DE585952C - Einrichtung zum Schutz elektrischer Leitungsstrecken - Google Patents
Einrichtung zum Schutz elektrischer LeitungsstreckenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B60—VEHICLES IN GENERAL
- B60M—POWER SUPPLY LINES, AND DEVICES ALONG RAILS, FOR ELECTRICALLY- PROPELLED VEHICLES
- B60M3/00—Feeding power to supply lines in contact with collector on vehicles; Arrangements for consuming regenerative power
Description
Im Patent 563 138 ist angegeben, daß die Einstellung eines unverzögert ansprechenden
Widerstandsrelais sich selbsttätig der Höhe der Belastung anpaßt.
Gemäß der Zusatzerfindung wird der Ansprechwert des Widerstandsrelais aber nur
bei solchen Änderungen der Belastung, welche langsam erfolgen, geändert. Dadurch werden
die Schwierigkeiten überwunden, welche entstehen, wenn sich die Einstellung eines Relais
infolge der plötzlichen Leistungsänderung bei Eintritt eines Fehlers in der Anlage
ändert. Außerdem ist diese Beeinflussung der Relaiseinstellung durch langsame Leistungsänderungen
nicht nur bei Schutzanordnungen ■ für parallele Leitungen, sondern auch bei einfachen
Leitungen anwendbar.
Zur Erläuterung der Erfindung dienen die Figuren.
Fig. ι ist eine schematische Darstellung einer elektrischen Bahnanlage.
Fig. 2 dient zur Erläuterung der Richtung und Stärke des Belastungsstromes und Fehlerstromes
unter bestimmten Bedingungen.
Fig. 3 zeigt im einzelnen einen Teil der Schutzeinrichtung gemäß der Erfindung, die
in Verbindung mit den in Fig. 1 und 2' dargestellten
Stromkreisen zu verwenden ist.
In Fig. ι ist 10 eine Hochspannungsübertragungsleitung,
zu welcher eine zweite Leitung 11 hinzukommen kann. Die elektrische
Energie wird den Lokomotiven der Bahn durch Oberleitungen 12, 13, 14 und 15 zugeführt.
Diese Oberleitungen können durch Streckenschalter an geeigneten Stationen längs der Leitung bei 16, 17 und 18 -aufgetrennt
werden. Die Schalter sowie die zugehörigen Schutzrelais sind durch kleine Kreise 19 bis 26 angedeutet.
Wenn die Schalter 19 bis 26 geschlossen sind, sind die Leitungen 12 bis 15 mit den
Sammelschienen 27 und 28 in den Unterstationen 16 und 17 verbunden. Entsprechende
Sammelschienen 29 und 30 sind vorgesehen, um die Energie zu den Leitungen der Nachbarstationen
zu leiten. Jede der Unterstationssammelschienen 27 bis 30 ist mit einer Transformatorwicklung
31 durch Schalter verbunden,, welche schematisch angedeutet und mit
Relaiseinrichtungen 32, 33, 34 und 35 ausgestattet sind. Das andere Ende der Sekundärwicklung
des Leistungstransformators kann
l—
über einen Schalter geerdet werden, welche zusammen mit ihren Relais bei 36, 37, 38
und 39 angedeutet sind. Die Primärwindungen der Transformatoren sind mit den Hochspannungsübertragungsleitungen
10 und 11 in üblicher Weise über Ölschalter und Trennschalter
verbunden.
Spannungswandler 40 sind an verschiedenen
Punkten des Stromverteilungsnetzes vorgesehen für Meßzwecke und Schutzzwecke.
Die Schalter und Relaiseinrichtungen, die durch schmale Kreise 41, 42 und 43 dargestellt
sind, vermögen die Sammelschienen der Unterstationen 16, 17 und 18 unter geeigneten
Bedingungen miteinander zu verbinden.
Am Ende jedes Fahrdrahtabschnitts liegen Drosselspulen 44 und 45, wie bei 12 dargestellt
ist. Notwendig sind diese Drosselspulen aber nicht;
In der vorliegenden Erfindung werden die Drosselspulen 44, 45 mit Rücksicht auf Impedanzrelais
angewendet, wie im folgenden noch erläutert wird. Dadurch ist es möglich, von Impedanzrelais Gebrauch zu machen,
welche auf Fehler bis zu einer Entfernung von 80 oder o.o°/0 des Gesamtwiderstandes
des Leitungsabschnittes eingestellt sind. Bei den Drosselspulen lassen sich die Fehlergefahren
sehr klein machen. Auch dadurch, daß die Leitungsabschnitte an ihren Enden besser isoliert werden als in ihrer Mitte, oder,
wenn es sich um den Fahrdraht von elektrischen Bahnen handelt, dadurch, daß die Speiseleitung erst in einer gewissen Entfernung
von der Unterteilungsstation mit dem Fahrdraht verbunden wird, kann man eine
ähnliche Wirkung erzielen.
