DE2607328C3 - Steuer- und Überwachungsschaltung für Drehstrom-Weichenantriebe - Google Patents
Steuer- und Überwachungsschaltung für Drehstrom-WeichenantriebeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuer- und Überwachungsschaltung für über vier Adern von einem
Stellwerk aus betriebene Drehstrom-Weichenantriebe mit Endlagekontakten zur Fernüberwachung der
Weichenlage vom Stellwerk aus mittels eines über diese Kontakte, die Motorwicklungen des Antriebes und die
vier Adern geführten Überwachungsstromkreises mit einem Überwachungsrelais und einem Weichenauffahrmelderelais, von denen das letztere bei jeder Umstellung der Weiche betriebsmäßig anschaltbar ist
Im Eisenbahnwesen werden zum bedarfsweisen Umstellen von Weichen Weichenantriebe verwendet,
die von reversierbaren Drehstronr-riotoren angetrieben
werden. Die jeweilige Lage der Weichen wird von einem Stellwerk fernüberwacht Hierzu dienen im
Stellwerk angeordnete Weichenüberwachungs- und Weichenauffahrmelderelais, die über die für die
Umstellung der Antriebe erforderlichen Adern zwischen Stellwerk und Weiche durch Endlagekontakte an
den Antrieben an- bzw. abgeschaltet werden. Die Stromversorgung für diese Relais erfolgt nicht aus dem
Drehstromnetz für die Antriebsmotoren, sondern aus einer im Stellwerk vorhandenen Batterie, die zur
Durchführung vielfältigster Schaltvorgänge im Stellwerk erforderlich ist.
Im Eisenbahnwesen ist man bestrebt, möglichst große
Bereiche der Bahnalage zu einem Stellwerksbereich zusammenzufassen und durch ein einziges Stellwerk zu
steuern und zu überwachen; außerdem ist man bestrebt,
zur optimalen Ausnutzung der Anlagen im Personen- und Güterverkehr möglichst leistungsstarke elektrische
Triebfahrzeuge einzusetzen. Dabei hat sich gezeigt, daß die bisher verwendeten Weichenschaltungen aus den
nachfolgend aufgeführten Gründen bereits in die Nähe ihrer Leistungsgrenzen gekommen sind, so daß es
erforderlich wird, neue Weichenschaltungen zu entwikkeln, venn die Stellwerksbereiche noch weiter ausgedehnt werden und/oder die elektrischen Triebfahrzeuge
noch leistungsstärker werden.
Die galvanische Verbindung aller Kabeladern des gesamten Weichenkabelnetzes einer Anlage mit der
Stellwerksbatterie führt zu einer hohen Stellwerkskana-
zität gegen Erde, Pie Stellwerkskapazität darf aber
nicht beliebig hohe Werte annehmen, da es sonst zu Beeinflussungen der Überwachungsstromkreise durch
die Triebsströme elektrischer Lokomotiven kommt Hierdurch ist im Stellwerk eine störungsfreie Fernüberwachung
beispielsweise der Weichen nicht mehr gegeben. Von Nachteil bei der galvanischen Verbindung
der zu den Weichen führenden Kabeladern mit der Stellwerksschaltung und den zu Lichtsigiialen und
anderen ferngesteuerten und fernüberwachten Einrichtungen führenden Kabeladern ist ferner, daß der
Übergangswiderstand dieses Leitungssystems gegen Erde mindestens bei einem sehr großen Stellwerk bis in
die Nähe eines festgelegten unteren Grenzwertes sinkt
Diese Probleme, die sich aus der Größe des Stellwerksbereiches und der Leistungsstärke der elektrischen
Triebfahrzeuge ergeben, konnten bisher nicht befriedigend gelöst werden. Zwar ist es aus der
Literatur bekannt (DE-OS 20 15 539), die sich im Betrieb
ergebenden Beeinflussungsgrößen durch Einfügen von Umsetzergruppcn zwischen dem Stellwerk und den
