-
Vorrichtung zum Selbststeuern von Fahrzeugen, insbesondere Luftfahrzeugen
Es sind funkentelegraphische Anordnungen bekannt, die gestatten, die Richtung des
magnetischen oder @eldktrischen Vektors eines von einem beliebigen Sender ausgestrahltem
elektromagnetischen Feldes unmittelbar anzuzeigen. So kann beispielsweise mit Hilfe
eines drehbaren Peilrahmens, einer ungerichteten Antenne und nur eines Empfängers
die unipolare Bestimmung der Richtung einer Sendestation mittels eines- Richtungszeigers
erfolgen. Weiterhin ist ein Verfahren bekannt, bei dem unter Verwendung einer direkt
zeigenden Peilvorrichtung mit einer Dipolantenne und einer ungerichteten Antenne
empfangen wird, wobei die Neigung der Dipolantenne gegen den elektrischen Vektor
eines Sendefeldes angezeigt wird. Dieses Verfahren kann bei entsprechender Anordnung
der Dipolantenne sowohl zur Bestimmung der Längsneigung als auch zurr Bestimmung
der Querneigung eines Fahrzeuges gegen den angenähert vertikal gerichteten elektrischen
Feldvektor verwendet werden.
-
Durch die Kombination mehrerer derartiger Empfangsanordnungen ist
es weiterhin bekannterweise möglich, die Lage eines Fahrzeuges zu dem ein eindeutiges
Bezugssystem bildenden elektromagnetischen Feld eines beliebigen Senders zu bestimmen,
so daß außer der Fahrtrichtung des Fahrzeuges auch seine Lage, die durch dessen
Längs- und Querneigung gegeben ist, erkannt werden kann. - Vorliegende Erfindung
betrifft die Anwendung derartiger unipolarer Vorrichtungen zur Bestimmung der Längs-
und Querneigung für die Selbststeuerung von Fahrzeugen. Hierzu werden die zur Betätigung
des Richtungszeigers zur Verfügung stehenden Leistungen dazu verwendet, über Steuerrelais
den Steuermechanismus des Fahrzeuges zu beeinflussen.
-
Entspricht die Richtung des Fahrzeuges der durch das elektromagnetische
Feld gegebenen Senderrichtung, so wird einem angeschlossenen Richtungszeiger kleine
Leistung zugeführt, @es bleibt infolgedessen auch der Steuermechanismus unb@eeinfluB,t.
Weicht das Fahrzeug durch irgendwelche ;äußeren Einflüsse von dem elektromagnetischen
Biezugssystem ab, so wird ein entsprechendes Steuerorgan des Fahrzeuges so lange
be@einflußt, bis das Fahrzeug wieder die durch das. Bezugssystem bedingte Lage e;nn;rrnmt.
-
Das folgende Ausführungsbeispiel setzt die Anwendung .eines dynamometrischen
Peilverfahrens voraus, bei dem die Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung aus einem Dynamometer
mit zwei .elektrisch getrennten Wicklungssystemen besteht. Ein Wicklungssystem wird
dauernd von einer niJÖderfrequenten Hilfswechselspannung ;erregt, und das. andleire
System erhält über das Peilempfangsgenät einen gleichphasigen oder um i8o° phasenverschobenen
Wechselstrom zugeführt,- je nachdem der Peilrahmen in der einen oder andienen
Richtung
aus dem Empfangsminimum gedreht wurde. Befindet sich der PeilralÜne.n im Empfangsminimum,
so bleibt das zweite Wicklungssystem der Fahrtricht-ungsanzeiglevorrichtung urerregt.
-
Zur Betätigung des Stewraiantriebs durch ein derartiges Empfangsgerät
kann der Zeiger der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung unmittelbar zur Kontaktgabe
für die Schaltrelais des Rudermotors verwendet werden, wie es in Abb. i gezeigt
ist. Hier wird als gerichtetes Empfangssystem a eine Rahmenantenne, die Zeiteiner
offenen Antienne-- kombiniert an das Peilempfangggeität l angeschlossen ist, verwendet,
die FahrtrichtÜngsanzeigevorrichtung zu betätigen. Diese enthält zu beiden Seiten
des Zeigers d je eine-Kontaktanordnung e und f, die aus leicht federnden
Lamellen besteht, welche bei Anschlag des Zeigers zusammengedrückt werden, wodurch
der Stromkreis der Lokalbat-" terie g geschlossen wird. Dadurch wird eine in der
Zeichnung nur schematisch dargestellte Relaisanordnung h, die über das Kabel i den
von der Stromquelle L gespeisten Steuermotor h steuert, derart zum ,Ansprechen gebracht,
daß das Steuer m @ einen- von der Steuerfähigkeit des Fahrzeuges abhängigen Ausschlag
erhält, solange der Richtungs7,eiger an :einer der Kontaktvorrichtungen anliegt.
