DE744451C - Differentialschutzeinrichtung - Google Patents
DifferentialschutzeinrichtungInfo
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- DE744451C DE744451C DEL96516D DEL0096516D DE744451C DE 744451 C DE744451 C DE 744451C DE L96516 D DEL96516 D DE L96516D DE L0096516 D DEL0096516 D DE L0096516D DE 744451 C DE744451 C DE 744451C
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Description
Die Erfindung betrifft Differentialschutzeinrichtungen
für Wechselstromanlageteile und Geräte. Bei derartigen Schutzeinrichtungen können unter Umständen gewisse Schwierigkeiten
auftreten, indem sie bei bestimmten Vorgängen ungewollt ansprechen. Fließt beispielsweise
infolge eines außerhalb des von einer Differentialschutzeinrichtung überwachten Anlageteiles
auftretenden Fehlers durch den Anlageteil ein großer Strom, so geraten die Stromwandler
in das Gebiet der Sättigung und ihre Übersetzungsverhältnisse weichen von dem normalen
Wert um einen Betrag ab, der von der Auslegung der Stromwandler, von der Größe und dem Leistungsfaktor
ihrer sekundären Bürde und dem Höchstwert des Fehlerstromes abhängt. Ist an
die Sekundärwicklung des Stromwandlers die volle Bürde geschaltet und fließt ein Fehlerstrom
durch die primäre Wandlerwicklung, so
kann das Übersetzungsverhältnis von dem normalen Wert derart abweichen, daß in der sekundären
Wicklung nur ein Teil des auf Grund des normalen Übersetzungsverhältnisses sich ergebenden
Stromes fließt.
Wenn in einer Differentialschutzeinrichtung nur zwei Stromwandler vorgesehen sind, die
demselben primären Strom zugeordnet sind, so würden die Abweichungen des Übersetzungsverhältnisses der Stromwandler dieselben bleiben,
die Summe der sekundären Ströme würde noch Null sein und kein Differenzstrom, in dem
Relais fließen. Sind jedoch mehr als zwei Stromwandler
vorgesehen und die primären Ströme in den einzelnen Stromwandlern nicht gleich, so
ist kein Mittel bekannt, durch das der Differenzstrom im Falle eines Fehlers zu Null gemacht
werden kann, es sei denn, daß das Übersetzungsverhältnis der Stromwandler auf jeden Fall unveränderlich
ist. Dies ist jedoch praktisch ausgeschlossen.
Um Fehlauslösungen einer Differentialschutzeinriclitung
infolge Sättigung der Stromwandler zu vermeiden, hat man sog. Prozentsatzrelais verwendet. Diese Relais· vergleichen den Differenzstrom
mit einem Haltestrom und bedingen, daß der Differenzstrom erst einen gewissen Prozentsatz
des Haltestromes überschreiten muß, bevor das Relais anspricht. Dies wird dadurch
erreicht, daß eine Halfespule des Relais in Reihe
ίο mit allen sekundären Wicklungen des Stromwandler
geschaltet wird. Diese Relais werden häufig und erfolgreich für Wechselstromgeneratoren
und auch bei Zwei- und Dreiwicklungstransformatoren verwendet. Sind nur zwei
Stromkreise vorhanden, wie im Falle des Vorhandenseins eines Generators und eines Zweiwicklungstransformators,
so ist die Relativrichtung der Ströme in den Sekundärwicklungen der beiden Stromwandler immer die gleiche, wenn
der Anlageteil fehlerfrei ist. Beide Haltespulen können daher auf einem einzigen Haltemagneten
angeordnet werden.
Bei den üblichen Dreiwicklungstransformatorcn, bei denen die Relativrichtungen der Ströme
in den drei Wicklungen unter gewissen Bedingungen verschieden sein können, ist es erforderlich,
daß die drei Haltespulen auf getrennten Magneten angeordnet werden und unabhängig
voneinander auf den Anker einwirken. Sind mehr als drei Wicklungen vorhanden, beispielsweise
bei Sammelschienen, wo meistens viele Stromkreise vorhanden sind, so ist es unzweckmäßig,
derartige Prozentsatzrelais zu verwenden, da die Herstellung eines Relais mit so
vielen Haltemagneten schwierig ist.
