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Einrichtung zur selbsttätigen Entnahme abgewogener Portionen von schüttfähigem
oder pulverförmigem Gut aus einem Speicher Vorliegende Erfindung bezieht sich auf
eine Einrichtung zur selbsttätigen Entnahme von Schüttgut bzw. von pulverförmigem
Gut aus einem Vorratsbehälter, wie z. B. einem Silospeicher, und zur portionsweisen
Verpackung desselben unter Überwachung des Verpakkungsgewichts durch eine selbsttätige
Waage. Es sind diesem Zweck dienende Einrichtungen bekannt, bei welchen einer Entleerungs.
öffnung des Silos oder sonstigen Speichers für das in Portionen zu verpackende Gut
eine Entnahmevorrichtung mit einer kraftgetriebenen drehbaren Taschenwalze vorgelagert
ist, welche die Zuführung des Gutes aus dem Silo zum Verpackungsbehälter vermittelt.
Die Erfindung bezweckt eine zuverlässige Beherrschung der einzelnen Materialportionen
entsprechend dem vorgeschriebenen Gewicht mit gegenüber bekannten Einrichtungen
der genannten Art vereinfachten Mitteln.
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Zur Erreichung dieser Zwecke wird gemäß der Erfindung die Entnahmetrommel,
in deren Taschen das Gut aus dem Silo oder sonstigen Speicher hineinfällt, in einer
zu ihr konzentrischen Verschlußschiebertrommel gelagert, deren Verschlußschieber
einander diametral gegenüberliegen und in einer gewissen Einstellage sowohl den
Silo gegen die Entnahmetrommel als auch diese gegen den Wägebehälter absperren.
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Wenn sowohl für die Entnahmetrommel als auch für die Verschlußschiebertrommel
motorischer Antrieb mit zugeordneten Steuerschaltorganen vorgesehen wird, dann kann
durch geeignete Beherrschung der im normalen Betrieb stets in der gleichen Richtung
erfolgenden Drehung beider Trommeln eine genaue Zumessung der Materialportionen
zum Wägebehälter unter dem Steuerungseinfluß der Waage erfolgen.
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Die Lagerung der Entnahmetrommel in der Drehschiebertronunel ergibt
eine Entlastung der ersteren vom Druck des Gutes im Silo, und die im normalen Betrieb
stets in dem gleichen Drehsinn erfolgende Drehung der Trommeln gestattet wenigstens
für die Drehschiebertrominel die Wahl eines Motors, der frei ist von der Komplikation,
«-elche mit der Ermöglichung eines Antriebes in beiderlei Drehsinn verknüpft ist,
während für die Entnahmetrommel allerdings zweckmäßig ein in beiderlei Drehsinn
laufender Motor gewählt wird, um bei ungebührlich ansteigendem Widerstand infolge
Einklemmens eines Fremdkörpers eineRücklaufbewegung herbeizuführen, wie.dies später
bei Erläuterung des
zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiels
ersichtlich werden wird.
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Auch für die Steuerschalter in den Stromkreisen der Motore und des
Entleerungsventils des Wägebehälters ergeben sich günstige Bedingungen, wie ebenfalls
später ersichtlich werden wird. Diese Besonderheiten des Ausführungsbeispiels, «-elche
in den Ansprüchen 2 bis ; gekennzeichnet sind, sollen jedoch nur in Verbindung mit
dem Gegenstand des Anspruchs i als geschützt gelten.
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Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel auf den beigefügten
Zeichnungen veranschaulicht.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht der Entnahmevorrichtung vor der Auslaßöffnung
des zu entleerenden Silos nebst dem dieser nachgeschalteten Wägebehälter und den
Verschluß für den letzteren.
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Fig.2 ist eine Teilansicht der Waage, welche in einem in Fig. i auf
der rechten Seite angeordneten Gehäuse untergebracht ist.
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Fiel. 3 ist ein Grundriß der Entnahmevorrichtung, welche der Entleerungsöffnung
des Silos nachgeschaltet ist.
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Fig. 4 ist ein Längsschnitt durch die Entnahmevorrichtung bei geschlossener
Entleerungsöffnung.