Es ist erforderlich, daß Fehler, die auf dem Fahrdraht oder auch in der Unterstation entstehen,
mit der geringsten Verzögerung beseitigt werden, um zu verhüten, daß in der
Nähe der Bahn verlaufende Nachrichtenleitungen beeinflußt werden. Ebenso wichtig
ist es ferner, daß unnötige Betriebsunterbrechungen vermieden werden müssen. Es ist
deshalb wünschenswert, daß die Schutzeinrichtung die Eigenschaft hat, daß sie sehr
schnell arbeitet und vollkommen selektiv ist, wobei gleichzeitig die Größe der Belastung
zu berücksichtigen ist.
Das Grundsätzliche des neuen Schutzsystems sei an Hand von Fig. 1 erläutert.
Die Schalter und die zu ihrer Betätigung dienenden Relais sind durch kleine Kreise angedeutet.
Die Schalter zur Abschaltung des ■ Fahrdrahtes, 19 bis 26, werden durch Impedanzschnellrelais
gesteuert, welche eine von der Betriebslast beeinflußte Spule enthalten, die später näher beschrieben wird.
Die Transformatorenschalter 32 bis 39 einschließlich werden durch an sich bekannte
Rückstromrelais gesteuert. Differentialrelais sind vorgesehen zum Schutz gegen Kurzschlüsse
im Transformator und Erdschlüsse auf der Leitung. Für den letzteren Zweck können auch Spannungsrelais vorgesehen sein.
Die Schalter 41 bis 43 für die Sammelschienen werden durch Differentialrelais gesteuert,
die in Tätigkeit treten, wenn ein Fehler auf den Unterstationsleitungen entsteht; es werden
dann alle Streckenschalter, Transformatorenschalter und Sammelschienenschalter zur
Auslösung gebracht.
In Fig. 2 sind die Verhältnisse, welche in dem Leitungssystem bei Auftreten eines Erd-Schlusses
oder anderen Fehlers entstehen, dargestellt, wobei die Transformatorenschalter, Induktionsspulen, Sammelschienen usf. in
Übereinstimmung mit Fig. 1 bezeichnet sind. Außerdem sind angegeben die Spannung der
Unterstationssammelschienen in den Stationen 16 und 17, wenn am Punkt 46 auf
dem Fahrdraht 12 in der Nähe der Sammelschienen 28 ein Erdschluß auftritt, sowie
auch die Größe der in den verschiedenen Leitern der betroffenen Stromkreise fließenden
Ströme. Eine Belastung ist bei der Stelle 47 angedeutet. Es sei angenommen, daß das
Verteilungsnetz für eine Spannung von 12 Goo Volt gebaut ist.
Wenn an der Stelle 46 ein Erdschluß auftritt und an der Stelle 47 Energie betriebsmäßig
entnommen wird, so wird der Fehlerstelle Energie von beiden Seiten zufließen.
Dann ist die Energierichtung in dem Fahrdraht 12 zwischen der angeschlossenen Sammelschiene
28 und der Fehlerstelle 46 entgegengesetzt der Energierichtung in den anderen Fahrdrahtstrecken 13 bis 15. Dieser
Umstand wird zur Verriegelung der in diesen anderen Fahrdrahtstrecken liegenden Schalter
24 bis 26 benutzt.
Fig. 3 zeigt die Einzelheiten des Schutzsystems. Die Hochspannungsübertragungsleitung,
der Leistungstransformator, der Schalter, der zu diesem Transformator gehört,
die Unterstationssammelschienenanlagen, die Fahrdrähte und ihre Schalter sind in
der gleichen Weise bezeichnet wie in Fig. 1 und 2. Die Einrichtung, die nur zur Betätigung
des Streckenschalters 23 der Fahrdrahtstrecke 12 dient, ist im einzelnen dargestellt.
Die Einrichtungen für die anderen Fahrdrahtstrecken sind alle entsprechend und daher
nicht gezeichnet.