Streckeneinrichtungen zu verringern; wegen der Kosten und der erschwerten Wartung wurde diese
Anordnung jedoch nicht realisiert Auch die Verwendung einer gesonderten Batterie im Stellwerk ausschließlich
für die Weichenüberwachung ist wegen der vielfältigen kapazitiven und induktiven Verkopplung
der Leitungen innerhalb einer großen Stellwerksanlage nicht als vollwertige Lösung des Problemes anzusehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuer- und Überwachungsschaltung für Drehstrom-Weichenantriebe
üblicher Bauart anzugeben, die nicht oder doch nur unwesentlich zur Erhöhung der
Stellwerkskapazität und des Erdübergangswiderstandes
beiträgt und deren Erdschlußwiderstand getrennt von der übrigen Stellwerksschaltung überwachbar ist.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch
gelöst, daß im Anschaltstromkreis eines die vier Adern vom Stellwerk zum Antrieb durchschaltenden Stellrelais
ein Aibeitskontakt des Weichenauffahrmelderelais
angeordnet ist, daß das Überwachungsrelais und das Weichenauffahrmelderelais im Stellwerk transformatorisch
an einen der betreffenden Weiche zugeordneten Wechselstromkreis angekoppelt sind, der bei jeder
Übernahme eines zur Ausführung anliegenden Stellauftrages füt die Weiche in die zugehöiige Weichengruppe
vom Übernahmebeginn bis zur Abspeicherung des Stellauftrages in der Weichengruppe wirksam ist und
das Anschalten des zuvor im Überwachungsstromkreis fehlstromerregten Weiciienauffahrmelderelais beim betriebsmäßigen
Abwerfen des Überwachungsrelais bewirkt, da>3 die weitere Speisung des Weichenauffahrmelderelais
abhängig gemacht ist von dem in mindestens einer der vier Adern fließenden Stellstrom, über
den es infolge transformatorischer Ankopplung an die betreffende Ader gehalten wird, bis beim Erreichen der
Endlage des Antriebes die Endlagekontakte über eine Motorwicklung und zwei der vier Adern eine Verbindung
schalten zwischen einer Phase und dem Nulleiter des Drehstromnetzes, wobei im Stellwerk in den
Nulleiter und die betreffende Phasenleitung einbezogene stromempfindliche Einrichtungen eine gleichstarke
gegensinnige Erregung erfahren und «las Weichenauffahrmelderelais abschalten
Besonders zweckmäßig is! es, wenn df stromemr»
findlichen Einrichtungen als auf einem gemeinsamen Kern sitzende Wickivrjen ausgebildet sind, die /nr
stellstromabhäneifre'i £>rcstir>·» dc·" Wrichenauffnir
melderelais mit diesem transformatorisch gekoppelt sind und wenn diese Wicklungen und die Wicklung für
die wechselstromabhSngige Erregung des Weichenauffahrmelderelais
während der Übernahme des Stellaufträges in die zugehörige Weichengruppe zusammen mit
einer einzigen Sekundärwicklung in Reihe mit dem Weichenauffahrmelderelais auf einem gemeinsamen
Kern angeordnet sind Diese Anordnung bewirkt nicht nur eine galvanische Trennung der Öberwachungs-Stromkreise
von der übrigen Stellwerksschaltung, sondern führt auch durch Verwendung von kontaktlosen,
wenig aufwendigen Bauelementen zu einer kostengünstigen Lösung des der Erfindung zugrundeliegenden
Problems.
is Von besonderem Vorteil ist ferner, daß die betriebsmäßige
Anschaltung des Weichenauffahrmelderelais über die gleiche Wicklung und mindestens teilweise
auch über die gleichen Schaltmittel und Adern erfolgt über die es auch beim Auffahrvorgang ansprechen soll.