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Fig. 5 ist ein Querschnitt durch .die Etitnahmev orrichtung nach der
Linie 5-5 der Fig. 4.
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Fig.6 ist ein Schema der Arbeitsstromkreise für die Betätigung der
zur Entnahme des Gutes aus dem Silo und zur L'berführung in die Packbehälter dienenden
Organe, wobei vorausgesetzt ist, daß sich die Teile in ihrer unwirksamen oder Grundstellung
befinden.
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Der Hauptteil der Entnahmevorrichtung besteht in bekannter Weise aus.
einer Taschenwalze io, welche mit parallel zu ihrer Achse laufenden Taschen oder
Rinnen ii zur Aufnahme des Gutes versehen und in einem Gehäuse gelagert ist, dessen
Materialzulaßkanal seitlich von gegeneinander geneigten Leitflächen 9 begrenzt ist.
Die Walze io vermag den Inhalt ihrer Taschen durch einen Entleerungsstuzen 12 dem
Wägebehälter zuzuführen, welcher von einem Trichter 2 gebildet wird, der an der
Waage hängt, von welcher die in Fig. i sichtbaren Teile 3 vermittels Haltern 4 an
Gestellteilen 5 befestigt sind, die auch das Waagebalkengehäuse 6 tragen.
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Das Gehäuse für die Taschenwalze io ist mit einem oberen rahmenartigen
Teil? versehen, vermittels dessen es an einem entsprechenden Flansch der Entleerungsöffnung
des Silos befestigt werden kann. Auch am unteren Ende des Gehäuses der Taschenwalze
ist ein rahmenartiger Flansch 8 vorgesehen, gegen den sich der trichterartige Wägebehälter
2 mit seinem oberen Rande anzulegen vermag. Die Taschenwalze io ist hohl gestaltet
und enthält in ihrem Innern Kugeln 14, welche auf einer unregelmäßigen Umschließungsfläche
13 der Walzenhöhlung zu rollen vermögen, so daß sie bei ihrer Bewegung die Taschenwalze
einer Klopfwirkung aussetzen und die zuverlässige Entleerung der Taschen von dem
darin befindlichen Gut herbeiführen.
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Die zur Entnahme des Gutes aus dem Silo dienende Taschenwalze vermag
sich innerhalb eines trommelartigen Gehäuses 15 zu drehen. dessen Wandung Drehschieber
i6, 17 bilden. Durch Betätigung der Drehschieber 16, 17 können die einander gegenüberliegenden
(-)ifnungen 9 und 12 des Gehäuses wahlweise geschlossen und geöffnet werden. Die
Drehschieber 16, 17 können sich dicht an die Gehäuserippen anschließen, welche die
Öffnungen 9 und 12 begrenzen, so dali bei geschlossenen Drehschiebern kein Material
aus der Öffnung auszutreten und in die Entleerungsöffnung 12 zu gelangen vermag.
Die Drehschieber 16, 17 sind an Stirnplatten i9, 2o befestigt, welche mit hohlen
Achszapfen 21, 22 ausgerüstet sind, die in Lagerre 23, 24 laufen, die ihrerseits
in Endplatten 25, 26 sitzen, welche den Abschluß des Gehäuses bewirken und einen
solchen Durchmesser haben, daß nach ihrer Entfernung auch die Trommel mit den Drehschiebern
16,17 und der Taschenwalze entfernt werden kann. An den hohlen Achszapfen
22 kann eine elastische Kupplung 27 angreifen, welche mit der Welle 28 verbunden
ist, die die Bewegung eines Motors 29 mit Übersetzung ins Langsame auf den Kupplungsteil
27 überträgt. Der Motor 29 kann an einem Arm 30 des den Drehschieber und
die- Taschenwalze aufnehmenden Gehäuses gelagert sein. Auf die vom Motor 29 angetriebene
Welle vermag eine Federbremse einzuwirken, welche magnetisch gelöst «-erden kann.