je nachdem der Richtungszeiger an den Kontakte oder f anliegt, wird das Steuer des
Fahrzeuges nach steuerbord edier backbord bewegt, so daß bei :entsprechender Zuordnung
des Peilrahmens und der Steuerausschläge das Fahrzeug bei jeder Abweichung von der
Wellenrichtung durch das Peilgerät wieder in Richtung der .elektr omagrnetischen
Wellen gebracht wird.
-
Zur Betätigung des Steuerantriebs durch ein derartiges Empfangsgerät
können an Stelle der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung c mit den Kontakten,- und
f auch, wie Abb. z zeigt, zwei Verst,ä@k:erröhren o und p angeschlossen werden,
deren parallel liegenden Gittern die für das bewegliche System der Fahrtrichtungsanzeigevorrichtung
zur Verfügung stehende Spannung zugeführt wird. In den Anodenkreisen der Rohren
o und p- ]Je.-gen die Relais y und s und die Sekundärwicklung des Transformators
g, deren Windungsmittelpunkt mit der gemeinsamen Röhrenheizleitung verbunden ist.
Die Primärwicklung des Transformaors g wird von dem zur Peilung benötigten- Wechselstromgeneratörn
gespeist. Durch diese Schattanordniuig erhalten die beiden Röhren o und p, um i
8»o' phasenverschobene AnodenwechsieIspannungen zugeführt. Durch die negative Spannung
der Gitterbatterie t fließt in den beiden Röhren o und p kein Anodenstrom, solange
die Gitter keine zusätzliche Wechselspannung erbalten. Dieser Fall tritt ein, wenn
der Peilrahmen im Empfangsminimum steht und somit ein angeschlossener Richtungszeiger
keinen Ausschlag zeigen würde. Die Relais Y und s bleiben urerregt, :ebenso die
Relais 1Z und der Steuermotor f. Dreht sich der Peilrahmen aus dem Empfangsminimum,
so erhalten die Gitter der Röhren Wechselspannung zugeführt; es wird je nach der
Phasenzuordnung @(o° .oder- i8o' Phasenverschiebung) dieser Spannung zu den Anodenspannungen
der Röhxen_o, p das Relais r oder s ansprechen und über die Relais k den- Steuermotor
h' in entsprechendem Drehsinn antreibien, so daß das Fährzeug wieder in Richtung
zum Sender gebracht `wird. .: Weiterhin ist es natürlich möglich., an Stelle der
Gleichrichterröhren o, p und der Relais r und s unmittelbar Wechselstromrelais anzuordnen,
die durch entsprechend konstruktive Gestaltung in gleichem Sinne wirken.
-
In den beschriebenen Ausführungsbeispielen wurde die Ausnutzung eines
fun kentelegraphischen Peilverfahrens zur selbsttätigen Steuerung gezeigt. In gleicher
Weise ist es möglich, einen funkentelegraphischen NeiguZZgNeigungsmesser gelungderSeitenneigung
zurselbsttätigen 'eines Fahrzeuges Re zu verwenden, wobei insbesondere Luftfahrzeuge
in Betracht kommen. Die hierfür notwendige Anordnung entspricht der in dem beschriebenen
Ausführungsbeispiel gezeigten Anordnung zur selbsttätigen Seitensteuerung, wobei
jedoch an Stelle der Linearantenne und des Peilrahmens a eine Dipolanten_ nie mit
dem Peilgerät b als entsprechende Vorrichtung zur unmittelbaren Anzeige der Seitenneigung
des Fahrzeuges tritt und das . Seitensteuer m durch Flächen zum Ausgleich der Flugzeugneigung
ersetzt wird.
-
Ein weiterer Erfindungsgedanke besteht darin, gleichzeitig mehrere
Empfangsanordnungen zu verwenden, wobei die ,eine beispielsweise die Längs- und
die andere die Querneigung des Fahrzeuges anzeigt, die alle entsprechende Steuerorgane
beeinflussen, so daß das Fahrzeug völlig selbsttätig die durch das Sendefeld ,gegebene
Lage einnimmt.