Hierdurch ergibt sich eine echie Fvaktionskontrolle des
Weichenauffahrmeldcrelais und eine zusätzliche Überprüfung
bestimmter Teile der Steuer- und Überwachungsschaltung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der
>·> Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
erläutert Die Zeichnung zeigt die Steuer- und Überwachungsschaltung eines Drehstromweichenantriebes
zusammen mit einem Teil der zugehörigen Weichengruppe in unterschiedlichsn Schaltphasen,
in wobei die jeweils durchgestalteten Stromkreise durch
stark ausgezogene Linien markiert sind. Es zeigt
F i g. 1 den Überwachungsstromkreis für die Pluslage
der Weiche und
F i g. 2 den Überwachurigsstromkreis, der sich beim r>
Auffahren der Weiche aus der Pluslage bildet;
F i g. 3 und 4 die Stromkreise, die sich beim Einleiten eines Stellauftrages zur Umstellung der Weiche von der
Plus- in die Minuslage ergeben,
F i g. 5 die Stromkreise beim Anlaufen des Antriebes •in aus der Endlage,
F i g. 6 bei der Laufstellung des Antriebes und
F i g. 7 beim Auslaufen des Antriebes;
Fig.8 den Antrieb, der seine neue Endstellung erreicht hat und
■r, Fig.9 den sich in der Minuslage einstellenden
Überwachungsstromkreis für die Weiche.
In der Zeichnung sind Relais durch einen Kreis, Schaltschütze durch einen doppelten Kreis, Haftrelais
durch einen Kreis mit aufgesetzten Ecken und ■vi Stützrelais durch Quadrate dargestellt. Mehrere Wicklungen
des gleichen Relais sind mit den Nummern 1 bzw. 2 und die Wicklungen von Stützrelais durch Pfeile näher
bezeichnet. Die zu den einzelnen Relais gehörenden Relaiskontakte sind durch die Relaisbezeichnung und
>-. eine hinter eins.m Schrägstrich folgende laufende
Nummer bezeichnet worden.
In Fig. 1 ist schematisch ein Weichenantrieb A
dargestellt, der über vier Adern 1* bis 4* vom Stellwerk aus Steuer- und jberwachbar ist. Der Antrieb A weist
Mi einen Drehstrommotor mit den Wicklungen VV/1 bis
IV/3 auf, die in bekannter Weise über Endlagekontakte
AK 1 bis 4K4 verbunden sind. Als Stromversorgungseinrichtung
zur bedarfsweisen Umsteuerung des Antriebs dient ein dreiphasiges Drehstromnetz mit den
f--*> Phasen R1 5 und '/sowie dem gemeinsamen Nulleiter
V1P.
Die Überwachung des jeweiligen Betriebszustandes des Antriebs erfolst irr- Sicllwprlt Hnrrh pin n(»™n-
chungsrelais L/und ein Weichenauffahrmeidereiais AM.
In den Endlagen des Antriebes soll wie bei den Weichensteuerschaltungen der heute gebräuchlichen
Ausführung ein über die vier Adern, die drei Motorwicklungen und die Endlagekontakte führender
Überwachungsstromkreis Zustandekommen, in dem das Überwachungsrelais erregt ist, das mit diesem in Reihe
geschaltete Auffahrmelderelais AM jedoch infolge Fehlstromerregung noch nicht anspricht. Zur Stromversorgung
dieses Überwachungsstromkreises dient nun nicht die Stellwerksbatterie, sondern ein gesonderter
Wechselstromkreis, an den das Überwachungsrelais und das Weichenauffahrmeidereiais im Stellwerk transformatorisch
angekoppelt sind. Dieser Wechselstromkreis besteht primärseitig aus einer Wicklung 1, 2 eines
Transformators Tr, der über einen Kontakt 51/1 aus einem Wechselstromnetz /V gespeist wird, solange sich
das zugehörige Stellrelais 51 in der Grundstellung befindet. Ander Sekundärwicklung .1.4 He* Transformators
Trist unter Maßgabe des Übersetzungsverhältnisses
der Wicklungen 1, 2 und 3, 4 eine Spannung abgreifbar, die als Versorgungsspannung für den
Überwachungsstromkreis dient. Die gleichzeitig an der Wicklung 7, 8 des Transformators abgreifbare Spannung
ist wegen des Windungsverhältnisses der Wicklungen 7, 8 und 3, 4 in Grundstellung des Antriebes als
vernachlässigbar anzusehen. Die an der Wicklung 3, 4 abgreifbare Spannung wird durch einen Gleichrichter C
gleichgerichtet und treibt einen Überwachungsgleichstrom über den in Fig. 1 hervorgehobenen Überwachungsstromkreis
mit dem Überwachungsrelais U und dem Weichenauffahrmeidereiais AM. In diesem Überwachungsstromkreis
sind neben einem Kontakt 51/2 des Stellrelais 51 und einem Kontakt 52/1 eines
Stellrelais 52. die bei der angenommenen Grundstellung des Antriebes nicht erregt sind, nur noch
weichenlageabhängige Kontakte angeordnet: Die Endlagekontakte AK 1 und AKA sind bei der angenommenen
Pluslage der Weiche geschlossen; desgleichen der Kontakt WLJ1 eines Weichenlagerelais WL und der
Kontakt PU/\ eines Phasenumschaltrelais PU, das zum Reversieren des Antriebes die Phasen R und 5 der
Seilspannung unipoii und — wie anhand der F i g J
gezeigt werden wird — zur betriebsmäßigen Anschaltung des Weichenauffahrmeidereiais AM bei der
Übernahme eines Stellauftrages in die Weichengruppe dient. In dem dargestellten Überwachungsstromkreis ist
in den Endlagen des Antriebes das Überwachungsrelais U erregt, während das Weichenauffahrmeidereiais AM
infolge Fehlstromerregung über den Gesamtwiderstand des Überwachungskreises noch abgefallen ist.