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Die Taschenwalze io wird von Wellen 31, 32 getragen, die in Lagern
33, 34 liegen, welche letzteren in den Hohlwellen 22 und 21 sitzen. Der Antrieb
der Welle 31 erfolgt über eine elastische Kupplung 35 durch einen Motor 36, und
zwar ebenfalls über ein die Motorgeschwindigkeit herabsetzendes Getriebe. Der Motor
36 kann verhältnismäßig schwach sein, da der Drehschieber 16 die Rolle io von dem
Materialdruck im Silo entlastet, so daß nur ein geringes Drehmoment erforderlich
ist, um die Welle zu drehen, da zweckmäßig die Drehung der Taschenwalze und der
Walze 15 mit den Drehschiebern 16 und 17 gleichzeitig erfolgt.
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Zwischen den Enden der Taschenwalze io und den Stirnplatten i9, 2o
wird zweckmäßig ein gewisser Zwischenraum 37 belassen. Dieser Zwischenraum verhindert,
zusammen mit
der Erschütterungswirkung der Kugeln 1q., daß sich
das zu verpackende Gut (Zement) zwischen den benachbarten Flächen festsetzt, und
trägt zur störungsfreien Funktion der Vorrichtung bei.
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Da für die Drehschiebertrommel 15 und die Taschenwalze io getrennte
Antriebe vorgesehen sind, können sie sich unabhängig voneinander in beliebiger kichtung
drehen. Wenn sich Material zwischen der Kante einer Tasche ii und einer Kante i8
des Umschließungsgehäuses festsetzt, kann durch Änderung der Drehrichtung der Walze
dieses entfernt werden, sofern es nicht von ungewöhnlicher Größe ist.
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Die Entleerung des trichterförmigen Wägebehälters 2 erfolgt durch
ein drehbares Entleerungsventil 4.o, welches zwischen ähnlichen Gehäuseteilen arbeitet
wie die Drehschiebertrommel 15. Das Entleerungsventil kann über eine elastische
Kupplung 4.1 vermittels eines Motors 4.2 angetrieben werden, wobei ebenfalls zweckmäßig
die Motorgeschwindigkeit ins Langsame übersetzt wird und eine magnetisch betätigte
federnde Bremse vorgesehen ist, um die Bewegung zu überwachen. Der andere Wellenzapfen
des Entleerungsventils q.o dient dazu, einen Schalter oder Komrnutator .43 zu betätigen,
dessen Funktion später näher erläutert werden wird.
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Eine magnetische Klopfeinrichtung 4q., welche an der Wand des Trichters
2 befestigt ist, dient dazu, der Trichterwand rasche Schläge zu übermitteln, um
die vollständige Entleerung des Trichters zu sichern.
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Die Waage kann eine beliebige übliche Ausbildung haben und einen Tarierbalken
4.5 aufweisen, der mit einem Gehänge 4.6 ausgerüstet ist, welches um den Waagebalken
47 greift und an dem das übliche Gewicht 4.8 sitzt. Eine Anzeigescheibe 49 mit der
üblichen Skala, über welche ein Zeiger 5o schleift, dient einem doppelten Zweck,
nämlich erstens dazu, der Bedienungsperson anzuzeigen, daß eine Materialportion
entnommen werden kann, und zweitens dazu, gewisse Steuerstromkreise zu betätigen.
Aus diesem Grunde ist die Anzeigescheibe mit einem drehbaren Träger 51 versehen,
welcher durch den Tarierbalken 45 vermittels eines Lenkers 5 2 betätigt wird. Wenn
die Schalter für die Steuerstromkreise mit O_uecksilberkontakten arbeiten, dann
ist der Träger 51 mit Federn versehen, an denen Stellschrauben 53 sitzen, so daß
die Schalter passend eingestellt werden können. Das Gehäuse, in welchem, die zur
Waage gehörigen Balken untergebracht sind, ist für gewöhnlich geschlossen. Die Hebel,
welche die Verbindung zwischen dem trichterförmigen Waagegehäuse 2 und der Waage
vermitteln, sind mit .; bezeichnet und stehen mit dem Tarierbalken in. üblicher
Weise durch Lenker 5.4 in Verbindung.
