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Maschine zum Füllen von Ventilsäcken
Man kennt Maschinen zum Füllen
von Ventilsäcken, bei denen die Ventilsäcke in einer Kreisbahn unter einer Gruppe
von Nettoausschüttwaagen und den dazugehörenden Schütttrichtern bewegt werden, wobei
dieausläufe der Schütttrichter mit Verschlüssen versehen sind, die im rhythmischen
Wechsel betätigt werden. Beim Öffnen der Verschlüsse wird das Gut über Füllrohre
den auf die Mundstücke dieser Füllrohre gesteckten Säcken zugeführt.
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Im Betrieb ist es nun nicht zu vermeiden, daß gelegentlich auf ein
Füllrohr kein Ventilsack gesteckt worden ist. Wenn in einem solchen Falle der Schüttrichter
geöffnet wird, würde das Gut auf den Boden der Maschine fallen, dort verlorengehen
und den Betrieb der Maschine stören. Erfindungsgemäß wird deshalb eine Verriegelung
vorgesehen, derart, daß der Schütttrichter sich nur dann öffnet, wenn ein Sack auf
das Füllrohr gesteckt ist. Hierzu ist in der Sackbahn ein Fühler, an jedem Füllrohr
ein Anschlag zur Bettigung des Schütttrichterverschlusses und zwischen Fühler und
Verschluß eine Steuerung vorgesehen, so daß der Impuls des Fühlers jeweils auf den
dem betreffenden Füllrohr zugeordneten Verschluß zur Wirkung kommt, derart, daß
beim Fehlen eines Sackes derVerschluß gesperrt bleibt.
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Um nun zu verhindern, daß ohne vorherige Entleerung des Schüttrichters
die über diesem Schütttrichter angeordnete Waage in Tätigkeit gesetzt
wird
und in den Schütttrichter Füllgut abgibt, ist in Ausgestaltung der Erfindung mit
dem Schütttrichterverschluß oder seiner Verriegelung eine Waagensteuerung verbunden,
die nur nach Entleerung des Schütttrichters eine an der dem betreffenden Schütttrichter
zugeordneten Ausschüttwaage vorgesehene Sperre freigibt, so daß die Waage das Gut
in den Schütttrichter entleeren kann.
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Die weiteren Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand der Schematischen
Zeichnung beschrieben werden, in der Abb. 1 bis 4 eine Ausführungsform mit mechanischer
Verriegelung zeigen, und zwar Abb. 1 einen Ausschnitt der Schütttrichter- und Füllrohranordnung
in Vorderansicht, Abb. 2 einen Schütttrichter in Seitenansicht, abb. 3 eine Draufsicht
auf die Füllrohranordnung, Abb. 4 die Ausklinkvorrichtung für die Anschläge zur
Betätigung der Schütttrichterverschlüsse.
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In Abb. 5 bis 7 ist eine elektrische Verriegelung schematisch dargestellt,
wobei Abb. 5 einen Ausschnitt der Schütttrichter und Füllrohranordnung in Vorderansicht,
Abb. 6 eine Draufsicht auf die Füllrohranordnung und Abb. 7 eine Seitenansicht zu
Abb. 5 zeigen.
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Wie in Abb. 1 ersichtlich ist, wird auf das Füllrohr 1 der Sack 2
von Hand aufgeschoben und berührt beim Umlauf der Füllrohre in Richtung des Pfeiles
den Fühler 3 der Verriegelung. Dieser Fühler wird dadurch geschwenkt und dreht mittels
der Stange 4 den Hebel 5 in die in Abb. 3 mit ausgezogenen Linien dargestellte Stellung.
Wäre ein Sack nicht vorhanden gewesen, so würde der Hebel 5 in der punktiert gezeichneten
Stelle (Abb. 3) verbleiben, so daß beim Umlaufen der Füllrohre 1 die unter Federdruck
stehende Klinke 6 gegen ihn läuft und dadurch, wie Abb. 4 in vergrößertem Maßstab
erkennen läßt, zur Seite gedrückt wird.
