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Anordnung zur Steuerung von Einrichtungen an der Fahrstrecke durch
den bewegten Behälter Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Steuerung der Empfangs-
oder Entladeeinrichtungen in Förderanlagen, wie z. B. Rohrpost-, Kastenförderanlagen
od. dgl., durch den bewegten und mit magnetischen Kennzeichen versehenen Behälter,
insbesondere in Briefverteilanlagen, in denen die mit dem zu sortierenden Brief
beladenen, umlaufenden Behälter an einer bestimmten Stelle zur Entladung gebracht
werden sollen.
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Es ist bei Rohrpostanlagen bekannt, zur Steuerung von Rohrpostweichen
die magnetische Feldwirkung auszunutzen. Zu diesem Zweck wird beispielsweise die
Rohrpostbüchse mit längs der Büchse verschiebbaren Eisenringen versehen, die an
der Sendestelle eingestellt werden, während in der Empfangsstelle zwei Dauermagnete
in einem bestimmten gegenseitigen Abstand angebracht sind. Wenn die Eisenringe auf
der Büchse so eingestellt sind, daß sie bei der Durchfahrt durch die Steuerungsstelle
beide Magnete gleichzeitig beeinflussen, dann entstehen in den Spulen, die auf den
Schenkeln der Dauermagnete sitzen, Induktionsströme. Bei bestimmter Richtung und
durch Verstärkung in einer Elektronenröhre bringen diese Ströme ein Relais zum Ansprechen,
das die Empfängerweiche so stellt, daß die Büchse ausgeschleust wird.
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Diese bekannten Steuersysteme haben aber den großen Nachteil, daß
sie insbesondere an den Empfangs- bzw. Abtaststellen an der Fahrstrecke recht aufwendig
sind und umfangreiche Schaltmaßnahmen erfordern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln eine
Anordnung zur Abtastung von mit magnetischen Zielkennzeichen versehenen und bewegten
Behältern zu schaffen, die eine kombinationsweise Auswertung von codeförmig angebrachten
Kennzeichen verhältnismäßig großer Anzahl zu Steuerungs-oder Signalisierzwecken
ermöglicht. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an den Stellen der Fahrstrecke,
an denen eine Einrichtung gesteuert werden soll, an sich bekannte Schutzrohrkontakte
angebracht sind, die durch das magnetische Feld der auf den Behältern angebrachten
magnetischen Kennzeichen ansprechen und elektrische Stromkreise schalten, die die
Einrichtungen an der Fahrstrecke betätigen. Unter Einrichtungen an der Fahrstrecke
sind bei Rohrpostanlagen in erster Linie Weichen zu verstehen, während es sich z.
B. bei Briefverteilanlagen um Steuereinrichtungen für die Öffnung der Fördertaschen
oder sonstigen Mitnahmevorrichtungen handelt. Mit der Anordnung nach der Erfindung
werden in Abhängigkeit der Abtastung des magnetischen Zustandes von auf den Behältern
angebrachten Speichermagneten elektrische Stromkreise ohne Zwischenglieder, wie
z.
B. Relais, direkt geschaltet. Gleichzeitig ist eine betriebssichere, von klimatischen
Einflüssen unabhängige Kontaktgabe der das magnetische Zielkennzeichen auswertenden
elektrischen Kontakte gewährleistet.
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Die mit einer Anordnung nach der Erfindung erreichte Fehlschaltsicherheit
genügt durchaus den Erfordernissen in der Praxis.
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Die magnetischen Kennzeichen können vor Beginn jeder Fahrt vom Absender
wahlweise so magnetisiert werden, daß sie die Schutzrohrkontakte in bestimmten Kombinationen
zum Ansprechen bringen. Es ist ausreichend, wenn an den einzelnen Stellen der Fahrstrecke
nur so viel Schutzrohrkontakte angeordnet sind, wie zur Auswertung der entsprechend
dem Code angeordneten Kennzeichen erforderlich sind.
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Es ist bereits bekannt, Schutzrohrkontakte durch einen magnetischen
Fluß zu betätigen, der im Arbeitsluftspalt der Kontaktfedern ein Kraftfeld hervorruft,
das die Zusammenziehung der Kontaktfedern und damit die Schließung der Kontaktstelle
bewirkt. Dieses bekannte Prinzip macht sich die Erfindung unter Ausnutzung der Eigenart
der Schutzrohrkontakte, vorzugsweise in der Anwendung zur Zielansteuerung in Förder-
und Briefverteilanlagen zu eigen und erreicht dadurch einen wesentlich einfacheren
und gedrängteren Aufbau der Abtaststellen. Diese Schutzrohrkontakte können mit einem
Gas gefüllt oder auch im Vakuum angeordnet sein.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung werden
die magnetischen Kennzeichen auf den Behältern und die Schutzrohrkontakte an der
Fahrstrecke so gestaffelt angebracht, daß jeweils das Polende eines Speichermagnets
noch den Kontaktluftspalt des benachbarten Schutzrohrkontaktes überstreicht.
Dies
bedeutet eine Flächenersparnis bei der Unterbringung der Speichermagnete und Schutzrohrkontakte,
wobei jeder Speichermagnet mit größter Sicherheit nur den ihm zugeordneten abtastenden
Schutzrohrkontakt betätigt, da ein Nachbarkontakt durch ein Polende nur gleichnamig
magnetisiert und nicht geschlossen werden kann.
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In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt und zwar zeigt Fig.