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Die Arbeits-und Steuerstromkreise sind in Fig.6 dargestellt, und zwar
in demjenigen Zustand, welcher der vollgeschlossenen Lage des unteren Verschlußorgans
entspricht.
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Wenn der Strom für die Antriebsmotore geschlossen wird, dann beginnt
die Drehschiebertrommel 15 sich sofort zu drehen- und die Drehschieber 16, 17 zu
öffnen. Gleichzeitig wird auch die Taschenwalze io in Umdrehung versetzt.. Die Drehschiebertrominel
15 wird nur so lange gedreht, bis die von den Drehschiebern 16, 17 verschlossenen
üffnungen völlig freigelegt sind.
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Die Taschenwalze io setzt aber auch nach erfolgtem Stillstand der
Drehschiebertrommel 15 ihre Drehbewegung fort, bis sich die Füllung im Trichter
2 dem vorbestimmten Gewicht nähert, welches der Einstellage des Gewichts 48 an dem
Balken 47 entspricht. Die Drehung der Taschenwalze wird etwas früher unterbrochen,
als bis die vorgeschriebene Gewichtsmenge im Trichter erreicht ist, um einen Ausgleich
für das bereits noch im Fallen befindliche Gut zu schaffen. Wenn die Drehschiebertrommel
15 ihre Schließbewegung beginnt, dann wird der Motor 36 stillgesetzt, worauf die
Drehschiebertrommel 15 sich unter Mitnahme der Walze io in die Schließstellung bewegt.
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Wenn die Füllung des Trichters innerhalb der vorgesehenen oberen und
unteren Gewichtsgrenze liegt, kann der Stromkreis für den Motor 42 geschlossen werden,
um das Entleerungsventil 4.o zu öffnen. Dieses Ventil kann schrittweise geöffnet
werden, aber es kann nicht in einer teilweisen Schließstellung beharren, so daß
der Bedienungsmann kein Gut im Wägetrichter zurückbehalten kann. Wenn der Tarierbalken
in die Einspiellage gelangt, nachdem die ganze Trichterfüllung entleert worden ist,
dann wird das Entleerungsventil selbsttätig geschlossen, ohne daß es einer Handbetätigung
bedarf. Die Klopfvorrichtung 4..4 beginnt nach Schließung des Stromkreises für den
Motor des Entleerungsventils zu arbeiten, und während.dies geschieht, wird das Entleerungsventil
geöffnet und bleibt so lange geöffnet, als ein durch einen Druckknopf zu betätigender
Kontakt im Stromkreis des Motors für das Entleerungsventil geschlossen ist.
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In Fig. 6 sind alle Kraftstrom führenden Leitungen mit stärkeren und
die Steuerstromkreise mit schwächeren Linien dargestellt. Die Schließung des.auf
der Zeichnung nicht dargestellten Netzschalters legt .die Hauptleiter Li, L. und
L3 an Spannung und bewirkt, daß die Relais R., R3 und R5 erregt «-erden und ihre
Anker anziehen. Die Erregung
der Relais kommt dadurch zustande,
daß ihre Wicklungen in Stromwegen liegen, welche die Hauptleiter L3 und L2 miteinander
verbinden, und zwar führt der Stromkreis für die Relaiswicklung R2 über den zum
Schalter 43 des Antriebsmotors für das Entleerungsventil 40 gehörigen Kommutator
55, der durch eine Steuerleitung Cl mit der Relaisspule L2 verbunden ist; der Stromweg
für die Relaisspule R3 führt über den Anlasser S1 und derjenige für die Relaisspule
R;, durch eine Steuerleitung C2 über den Kontakt eines Schalters 57, welcher durch
eine Nockenscheibe 56 betätigt wird.
