DE1175610B

DE1175610B - Einrichtung zur UEbermittlung von Steuerbefehlen in Transportanlagen

Info

Publication number: DE1175610B
Application number: DES67431A
Authority: DE
Inventors: Dr Friedrich Kuhrt; Dr Hans-Joachim Lippmann
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1960-03-05
Filing date: 1960-03-05
Publication date: 1964-08-06
Also published as: US3219989A; GB957913A

Description

Einrichtung zur Übermittlung von Steuerbefehlen in Transportanlagen In automatischen Transportanlagen werden zur Vorwahl und Einsteuerung der gewünschten Transportwege die Transportbehälter mit magnetischen oder mechanischen Zielkennzeichen versehen, die durch Abfragevorrichtungen ausgewertet werden. Bei Rohrpost- und ähnlichen Anlagen ist mit der Verdrehung der zylindrischen Transportbehälter (Rohrpostbüchsen) zu rechnen. Es sind daher besondere Maßnahmen erforderlich, um eine sichere Zielansteuerung zu erreichen. Hierzu hat man Schalteinrichtungen entwickelt, die mit Vorwahl und Vorumschaltung arbeiteten. Beispielsweise kann man auf der Büchse angeordnete Kennmarken in Fonn von Kontaktblechen mechanisch abtasten.
Die vorliegende Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß man durch Anwendung der bekannten Empfangsköpfe mit magnetfeldempfindlichen Halbleitern bei einer magnetischen Zielansteuerung mit einfachen Mitteln die betriebsmäßigen Verdrehungen der Büchsen berücksichtigen kann.
Eine Einrichtung zur Übermittlung von Steuerbefehlen in Rohrpostanlagen od. dgl. mit an den Behältern angeordneten Gebermagneten ist gemäß der Erfindung derart ausgebildet, daß die Abfragevorrichtung an sich bekannte Empfangsköpfe mit magnetfeldempfindlichen Widerständen oder Hallgeneratoren enthält und daß der Überdeckungsbereich des Gebers und der Abfragevorrichtung am Umfang des Behälters entsprecehnd dem größten zu erwartenden Verdrehungsbereich bemessen ist.
Dieser Verdrehungsbereich beträgt im allgemeinen t 45 °. In diesem Winkelbereich müssen sich Geber und Abfragevorrichtung überdecken, um ein eindeutiges Zusammenwirken sicherzustellen. Es sind dann keine speziellen Schalteinrichtungen für diesen Zweck mehr erforderlich. Anderungen des Abstandes zwischen Geber und Abfragevorrichtung sind dabei von untergeordneter Bedeutung. Bei Vergrößerung des Abstandes ist lediglich eine Schwächung des Signals zu erwarten, ohne daß der Signalinhalt geändert wird.
Um geberseitig das gewünschte Zusammenwirken zwischen Geber und Abfragevorrichtung sicherzustellen, können entsprechend verbreiterte Polschuhe oder andere magnetisch leitende Teile mit den Magneten in Verbindung gebracht werden. Hierzu sind auch beispielsweise magnetische Rückschlüsse geeignet, die in einer solchen Längenausdehnung über die Querschnittsfläche des Magnets hinausgreifen, daß die zu erwartende Wegstrecke der relativen Verdrehung erfaßt wird. Man kann weiterhin geberseitig mit Vorteil an Stelle eines einzigen Magneten deren zwei verwenden, die zusammen mit dem magnetischen Rückschluß bügelartig verbunden werden und deren Abstand der höchstmöglichen Auslenkung entspricht.
Empfängerseitig lassen sich ähnliche Maßnahmen anwenden. So kann man die magnetfeldempfindliche Anordnung mit geeigneten Fangblechen entsprechender Länge versehen, wobei der Hallgenerator oder die magnetfeldempfindliche Widerstandsanordnung sich beispielsweise in der Mitte des Bereiches befindet, innerhalb dessen die Parallelverschiebung oder Verdrehung zu erwarten ist. Nach beiden Seiten hin erstrecken sich dann geeignete Fangbleche. Eine andere Möglichkeit besteht darin, an Stelle einer einzigen magnetempfindlichen Anordnung in der Mitte deren zwei an jedem Ende vorzusehen und diese mit einem weichmagnetischen Rückschluß nach Art eines Fangbleches miteinander zu verbinden.
An Hand der Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele in ihren für die Erfindung wesentlichen Teilen in stark vereinfachter, zum Teil schematischer Darstellung. Gleiche oder einander entsprechende Teile sind in sämtlichen Figuren mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen geht es darum, eine Befehlsübermittlung von Rohrpostbehältern aus vorzunehmen. Die Anzahl der Magnete, mit denen die Rohrpostbehälter ausgerüstet sind, richtet sich nach der Anzahl der möglichen Steuerbefehle, beispielsweise nach der Anzahl der Stationen, die von den Rohrpostbehältern angelaufen werden sollen. Die Magnete sollen dabei nach Wahl in der einen oder in der anderen Richtung magnetisch orientiert sein, d. h. gegebenenfalls entweder unmagnetisiert oder mechanisch gedreht werden. Bei der Wahl unbeweglicher Magnete können diese am Aufgabeort oder unterwegs, gegebenenfalls auch während der Fahrt durch eine Prägemagnet-Anordnung ummagnetisiert werden. Bei drehbar oder schwenkbar gelagerten Magneten kann eine mechanische Verstellung beispielsweise durch Umklappen, Schwenken usw. vorgenommen werden. Die Abfragevorrichtung wertet die Kombination der Magnetisierungen in geeigneter Weise aus, so daß hierdurch der Befehl zur selbsttätigen Verstellung bestimmter Weichen gegeben wird und der Behälter ohne weiteres Zutun seinen Zielort findet.
