DE340282C - Auf Erd- und Kurzschluss ansprechende Schutzeinrichtung fuer Starkstromanlagen mit geerdetem Neutralpunkt - Google Patents

Auf Erd- und Kurzschluss ansprechende Schutzeinrichtung fuer Starkstromanlagen mit geerdetem Neutralpunkt

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DE340282C
DE340282C DE1919340282D DE340282DD DE340282C DE 340282 C DE340282 C DE 340282C DE 1919340282 D DE1919340282 D DE 1919340282D DE 340282D D DE340282D D DE 340282DD DE 340282 C DE340282 C DE 340282C
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    • H02GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
    • H02HEMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
    • H02H3/00Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
    • H02H3/26Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents
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    • H02H3/34Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection responsive to difference between voltages or between currents; responsive to phase angle between voltages or between currents involving comparison of the voltage or current values at corresponding points in different conductors of a single system, e.g. of currents in go and return conductors of a three-phase system
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Description

Die meisten bekannt gewordenen Schutzeinrichtungen für Starkstromanlagen sprechen entweder auf Erdschluß des Leitungsnetzes oder auf Kurzschlüsse an, welche zwischen den Leitungen des Netzes auftreten.
In Fig. ι ist eine bekannte Einrichtung dargestellt, welche auf einen Kurzschluß innerhalb eines Dreiphasennetzes anspricht. Sie besteht aus dem Transformator T, dessen in Stern geschaltete Primärwicklung P an die Leitungen des Dreiphasennetzes N angeschlossen ist und dessen Sekundärwicklungsphasen derart inReihe geschaltet sind, daß die Summe der drei Phasenspannungen in dieser Reihe Null ist, wenn die drei Netzphasenspannungen sich geometrisch zu einem regulären gleichseitigen Dreieck zusammensetzen. In dem Stromkreis der drei in Reihe geschalteten Sekundärphasen befindet sich ferner die Magnetwicklung eines Relais R, welches den Streckenschalter S betätigt. Im Falle eines Kurzschlusses zwischen zwei Leitungen tritt eine Unsymmetrie in dem Spannungsdreieck der Netzspannungen auf, und in der Sekundärwicklung Q des Transformators T fließt ein Strom, welcher das Relais R erregt, welches dann den Schalter 51 öffnet und damit die Leitung abschaltet.
In Fig. 2 ist eine bekannte Einrichtung dargestellt, welche in Wirksamkeit tritt, wenn eine Leitung des Netzes Erdschluß erhält. Sie besteht aus der dreiphasigen Drosselspule T, deren Nullpunkt 0 über das Relais R geerdet ist. C1, C2 und C3 seien die Teilkapazitäten der drei Netzphasen gegen Erde, S ein durch das Relais R betätigter Streckenschalter. Wird eine Teilkapazität, z.B. C1, durch einen Erdschluß überbrückt, so fließt durch die von 0 ausgehende Erdleitung ein Strom, welcher das Relais R erregt und damit den Schalter S öffnet. Hiermit wird die Erdschluß habende Strecke ausgeschaltet und damit das Netz betriebsfähig erhalten.
Diese Einrichtung läßt sich gemäß Fig. 3 auch dahin erweitern, daß man in Reihe mit dem Relais R eine Drosselspule D schaltet und die Induktivität des Erdschlußstromkreises derart bemißt, daß der Strom an der Erdschlußstelle in zulässigen Grenzen bleibt. Aber auch in diesem Falle ist die Abschaltung der fehlerhaften Strecke notwendig, wenn die Störung nicht nach kurzer Zeit von selbst verschwindet.
Die bisher beschriebenen Einrichtungen sind an sich bekannt, aber sie sprechen, wie erläutert, nur auf eine einzige Störungsart — Kurzschluß oder Erdschluß — an, nicht aber auf beide Störungsarten, so daß man, um alle Leitungsfehler zu berücksichtigen, mehrere getrennte Schutzeinrichtungen vorsehen müßte.