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In Verbindung mit der Erregung der Relais R2, R3 und RS erfolgt auch
eine Schließung der Anlaßschalter S2 und S3 für die Antriebsmotore 36 der Taschenwalze
ro und ferner 29 der Drehschiebertrommel 15. Gleichzeitig mit der Schließung des
Stromkreises für den Motor 29 werden die Magnete der Federbremse Bi erregt, so daß
die Bremse die Motorwelle freigibt. Wenn die Drehschiebertrommel 15 eine Viertelumdrehung
von der in Fig.4 und 5 dargestellten Lage aus zurücklegt -und in die in Fig.3 dargestellte
volle Offenstellung gelangt ist, dann veranlaßt die Nockenscheibe 56, welche zwei
gegenüberliegende ausladende Nocken besitzt, die Öffnung des Schalters 57, wodurch
die Verbindung zwischen dem Hauptleiter L3 und der Steuerleitung C2 unterbrochen
wird, so daß das Relais RS stromlos und der Anlaßschalter S3 geöffnet wird. Wenn
das geschieht, dann wird der Stromkreis des Motors 29 unterbrochen und der Magnet
der BremseBl stromlos, so daß die Bremse in Wirksamkeit tritt- und den Motor daran
verhindert, die Drehschiebertrommel über die volle Offenstellung hinaus zu drehen.
Nachdem die Drehschiebertrommel ihre volle Offenstellung erreicht hat, so daß die
Taschenwalze to ihr aus dem Silo zufließendes Gut an den Wägetrichter 2 weiterzugeben
vermag, setzt der Motor 36 seine Drehbewegung fort, bis der Wägetrichter das vorgeschriebene
Gewicht, vermindert um das Gewicht des im freien Fall befindlichen Gutes, erreicht
hat.
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Wenn dieser Zustand erreicht ist, dann macht der Waagebalken eine
hinreichende Drehung, um eine Verstellung des Trägers 51 herbeizuführen, welche
zur Betätigung von vier diesem zugeordneten Schaltern genügt, welche Schalter Quecksilberschalter
sein können. Der Schalter 59 ist so eingestellt, daß er bei einer Waagebalkenbewegung
geschlossen wird, die genügt zum. Ausgleich für das im Fallen befindliche Gut.
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Die Schließung des Schalters 59 bewirkt einen Anschluß des Hauptleiters
L3 an den Steuerleiter C3, welcher über das Relais R4 mit dem Hauptleiter L2 verbunden
ist, so daß das Relais R4 dann erregt wird. Durch die Kontakte von R4 werden Stromkreise
für R5 über die Steuerleiter C3 und C4 geschlossen, durch welche der Magnet des
Anlaßschalters S3 erregt wird, so daß dieser Schalter geschlossen wird und der Motor
29 anläuft und die Bremse Bi die Motorwelle freigibt. Die Drehschiebertrommel15
macht dann wieder eine Viertelumdrehung, so daß sie in die volle Schließstellung
gelangt.. Wenn das eintritt, dann schließt die Nockenscheibe 56 den Schalter 57
über den Hauptstromleiter L3 und den Steuerleiter C2, wodurch der Relaismagnet R;,
erregt wird und der Magnet des Anlaßschalters S3 aberregt wird, so daß der Motor
29 stromlos wird und durch das Anziehen der Bremse Bi sofort zum Stillstand gelangt.
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Gleichzeitig mit .der Schließung des Anlaßschalters S3 wird der Magnet
des Anlaßschalters S1 aberregt, so daß der Stromkreis des Motors 36 geöffnet und
die Drehung der Taschenwalze zo unterbrochen wird. Wie oben angegeben @var, ist
für die durch den Motor 36 getriebene Welle keine Bremse vorgesehen, da durch das
Weiterlaufen der Taschenwalze ro keine unzulässige Materialentladung stattfinden
kann, weil die Drehschieber 16, 17 jetzt voll geschlossen sind.
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Das Material, welches niederfällt, nachdem die Schieber der Trommel
15 geschlossen sind, bringt die Trichterfüllung auf das gewünschte Gewicht,
und die richtige Winkeleinstellung des Schalters 15, welche zum Ausgleich für die
in der Schwebe befindliche Materialmenge vorzunehmen ist, kann am besten durch drei
oder vier Versuche bestimmt werden.