Wird ein Schalter geschlossen, beispielsweise eine Spannung plötzlich an eine Wicklung eines
stromlosen Transformators gelegt, so kann der vorübergehend auftretende Magnetisierungsstrom
für eine bestimmte Zeit sehr hohe Werte annehmen, die von der Größe des remanenten
Magnetismus in dem Transformatorkern und von dem Zeitpunkt der Spannungswelle abhängen,
bei dem der Schalter geschlossen wird. Verglichen mit normalen großen Magnetisierungsströmen, welche bei großen Leistungstransformatoren
gewöhnlich etwa i°/0 des Nennstromes betragen, können die vorübergehenden MagnetisierungsstromstößeWerte
erreichen, diedasMehrfache des Nennstromes betragen. Da dieser
Magnetisierungsstrom nur in einer der Leistungstransformatorwicklungen fließt, entsteht ebenfalls
wieder ein entsprechender Differenzstrom, der in das Differentialrelais fließt und eine Fehlauslösung
bewirkt.
Magnetisierungsströme großer Stärke können in gleicher Weise auch in Stromwandlern auftreten.
Werden Stromwandler, die vorher nur wenig oder überhaupt keinen Strom abgaben, plötzlich mit hohen Strömen belastet, so werden
dadurch ebenfalls hohe Magnetisierungsströme hervorgerufen. Die Größe dieser Ströme hängt
von der Auslegung der Stromwandler, von der Größe des Fehlerstromes und der sekundären
Bürde, von dem Punkt der Schwingung, bei dem der starke Strom zu fließen beginnt, sowie
von der Größe des in diesem Zeitpunkt in dem Wandlerkern vorhandenen Flusses ab. Dieser
Magnetisierungsstrom fließt nur in der piimären Wicklung des Stromwandlers. In der Differentialschutzeinrichtung
nehmen nun die einzelnen Stromwandler veränderliche Magiietisicrungsströme
bei Überströmen auf, so daß aus diesem Grunde in dem Relais ein Differenzstrom fließen
kann. Durch das Auftreten dieses Differenzstromes werden die durch die Änderung des
Übersetzungsverhältnisses verursachten Schwierigkeiten noch vergrößert.
Es ist bereits eine Differentialschutzeinriditung
bekanntgeworden, deren Ansprechen bei Auftreten eines Gleichstromgliedes im Differen zstrom
durch eine Zusatzeinrichtung verhindert wird. Die Heranziehung lediglich der Gleichstromkomponente
für die Steuerung der Sperreinrichtung sichert aber nicht in allen Fällen ein betriebssicheres Arbeiten der Schutzeinrichtung.
Z. B. können sich die beim Auftreten von Magnetisierungsstromstößen entstehenden Gloidistromkomponenten
gegenseitig aufheben, wem) die Stromwandler der für einen Transformator
in Stern-Dreieck-Schaltung bestimmten Schutzeinrichtung in Dreieck-Stern geschaltet sind. In
diesem Falle würde die bekannte Schutzeinrichtung eine Fehlauslösung herbeiführen.
Alle vorgenannten Schwierigkeiten werden nun gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß die Steuerung der Differentialrelais in Abhängigkeit sowohl von der Grundwelle als auch
von den Harmonischen und der Gleichstromkomponente des Wandlerdifferenzstromcs vor- 10c
genommen wird.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
In Abb. ι stellt 1 den zu schützenden Anlageteil
des Wechselstromsystems dar, das aus mehreren Stromkreisen 2, 3 und 4 besteht, die über
Schalter 5 mit dem Anlageteil 1 verbunden sind. Jeder Schalter hat eine Auslösespule 6 und einen
Hilfsschalter 7, der geschlossen ist, wenn der Schalter geschlossen ist, und umgekehrt. Der
zu schützende Anlageteil ist meistens ein Teil eines elektrischen Systems, beispielsweise ein
Leistungstransformator, eine elektrische Maschine, eine Stationssammelschiene, ein Abschnitt
einer elektrischen Leitung, eine Kornbination von zwei oder mehreren dieser Anordnungen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung für ein Einphasensystem dargestellt,
kann natürlich auch für Mehrphasensysteme Verwendung finden.