Die Erfindung betrifft nun eine auf Erd- und Kurzschluß ansprechende Schutzeinrichtung für Starkstromanlagen mit geerdetem Neutralpunkt, bei welcher von den elektrischen Größen des Netzes beeinflußte Relais zur Betätigung der Schalter verwendet werden, die zur Ab- und Zuschaltung einer einzelnen Leitung oder von Teilstrecken eines unterteilten Netzes dienen. Die Erfindung besteht darin, daß die Relais gleichzeitig in dem Erdungsstromkreis
und in einem Hilfsstromkreis liegen, in welchem mindestens zwei elektromotorische Kräfte wirksam sind, deren geometrische Summe bei normalem Betriebszustand des Netzes gleich Null ist, jedoch bei Eintritt eines Kurzschlusses im Netz vom Werte Null abweicht.
Eine derartige Schutzvorrichtung ist beispielsweise durch Fig. 4 dargestellt. In Fig. 4 bedeutet N wieder ein Dreiphasennetz, T einen Transformator, dessen Primärwicklung P an das Netz angeschlossen ist, dessen Sekundärwicklung Q dagegen in Dreieck geschaltet ist, wobei eine Ecke des Dreiecks aufgeschnitten und an die sich so ergebenden Enden α und b das Relais R angeschlossen ist. Ferner ist a mit dem Neutralpunkt ο der Primärwicklung verbunden, während b über die Drosselspule D ,geerdet ist. Die Öffnung des Schalters S durch das Relais R wird bei dieser Anordnung sowohl unter Einfluß eines Kurzschlusses zwischen zwei Netzleitern als auch unter Einfluß eines Erdschlusses geschehen. Denn bei Kurzschluß zwischen zwei Netzleitern sinkt die Spannung der kurzgeschlossenen Phase stark herab; in den Sekundärphasen des Transformators T ist dann aber die resultierende Spannung nicht mehr Null, und das Relais R wird von der Restspannung erregt. Bei einem Erdschluß einer Netzphase dagegen tritt eine Potentialverschiebung derart ein, daß zwischen dem Neutralpunkt 0 und Erde eine Spannung gleich der Spannung einer (Generator-)Phase auftritt, und diese Spannung ist Ursache eines sich durch die Drosselspule D schließenden Erdschlußstromes, von welchem ein Teil durch das Relais R fließt, so daß dieses den Schalter S also auch unter Einfluß eines Erdschlusses betätigt.
Bei dieser Anordnung ist die Wirkung eine verschiedene, je nachdem man den Punkt a oder b mit Nullpunkt ο verbindet, und b oder a über die Drosselspule D erdet. Nimmt man an, daß der Erdschlußstrom den Verlauf von Neutralpunkt 0 nach Erde hat, und zeichnet in Fig. 4 die Stromrichtungspfeile in die Wicklungen ein, so sieht man, daß sich die Ströme in den beiden Transformatorwicklungen P und Q nicht kompensieren, sondern in gleicher Richtung fließen. Der Transformator T wirkt also selbst als Drosselspule, deren Wirksamkeit als solche aber davon abhängt, ob sich die in allen drei Schenkeln gleich gerichteten Stromfelder genügend ausbilden können oder nicht. Ist dies der Fall, dann könnte die besondere Erdschlußdrosselspule vermieden werden, vorausgesetzt, daß der Transformator T entsprechend bemessen wird. Für die Ausbildung der Stromfelder wäre die Anfügung eines vierten unbewickelten Magnetschenkels oder die Zerlegung des Dreiphasentransformators in drei Einphasentransformatoren vorteilhaft. Anders verhält sich die Sache, wenn, wie in Fig. 5 dargestellt, Punkt δ mit dem Neutralpunkt verbunden und α geerdet ist. Trägt man hier die Strompfeile ein, so sieht man, daß sich die Ströme der Wicklungen P und Q kompensieren, daß innerhalb des Transformators T also keine Drosselung des Stromes stattfindet. In diesem Falle müßte die Drosselspule D zur Verminderung des Erdschlußstromes vorhanden sein und entsprechend bemessen werden.
Bei diesen Anordnungen darf unter Umständen nicht außer acht gelassen werden, daß die Stromrichtung im Relais R im Falle eines Netzkurzschlusses und im Falle eines Erdschlusses die gleiche sein soll, damit nicht bei gleichzeitigem Auftreten beider Störungen ein Versagen der Anordnung eintritt.