Der Überwachungsstromkreis, der sich in der Minuslage des Antriebes bildet, ist in F i g. 9 dargestellt.
In F i g. 2 ist angenommen, daß die Weiche aus der Pluslage aufgefahren worden ist Dabei wechselten die
Endlagekontakte AK3 und AK4 in die dargestellte Lage. Der Antriebskontakt AK 3 schafft eine Verbindung
zwischen den Adern 2* und 3* für die Anschaltung des Weichenauffahrmeidereiais AM und der Antriebskontakt AK4 schaltet das Überwachungsrelais U ab,
das daraufhin seine Kontakte umlegt und im Stellwerk die Ausgabe einer Störungsmeldung veranlaßt Das
Weichenauffahrmeidereiais AM ist nun nicht mehr in Reihe geschaltet mit dem Überwachungsrelais U und
wird von einem Strom durchflossen, der zu seinem
Ansprechen ausreicht. Über den Kontakt AM/i schafft
sich das Weichenauffahrmelderelais AM einen Haltestromkreis,
der es unabhängig macht von den
Endlagekontakten; über nicht dargestellte weitere Kontakte des Weichenauffahrmeidereiais AM wird im
Stellwerk das Auffahren der Weiche angezeig!.
Beim Auffahren der Weiche aus der Minuslage würde sich der Anschaltstromkreis für das Weichenauffahrmeidereiais
über die Ader 3*, den Antriebskontakt AK I, die Ader 1* und den Kontakt PU/2 des
Phasenumschaltrelais PUschließen.
In Fig.3 ist angenommen, daß die Weiche von der
Plus- in die Minuslage umgestellt werden soll. Beim Vorliegen des entsprechenden Stellauftrages (Spannung
am Kontakt WL/2) spricht zunächst in der Weichengruppe ein Weichenstellmelderelais SM an. Kontakte
dieses Relais wechseln, wobei zunächst durch den Kontakt SM/1 die Speisung des Überwachungsstromkreises
unabhängig gemacht wird vom Schaltzustand des Stellrelais 51. Dies ist erforderlich, weil das
Stellrelais 51 nach dem Ansprechen des WeichenstellmplHprpiai«
SM über dessen Kontakt SM/2 angescha!
tet wird und seinen Kontakt 51/1 im Stromkreis der Primärwicklung 1, 2 des Transformators Tr öffnet. Der
Kontakt 5 1/2 des Stellrelais 51 öffnet und unterbricht damit den über das Überwachungsrelais U geführten
Überwachungsstromkreis. Das Überwachungsrelais U fällt daraufhin ab und schaltet seine Kontakle.
Anschließend erfolgt die betriebsmäßige Anschaltung des Weichenauffahrmeidereiais AM.
Bei den bekannten Weichensteuerschaltungen wurde die betriebsmäßige Anschaltung des Weichenauffahrmelderelais
durch Anschalten einer zweiten Wicklung dieses Relais realisiert. Hierdurrh wurde lediglich
überprüft, ob sich die Relaiskontakte schalten ließen; nicht geprüft wurde dagegen, ob das Weichenauffahrmeidereiais
über die beim Auffahrvorgang allein beaufschlagte erste Wicklung auch anziehen konnte.