Um den gewünschten Differenzstrom zu erhalten, wird in jedem dieser Stromkreise ein
Stromwandler 8 vorgesehen. Diese Wandler können auf der dem überwachten Anlageteil abgewandten
Seite des Schalters eingebaut werden, damit die Schalter in der überwachten Zone
liegen. Die Sekundärwicklungen dieser Wandler liegen parallel in einem Stromkreis 9, so daß eine
an diesen Stromkreis angeschlossene Vorrichtung entsprechend der Vektorsumme der durch die
Sekundärwicklungen der Stromwandler fließenden Ströme erregt wird.
Da die Charakteristiken dieses Differenzstromes, dessen Größe normalerweise annähernd
gleich Null ist, gemäß der Erfindung das Kriterium zur Unterscheidung zwischen inneren
Fehlern und anderen Fehlerbedingungen, welche den vorgenannten Fehlern in ihrer Wirkung zwar
ähneln, jedoch keine sind, ist es zweckmäßig, zunächst den Charakter des Differenzstromes bei
den verschiedenen Fehlerbedingungen zu betrachten. Abb. 2 zeigt beispielsweise die Wellenform
eines typischen Stromwandlerdifferenzstvomcri
beim Auftreten eines Fehlers in dem überwachten Anlagctcil. Der Differenzstrom bestellt
zinn größten Teil aus der Grundwelle, zu einem veränderlichen Prozentsatz aus einer
Gleichstromkomponente und zu einem kleinen Prozentsatz aus Harmonischen. Abb. 3 zeigt
dagegen die Wellenform eines typischen Stromwandlcrdiffercnzstromes
bei großen primären Strömen,wie siebeispielsweisebei Auftreten äußerer
Fehler fließen und eine Sättigung der Stromwandler hervorrufen. Nach dem Auftreten des
Magnetisierungsstromstoßes besteht der Differcnzstrom
zum größten Teil aus der Grundwelle und zu einem hohen Prozentsatz aus der dritten
Harmonischen. Abb. 4 zeigt die Wellenform eines t3'pischen Differenzstromes bei einem vorübergehend
auftretenden -Magnetisierungsstoß, welcher nicht nur in den zu schützenden Geraten,
sondern auch in den Stromwandlern selbst auftreten kann. Diese Differenzströme
bestehen zum größten Teil aus der GrundweEe, zu einem hohen Prozentsatz aus einer Gleichstromkomponente,
zu einem hohen Prozentsatz ' aus der zweiten Harmonischen und zu geringeren Prozentsätzen aus höheren Harmonischen.
Erfindungsgemäß wird diese Charakteristik der Differenzströme dazu verwendet, um unter
allen Bedingungen ein gewisses Arbeiten des Differentialschutzes zu erzielen und zu diesem
Zweck eine Sperr- und eine Auslösewirkung hervorzurufen. In dem Falle der Sperrwirkung ist
es zweckmäßig, alle Harmonischen anstatt nur einer einzigen zu verwerten. Bei den Wellenformen
nach Abb. 3 und 4, bei deren Auftreten eine Sperrwirkung erwünscht ist, überwiegen
verschiedene Harmonischen. Folglich wird ein Relais, das derart ausgebildet ist, daß es nur bei
Auftreten der zweiten Harmonischen gesperrt' wird, während es für Magnetisierungsstromstöße
geeignet ist, nicht sicher sperren bei Strömen, die von gesättigten Stromwandleni herrühren.