Die Verwendung einSs besonderen Transformators Γ kann unterbleiben, wenn dieSchutzeinrichtungen an den Speisepunkten des Netzes getroffen werden, an welchen ohnehin Transformatoren zur Aufstellung gelangen. Diese Transformatoren werden dann zweckmäßig mit einer dritten Wicklung versehen, welche gemäß Fig. 6 zu einem an einer Ecke offenen Dreieck verbunden werden, wobei die freien Enden α und δ dieser Wicklungen in bereits beschriebener Weise mit dem Relais R, mit dem Neutralpunkt 0 der am Netz liegenden Wicklung P und über die Drosselspule D mit der Erde verbunden sind.
Eine Schwierigkeit bei diesem System des Leitungsschutzes besteht noch darin, daß, wenn " an irgendeiner Stelle des Netzes ein Fehler auftritt, alle Schutzeinrichtungen gleichzeitig ansprechen werden, und daß somit nicht nur die fehlerhafte Teilstrecke abgeschaltet wird, sondern unter Umständen das ganze Netz.
In Fig. 7 sind zwei Speisepunkte A und C und das zwischenliegende Leitungsstück B eines Ringnetzes dargestellt. Zu beiden Seiten jedes Speisepunktes befinden sich Streckenschalter, und es gehören zum Speisepunkt A die Streckenschalter S1 und S2, zu C die Schalter S3 und S4. Tritt nun im Leitungsstück B an irgendeiner Stelle, z.B. an Punkte, ein Kurzschluß ein, so sprechen die Schutzeinrichtungen in A und C an. Diese sollen aber in diesem Falle nur die Schalter S2 und S3 öffnen, S1 und S4 dagegen geschlossen lassen. Ohne besondere Maßnahmen ist dies jedoch nicht der Fall, da alle Schutzeinrichtungen unter Einfluß fast der gleichen elektrischen Größen stehen (Strom und Spannung). In dem gezeichneten Fall der Fig. 7 ist es jedoch möglich, Einrichtungen zu treffen, welche das öffnen der Schalter nur für den Streckenteil zulassen, in dem sich die Fehlerstelle befindet. Hierzu verwendet man zweckmäßig an sich bekannte Sperrapparate, die nach dem Prinzip des Wattmeters arbeiten und, die je nach der Richtung des Energieflusses den Schalter sperren oder ihn freigeben. ,Schaltet man. in jede
Netzleitung die Stromspule α (Fig. .8a) eines Wattmeters ein, während man die Spannungsspule β an die Außenleiter der beiden jeweils andern Phasen anschließt, dann wird der Ausschlag des Wattmeters, je nachdem der Kurzschluß vor oder hinter der Stromspule des Wattmeters eintritt, nach der einen oder andern Seite erfolgen. Da nämlich ein Ringnetz vorausgesetzt ist, so fließt die Energie nach der Kurzschlußstelle je nach der Lage des Kurzschlusses durch das Wattmeter in dem einen oder andern Sinne.
. Dem Umstand, daß es sich dabei hauptsächlich um scheinbare Leistungen handelt, wird durch die Erregung der Wattmeterspannungsspule (P1) von den beiden andern Phasen (α, δ) aus Rechnung getragen. Aus dem Diagramm der Fig. 8 b ist ersichtlich, daß, wenn b, c die Phase ist, in der gerade ein Kurzschluß stattfindet, der Kurzschlußstrom in der Stromspule entweder die Richtung Jjv oder //„ haben wird, je nach Lage ■ des Kurzschlusses. Ist a, b die Erregerspannung für die Spannungsspule des Wattmeters, so wird auch die Richtung des Waftmeter-Ausschlages von der Lage des Kurzschlusses vor oder hinter der Spannungsspule abhängen.