1 schematisch eine Anordnung von Schutzrohrkontakten, denen Speichermagnete gegenüberstehen,
Fig. 2 Schutzrohrkontakte und Speichermagnete in gestaffelter Anordnung, Fig. 3
Schutzrohrkontakte und Speichermagnete gestaffelt und zur Abtastrichtung geneigt,
Fig. 4 Magnete mit vergrößerten Polflächen.
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In den Figuren sind die Schutzrohrkontakte mit K und die Speichermagnete
mit M bezeichnet. a ist der Winkel, den die Schutzrohrkontakte und die Speichermagnete
zur Bewegungsrichtung einnehmen. In Fig. 4 sind die vergrößerten Polflächen mit
P bezeichnet.
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Die Anordnung der Speichermagnete und Schutzrohrkontakte muß so sein,
daß bei der fliegenden Abtastung jeder Schutzrohrkontakt nur durch das magnetische
Feld des ihm zugeordneten Speichermagnets zum Anzug gebracht werden kann. Da es
aber bei entsprechend kräftigem Magnetfeld zu dreimaligem Anzug und Abfall des Kontaktes
kommt, wenn das Feld in Längsrichtung über den Schutzrohrkontakt geführt wird, muß
die Bewegung des Speichermagnets senkrecht zur Längsachse des Schutzrohrkontaktes
erfolgen. Diese Forderung in Verbindung mit der Bedingung einer großen Fehlschaltsicherheit
ergibt eine Anordnung der Speichermagnete und Schutzrohrkontakte, wie sie in der
Fig. 1 dargestellt ist. Mit dem Pfeil ist die Richtung angedeutet, in der die Speichermagnete
über die Schutzrohrkontakte hinweggeführt werden.
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Vorgegeben durch die Abmessungen der Schutzrohrkontakte nimmt eine
solche Anordnung eine große Länge ein, wenn es sich um die Unterbringung von mehreren
Speichermagneten und Schutzrohrkontakten handelt. In der Fig. 2 ist eine Anordnung
dargestellt, bei welcher die Speichermagnete und Schutzrohrkontakte so gestaffelt
angeordnet sind, daß jeweils das Polende eines Speichermagnets etwa noch den Kontaktluftspalt
des benachbarten Schutzrohrkontaktes überstreichen kann. Dadurch wird die Fehlschaltsicherheit
keineswegs in Mitleidenschaft gezogen. Bei dieser Anordnung wird nämlich der Umstand
ausgenutzt, daß es bezüglich der gegenseitigen Lage von Magnet und Schutzrohrkontakt
zwei Stellungen gibt, bei denen die Kontaktfedern aufeinander keine anziehende Kraft
ausüben, obwohl sie im engeren Streufeld des Magnets sind.
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Eine weitere Platzersparnis ist durch eine Anordnung, wie sie Fig.
3 zeigt, gegeben. Auch hier sind die Speichermagnete und Schutzrohrkontakte so gelegt,
daß die Polenden der Magnete etwa den Kontaktluftspalt der Nachbarkontakte überstreichen.
Bei dieser Anordnung ist allerdings die Fehlschaltsicherheit geringer als bei den
in den Fig. 1 und 2 gezeigten Anordnungen. Ein Winkel a von ungefähr 600 ergibt
einen günstigen Kompromiß zwischen der Fehlschaltsicherheit und der Platzersparnis.
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Die unerwünschte gegenseitige magnetische Beeinflussung der Magnete
beim Aufmagnetisieren kann in
erträglichen Grenzen gehalten werden, wenn die zur
lEtberwindung des magnetischen Luftspaltwiderstandes zwischen Magneten und Schutzrohrkontakten
erforderliche magnetische Spannung mit kurzen Magneten aus Material hoher Koerzitivkraft
erreicht wird, an die zur Vergrößerung der Polflächen Weicheisenstücke angesetzt
sind, wie es in der Fig. 4 dargestellt ist.
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Die Speichermagnete werden vor jeder Fahrt magnetisiert und anschließend
wieder entmagnetisiert.
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Das Kennungsfeld kann aber auch aus beweglichen Permanentmagneten
aufgebaut sein, die vor jeder Fahrt entsprechend dem Zielkennzeichen so eingestellt
werden, daß sie nur eine bestimmte Anordnung von Schutzrohrkontakten beeinflussen.
Es ist aber auch möglich, die Permanentmagnete fest anzuordnen und mit je einem
beweglichen Nebenschluß zu versehen, durch den die Codeeinstellung vorgenommen wird.
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Die Anordnung der Erfindung kann auch in anderen Anwendungsfällen,
z. B. zum Schließen von Signalstromkreisen oder zum Schalten von Steuerstromkreisen
bei Zugsicherungseinrichtungen, verwendet werden.
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PATENTANSPR8CHE 1. Anordnung zur Steuerung der Empfangs-oder Entladeeinrichtungen
in Förderanlagen, wie z. B. Rohrpost-, Kastenförderanlagen od. dgl., durch den bewegten
und mit magnetischen Kennzeichen versehenen Behälter, insbesondere in Briefverteilanlagen,
in denen die mit dem zu sortierenden Brief beladenen, umlaufenden Behälter an einer
bestimmten Stelle zur Entladung gebracht werden sollen, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stellen der Fahrstrecke, an denen eine Einrichtung gesteuert werden soll,
an sich bekannte Schutzrohrkontakte (K) angebracht sind, die durch das magnetische
Feld der auf den Behältern angebrachten magnetischen Kennzeichen (M) ansprechen
und elektrische Stromkreise schalten, die die Einrichtungen an der Fahrstrecke betätigen.