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Diese Klinke wirkt auf den Anschlag 7, der als ein um den Punkt 8
drehbarer Hebel ausgestaltet ist. Solange die Klinke in der in Abb. 4 gezeichneten
Stellung sich befindet, kann der anschlag 7 nicht nach unten fallen und stößt somit
gegen den Verschluß 9 des Schütttrichters 10, der beim Weiteraufen der Füllrohre
entsprechend geöffnet wird. Wenn aber der Hebel 5 in der punktierten Stellung (Abb.
3) sich befindet, stößt die Klinke 6 gegen ihn und gibt dadurch den Anschlag 7 frei,
so daß dieser um den Drehpunkt 8 nach unten schwenkt und den Verschluß bzw. die
an diesem angebrachte Gegenrolle 11 nicht berühren kann.
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An jedem Fülltrichter 1 ist nun ein Anschlag 7 vorgesehen, wobei die
einzelnen Anschläge stufenweise versetzt sind, wie dies Abb. 3 erkennen läßt.
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Durch diese stufenweise Versetzung ist jedem Verschluß 9 ein bestimmter
Anschlag 7 zugeordnet, so daß der Impuls des Fühlers 3 auf den augeordneten Schütttrichterverschluß
9 geleitet wird.
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Durch diese Anordnung wird erreicht, daß jeweils der Verschluß 9 des
Schütttrichters 10 gesperrt bleibt, der in das Füllrohr 1 entleert werden sollte,
auf den kein Sack aufgesteckt wurde.
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Um die Anschläge 7 wieder in ihre Betriebsstellung zu bringen, ist
in der Kreisbahn ortsfest eine Rolle 12 angeordnet, die die abgefallenen Anschläge
7 mit dem Hebel 13 wieder nach oben drückt und hinter die Klinke 6 zum Einklinken
bringt, so daß die Ausgangsstellung wieder erreicht ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung soll weiter erreicht werden, daß in
die Schütttrichter 10 nur dann eine Waage entleert, wenn der Schütttrichter 10 seinen
Inhalt an das Füllrohr 1 abgegeben hat. Man kann über jedem Schütttrichter eine
oder mehrere Waagen vorsehen, wie sich dies aus der Umlaufgeschwindigkeit der Füllrohre
1 und der Verwiegungszeit der Waagen ergibt. In Abb. 1 und 2 ist eine Ausführungsform
dargestellt, bei der jedem Schüëtttrichter 10 zwei Waagen zugeordnet sind, deren
Behälter 14 wechselweise zur Ausschüttung kommen und nur dann entleeren dürfen,
wenn der Verschluß 9 nach Abgabe eines Schütttrichterinhalts wieder verschlossen
ist. Dazu dient eine waagensteuerung, wie sie in Abb. 1 und 2 ersichtlich ist. An
dem Verschluß 9 ist ein Hebel 15 angeordnet, der mit dem Hebel 16 über die Klinke
17 das Klinkenrad 18 jeweils um einen Schritt weiterdreht, wenn der Verschluß 9
sich öffnet und wieder geschlossen hat. Auf der Achse des Klinkenrades 18 sind zwei
Steuerscheiben 19, je eine für die beiden Waagen, vorgesehen, die gegeneinander
versetzt sind, so daß bei einer Schaltung immer nur eine Schubstange 20 kurzfristig
bewegt wird und die entsprechende Waage zur Ausschüttung freigibt.
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Die Schubstangen 20 werden über die Rollen 21 durch die Scheiben 19
gesteuert, und zwar derart, daß bei jeder Schaltung des Klinkenrades 18 sich eine
Schubstange 20 senkt und dadurch die Verriegelung 22 des Ausschttbehälters 14 freigibt,
während die andere Stange 20 bei der nächsten Bewegung des Klinkenrades 18 wirksam
wird.
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In gleicher Weise kann man drei oder mehr Waagen für jeden Schütttrichter
vorsehen. Man kann aber auch sich mit einer Waage begnügen und dann, ohne daß eine
Klinkensteuerung erforderlich ist, die Verriegelung der Waage unmittelbar durch
den Verschluß 9 betätigen lassen.