Wird andererseits die Sperrwirkung mir von dem Auftreten der dritten Harmonischen abhängig
gemacht, so wird die Sperrung zwar bei von gesättigten Stromwandlern herrührenden Strömen,
nicht aber bei Magnetisierungsstromstößen eintreten. Die Verwendung der Gleichstromkomponente
allein ist nicht befriedigend, da diese Komponente in den gesättigten Stromwandlern
entnommenen Strömen nicht vorhanden ist, und außerdem diese Komponente sogar bei Magnetisierungsstromstößen sich gegenseitig
aufheben können, wenn die Stromwandler für einen in Sterndreieck geschalteten Leistungstransformator
in Dreieckstern geschaltet sind, wie es meistens üblich ist. Im übrigen würde die
Verwendung der Gleichstromkomponente allein bewirken, daß das Relais beim Auftreten innerer
Fehler nur träge anspricht.
In der Anordnung nach Abb. 1 ist ein Differentialrelais
10 der elektromechanischen Type schematisch dargestellt. Dieses Relais enthält
beispielsweise einen drehbaren Anker 11, auf den zu beiden Seiten eine Haltespule 12 und eine
Arbeitsspule 13 wirken. Die Arbeitsspule 13 versucht die Relaiskontakte 14 mittels einer
Kontaktbrücke 15 zu schließen, wobei eine Feder 16 die Kontakte 14 offen zu halten sucht.
Die Kontakte 14 können unmittelbar in dem go Auslösestromkreis liegen. Sollen jedoch mehrere
Schalter gemeinsam ausgelöst werden, so ist ςε
zweckmäßig, daß die Kontakte 14 den Stromkreis eines Hilfsrelais 17 steuern, welches seinerseits
die Erregung der Auslösespulenstromkreise steuert.
Erfindungsgemäß wird nun die Haltespule 12
von mindestens einer der vorherrschenden Harmonischen des Differenzstromes, vorzugsweise
von allenHarmonischenund derGleichstromkomponente, sofern eine solche vorhanden ist, erregt,
jedoch nicht von der Grundwelle. Um em genaues Arbeiten der Schutzeinrichtung zu. erzielen,
kann auch die Arbeitsspule 13 praktisch von der Grundwelle des. Differenzstromes erregt
werden. Da diese Anordnungen. abgestimmte Stromkreise mit Kondensatoren erfordern und
außerdem Gleichrichter, wie spater näher ausgeführt wird, vorgesehen werden können, wird
an den Differenzstromkreis 9 ein Wandler 18 angeschaltet, der den Differenzstrom auf Werte
herabsetzt, die den normalen'Größen der Kondensatoren
und Gleichrichtert entsprechen. An
der sekundären Wicklung dieses .Wandlers Hegen
über die Leitung 32 zwei parallele Stromkreise, 1 ig von denen der eine die Arbeitsspüle 13 des Relais
und die andere die _ Haltespule 12 enthält.
In dem Stromkreis der Arbeitsspule ist ein
Sperrkreis vorgesehen, der beispielsweise aus einem Kondensator 19 und einer ihm parallel
geschalteten Induktivität 20 :besteht. ,Dieser
Resonanzkreis oder Sperrkreis ist derart abg'e-
stimmt, daß er die vorherrschendsten Harmonischen nicht durchläßt. Der die Arbeitsspule 13,
den Sperrkreis und eine Induktivität 21 enthaltende Stromkreis ist auf Reihenresonanz durch
den Kondensator 22 derart abgestimmt, daß der Stromkreis bei der Frequenz der Grundwelle
einen geringen Scheinwiderstand aufweist. Der Stromkreis der Haltespule 12 enthält ebenfalls
einen Resonanzstromkreis, bestehend aus einem Kondensator 23 und einer ihm parallel geschalteten
Induktivität 24. Dieser Wellenfilter ist derart abgestimmt, daß er die Grundfrequenz
sperrt.
