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Senderaufbau mit Betriebs- und Reserveschaltung Bei dem Bau und dem
Betrieb von Sendeanlagen wird des öfteren die Forderung gestellt, Maßnahmen zu treffen,
durch die bei Ausfall des Senders sofort ein Reservesender auf die Senderantenne
geschaltet werden kann. Insbesondere bei der Übertragung von Rundfunkdarbietungen
ist dies wesentlich, um eine Unterbrechung des Programms für längere Dauer zu verhindern.
Von Bedeutung ,ist diese Forderung aber auch für kommerzielle Zwecke, um im Notfall
den Sendebetrieb aufrechterhalten zu können.
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Für die Umschaltung der Antenne auf den Reservesender ist es bekannt,
in der Antennenzuleitung einen Schalter vorzusehen, der entweder von Hand oder durch
ein entsprechendes Relais gesteuert wird und die notwendigen Schaltmaßnahmen vornimmt.
Abgesehen davon, daß im Hinblick auf die sichere Kontaktgabe an die Konstruktion
eines derartigen Schalters` besonders hohe Anforderungen zu stellen sind, kann ein
derartiger Schalter eigentlich nur als Notbehelf aufgefaßt werden, weil bei der
Betätigung von Hand unvermeidlich ein Zeitverlust entsteht, während bei der automatischen
Umschaltung der Aufwand verhältnismäßig groß wird, insbesondere, wenn dafür Sorge
getragen werden soll, daß die Umschaltung nicht bereits bei kurzzeitigen Störungen,
wie Röhrenüberschlägen o. dgl., vonstatten geht.
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Die Erfindung beschreitet demgegenüber einen anderen Weg. Statt eine
Unterteilung in eine Betriebs
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Reservesender vorzunehmen, werden zwei Sender, die zweckmäßigerweise direkt oder
über Vorstufen von einem gemeinsamen Steuersender gesteuert werden, im Betrieb parallel
geschaltet. Diese Parallelschaltung erfolgt mit Hilfe eines symmetrisch aufgebautn@
Hochfrequenztransformators, dessen eine Wicklung mit dem Senderausgang des einen
Senders verbunden ist, während die andere Wicklung mit dem Antennenkabel bzw. einer
künstlichen Antenne und mit einer Mittenanzapfung mit dem Ausgang des zweiten Senders
verbunden ist. Es tritt damit, solange beide Sender in Betrieb sind, eine Addition
ihrer Leistungen auf. Fällt der eine oder der andere Sender aus, so tritt keinerlei
Unterbrechung ein, vielmehr wird von dem einen in Betrieb befindlichen Sender die
halbe Leistung, d. h. 1/4 der Gesamtleistung abgegeben.
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Während es in dem vorerwähnten Falle notwendig ist, die vom Senderausgang
der einzelnen Sender zu dem Hochfrequenzübertrager führenden Leitungen oder Kabel
mit dem halben Wellenwiderstand des Antennenkabels bzw. der künstlichen Antenne
auszuführen, kommt diese Notwendigkeit bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
in Fortfall, bei der statt einer direkten Ankopplung des zweiten Senders die Ankopplung
mit Hilfe eines zusätzlichen Übertragers vorgenommen ist. Dies bedeutet insofern
einen Vorteil, als damit die Möglichkeit gegeben ist, sowohl die beiden Senderausgangskabel
als auch das Antennenkabel und die künstliche Antenne mit dem gleichen Wellenwiderstand
auszuführen. Dadurch kann man bei lange andauernden Störungen eine Abschaltung des
einen Senders in dem einleitend geschilderten Sinne vornehmen, so daß also gegebenenfalls
auch mit dem halben statt mit dem vierten Teil der Gesamtleistung gearbeitet werden
kann. Eine derartige Umschaltmöglichkeit kann auch insofern von Nutzen sein, weil
damit die künstliche Antenne für die Prüfung auch der einzelnen Sender benutzt werden
kann. Es ist allerdings hierzu, wie bereits eingangs erwähnt, ein besonderer Umschalter
erforderlich, der in diesem Fall aber tatsächlich die Funktion des Behelfsschalters
erfüllt, jedenfalls für den Übergang von Normalbetrieb auf Notbetrieb ent= behrlich
ist.