Die Schutzeinrichtung gemäß der Erfindung enthält ein Impedanzschnellrelais 50
und ein schnell arbeitendes Richtungsrelais 51, deren beider Kontakte 52 und 53 in Reihe
in einem Stromkreis liegen, der eine Batterie 54 und eine Auslösespule 55 für den Schalter
23 enthält. Das Impedanzschnellrelais 50 be-
sitzt eine Betätigungswicklung 54', welche von dem über die kranke abzuschaltende Leitung
12 fließenden Strom erregt wird, und außerdem zwei Rückzugswicklungen 55' und
55", die von der Spannung dieser Leitung erregt werden. Die Strom- und Spannungsspulen 54', 55' und 55" werden von Stromwandlern
und Spannungswandlern 56 bzw. 57, welche an der Fahrdrahtleitung 12 und
der Sammelschiene 28 liegen, gespeist.
Die Spannungswicklungen 55' und 55" bilden zwei Spulen mit getrennten Ankern. Um
die Phasenlage der Erregerströme ungleich zu machen, liegt eine Induktionsspule 57' in
Reihe mit der Spule 55' und ein Widerstand 57" in Reihe mit der Spule 55". Dadurch
wird die Kraftwirkung des Relais verbessert, so daß das Vibrieren der Anker vermindert
wird, was gerade für Impedanzschnellrelais,
ao die in einer halben bis dreiviertel Periode des üblichen Bahnwechselstromes oder in längstens
einer Periode eines Wechselstromsystems mit der Frequenz 60 oder noch schneller ansprechen sollen, eine noch zu
überwindende Schwierigkeit ausmachte.
Außer mit diesen Strom- und Spannungswicklungen ist das Impedanzrelais 50 noch
ausgerüstet mit einer Vorrichtung, welche von der Belastung des Netzes beeinflußt wird und
eine Wicklung 58 in Reihe mit der Stromwicklung 54' enthält. Der Anker der Spule 58'
ist mittels einer Feder 58' mit dem Kontakt 52 des Relais 50 gekuppelt, so daß durch die
Erregung der Windung 58 eine zusätzliche Rückzugskraft auf den Kontakt des Relais 50
ausgeübt wird, so daß erst bei einer stärkeren Erregung der vom Strom erregten Wicklung
.54' oder bei einer kleineren Erregung der von der Spannung erregten Rückzugsspulen die
Schließung des Kontaktes 52 des Impedanzrelais möglich ist. Eine Verzögerungseinrichtung,
z. B. eine Kolbendämpfung 59, sorgt dafür, daß die entsprechend der Belastung der
Anlage wirkende Vorrichtung nicht sofort auf Schwankungen des in dem Fahrdraht 12
fließenden Stromes reagiert.
Das 'Rückstromrelais 51 enthält einen E-förmigen Magnetkörper 59° und. 'eine damit
zusammenwirkende, in der Mitte drehbar gelagerte Kontakteinrichtung 51'. Die Wicklungen
61 und 61' des Rückstromrelais 51 sind auf den äußeren Schenkeln des Magnetkörpers
59a angeordnet und werden von dem Strom, den der Transformator 56 an die
Fahrdrahtleitung 12 liefert, gespeist. Die Windungen 61 und 61' sind entgegengesetzt
geschaltet.
Die Wicklung 60 des polarisierten Relais dient zur Magnetisierung des Relaisankers;
sie ist auf dem mittleren Balken des Magnetkörpers 59a angebracht. Diese Spule ist an
einen Stromtransformator 63 in der Speiseleitung der Sammelschiene 28 angeschlossen.
Wäre sie an den Spannungswandler 57 angeschlossen, so könnte bei einem schweren Fehler,
der die Spannung stark absinken läßt, die polarisierende Wirkung der Spannungsspule des Rückstromrelais unter Umständen
durch die übermäßige Stärke der Strommagnete überwunden werden. Mit der beschriebenen
Ausführung läßt sich immer eine sehr schnelle Einstellung des polarisierten Relais erzielen. Dies ist vor allem wichtig,
wenn das polarisierte Relais seine Kontakte 53 öffnen soll,-um dadurch den Leitungsschalter
zu verriegeln, wenn der Strom zur benachbarten Sammelschienenanlage, d. h. entgegen
der normalen Stromrichtung fließt.