Die Wirkungsweise dieser Sperreinrichtung geht aus Fig. 9 hervor. Hier bedeutet B ein ,Leitungsstück zwischen zwei Speisepunkten eines Dreiphasenringnetzes, T1 und T2 Transformatoren an den Speisepunkten des Netzes, deren Wicklung und Schaltung aus der Figur ersichtlich und nach dem bereits an früherer Stelle Gesagten verständlich ist. Wie in Fig. 7 sind zwei Relais R1 und R2 bzw. R3 und R1 für jeden Speisepunkt vorgesehen, welche die Strekkenschalter S1, S2 bzw. Ss, S4 betätigen. In die Leitung sind nun an jedem Speisepunkt Sperrapparate (Wattmeter) wJ, wu ... eingebaut, die je nach der Richtung der durchgehenden Leistung die Schalter S1 bzw. S4 oder S2 bzw. S3 sperren, die jeweils andern aber freigeben. Als einfache Regel kann man gelten lassen, daß stets diejenigen Streckenschalter des geschützten Netzes freigegeben werden soEen, welche auf derjenigen Seite des Speisepunktes liegen, auf welcher die Leistung vom Speisepunkt abströmt, daß dagegen die Schalter gesperrt sein sollen, welche auf derjenigen Seite des Speisepunktes liegen, auf welcher die Leistung dem Speisepunkt zuströmt. Besteht also bei χ ein Kurzschluß, dann strömt diesem Kurzschluß Leistung von beiden Seiten des Ringnetzes zu und die Sperrapparate sprechen derart an, daß sie die Schalter S1 und S4 sperren, die Schalter S2 und S3 freigeben. Es wird nur Relais R2 und R3 in Wirksamkeit treten können, da die Schalter S1 und S4 gesperrt sind. Wird aber so nur das kranke Leitungsstück B ausgeschaltet, so bleibt dasübrigeNetz betriebsfähig, i An Stelle der mechanischen Sperrung der Schalter kann auch ein elektrisches Ausschalten der betreffenden Relais treten. Z. B. kann je nach Lage des Kurzschlusses das Relais R1 oder R2 bzw. R3 oder i?4 unter Einfluß des Sperrapparates kurzgeschlossen und .damit unwirksam gemacht werden.
Durch den Einbau dieser selbsttätig wahlweise wirkenden Apparate wird aber der angestrebte Zweck nur zum Teil erreicht, da wohl das Ansprechen aller Relais und das Öffnen samtlicher Schalter dadurch vermieden wird, aber es werden auch hierbei noch eine große Zahl Schalter des Ringnetzes bei Eintritt eines Fehlers geöffnet (deren Bewegung freigegeben wird), obwohl sie gesunden Teilstrecken angehören. Um dies zu verhindern und wirklich nur die Schalter zu betätigen, welche das kranke Leitungsstück abschalten, ist der an sich bekannte Einbau von Drosselspulen in die Leitung zur Spannungsabstufung vorteilhaft, als welche man die Stromspulen des Wattmeters selbst oder die diese Stromspulen speisenden Zwischenapparate ausbilden kann. Dadurch wird eine Verschiedenheit der auf die verschiedenen Schutzeinrichtungen wirkenden elektrischen Größen herbeigeführt derart, daß die Einwirkung auf die der Fehlerstelle am nächsten liegenden Schutzeinrichtungen die stärkste ist und diese am schnellsten ansprechen. Man wird die Relais demgemäß am besten als Zeitrelais ausbilden, und es wird dann nach Abschaltung des fehlerhaften Leitungsstückes das Auslösen der andern Relais völlig unterbleiben.
Im allgemeinen bedeutet der Einbau von Drosselspulen in Reihe zu den Leitungen des zu schützenden Netzes eine Erhöhung des an sich in geringem Maße vorhandenen induktiven Spannungsabfalles des Netzes. Man kann aber die Anordnung so treffen, daß bei normalem Netzzustand, wenn die Belastung auf die einzelnen Teilstrecken derart verteilt ist, daß alle Transformatoren gleiche Ströme in die vom Speisepunkt ausgehenden Teilstrecken senden, kein zusätzlicher Spannungsabfall vorhanden ist, der aber sofort eintritt, wenn eine Strecke in Kurzschluß gerät. Zu diesem Zweck ordnet man vorteilhaft die drosselnd wirkenden Stromspulen der Sperrapparate gemäß Fig. 9 in den Speisepunkten des Netzes selbst an und versieht ihre Wicklungen mit Mittelklemmen, an welche man die von den Transformatoren herkommenden Speiseleitungen anschließt. Bei normalem Betrieb werden dann die Wicklungshälften dieser Drosselspulen in entgegengesetztem Sinne vom Strom durchflossen, so daß sich die Amperewindungen kompensieren und eine Drosselung nicht eintritt. Im Falle eines ' Kurzschlusses auf einer der beiden Leitungsstrecken jedoch fließt auch Strom von der gesunden Leitungsstrecke dem Speisepunkt zu, so daß sich die Amperewindungen in den beiden Wicklungshälften der Drosselspulen addieren
und ein erheblicher Spannungsabfall in der Drosselspule auftritt. Um diesen Spannungsabfall unterscheiden sich nun die Spannungen ! beider Teilstrecken, und dieser Unterschied bedingt, daß die Schutzeinrichtungen an von der Fehlerstelle entfernten Speisepunkten später oder gar nicht ansprechen, so daß also nur die kranke Leitungsstrecke ausgeschaltet wird.
