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Vorrichtung zur selbsttätigen Entnahme von Schüttgutproben, insbesondere
beim Füllen von Säcken
Vorrichtungen zur selbsttätigen Entnahme von Schüttgutproben
sind bekannt. In den meisten Fällen eignen sich diese aber nur für Schüttgut mit
gleichmäßigem Gefüge. Für solches von verschiedener Körnung oder aus staubförmigen
Bestandteilen haben die vorgeschlagenen Vorrichtungen den Nachteil, daß sich mit
ihnen entweder keine brauchbaren Durchschnittsergebnisse erzielen lassen oder ihre
Einrichtung einen zu großen Raum bzw. ihr Antrieb zuviel Kraft erfordert. Zudem
können an den bekannten Vorrichtungen von Unbefugten Eingriffe zur Beeinflussung
der Ergebnisse vorgenommen werden, so daß man wiederholt vom Gebrauch der bisher
entwickelten selbsttätigen Vorrichtungen abgesehen hat, besonders wenn es sich um
amtliche Kontrollen handelt. Die Proben wurden dann vielmehr von Hand genommen,
wozu außer dem Aufsicht führenden Beamten noch mehrere Hilfskräfte, je nadh der
Anzahl der Prüfstellen, notwendig waren.
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Man hatte vorgeschlagen, eine Vorrichtung zur automatischen, fortlaufenden
Probeentnahme mittels Gesperre von einer gleichfalls automatischen Waage aus zu
steuern. Hierbei ordnete man das als solches bekannte Zellenrad oder -wìalze mit
seiner Kammer unterhalb und außen am Zulaufrohr für das zu wiegende Gut an. Eine
solche Vorrichtung war nur beschränkt verwendbar, da sie an eine bestimmte Schräglage
des Schachtrohres gebunden ist, außerdem erfolgte infolge der wechselnden Eigenschaften
des
vorbeirutschenden Gutes die Füllung nicht nur ungleichmäßig, sondern war auch Störungen
unterworfenl.
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Durch die Erfindung werden die Nachteile bekannter Vorrichtungen
dadurch beseitigt, daß die in einem Sammelkanal umlaufende Zellenwalze und ihr Kanal
im Füllschacht unmittelbar im Strom des durchfallenden Füllgutes untergebracht sind
und der Sammelkanal zwecks Absonderung der Probemengen seitlich aus dem Füllschacht
herausgeführt ist. Am oberen Teil des Sammelkanals, über der Zellenwalze, befindet
sich eine Einlauföffnung, durch die eine Probe des im Schacht herabfallenden Schüttgutes
vermittels eines kegelförmigen Aufsatzes in eine der Zellen der genannten Walze
geleitet wird'. Der Aufsatz ist zur Achse der Zellenwalze nahezu tangential angebracht.
Dabei ist die Zellenwalze im Sammelkanal so angeordnet, daß nur die in Arbeitsstellung
befindliche Zelle mit dem Sammelkanal dicht abschließt. Die Anzahl der Zellen steht
im Verhältnis zum schrittweisen Vorschub des Schaltwerkes, so daß wahlweise nach
jeder Füllung eines Sackes oder mehrerer eine Probe genommen werden kann. Die Form
und das Fassungsvermögen der Zellen wird der Art des Füllgutes und den jeweiligen
Erfordernissen angepaßt. Bei Vorliegen eines grobkörnigen Gutes, das leicht zu Stauungen
neigt, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, ein zeitweise Überdeckung der Einlauföffnung
durch einen messerartigen Schieber vorzunehmen, wozu man zweckmäßig auch den Aufsatz
als beweglichen Verschluß ausbildet, der durch das Schaltwerk geregelt wird. Zur
Verh'inderung von Eingriffen Unbefugter während der Probeentnahme und zur Schonung
der mechanischen Teile der Vorrichtung sind das an sich bekannte Schaltwerk für
die Zellenwalze und das Sammelgefäß für die Probe in einem verschließbaren Kasten
angeordnet, der sich außerhalb am Schacht für das fallende Schüttgut befindet.
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Nach der neuen Vorrichtung werden die Proben aus dem Querschnitt
des Füllgutstromes entnommen.
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Es ergibt sich daher im Gegensatz zu den meisten bekannten selbsstätigen
Einrichtungen für Schüttgut eine betriebssichere Arbeitsweise, wobei jedes Schüttgut
in trockener Form, sei es von körnigem, pulverigem oder gemischtem Gefüge, zu erfassen
ist.
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Weitere Vorzüge der erfindungsgemäßen Vorrichtung bestehen darin,
daß sie ohne große Platzbeanspruchung und bei übersichtlicher Anordnung in bestehende
Anlagen auch nachträglich eingebaut werden kann und hierzu nur geringe Werkstoffmengen
benötigt werden. Darüber hinaus erfüllt die Vorrichtung die erlassenen Vorschriften
zur Entnahme von Proben in einwandfreier und zweckmäßiger Weise.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbei spiel in schematischer
Darstellung, und zwar zeigt Abb. 1 eine vorderansicht mit aufgeklappter Schranktür,
Abb. 2 das Schaltwerk, Abb. 3 einen Schnitt III-III durch Abb. I, Abb. 4 einen Schnitt
IV-IV durch Abb. 3, Abb. 5 eine Zellenwalze zur Entnahme einer Probe aus jeder zweiten
Füllung.
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Abb. 6 eine Zellenwalze zur Entnahme einer Probe aus jeder vilerten
Füllung.
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Nach den Abb. I und 3 ist die Zellenwalze I mit mehreren rillenförmigen
Zellen 2 ausgestattet (vgl.