Diese erste Wicklung kann beispielsweise defekt oder kurzgeschlossen sein, ohne daß dies bisher erkennbar
gewesen wäre. Durch die betriebsmäßige Anschaltung des Weichenauffahrmeidereiais AM über diejenige
Wicklung, die auch beim Auffahrvorgang beaufschlagt wird, ist ein derartiger Defekt nun in jedem Falle
erkennbar. Außerdem ist von Vorteil, daß die betriebsmäßige Anschaltung des weichenauttahrmelderelais
mindestens teilweise über Schaltmittel und Adern erfolgt, über die es auch beim Auffahrvorgang
angeschaltet werden soll; diese Schaltmittel und Adern sind damit ohne Mehraufwand zusätzlich auf ihren
Betriebszustand überprüfbar.
Die Anschaltung des in den Endlagen des Antriebes mit dem Überwachungsrelais in Reihe geschalteten
fehlstromerregten Weichenauffahrmeidereiais erfr "jjt
nach dem Abschalten des Überwachungsrelais und dem dadurch bedingten Auftrennen des Überwachungsstromkreises dadurch, daß die Reihenschaltung aus dem
Überwachungsrelais U und dem das Überwachungsrelais abschaltenden Kontakt 51/2 durch einen Kontakt
PU/2 des Relais PU überbrückt wird, das vom abfallenden Überwachungsrelais über dessen Kontakt
U/i sowie den mit ihm in Reihe liegenden Kontakt 51/3 des noch angeschalteten Stellrelais 51 und den
Kontakt SM/3 des Weichenstellmelderelais 5Afbis zur
Übernahme des Stellauftrages in die Weichengruppe anschaltbar ist Hierdurch ändert sich der Gesamtwiderstand
des Überwachungskreises und das Weichenauffahrmeiderelais zieht an.
Beim Anziehen wechselt das Weichenauffahrmeidereiais AM seine Kontakte. Dabei schaltet es sich über
seinen Kontakt AM/i einen Haltestromkreis, der es
unabhängig macht von seinem Ansprechstromkreis. Außerdem wird über den Kontakt AM/2 und den
Kontakt PU/5 das Weichenlagerelais WL umgesteuert. Die durch den Stellauftrag vorgegebene
Soll-Lage der Weiche ist damit in die Weichengruppe übernommen worden. Dieser Schaltzustand ist in F i g. 4
dargestellt.
ÜÄ?ir den sich öffnenden Kontakt WL/2 des
Weichenlagerelais WL wird der Stromkreis für das Weichenstellmelderelais SM unterbrochen. Das Weichenstellmelderelais fällt ab und wechselt seine
Kontakte in die in F i g. 5 dargestellte Lage. Dabei unterbricht der Kontakt SM/ 1 die weitere Stromversorgung des Weichenauffahrmelderelais AM aus dem
Wechselstromnetz N. Das Weichenauffahrmelderelais '5
bleibt infolge seiner Abfallverzögerung über den Kondensator Caber noch erregt. Der Kontakt SM/2 im
Stromkreis des Stellrelais 51 öffnet ebenfalls und
Kontakte des Stellrelais 51 behalten jedoch ihre Lage
bei, weil das Stellrelais 51 als Haftrelais ausgebildet ist.
Das gleiche gilt für die Kontakte des Phasenumschalt- und des Weichenlagerelais, da es sich auch bei diesen
Relais um Haftrelais bzw. Stützrelais handelt. Die Kontakte WL/3 und WL/4 bzw. PU/5 und PU/6
dieser Relais bereiten die Umsteuerung des Phasenumschaltrelais bzw. des Weichenlagerelais beim nächsten
Stellauftrag vor. Die Anschaltung dieser Relais erfolgt über den Kontakt WL/5 des Weichenlagerelais nach
dem Ansprechen des Weichenstellmelderelais SM, des *>
Ste !relais 51 und dem Abwerfen des Überwachungsrelais I/bei diesem Stellvorgang. Die Kontakte PU/1 bis
PU/4 des Phasenumschaltrelais bereiten das Reversieren des Antriebsmotors für den nächsten Stellvorgang
vor. Über den beim Abfallen des Weichenstellmeldere- ^5
lais schließenden Kontakt SM/4 und die bereits geschlossenen Kontakte 51/4 und AM/3 spricht das
Stellrelais 52 an. Dieses Stellrelais dient zur Anschaltung der Stromversorgung an den Antrieb. Hierzu sind
in die Phasenleitungen des Antriebes Kontakte 52/2 bis *°
S 2/4 des Stellrelais 52 geschaltet, über die der Antrieb in den in Fi e. 5 hervorgehobenen Stromkreisen anläuft.