Der Stromwandler zur Erfassung des Speisestromes der Sammelschienenanlage
wird zweckmäßig in die geerdete Leitung der Sekundärwicklung des Leistungstransformators
31 gelegt, weil dadurch die Notwendigkeit, einen für Hochspannung isolierten
Stromwandler zu verwenden, fortfällt.
Die Wicklungen 60, 61 und 61' des Rückstromrelais
51 sind derart geschaltet, daß, solange die normale Energierichtung herrscht,
das Relais 51 wegen der gegenseitigen Phasenlage zwischen den Kraftflüssen, welche durch
den über die Sammelschiene 28 und den über die Leitung 12 fließenden Strom hervorgerufen
werden, seinen Kontakt 53 zu schließen sucht. Die Schließung des Kontaktes 53 ist aber unwirksam, solange der Kontakt 52
des Impedanzrelais offen bleibt. Wenn sich die Richtung der Energie umkehrt, sucht das
Relais 51 den Kontakt offen zu halten. Der Kontakt 53 wird momentan geöffnet, wenn er
vorher geschlossen war.
Das Impedanzrelais 50 und das Richtungsrelais 51 sind Schnellrelais, d.h. also keine
Zeitrelais, welche durch Zeitstaffelung selektiv wirken. Infolgedessen soll das Richtungsrelais
51 seinen Kontakt 53 genau so schnell oder zweckmäßigerweise noch schneller öffnen,
als das Impedanzrelais seinen Kontakt 52 schließt, d. h. also etwa innerhalb einer halben
Periode oder einer noch kürzeren Zeit. Aus diesem Grunde werden auch bei dem Rückstromrelais
zur Unterdrückung des Vibrierens des Ankers Nebenschlüsse angewendet, die eine Phasenverschiebung der Erregerströme
hervorrufen, wenn es nicht angängig ist, die Trägheit des Kontaktarmes oder Ankers 51'
hinreichend groß zu machen.
Wie aus der Zeichnung hervorgeht, kann der Relaisanker 51' des polarisierten Relais 51
mit einem Gewicht oder einer Gegenfeder 6i°
versehen werden, welche die Öffnungsbewegung des Relaiskontaktes gegenüber der
Schließbewegung beschleunigt und dadurch
das Relais S ι befähigt, schneller als das Impedanzrelais
50 zu arbeiten.
Außer dem Impedanzrelais 50 und dem Rückstromrelais 51 ist auch ein Differentialstromrelais
62 vorgesehen, welches durch die Differenz der einerseits vom Transformator 3.1 zu den Sammelschienen 25 und anderseits
des in allen übrigen mit den Sammelschienen 28 verbundenen Leitern fließenden Gesamtstromes
erregt wird. Das Relais 62 ist an eine geeignete Brückenschaltung angeschlossen
und erhält Strom, wenn der in dem Sammelschienenstromwandler 63 fließende Strom nicht
mit der Summe der Ströme der übrigen Stromwandler übereinstimmt, welche an die vier Bahnoberleitungen 12 bis 15 und die
Kupplungsleitung mit dem zugehörigen Schalter 42 angeschlossen sind. Das Relais 62 besitzt
vier Kontakte 65, durch welche die Stromkreise der Ausschaltspulen 55 der vier
zu den Leitungsstrecken gehörenden Schalter 23 bis 26 und außerdem die Stromkreise für
die Auslösespule 66 des Schalters 33 am Transformator und für die Auslösespule 67
des Schalters 42 der Kupplungsleitung zwischen den Sammelschienen gesteuert werden,
um im Falle eines auf der Unterstation auftretenden Fehlers eine vollkommene Isolierung
der Sammelschienenanlage 28 zu erreichen.
Das Impedanzrelais 50 ist ein Kipprelais, welches anspricht, wenn das Größenverhältnis
Spannung durch Strom unter einen festgelegten Mindestwert sinkt. Soweit in der
Erfindung von Impedanz die Rede ist, kann darunter auch irgendeine Komponente der
Impedanz verstanden sein. Solange ein Fehler besteht, stellt die Impedanz der Strecke
■ selbst den vom Relais überwachten Widerstand dar, der bekanntlich im wesentlichen
induktiver Art ist.