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Die Abb. 5 bis 7 zeigen eine Ausführungsform, bei der die Verriegelungsvorgänge
auf elektrischem Wege durchgeführt werden. Auf das Füllrohr 1 sind die Säcke 2 aufgesteckt,
derart, daß der Füllkontakt 23 unterbrochen ist, wenn sich ein Sack auf dem Füllrohr
befindet. In dem Stromkreis ist ein Drehschalter 31 angeordnet, der durch einen
Mitnehmer 32 an dem umlaufenden Tisch jeweils um einen Schritt weiterschaltet. Wenn
der Sack auf dem Füllrohr 2 fehlt, fließt ein Strom über den Kointakt 23 und den
entsprechenden Kontakt 24 des Drehschalters 31 zu dem Elektromagneten 25, der den
Anker 26 anzieht und den auf dem Verschluß 27 angebrachten Hebel 28 freigibt. wenn
dann, wie Abb. 5 erkennen läßt, der entsprechende
Anschlag 29 gegen
die Rolle des hebels 28 beim Umlauf in Richtung des Pfeiles 30 stößt, schwenkt der
Hebel 28 aus, ohne den Verschluß 27 mitzunehmen.
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Wenn aber ein Sack auf dem Füllrohr 1 sich befindet, bleibt der Kontakt
23 unterbrochen, so daß der Elektromagnet 25 nicht anzieht und der Anker 26 gegen
einen entsprechenden Anschlag des Hebels 28 anliegt. In diesem Falle nimmt dann
der Anschlag 29 über den Hebel 28 den Verschluß 27 mit, so daß der Schütttrichter
sich in das zugeordnete Füllrohr entleeren kann. Die anschläge 29 sind, wie Abb.
6 erkennen läßt, ebenso wie die Anschläge 7 in Abb. 3 in radialer Richtung versetzt,
so daß jedem Verschluß 27 ein bestimmter Anschlag 29 zugeordnet ist. Mit der Verriegelung
der Verschlüsse 27 ist nun die Waagensteuerung verbunden, die bei der in Abb. 5
und 7 dargestellten Ausführungsform elektromagnetisch betätigt wird.
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In Abb. 7 sind zwei Waagen angedeutet, deren Ausschüttbehälter durch
die Verriegelungsmagneten 33 festgehalten werden. Zwischen dem Verschluß 27 und
den Verriegelungen 33 ist ein Wechselschalter 34 vorgesehen, der abwechselnd eine
der beiden Verriegelungen 33 freigibt, wenn sich der Verschluß 27 geöffnet und wieder
geschlossen hat. In der Abb. 7 ist dieser Wechselschalter 34 neben dem Verschluß
27 dargestellt.
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Bei der praktischen Ausführungsform wird man ihn auf die Drehachse
des Verschlusses 27 setzen oder so anordnen, daß er mechanisch durch die Betätigung
des Verschlusses geschaltet wird. Es wird dadurch erreicht, daß nach jedem Öffnen
des Verschlusses 27 eine der Waagen das Gut in den Schütttrichter entleert. Um zu
erreichen, daß Störungen an den Waagen sofort bemerkt werden und sich nicht auf
den Füllvorgang auswirken, sind in Abb. 5 und 7 Signallampen 35 vorgesehen, die
jeweils aufleuchten, wenn ein Wiegevorgang beendet ist. Man kann die Schaltung auch
so durchführen, daß Störungen durch Verlöschen einer dauernd brennenden Lampe oder
aufleuchten einer dauernd unbeleuchteten Lampe kenntlich gemacht werden.
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Durch diese Steuerungs- und Verriegelungsvorgänge ist sichergestellt,
daß ein Entleeren von Schüttgut in die Füllrohre nur erflgen kann, wenn ein Sack
auf dem betreffenden Füllrohr angebracht ist. Gleichzeitig wird erreicht, daß die
Waagen über den Schütttrichtern nur dann in Tätigkeit treten, wenn der Schütttrichter
vorher entleert worden ist, und zwar jeweils nur die Waage, die die Verwiegung beendet
hat. Dadurch wird ein schneller und störungsfreier Betrieb der Füllmaschine gewährleistet.