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Die Schalter 6o und 61 auf dem Träger 51 sind einander gegenüberstehend
angeordnet und liegen in dem gleichen Steuerstromkreis zur Überwachung des Entleerungsventils,
so daß das letztere nur geöffnet werden kann, wenn die Wägetrichterfüllung richtig
ist. Der Motorstromkreis für das Entleerungsventil läuft über beide Schalter. Die
zulässigen Abweichungen vom vorgeschriebenen Gewicht werden dadurch eingestellt,
daß man die Neigungswinkel der Schalter gegen die Horizontale verändert, wobei eine
Verminderung der Winkel die zulässige Abweichung herabsetzt.
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Es sei angenommen, daß der Stromkreis durch die Schalter 6o, 61 geschlossen
ist, in welchem Falle sich der Waagebalken in der Gleichgewichtslage befindet. Wenn
dann der Druckknopfschalter 62 geschlossen wird, dann bewirkt das eine Erregung
des Relais R3, wobei die Umstellung des Relaisankers eine Verbindung zwischen den
Steuerleitungen Cß, C, herbeiführt, sä daß ein den Magneten des Anlaßschalters S4
enthaltender Stromkreis
über die Kontakte des Relais R1 geschlossen
wird. Wenn der Anlaßschalter S4 geschlossen wird, dann werden die Magnete der Federbremse
Bz erregt, so daß die Bremse die Welle des Anlaßmotors .f2 für das Entleerungsventil
freigibt. Wenn das Entleerungsventil eine Viertelumdrehung gemacht hat, dann schließt
der Kommutator 55 die Lücke zwischen den am Hauptleiter L3 und in der Steuerleitung
. C$ sitzenden Kommutatorabfühlbürsten, was zur Folge hat, daß das Relais R1 erregt
wird und der über die Steuerleitung C6 laufende Stromkreis unterbrochen wird, so
daß der Magnet des Anlaßschalters S.1 aberregt wird und dieser Schalter geöffnet
wird, was zur Folge hat, daß auch der Magnet der Bremse B2 stromlos wird und die
Bremse den Motor 42 sofort stillsetzt.
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Wenn der den Hauptleiter L2 und den Steuerleiter Q enthaltende Stromkreis
geschlossen wird, dann wird ein magnetisches Zählwerk 63 betätigt, welches zwei
Spulen 6d., 65 aufweist, von denen die eine den Schaltvorgang herbeiführt und die
andere eine Sperrklinke beherrscht, welche die Wiederholung der Schaltung verhindert,
sofern die Sperrklinke nicht durch Erregung der Spule 65 ausgelöst worden ist.
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Gewünschtenfalls kann das Entleerungsventil durch wiederholte Schließung
des Druckknopfschalters 6-9 langsam kurz geöffnet werden, aber das Ventil kann nicht
von Hand oder auf sonstige Weise geschlossen werden, bevor nicht der Wägetrichter
entleert ist. Andauerndes Schließen des Druckknopfschalters 62 nach völliger Öffnung
des Entleerungsventils macht die Klopfvorrichtung 44 durch einen Stromkreis wirksam,
welcher den Hauptleiter L2 und den Steuerleiter enthält.
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Wenn die Stromkreise, welche die Offnung des Entleerungsventils 4.o
überwachen, geschlossen sind, dann ist das Solenoid 66 durch einen Stromkreis erregt,
welcher den Steuerleiter C11 und den Hauptleiter L2 enthält und über Kontakte des
Relais R2 führt, wobei dieses Relais aberregt wird, wenn das Entleerungsventil sich
zu öffnen beginnt, was damit zusammenhängt, daß dann die Stromkreise mit dein Hauptleiter
L3 und dem Steuerleiter C1 durch den Kommutator 55 geöffnet werden.