Durch die Hinzufügung der von der Belastung
der Strecke abhängigen Spule 58 darf
■ nicht die Charakteristik des Impedanzrelais, sondern nur die Einstellung des Relais entsprechend
dem Betrag des unmittelbar vor dem Auftreten des Fehlers über die Leitung fließenden Stromes geändert werden. Damit
die Spule 58 nicht plötzlich wirken kann, ist eine Feder und eine Dämpfungseinrichtung
58' vorgesehen. Die Belastungsströme ändern ihre Größe langsamer als der durch einen
Fehler hervorgerufene Strom. Wenn der Belastungsstrom größer wird, wird die Spule 58
stärker erregt und übt eine stärkere Rückzugskraft auf das bewegliche Glied des Relais
50 aus, so daß dieses nicht in Tätigkeit kommt. Bei einem plötzlichen Anschwellen
des über die Leitung fließenden Stromes dagegen wird das Relais 50 betätigt, weil seine
Betätigungsspule 54' plötzlich stärker erregt wird, während die Gegenwirkung der Spule
58 infolge der Verzögerungseinrichtung 59 nicht ebenso schnell anwächst. Die Einrichtung
58 ist nicht unter allen Umständen notwendig, so daß also unsere Erfindung nicht
auf Anordnungen, welche eine solche Einrichtung besitzen, beschränkt ist.
Aus den vorangehenden Ausführungen geht hervor, daß das Impedanzrelais 50 in Verbindung
mit der Einrichtung 58, 59 nur auf fehlerhafte Zunahme der Stromstärke anspricht,
da die betriebsmäßige Last eine ihrer Größe entsprechende Gegenwirkung ausübt, welche die Wirkung des Relais 50 auch bei
Änderungen des Laststromes verhindert. Die Schutzeinrichtung nach der Erfindung ist den
bekannten Schutzeinrichtungen dadurch überlegen, daß zu Zeiten hoher betriebsmäßiger
Belastung des Netzes eine Schalterauslösung bei Kurzschlußwiderstand außerhalb der eigenen
Strecke nicht eintreten kann, während keine Gefahr besteht, daß zu Zeiten schwacher
Netzbelastung ein Kurzschluß in der eigenen Strecke möglicherweise nicht zur Auslösung
des Schalters führt, weil kein genügender Fehlerstrom auftritt.
Das Richtungsrelais 51 tritt in Tätigkeit, wie vorhin beschrieben, um die Auslösung der
Schalter so· lange zu verhindern, als die Energie in Richtung auf die angrenzende Unterstation
bzw. Nachbarstrecke zufließt. Bei einem Fehler in der Nähe des Endes einer Leitungsstrecke ist die Richtung der Energie
in allen übrigen Leitungsstrecken zu diesem Ende des kranken Leiters hin gerichtet. Mittels
des Richtungsrelais 51 wird dieser Umstand
dazu benutzt, die Auslösung der Schalter an den gesunden Strecken zu verhindern.
Das Differentialrelais 62 spricht an, wenn ein Fehler in der Unterstation 28 auftritt,
wobei der den Sammelschienen zufließende Strom, der vom Transformator 31 ausgeht,
verschieden ist von dem Gesamtstrom, der von den Sammelschienen 28 an die Leiter 12 105 '
bis 15 und an die Kupplungsleitung mit dem Schalter 42 abgegeben wird. In diesem Falle
bewirkt das Relais 62, daß die Fahrdrahtstrecken durch die Schalter 23 bis 26 abgeschaltet
werden und gleichzeitig auch der Transformator durch den Schalter 33 und daß
die Kupplungsleitung zwischen den Sammelschienen durch den Schalter 42 geöffnet wird.
Auf diese Weise werden Fehler in den Sammelschienen schnellstens allseitig abgeschaltet,
und die Teile des Netzes, welche normalerweise über die nunmehr abgeschalteten fehlerhaften
Sammelschienenanlagen versorgt wurden, können dann von den Nachbarstationen
mitversorgt werden,
Wenn die Relais 50 und 51 beide ihre Kontakte geschlossen haben, ist dies ein
Zeichen dafür, daß die Leitungsimpedanz so klein ist, wie sie nur bei einem Fehler sein
kann, und daß der Fehler in der Leitungsstrecke entstanden ist, zu welcher diese Relais
gehören. Der Schalter, der diese Strecke von den übrigen Leitungen abtrennt, wird
dann unverzüglich geöffnet und dadurch die kranke Leitung spannungslos gemacht. Das
Impedanzrelais 50 stellt den Widerstand des
ισ Fahrdrahtstromkreises fest und berücksichtigt
dabei selbsttätig vermittels der Einstellvorrichtungen 58 und 59 die Größe der herrschenden
Belastung. Dieses Relais entscheidet also, ob es mit Rücksicht auf die Stromstärke
angezeigt ist, den Schalter zu öffnen; das Richtungsrelais entscheidet dann, ob aus
der Energierichtung hervorgeht, daß der Fehler in der Leitung liegt, und verhütet auf
diese Weise, daß der Schalter einer Leitung, in welcher der Strom zur Nachbarstation
hinfließt, ausgelöst wird.
