange 74 steht in Eingriff
mit einem Ritzel auf einer Zeigerwelle 7i, deren Zeiger 72 über einer Skalenscheibe
73 spielt. Ein geerdeter Leiter 86 steht mit dem Zeiger 72 in Verbindung, und bei
seiner Drehung geht dieser Zeiger 72 an einer Funkenelektrode 87 vorüber, die mittels
eines Leiters 88 an eine einerseits geerdete Sekundärspule 85 angeschlossen ist.
Die Funkenelektrode 87 kann am Umfang der Scheibe 73 in bereits bekannter Weise
verstellt werden, um den Übergang des Funkens zwischen Zeiger 72 und Elektrode 87
an einer wahlweise bestimmbaren Stelle in der Zeigerbahn, d. h. bei Erreichung eines
bestimmten Gewichtes im Drehgefäß 6, herbeizuführen.
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Beim Vorbeigang des Zeigers 72 an der Elektrode 87 wird in der Sekundärspule
85 und demnach auch in der Primärspule 49 durch Induktion ein kräftiger Stromstoß
erzeugt, der nun genügt, den Elektromagneten 47 so zu erregen, daß der Schalter
43 seinen Kontakt 44 schließt. Hierdurch ,,wird der Elektromagnet 31 mit Strom versorgt,
worauf dessen Anker 33 sofort angezogen wird und den Hebel 36 freigibt. Der Hebel
36 und die Halteklinke 37 schwingen in der Uhrzeigerrichtung in die gestrichelt
dargestellte Lage unter dem Einfluß des Gewichtes der Abschlußklappe 29, die nunmehr
in ihre Verschlußlage für die Rinne 28 fällt.
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Diese Klappe 29, die die Ausschwingung des Hebels 36 herbeiführt,
öffnet dadurch den Schalter 52, um damit auch den Stromkreis des Elektromagneten
47 zu unterbrechen und diesen Elektromagneten wieder stromlos zu machen.
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Der Fall der Klappe 29 wird nun dazu ausgenutzt, eine Bremse zu entriegeln,
welche während des Füllvorgangs das Drehgefäß 6 gegen Drehung sicherte. Ein an der
Klappe 29 angeordneter Arm 56 trägt einen Schalter 63. dessen Kontakt bei 64 angeordnet
ist. Die Bewegung der Klappe 29 nach Freigabe der Sperrvorrichtung 36, 37, 38 erfolgt
erst langsam, da der Arm 56 an dieser Klappe mit einer Ölbremse 57 verbunden ist,
welch letztere der Fallbewegung der Klappe erst einen Widerstand entgegensetzt und
nur, nachdem sie fast in Abschlußstellung geraten ist, diesen Widerstand in bekannter
Weise ausschaltet. Es findet also ein rascher Schluß des Kontaktes 64 statt, wodurch
ein vom Pol 42 ausgehender Stromkreis 66 geschlossen wird, der den Schalter 63,
den Kontakt 64, einen Elektromagneten 67 und die Magnete 26 enthält. Bei Erregung
der letzteren wird eine Bremsscheibe 2i, die für gewöhnlich eine andere Bremsscheibe
18 festhält, entgegen dem Druck einer Feder angehoben, und die Scheibe 18 wird freigegeben
und kann sich drehen. Die Drehung dieser Scheibe erfolgt von der vom Drehgefäß 6
gesteuerten Welle i i aus unter Einschaltung eines Vorgeleges i2, das eine andere
Welle 13 mit erhöhter Geschwindigkeit antreibt. Die Geschwindigkeit wird dadurch
zu einer gleichförmigen, daß auf dieser Welle ein Fliehkraftregler 16 angebracht
ist, durch dessen Ausschwingung die Bremsscheibe i8 mehr oder weniger gegen die
von den Magneten 26 etwas gelüftete Gegenscheibe 21 angedrückt wird. Diese Bremsanordnung
bildet jedoch nicht den Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
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Die durch den elektrischen Stromkreis 66 ausgelöste Bremsvorrichtung
26, 21, 18 gestattet dem Drehgefäß 6, sich zu drehen und ein neues ungefülltes Abteil
vor die Beschikkungsrinne 28 zu bringen. Hierbei bringt eine am Drehgefäß angeordnete
Hubnase 53 mittels der Rolle 54 die Abschlußklappe -29 wieder in ihre »Offen«-Stellung.
Dabei geht der Riegel 38 von unten an der Klinke 37 vorbei und hebt sie in die in
vollen Linien dargestellte waagerechte Lage. Durch diese Bewegung wird auch der
Arm 36 an dem Anker 33 des Elektromagneten 3i, der nunmehr stromlos ist, vorbeigedreht,
und der Anker 33 gerät dann unter dem Einfluß der Feder 34 sofort wieder in die
in vollen Linien gezeigte Sperrlage für den Hebel 36. In dieser Sperrlage ist der
Schalter 52 geschlossen, so daß die Stromkreise alle in dem ursprünglichen Zustande
sind, denn beim Anheben der Klappe 29 durch die Hubnase 53 wird auch der Schalter
63 an der Klappe 29
geöffnet werden. Mit dem Eintritt eines leeren
Wägeabteils in Wägestellung kehrt auch der Zeiger 72 in die Nullage vor der Scheibe
73 zurück, und die Waage ist wieder betriebsfertig.