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Das Solenoid 66 dient dazu, den Waagebalken 47 aus dem Gehänge 46,
welches am Tarierbalken 45 sitzt, auszuheben, wodurch dem Tarierbalken ermöglicht
wird, in die Gleichgewichtslage überzugehen, wenn der Wägetrichter z völlig entleert
ist. Wenn sich der Tarierbalken in der Gleichgewichtslage befindet, dann wird ein
Stromkreis geschlossen, welcher den Steuerleiter C" und den Hauptleiter L 3 enthält
und über den Quecksilberkontakt 67 und Kontakte der Relais Ra und R1 läuft. Dieser
Stromkreis veranlaßt die Schließung des Anlaßschalters S4 und die Erregung der Magnete
der Bremse B2, so daß der Motor 42 anläuft und den Entleerungsschalter 40 selbsttätig
schließt. Wenn das geschehen ist, dann nimmt der Koinmutator 55 wieder die auf der
Zeichnung dargestellte Lage ein, bei welcher der den Steuerleiter C, und den Hauptleiter
L3 enthaltende Stromkreis geöffnet wird, so daß das Relais R1 aberregt wird, welches
dabei den Stromkreis mit dem Steuerleiter C" unterbricht und die Magnete des Anlaßschalters
S4 und der Bremse B2 aberregt, so daß das Entleerungsventil in der Schließstellung
gehälten wird. Der Kommutator 55 schließt dann auch die Lücke zwischen dem Steuerleiter
Cl und dem Hauptleiter L3, was die bei Beginn der Erläuterung der Wirkungsweise
erwähnten Vorgänge mit Erregung des Relais R2 zur Folge hat, so daß sich ein neuer
Stromkreislauf der Arbeitsvorgänge anschließt, während im Zählwerk durch Schließung
seines den Hauptleiter L2 und den Steuerleiter Cl, enthaltenden Stromkreises die
verpackte Materialportion angezeigt wird.
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Wenn ein Fremdkörper die Taschenwalze io gegen Drehung sperrt, dann
tritt ein Wärineüberlastungsrelais 68 im Anlaßschalter S1 in Wirkung und öffnet
infolge Überhitzung den Stromkreis durch den Magneten, um einen Anlaßschalter zu
öffnen. Das hat auch zur Folge, daß das Relais R3 aberregt wird, welches dann Kontakte
schließt, durch welche ein Stromkreis durch den Anlaßschalter S2 zustande kommt,
in welchem, wie das Schaltschema zeigt, der Strom in gegensätzlicher Richtung läuft,
so daß der Drehsinn des Motors 36 umgekehrt wird und die Taschenwalze io ihre Richtung
ändert. Wenn der Sperrkörper nicht von ungewöhnlicher Größe ist, dann wird derselbe
bei der rückläufigen Drehung in eine Tasche der Walze gelangen und der Walzenrippe
den Vorbeigang an der Kante 18 der Zulaßö ffnung 9 freigeben und schließlich in
den Wägetrichter fallen. Die Walze io wird ihre Drehung in der neuen Richtung entgegengesetzt
der Drehrichtung der Drehschiebertrorninel 15 fortsetzen, bis ein neuer Fremdkörper
die Walze hemmt, worauf ein ähnliches Wärmeüberlastungsrelais 69 den Anlaßschalter
S2 schließt, so daß eine erneute Umkehr der Drehrichtung der Walze io stattfindet,
vorausgesetzt, daß das Wärmeüberlastungsrelais 68 sich hinreichend abgekühlt hat,
um seinen Stromkreis zu schließen.
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Aus dem Vorstehenden ist ersichtlich, daß die einzige Arbeit, welche
vom Bedienungsmann
zu leisten ist, darin besteht, die abgewogenen
Materialportionen aus dem Wägetrichter durch Betätigung eines Druckknopfschalters
zum Ablauf zu bringen, ohne jedoch vorschriftswidrige Entleerungen vornehmen zu
können. Wenn es erforderlich werden sollte, eine Wägetrichterfüllung zu entleeren,
welche infolge fehlerhafter Arbeitsweise der Vorrichtung das vorgeschriebene Gewicht
überschreitet, dann muß das Gehäuse, welches die Apparatur für gewöhnlich umgibt,
oder der Deckel des Wägebalkengehäuses entfernt werden, so daß die Waage von Hand
zum Einspielen gebracht werden kann, wobei sich die Schalter 6o, 61 schließen, worauf
der Stromkreis des Motors .12 durch Schließung des Knopfschalters 62 geschlossen
werden kann.