Die Verzögerungsrelais, welche in Fig. 1 angegeben sind, und. weitere Einzelheiten der
Schutzeinrichtungen, welche bei der praktischen Anwendung der Erfindung ebenfalls
zweckmäßiger weise vorgesehen sind, sind
nicht im einzelnen beschrieben worden, da sie zum Verständnis des Erfindungsgedankens
nicht notwendig sind.
Die Schutzeinrichtung ist zwar für eine •Bahnanlage besehrieben worden, trotzdem
aber ist die Einrichtung auch bei anderen elektrischen Energieverteilungssystemen anwendbar.
Es sind dafür nur naheliegende und selbstverständliche Abweichungen von der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung
notwendig. Die Erfindung ist deshalb nicht auf eine Schutzeinrichtung nur für Bahnstromkreise, sondern ganz allgemein für
elektrische Energieverteilungsanlagen gerichtet.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zum Schutz elektrischer Leitungsstrecken nach Patent 563 138, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansprechwert des schnell wirkenden Impedanzrelais (50) nur bei langsamen Änderungen der Belastung der zu schützenden Anlage selbsttätig in Abhängigkeit von der Leitungsbelastung geändert wird.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, bei welcher mit den Impedanzrelais ein Richtungsrelais zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Anker (51') des Richtungsrelais (51) die zur Verriegelung des zugehörigen Streckentrennschalters erforderliche Bewegung schneller ausführt als die Bewegung zur Auslösung des Schalters.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung an den Streckenenden Widerstände, Drosselspulen oder Kapazitäten enthält, welche eine höhere Sicherheit gegen Fehler besitzen als die Leitungen.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß für die Leitungsstrecken Widerstandsrelais (50) und Richtungsrelais (51) und für die angrenzenden Unterstationen Differentialrelais (62) vorgesehen sind, welche die Verbindung zwischen den Leitungsstrecken (12, 13, 14, 15) und Stromquellen (31) einerseits und den Sammelschienen (28,30) anderseits durch öffnen der Streckenschalter (23, 24, 25, 26) in den angrenzenden Leitungsstrecken und in den Speiseleitungen lösen.
- 5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Differentialrelais (62) einerseits von dem aus der Speiseleitung zur Sammelschiene fließenden Strom und anderseits von dem Strom aller an die Sammelschienen angeschlossenen Leitungen erregt werden.
- 6. Schaltung nach Anspruch 2 und 4 für elektrische Bahnanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelschienen (28, 30) von einem Transformator (31) mit einer mit einem Pol geerdeten Wicklung gespeist werden und daß ein in dieser Erdverbindung liegender Stromwandler (70) gleichzeitig zur Erregung der einen Spule des Differentialrelais (62) und der einen Spule (60) des Richtungsrelais (51) dient, dessen andere Spule (61) von dem Strom der zugehörigen Leitungsstrecke erregt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US563138XA | 1920-09-18 | 1920-09-18 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE585952C true DE585952C (de) | 1933-10-16 |
Family
ID=22003585
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930563138D Expired DE563138C (de) | 1920-09-18 | 1930-09-06 | Einrichtung zum Schutze paralleler Leitungsstrecken |
DES97394D Expired DE585952C (de) | 1920-09-18 | 1931-03-15 | Einrichtung zum Schutz elektrischer Leitungsstrecken |
Family Applications Before (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930563138D Expired DE563138C (de) | 1920-09-18 | 1930-09-06 | Einrichtung zum Schutze paralleler Leitungsstrecken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (2) | DE563138C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012024728A1 (de) * | 2012-12-18 | 2014-07-03 | Ellenberger & Poensgen Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer elektrischen Anlage auf einen Rückstrom |
-
1930
- 1930-09-06 DE DE1930563138D patent/DE563138C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-03-15 DE DES97394D patent/DE585952C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102012024728A1 (de) * | 2012-12-18 | 2014-07-03 | Ellenberger & Poensgen Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer elektrischen Anlage auf einen Rückstrom |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE563138C (de) | 1932-11-02 |
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