An den Aufgabestellen der Rohrpostbehälter kann für jede Station, welche von dem Behälter möglicherweise angelaufen wird, eine Taste in einem Steuerpult eingebaut sein, durch deren Drücken dem Behälter das Stationskennzeichen aufgeprägt wird. Auf diese Weise steuert der Rohrpostbehälter selbsttätig sein Ziel an, wobei die innerhalb der Förderstrecke befindlichen Weichen selbsttätig verstellt werden und der Behälter am Zielort ausgeschleust wird.
Wie F i g. 1 zeigt, ist innerhalb der Wandung 1 des Rohrpostbehälters eine Anzahl von Magneten angebracht, von denen jeweils zwei Magnete 2 und 3 zusammengehören. Erfindungsgemäß sind die beiden Magnete 2 und 3 in einem Abstand voneinander angeordnet, der dem maximalen Verdrehungswinkel entspricht, und durch einen Eisenrückschluß 4 miteinander verbunden. Während der Fahrt können nämlich die Behälter Pendelungen um ihre Mittelachse ausführen. Da der Schwerpunkt des Behälters unter der Mittelachse liegt und da zusätzlich eine Stabilisierung des Schwerpunktes vorgesehen ist, wird im allgemeinen die Pendelamplitude innerhalb eines Winkels von etwa 300 bleiben. Vorsorglich ist jedoch bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit einem Pendelwinkel von + 450, also einer Pendelamplitude von 900, gerechnet worden. Es kommt nun darauf an, daß mindestens geberseitig oder empfängerseitig diesen Verstellungen Rechnung getragen wird, daß also eine einwandfreie Abfrage innerhalb dieses Pendelwinkelbereiches sichergestellt ist.
Wie F i g. 1 zeigt, sind die Magnete 2 und 3 fest angebracht und müssen zur Aufprägung von Signalen gegebenenfalls ummagnetisiert werden. Die Prägeeinrichtung sieht daher einen Elektromagnet mit einem geeigneten Eisenkern 5 und einer Magnetisierungswicklung 6 vor.
In F i g. 2 ist ein Ausführungsbeispiel fiir den Fall veranschaulicht, daß die Magnete 2 und 3 nicht fest angebracht sind und ummagnetisiert werden, sondern als schwenk-, kipp- oder drehbare Magnete lediglich in eine andere Lage gebracht werden. Der magnetische Rückschluß ist wiederum mit 4 bezeichnet. Der Dauermagnet7, der beispielsweise an die Stelle des Magnets 3 von Fig. 1 treten kann, ist um die Achse 8 drehbar. Die Prägeeinrichtung ist durch einen Elektromagnet 9 gebildet, mit dem man ein Umklappen des zylindrischen Magnets 7 um eine Drehachse 8 bewerkstelligen kann.
Während in den F i g. 1 und 2 Maßnahmen dargestellt sind, die geberseitig eine Verbreiterung des Wirkungsbereiches entsprechend den zu erwartenden Auslenkungen ermöglichen, zeigt Fig. 3 eine Maßnahme, die an der Abfrageanordnung vorgenommen wird. Hier befindet sich ein Hallplättchen 10 zwischen Polstücken 11 und 12, an welche sich Fangbleche 13 und 14 anschließen. Die Länge der Fang- bleche ist so groß bemessen, daß mit Sicherheit ein eindeutiges Signal innerhalb der gesamten Pendelungsamplitude des Rohrpostbehälters zustande kommt. Die Abfrageanordnung befindet sich an der Außenseite des aus unmagnetischem Material bestehenden Rohres 15, innerhalb dessen sich der Rohrpostbehälter bewegt.
Eine weitere Maßnahme, die empfängerseitig vorzunehmen ist, zeigt F i g. 4. Hier sind im Gegensatz zu der in Fig. 3 veranschaulichten Anordnung an Stelle eines einzigen mit Hallplättchen ausgerüsteten Empfangskopfes deren zwei vorgesehen. Die beiden Köpfe 16 und 17 mit den Hallplättchen 18 und 19 liegen an den äußeren Enden eines magnetischen Verbindungsbleches 20, wobei - ähnlich wie bei dem in Fig. 1 dargestellten Geber - dem Pendelungsbereich des Rohrpostbehälters durch genügend große Länge des magnetischen Verbindungsbleches 20 Rechnung getragen wird. Die beiden Empfangsköpfe sind mit ihren Hallspannungserzeugern in der Weise geschaltet, daß die Hallspannung als Summe der beiden Einzel-Hallspannungen auftritt.
Die Verwendung zweier Hallköpfe hat den Vorteil, daß geberseitig mit einem einzigen Dauermagnet gearbeitet werden kann, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel im Sinne der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform gestaltet ist. Naturgemäß kann auch hier an Stelle eines drehbeweglichen Dauermagnets 21 ein fest angebrachter Dauermagnet verwendet werden, bei dem die Magnetisierungsrichtung von Fall zu Fall umgekehrt wird. Die Verwendung eines einzigen Dauermagnets gegenüber deren zwei bedeutet für den Rohrpostbehälter eine Verringerung des geberseitig benötigten Gewichtes und Raumes.
Für die Signalübermittlung sind mehrere Magnetsysteme notwendig, die hintereinander anzuordnen sind. F i g. 5 zeigt schematisch das Vorhandensein von drei Dauermagneten, die auf drei Abfrageanordnungen gleichzeitig einwirken. Es werden hierfür also drei Flachmagnete und sechs Hallköpfe benötigt.
Ein zusätzlicher Magnet, der als Pilotmagnet wirksam ist, kann sich an anderer Stelle im Transportbehälter, beispielsweise an dessen Oberseite befinden und arbeitet mit einer entsprechenden Empfangseinrichtung zusammen. Diese ist so orientiert, daß sich bei der in Fig. 5 gezeichneten Augenblickslage des sich in Richtung des Pfeiles 22 bewegenden Transportbehälters eine Einwirkung der Magnete A, B und C auf die zugehörigen Abfrageeinrichtungen a, b und c ergibt. Der Pilotmagnet 23 gibt also seinem zugehörigen Empfangssystem 24 den Befehl zur Abfragung seitens der Empfangsanordnungen a, b und c. Hierdurch wird auch bei großen Geschwindigkeiten der Transportbehälterbewegung der Augenblick der Abfragung genau definiert und eine eindeutige Befehlsübermittlung sichergestellt.

