DE40256C - Füll- und Mefsapparat für Zuckerfüllmasse und andere Substanzen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Diese Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem doppelwandigen cylindrischen Gefäfs A, welches in der Zeichnung in Fig. 1 im theilweisen Längenschnitt nach c-d, in Fig. 2 im verticalen Querschnitt nach e-f dargestellt wird.

Dieses Gefäfs, welches zur Aufnahme der weiter zu verarbeitenden Zuckerfüllmasse oder sonstigen breiigen Substanz bestimmt ist, liegt horizontal auf zwei Böcken B und ist in solcher Höhe befestigt, dafs ein Wagen C, welcher die mit Zucker zu füllenden Formen trägt, frei darunter hin- und herbewegt werden kann.

Das Mefsgefäfs A hat so viel Ausgufsöffnungen wie Formen gefüllt werden sollen. Diesen Oeffnungen gegenüber befinden sich in der oberen Wandung des cylindrischen Gefäfses Luftlöcher, die den Zweck haben, beim Ausflufs der Füllmasse den Luftzutritt zu ermöglichen. Zu diesem Zwecke hat der später zu beschreibende cylindrische Schieber A₂ Oeffnungen, welche so angeordnet sind, dafs, wenn die Auszugsöffnungen geöffnet werden, auch die ihnen diametral gegenüberstehenden Luftöffnungen frei werden.

Damit nun die im Apparat enthaltene Luft vor der eintretenden Füllmasse entweichen kann, bleibt die letzte der Luftöffnungen H, welche nach dem oben Gesagten bei diesem Stadium der Arbeit geschlossen sein müfste, doch geöffnet, indem der Schieber .A₂ noch eine zweite Oeffnung für diese Luftöffnung hat, welche gegen die Luftöffnung für den Ausflufs um einen rechten Winkel versetzt ist.

Auf dieser letzten Luftöffnung H befindet sich ein Kelchhahn, welcher dadurch, dafs die Füllmasse in den Kelch des Hahnes tritt, anzeigt, dafs der ganze Apparat von Luft entleert und mit Füllmasse gefüllt ist.

In das Gefäfs A führt der Rohrstutzen A₁ die Füllmasse.

In dem Cylinder bewegt sich genau, aber willig ein cylindrischer Schieber A₂. Dieser Schieber A₂ ist durch Scheidewände A₃ in ebenso viel Kammern, wie Ausflufsöffnungen vorhanden sind, getheilt. Der Schieber A₂ ist von aufsen mittelst der Achse A_i und des Hebels A₅ drehbar.

In den Scheidewänden A₃ sind tiefe concentrische Nuthen eingedreht, in welche die Abstellklappen A₆ hineinreichen. Aufserdem sind die Scheidewände A₃ mit Oeffnungen versehen, welche der eintretenden Füllmasse den Weg ermöglichen. Die von der Füllmasse verdrängte Luft kann bei der gezeichneten Stellung der Schieber durch die Oeffnungen der Scheidewände entweichen und bei dem Kelchhahn H austreten.

Wenn aus dem Kelchhahn statt Luft Füllmasse austritt, so wird der Apparat geschlossen, indem der Hebel A_h in Bewegung gesetzt wird.

Die im cylindrischen Schieber ausgesparten Oeffnungen sind so angeordnet, dafs beim Füllen des Apparates die Ausflüsse A₆ sämmtlich geschlossen sind, und dafs von den Luftöffnungen A₁ alle, bis auf die letzte, auch geschlossen sind, dafs ferner die Durchgänge A₈ von den Schiebern A₆ überdeckt werden, und dafs, wenn das Füllen beendet und der Hebel bis an das andere Ende seines Hubes gebracht wird, alle Ausflufsöffnungen A₆ freigegeben

werden. Bei dieser letzteren Stellung öffnen sich die Luftöffnungen A₇ alle, die Durchgänge A₈ werden aber von den Schiebern A₆ geschlossen. Die Folge dieser Anordnung ist, dafs in diesem Moment keine Füllmasse nachtreten kann, sondern dafs nur das durch den Schieber abgemessene Quantum frei aus den Tüllen ausfliefst, welcher Ausflufs durch die Oeffnung der Luftzutrittskanäle ermöglicht wird. Infolge dieser Anordnung füllen sich alle Gefäfse mit einem genau bemessenen Quantum Füllmasse, und es resultiren stets gleich schwere Brode oder Blöcke.

Der äufsere Mantel A₉ dient zum Anwärmen . des Apparates mittelst directen oder indirecten Dampfes. An geeigneter Stelle ist ein Dampfund Wasserventil zum Auswaschen des Apparates angebracht. Die Achse des Apparates braucht nicht immer horizontal zu liegen, sondern kann schief oder vertical gestellt werden. Es kann auch das Gestell, welches die zu füllenden Formen enthält, stationär bleiben und der Füllmasseapparat kann darüber, indem er auf Räder gestellt wird, hingeführt werden. Statt dafs die Füllkammern neben und hinter einander angeordnet sind, können dieselben parallel zu einander angeordnet werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Füll- und Mefsapparat für Zuckerfüllmasse und andere Substanzen, charakterisirt durch die Eintheilung des Mefscylinders A₂ in Abtheilungen für je eine Füllung mittels der Doppelscheidewände Α_Ά und A_s (Fig. i) mit Durchgangsöffnungen und feststehenden Platten oder Schiebern ^₆ (Fig. 2) zum Verschlufs desselben.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.