Die Übertragung der neuen Schutzeinrichtung ίο auf Einphasenanlagen kann in sinngemäßer Weise in der durch Fig. io dargestellten Form erfolgen. In Fig. io bedeutet N1 ein Einphasennetz, T einen Transformator mit der am zu schützenden Netz liegenden Wicklung P, der Sekundärwicklung Q und eventuell einer dritten, an einem zweiten Netz N2 liegenden Wicklung U, T' einen Hilfstransformator, R ein Relais, welches den Streckenschalter S betätigt, D die Erdschlußdrosselspule.
Die Sekundärwicklung Q liegt mit einem Ende an dem Neutralpunkt ο der Primärwicklung P, mit dem andern Ende an der Sekundärwicklung H des Hilfstransformators T'. Die Wicklung des Relais R ist mit dem einen Ende ebenfalls an den Neutralpunkt o, mit dem andern an das freie Ende der Sekundärwicklung H von T' angeschlossen, so daj3 also die Wicklungen Q, H und R einen in sich geschlossenen Stromkreis bilden. Nun soll die Erregerwicklung F des Transformators T' — abweichend von der Zeichnung — von einer besonderen Hilfsspannung derart erregt werden, daß die induzierten Spannungen in Q und H im normalen Betrieb größen- und phasengleich, aber entgegengesetzt gerichtet sind, so daß die Restspannung ο ist. Im Falle eines Kurzschlusses im Netz N1 jedoch sinkt die in Wicklung Q induzierte Spannung, so daß in dem betrachteten Stromkreis eine Restspannung auftritt, welche das Relais R erregt und daher den Schalter S zur Auslösung bringt.
Speist der Transformator T das Netz N1 von einem Netz 2V2 aus, indem seine Wicklung U an der Spannung des Netzes N2 liegt, dann kann als Erregerspannung für die Wicklung F — wie in Fig. 10 angegeben — die Netzspannung von N2 verwendet werden, nur wird es zweckmäßig sein, die Rückwirkung des Netzes N1 auf IV2, also auch auf den Transformator T', durch Vorschaltung einer Selbstinduktion L vor die Wicklung U abzuschwächen.
Tritt ein Erdschluß im zu schützenden NetzIVj auf, dann wirkt die Einrichtung in der bereits bei Fig. 4 erläuterten Weise, da auch hier der die Drosselspule D durchfließende Erdschlußstrom teilweise durch die Wicklung des Relais R fließt und dieses zum Ansprechen bringt.

Claims (13)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Auf Erd-und Kurzschluß ansprechende Schutzeinrichtung für Starkstromanlagen mit geerdetem Neutralpünkt, bei welcher von den elektrischen Größen des Netzes beeinflußte Relais zur Betätigung der Schalter verwendet werden, dadurch gekennzeichnet, daß diese Relais gleichzeitig in dem Erdungsstromkreis und in einem Hilfsstromkreis hegen; in welchem mindestens zwei elektromotorische Kräfte wirksam sind, deren geometrische Summe bei normalem Betriebszustand des Netzes gleich Null ist, jedoch bei Eintritt eines Kurzschlusses im Netz vom Werte Null abweicht.
  2. 2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Neutralpunkt für die Erdung der Nullpunkt der Primärwicklung eines Transformators verwendet wird, dessen Sekundärwicklung in dem Hilfsstromkreis liegt, wobei der in sich geschlossene Hilfsstromkreis einen Teil des Erdungsstromkreises bildet und durch die beiden Anschlußpunkte für den Erdstromkreis in zwei Teile zerlegt wird, die in bezug auf die Erdleitung unter sich parallele Zweige darstellen.
  3. 3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Erdungsstromkreis eine Drosselspule eingeschaltet ist, deren Selbstinduktion für die Kompensierung des Erdschlußstromes an der Erdschlußstelle bemessen ist.