Claims

Patentansprüche: 1. Einrichtung zur Übermittlung von Steuerbefehlen in Rohrpostanlagen od. dgl. mit an den Behältern angeordneten Gebermagneten, d a -durch gekennzeichnet, daß die Abfragevorrichtung an sich bekannte Empfangsköpfe mit magnetfeldempfindlichen Widerständen oder Hallgeneratoren enthält und daß der Uberdeckungsbereich des Gebers und der Abfragevorrichtung am Umfang des Behälters entsprechend dem größten zu erwartenden Verdrehungsbereich bemessen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß geberseitig Polschuhe, magnetische Rückschlüsse od. dgl. vorgesehen sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Magnete (2, 3) durch einen magnetischen Rückschluß (4) von solcher Länge miteinander verbunden sind, daß der Abstand der beiden Magnete der größten zu erwartenden Auslenkungsamplitude der Verdrehung entspricht.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Empfangskopf (11, 12) mit Fangblechen (13, 14) solcher Länge ausgerüstet ist, daß bei den größten zu erwartenden Auslenkungen die Flußrichtung durch die Fangbleche gleichbleibt.
5. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an der Abfragevorrichtung zwei durch einen magnetischen Rückschluß (20) verbundene Empfangsköpfe (16, 17) vorgesehen sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Geberanordnung durch eine Reihe hintereinander angeordneter Magnete und die Empfangseinrichtung durch die gleiche Anzahl hintereinander angeordneter Abfragevorrichtungen gebildet ist (F i g. 5),
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein längs eines gesonderten Bereiches der Transportbahn angeordneter Pilotmagnet (23) mit einer gesonderten Abfragevorrichtung (24) zusammenarbeitet, die der Signalempfangseinrichtung (a, b, c) einen Befehl zur Abfrage zuleitet.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1 003 649, 1 056060.