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Abb. 2 und 4), die sich über .die ganze Länge der Zellenwalze oder
über einen Teil derselben erstrecken. Eine der Zellen befindet sich jeweils in der
Stellung zur Entnahme der Probe unterhalb der Einlauföffnung 6 im Sammelkanal 3,
in welchem sich die Zellenwalze 1 in Pfeilrichtung dreht. Der Sammelkanal 3 mit
dem Aufsatz 4 wird in Längsrichtung dier Zellenwalze I von dem durchlaufenden Schüttgut
im Schacht 5 umgeben. Der Aufsatz 4 und die Einlauföffnung 6 im Sammelkainal 3 werden
zweckmäßig auf der Rundung des letzteren tangen tial zum Drehpunkt der Zellenwalze
1 angeordnet. damit sich das Schüttgut beim Fallen durch den Schacht 5 nicht über
der Einlauföffnung 6 stauen kann. Die Länge der Öffnung 6 richtet sich nach der
Länge der Zelle 2.
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Das Schüttgut tritt oben in Pfeilrichtung in Schacht 5 ein und unten
wieder aus. Auf der Seite des Eintrittes kann das Schüttgut von einer Waage oder
einem Behälter entnommen und unterhalb des Austrittes kann die Sackfüllmaschine
oder .auch die Waage angeordnet werden. Ein Teil des durch den Schacht 5 durchströmenden
Schüttgutes fällt dabei durch die Öffnung 6, bis die Zelle 2 gefüllt i.st.
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Im Ausführungsbeispiel ist anlgenom'men, daß die zu füllende Schüttung
vorgewogen ist. Durch die an den Sackfüllmaschinen oder Waagen zur Steuerung vorgesehenen
Bewegungsvorgänge erhält ein Hubmagnet 7 einen Stromstoß, wodurch die gefüllt Zelle
2 um eine Teilstrecke weitergeschaltet wird. so daß die nächste Zelle unter die
Einlauföffnung 6 kommt. Das Schaltwerk kann aber auch unter Verwendung von Gestängen
betätigt werden. Die Ausführung kann aber auch so getroffen werden, daß die Auslösung
vor oder nach ei.ner Schüttung bzw.
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Füllung erfolgt. Die Einbauöffnung 6 wird, wie das Ausführungsbeispiel
zeigt, nach einer vollen Umdrehung der Zellenwalze 1 kurzfristig durch den Schieber
8 überdeckt. Der Zweck ist, etwa in der Öffnung 6 festgeklemmte Teile des grohkörnigen
Gutes zu beseitigen. Die Überdeckung kann jedoch auch so eingerichtet werden, daß
sie bei jeder Drehung der Zellenwalze 1 erfolgt. Der Aufsatz 4 kann gleichzeitig
auch als Schieber díiellen. und wird dann um die Achse der Zellenwalze 1 schwenkbar
angebracht. Der Zeitpunkt für das Einlassen des Schüttgutes durch die Öffnung 6
kann durch entsprechende Gestaltung des Schalitwerkes nach B;elieben festgelegt
werden.
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Die Zellenwalze 1 dreht sich in Pfeilrichtung in einem vorgeschriebenen
Arbeitsrhythmus (Abb. 2 und 4). Der Inhalt der Zellen fällt durch den Sammelkanal
3 in das Sammelgefäß 9. Schaltwerk und Sammelgefäß sind in einem verschließbaren
Schrank 10 untergebracht. Der Zwischenboden 11 verhindert den Anfall von Staub auf
das Schalt-
werk. Die Kappe 12 dient al.s weiterer Schutz gegen
unbefugte Eingriffe.
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Nach Abb. 2 und 4 wird beim Ansprechen des Zugmagneten 7 über den
Hebel 13, der mit einer Klinke 14 versehen ist, das Klinkenrad 15 um eine Teilstrecke
bewegt; in der gleichen Drehbewegung bewegt sich dann auch die Zellenwalze 1. Der
Hebel 13 fällt wieder in seine Ausgangsstellung zurück, sobald der Zugmagnet 7 stromlos
wird. Das Klinkenrad 15 ist gegen den Rücklauf durch die Sperrklinke 16 gesichert.
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Die Drehbewegung der Zellenwalze wird von dem unteren Zahnrad 17
auf das obere Zahnrad I8 übertragen. Auf der We4le dieses Zahnrades befinden sich
ein oder mehrere Mitnehmer I9, die dazu dienen, nach einer vollen oder teilweisen
Umdrehung des Zahnrades 18 den Schieber 8 durch den Anschlag 20 zum Abdecken der
Einlauföffnung 6 zu bringen.
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Nach dem Ausführungsbeispiel erfolgt die Abdeckung so lange, birs
die nächste Zelle 2 in Füllstellung ist. Der Absperrschieber 8 wird dann durch die
Zugfeder 21 wieder in seine Grund stellung gebracht.
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Die Vorrichtung ist so eingerichtet, daß eine Probeentnahme wahlweise
während einer oder mehrerer Sackfüllungen erfolgt. Die Häufigkeit der Entnahme wird
durch die Gestaltung der Zellenwalze I oder dies Schaltwerkes bestimmt. Abb. 5 zeigt
eine Zellenwalze 22 mit vier Zellen. Ihre Verwendung ermöglicht im vorliegenden
Fall die Entnahme einer Probe nach jeder zweiten Sckfüllung.
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Die in Abb. 6 dargestellte Zellenwalze 23 mit zwei Zellen nimmt eine
Probe nach jeder vierten Füllung.
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Es ist auch möglich, eine Regelung durch Auswechslung des Klinkenrades
15 bei veränderlichem Hub des Hebels 13 zu erzielen.