Außerdem öffnet der Kontakt 52/1 des Stellrelais 52 und bereitet damit die Abschaltung des Weichenauffahrmelderelais AM vor. Über die Kontakte 52/2 bis
52/4 liegt an der Wicklung Wi 2 des Antriebes die Phasenspannung und an den Wicklungen Wi ί und W/3
die verkettete Phasenspannung zwischen den Phasen 5 und T. Das Weichenauffahrmelderelais AM bleibt trotz
der Abschaltung der Primärwicklung 1,2 des Transfor- M
mators erregt, weil es nach dem Ansprechen des Stellrelais 52 infolge der transformatorischen Ankopplung an den Stellstromkreis durch den in den
Phasenleitungen 5 und MP fließenden Stellstrom gespeist wird Die über die Wicklungen 5, 6 und 7, 8
fließenden Ströme sind phasenverschoben und können daher in der Wicklung 3—4 die zum Halten des Relais
AM erforderliche Spannung induzieren.
In Fig.6 befindet sich der Antrieb in seiner
Laufstellung, d h. die Endlagekontakte AK 3 und AK 4 «>
nehmen die Lage ein, die sie auch beim Auffahren der Weiche einnehmen würden. Die Motorwicklungen sind
damit nach dem Anlaufen des Motors in Stern geschaltet Die Ader 4* mit der Transformatorwicklung
5, 6 ist dabei abgeschaltet Die Speisung des Weichenauffahrmelderelais AM erfolgt jetzt allein
transformatorisch über den in der Phasenleitung 5 fließenden Stellstrom.
In F i g. 7 hat der Antrieb seine neue Endlage erreicht, wobei auch die Endlagekontakte AKi und AK2
wechseln. Nunmehr liegt an der Wicklung Wi \ die Phasenspannung und an den Wicklungen Wi2 und W/3
die verkettete Phasenspannung zwischen R und T. Die beiden Wicklungen 5,6 und 7,8 des Transformators Tr
werden durch den über die Wicklung Wi 1 fließenden Strom gegensinnig beaufschlagt, so daß in der Wicklvng
3,4 keine Spannung induziert wird. Eine kurze Zeit 1; ng nach dem Erreichen der neuen Endlage des Antriebes
bleibt das Weichenauffahrmelderelais AM noch infolge der Abfallverzögerung durch den Kondensator C
erregt, bevor es abfällt und seine Kontakte wechselt.
In Fig.8 ist das Weichenauffahrmelderelais AM
abgefallen und seine Kontakte nehmen die dargestellte Lage ein. Dabei unterbricht der Kontakt AM/3 den
Speisestromkreis für das Stellrelais 52. Das Stellrelais 52 fällt ab und öffnet seine Kontakte 52/2! bis 52/4 im
Aüsciiaiisiruuikreis des Antriebes. Gleichzeitig schließt
der Kontakt 52/1 und bereitet damit die Durchschaltung des Überwachungsstromkreises zum Überwachen
der neuen Endlage des Antriebs vor.
Der Kontakt AM/4 des Weichenauffahrmelderelais schließt und schaltet dabei die Wicklung 2 des Stellrelais
51 an Spannung. Das Stellrelais 51 spricht über seine
Wicklung 2 an und steuert seine Kontakte in die jeweils andere Lage. Dabei schließen die Kontakte 51/1 und
51/2, während die Kontakte 51/3 und 51/5 öffnen. Über die sich öffnenden Kontakte 51/4 und 51/5 wird
das Stellrelais 51 wieder stromlos geschaltet; seine
Kontakte behalten ihre Lage bei, weil das Stellrelais 51 als Haftrelais ausgebildet ist.