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An Hand der Abbildungen wird die Erfindung im nachstehenden für zwei
verschiedene Ausführungsbeispiele näher erläutert. In beiden Abbildungen sind für
gleiche Teile gleiche Bezugszeichen gewählt.
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In der Abb. i sind mit K i bzw. K 2 die Kabelanschlüsse bezeichnet,
die zu dem Ausgang zweier nicht dargestellter Senderendstufen führen mögen. Die
beiden Senderendstufen werden beispielsweise von dem gleichen Steuersender angesteuert.
Ihr Aufbau ist im übrigen beliebig, es ist lediglich die Bedingung zu erfüllen,
daß Frequenz- und Leistungsgleichheit besteht und die Ansteuerung in der gleichen
Phasenlage erfolgt. Das eine Kabel, K i, führt zu der einen Wicklung eines symmetrisch
aufgebauten Hochfrequenzübertragers Tr i und von hier zur Erde. Die zweite Wicklung
des Übertragers ist in der Mitte angezapft und mit dem Kabel K 2 verbunden. Die
freien Enden führen zu einer künstlichen Antenne KA mit dem Wellenwiderstand
3 bzw. zu dem Antennenkabel K 3, dessen Wellenwiderstand gleichfalls den Wert
3 besitzt. Der Wellenwiderstand der Kabel K i bzw. K 2 hat jeweils den Wert
3/2.
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Im Betrieb ergibt sich folgende Arbeitsweise: Von dem Kabel K i her
wird in dem Transformator Tr i ein Strom erzeugt, der über das Antennenkabel K 3
und die künstliche Antenne KA im Sinne der ausgezogenen Pfeile verläuft.
Von dem Kabel K 2 her wird ebenfalls ein Strom erzeugt, der von der Mitte des Transformators
Ty i gleichmäßig nach beiden Seiten in das Antennenkabel K 3 und die künstliche
Antenne K.4 im Sinne der gestrichelten Pfeile geht. Beim normalen Betrieb wird damit,
wenn die Ströme gleich sind, in der künstlichen Antenne KA keine Leistung
verbraucht. Die volle Leistung der beiden Sender wird also auf das Antennenkabel
K 3 gegeben. Arbeitet nur ein Sender, so wird die halbe Leistung in der künstlichen
Antenne verbraucht, während die andere Hälfte ausgestrahlt wird. Wesentlich dabei
ist, daß der gestörte Sender nicht beeinflußt wird, da er in der Brückendiagonale
liegt, K 2, bzw. sich die entgegengesetzt gerichteten Ströme in dem Transformator
Ty i aufheben, K i. Zu beachten ist fernerhin, daß besondere Schaltmittel nicht
erforderlich sind, der Übergang vielmehr völlig automatisch vonstatten geht.
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Bei der Ausführungsform nach Abb.2 ist das Kabel K 2 mit Hilfe eines
Übertragers Ty 2 angekoppelt. Damit besteht die Möglichkeit, sämtliche drei
Kabel K i, K:2, K 3 ebenso wie die künstliche Antenne mit dein gleichoen Wellenwiderstand
2 auszuführen. Im Betrieb ist die Funktion die gleiche wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach Abb. i. Ein Vorteil besteht insofern, als mit der Schaltung nach Abb.2 die
künstliche Antenne mit einer geringfügigen Umschaltung für die Prüfung jedes einzelnen
oder beider Sender benutzt werden kann.
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Erwähnenswert ist itn vorliegenden Zusammenhange, daß die Blindkomponente
des Anpassungsübertragers Ty i durch Serienkondensatoren vor dem Antennenkabel und
der künstlichen Antenne ausgeglichen werden kann, wie dies bei Hochfrequenztransformatoren
im allgemeinen üblich ist. Hierzu dienen die in der Abb. i gestrichelt eingezeichneten
Kondensatoren C i bzw. C 2.