  4. 4. Schutzeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschaltung des Hilfsstromkreises in den Erdungsstromkreis in der Weise erfolgt, daß der Erdungsstrom in dem Transformator selbst gedrosselt wird, wobei der Transformator so bemessen ist, daß der Erdschlußstrom an der , Erdschlußstelle annähernd kompensiert wird.
  5. 5. Schutzeinrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Mehrphasenanlagen als Neutralpunkt für die Erdung Her Nullpunkt der Primärwicklung eines Mehrphasentransformators verwendet wird, dessen im Hilfsstromkreis liegende Sekundärwicklung als ein aufgeschnittenes Drei- bzw. Vieleck geschaltet ist, wobei die beiden sich so ergebenden freien Enden der Sekundärwicklung einerseits mit dem Relais, anderseits mit Neutralpunkt und Erde verbunden sind (Fig. 4, 5,7).
  6. 6. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Neutralpunkt für die Erdung der Nullpunkt der das zu schützende Netz speisenden Wicklung eines primärseitig an ein anderes Netz angeschlossenen Transformators verwendet wird, wobei dieser Transformator eine dritte Wicklung erhält, welche in dem Hilfsstromkreis liegt, in welchem die geometrische Summe der elektromotorischen Kräfte bei
    normalem Betriebszustand des zu schützenden Netzes gleich Null ist (Fig. 6, 9).
  7. 7. Schutzeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem Hilfsstromkreis wirkenden elektromotorischen Kräfte teilweise von dem zu schützenden Netz, teilweise unter Verwendung eines besonderen Transformators von dem den Transformator erregenden Netz her induziert werden, wobei sie der Größe und Phase nach derart bemessen sind, daß ihre geometrische Summe bei .normalem Betriebszustand beider Netze gleich Null ist (Fig. 10).
  8. 8. Schutzeinrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Mehrphasenanlagen eine der Phasenzahl des Netzes entsprechende Zahl von Einphasentransformatoren verwendet wird, deren in Stern geschaltete Primärwicklungen an das zu schützende Netz angeschlossen sind, wobei der gemeinsame Nullpunkt der Anschlußpunkt für die Erdungsleitung ist, und daß ferner die zu einer aufgeschnittenen Polygonalschaltung verbundenen und mit dem Relais in Reihe geschalteten Sekundärwicklungen den Hilfsstromkreis bilden, welchen der Erdschlußstrom in zwei parallelen Zweigen durchfließt.
  9. 9. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zerlegung des Netzes in Teilstrecken die den verschiedenen Teilstrecken zugehörigen Schalter durch nach Art von Wattmetern gebaute und geschaltete, an sich bekannte Sperrapparate derart gesperrt oder freigegeben werden, daß nur die Schalter einer kranken Leitungsstrecke durch die Schutzeinrichtung geöffnet werden können.
  10. 10. Schutzeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromspulen der Sperrapparate in je eine Netzphase geschaltet sind, während die Spannungsspulen an je zwei Netzleitungen gelegt sind, deren Spannungsphase möglichst senkrecht auf der die erstgenannte Netzphase speisenden Generatorphase des Kraftwerkes steht (Fig. 9).
  11. ir. Schutzeinrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung des Ansprechens von der Fehlerstelle entfernter Schutzeinrichtungen der induktive Spannungsabfall des Netzes in an sich bekannter Weise durch zusätzliche, in das Netz eingefügte Drosselspulen erhöht wird und die die Streckenschalter'betätigenden Relais als Zeitrelais ausgebildet sind.
  12. 12. Schutzeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß als zusätzliche Drosselspulen die Hauptstromspulen der Sperrapparate selbst bzw. der diese Spulen speisenden Zwischenapparate (Stromwandler) ausgebildet sind.
  13. 13. Schutzeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitungen des das zu schützende Netz speisenden Transformators an die Wicklungsmitten der zusätzlichen Drosselspulen geführt sind (Fig. 9).
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DE1919340282D 1919-10-19 1919-10-19 Auf Erd- und Kurzschluss ansprechende Schutzeinrichtung fuer Starkstromanlagen mit geerdetem Neutralpunkt Expired DE340282C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE764331C (de) * 1938-12-02 1954-05-03 Aeg Anordnung zur Feststellung der Energierichtung in Drehstromnetzen mit einem einzigeneinphasigen Energierichtungsrelais

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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