Fig.9 zeigt den Stromkreis, der sich nach dem Abschalten des Stellrelais 51 bildet. Über den Kontakt
51/1 liegt die Wicklung 1, 2 des Transformators Tr
wieder am Netz N1 das über die Wicklung 3, 4 das
Überwachungsrelais U und das Weichenauffahrmelderelais AM speist Über die Kontakte 52/1 und 51/2 der
beiden Stellrelais sowie die Kontakte WL/6 und PU/2
des Weichenlage- bzw. des Phasenumschaltrelais bildet sich ein Stromkreis, der über alle vier Adern, alle
chungs- und das Weichenauffahrmelderelais führt. Das Überwachungsrelais spricht an und meldet im Stellwerk
die Übereinstimmung von Soll- und Istlage der Weiche während das Weichenauffahrmelderelais infolge Fehlstromerregung noch nicht ansprechen kann.
Die Steuer- und Überwachungsschaltung des Antriebes ist damit wieder in die Grundstellung geschaltet und
bereit zur Ausführung eines erneuten Stellauftrages.
Im vorstehend näher erläuterten Ausführungsbeispiel wurde die Abschaltung des Weichenauffahrmelderelais
A M dadurch bewirkt, daß die Wicklungen 7/8 und 5/6 des Transformators Trvom gleichen Strom gegensinnig
durchflossen wurden, so daß in der Wicklung 3/4 keine Spannung induziert werden konnte. Es ist jedoch auch
möglich, die Abschaltung des Weichenauffahrmelderelais nicht durch eine hierfür vorgesehene Wicklung 5/6
des Transformators Tr herbeizuführen, sondern hierfür ein zusätzliches Relais zu verwenden. Dieses Relais
müßte zwei Wicklungen aufweisen, von denen die eine in die Phasenleitung 5 und die andere in den Nulleiter
einzubeziehen ist Werden beide Wicklungen vom gleichen Strom durchflossen, so wird das Relais dabei
von der einen in die andere Schaltstellung gesteuert und schaltet das transformatorisch über die Wicklungen 7,8
und 3,4 vom Stellstrom erregte Weichenauffahrmelderelais AM ab. Das Relais würde wieder in die
Ausgangsstellung zurückfallen, sobald das Weichenauffahrmelderelais
abgefallen ist und die Stellrelais S2 und S1 wieder in die Ausgangsstellung umgesteuert hat. Die
Steuer- und Überwachungsschaltung wäre damit wieder in den Schaltzustand nach F i g. 9 gebracht, in der sie für
die Ausführung eip?s neuen Stellauftrages bereit ist.
Die Erfindung zeigt einen wenig aufwendigen Weg,
Die Erfindung zeigt einen wenig aufwendigen Weg,
10
auf welche Weise die Beibehaltung eines hohen Übergangswiderslandes der gesamten Stellwerksschaltung
gegen Erde bei gleichzeitiger Herabsetzung der Stellwerkskapazität erreicht wird, indem die Überwachungskreise
für die Weichen von der übrigen Stellwerkschaltung entkoppelt werden.
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Steuer- und Überwachungsschaltung für über vier Adern von einem Stellwerk aus betriebene Drehstrom-Weichenantriebe mit Endlagekontakten zur Fernüberwachung der Weichenlage vom Stellwerk aus mittels eines über diese Kontakte, die Motorwicklungen des Antriebes und die vier Adern geführten Überwachungsstromkreises mit einem Uberwachungsrelais und einem Weichenauf fahr- '° melderelais, von denen das letztere bei jeder Umstellung der Weiche betriebsmäßig anschaltbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschaltstromkreis eines die vier Adern (1* bis 4*) vom Stellwerk zum Antrieb (A) durchschaltenden '^ Stellrelais (S2) ein Arbeitskontakt (AM/3) des Weichenauffahrmelderelais (AM) angeordnet ist, daß das Uberwachungsrelais (U) und das Weichenauffahrmelderelais im Stellwerk transformaiorisch (über Wirklungen 1, 2 und 3, 4) an eiaen der 2" betreffenden Weiche zugeordneten Wechselstromkreis angekoppelt sind, der bei jeder Übernahme eines zur Ausführung anliegenden Stellauftrages für die Weiche in die zugehörige Weichengruppe vom Übernahmebeginn bis zur Abspeicherung des 2S Stellauftrages in der Weichengruppe wirksam ist und das Anschalten des zuvor im Überwa.chungsstromkreis fehlstromerregten Weichenauffahrmelderelais beim betriebsmäßigen Abwerfen des Überwachungsrelais bewirkt, daß die weitere -"> Speisung des Weichenauffahrmelderelais; (AM) abhängig gemacht ist von dem in mindestens einer der vier Adern (z. B. 2*) fließenden Stellstrom, über den es infolge trantformatorischer Ankopplung (über Wicklungen 7, 8 und 3, I) an die betreffende y' Ader gehalten wird bis beim Erreichen der Endlage des Antriebes die Endlagekontakte (AK 4) über eine Motorwicklung (Wi2) und zwei der vier Adern (2* und 4·) eine Verbindung schalten zwischen einer Phase (S) und dem Nulleiter (MP) des Drehstromnetzes, wobei im Stellwerk in den Nulleiter und die betreffende Phasenleitung einbezogene stromempfimdliche Einrichtungen (7, 8 und 5, fi>) eine gleichstarke gegensinnige Erregung erfahren und das Weichenauffahrmelderelais abschalten. 4r>2. Steuer- und Überwachungsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stromempfindlichen Einrichtungen als Relais mit mindestens zwei Wicklungen ausgebildet sind, von denen die eine in den Nulleiter und die ander« in die r>0 Phasenleitung geschaltet ist.3. Steuer- und Überwachungsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stromempfindlichen Einrichtungen als auf einem gemeinsamen Kern sitzende Wicklungen (7, il und 5, ^ 6) ausgebildet sind, die zur stellstromabhängigen Erregung des Weichenauffahrmelderelais mit diesem transformatorisch (über Wicklung 3, 4) gekoppelt sind.4. Steuer- und Überwachungsschaltung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärwicklungen (7, 8; 5, 6; I, 2) für die stdlstromabhängige Erregung des Weichenauffahrmelderelais während des Weichenumlaufes und für die wechselstromkreisabhängige Erregung des Wei- h' chenauffahrmelderelais während der Übernahme des Stellauftrages in die zugehörige Weichengruppe zusammen mit einer einzigen .Sakundärwickljng (3,4) in Reihe mit dem Weichenauffahrmelderelais auf einem gemeinsamen Kern angeordnet sind,5, Steuer- und Überwachungsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die betriebsmäßige Anschaltung des in den Endlagen des Antriebes mit dem Überwachungsrelais in Reihe geschalteten und dabei fehlstromerregten Weichenauffahrmelderelais (AM) vor jeder Weichenumstellung nach dem Abschalten des Überwachungsrelais durch Stromerhöhung im Überwachungsstromkreis infolge Kurzschließer der Wicklung des Überwachungsrelais erfolgt6. Steuer- und Überwachungsschaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Reihenschaltung aus dem Überwachungsrelais (11) und einem das Überwachungsrelais vor jeder Weichenumstellung abschaltenden Kontakt (S 1/2) im Stellwerk bis zur Übernahme des Stellauftrages in die Weichengruppe durch Kontakte (PWI bzw. pU/i) von Relais (PU) überbrückbar ist, die vom abfallenden Überwachungsrelais anschaltbar sind (überiy/1).
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762607328 DE2607328C3 (de) | 1976-02-23 | 1976-02-23 | Steuer- und Überwachungsschaltung für Drehstrom-Weichenantriebe |
CH1497176A CH605231A5 (de) | 1976-02-23 | 1976-11-29 | |
AT969576A AT354516B (de) | 1976-02-23 | 1976-12-27 | Steuer- und ueberwachungsschaltung fuer dreh- strom-weichenantriebe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762607328 DE2607328C3 (de) | 1976-02-23 | 1976-02-23 | Steuer- und Überwachungsschaltung für Drehstrom-Weichenantriebe |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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