Der Stromkreis der Arbeitsspule 13 läßt also Ströme der Welle mit der Grundfrequenz durch, jedoch nicht die vorherrschende Harmonische und in einem größeren Bereich auch nicht Ströme aller harmonischen Frequenzen, da dieser Stromkreis, der einen Sperrkreis entweder für die zweite oder dritte Harmonische enthält, einen hohen Scheinwiderstand sowohl für die zweite als auch für die dritte und die höheren Harmonischen aufweist. Da die Ströme mit den in Abb. 3 und 4 dargestellten Wellenformen bei äußeren Fehlern auftreten, enthält der durch das plötzliche Ansteigen der Magnetisierung hervorgerufene Differenzstrom erstens die vorherrschende zweite Harmonische und zweitens die vorherrschende diitte Harmonische. Im allgemeinen ist es erwünscht, die Wirkungen dieser beiden Harmonischen zu trennen. Dieses kann mit der in Abb. ι dargestellten Anordnung erfolgen. Der die Arbeitsspule enthaltende Stromkreis kann, wie bereits angegeben, zwei getrennte in Reihe liegende Wellenfilter, von denen der eine auf die zweite Harmonische und der andere auf die dritte Harmonische abgestimmt ist, oder ein einziges Wellenfilter erhalten, das auf irgendeine zwischen der zweiten und dritten Harmonischen liegende Mittelfrequenz abgestimmt ist und um die Wirkung des Ansprechens auf diese beiden Harmonischen auf einen Mindestwert zu beschränken.
Der Stromkreis der Arbeitsspule 13 läßt also Ströme der Welle mit der Grundfrequenz durch, jedoch nicht die vorherrschende Harmonische und in einem größeren Bereich auch nicht Ströme aller harmonischen Frequenzen, da dieser Stromkreis, der einen Sperrkreis entweder für die zweite oder dritte Harmonische enthält, einen hohen Scheinwiderstand sowohl für die zweite als auch für die dritte und die höheren Harmonischen aufweist. Da die Ströme mit den in Abb. 3 und 4 dargestellten Wellenformen bei äußeren Fehlern auftreten, enthält der durch das plötzliche Ansteigen der Magnetisierung hervorgerufene Differenzstrom erstens die vorherrschende zweite Harmonische und zweitens die vorherrschende diitte Harmonische. Im allgemeinen ist es erwünscht, die Wirkungen dieser beiden Harmonischen zu trennen. Dieses kann mit der in Abb. ι dargestellten Anordnung erfolgen. Der die Arbeitsspule enthaltende Stromkreis kann, wie bereits angegeben, zwei getrennte in Reihe liegende Wellenfilter, von denen der eine auf die zweite Harmonische und der andere auf die dritte Harmonische abgestimmt ist, oder ein einziges Wellenfilter erhalten, das auf irgendeine zwischen der zweiten und dritten Harmonischen liegende Mittelfrequenz abgestimmt ist und um die Wirkung des Ansprechens auf diese beiden Harmonischen auf einen Mindestwert zu beschränken.
Der Stromkreis der Haltespule läßt mit mäßigem Scheinwiderstand die harmonischen
Frequenzen durch, sperrt jedoch die Grundfrequenzen. Ein ständiger Gleichstrom kann
in den Relaisspulen Stromkreisen infolge des Relaisstromwandlers 18 nicht fließen. Vorübergehende
Stromstöße können jedoch in den sekundären Wandlerstromkreisen infolge des plötzlichen Auftretens der Gleichstromkomponente
dann auftreten, wenn der Differenzstrom zu fließen beginnt. Diese Stromstöße haben
verhältnismäßig steile Wellenstirnen und gehen daher durch Kondensatoren mit kleinem Scheinwiderstand.
Die Stromstöße verteilen sich auf die beiden Stromkreise etwa in umgekehrtem Verhältnis zu den Relaisinduktivitäten der
beiden Stromzweige mit allen vorgesehenen, als kurzgeschlossen anzusehenden Kondensatoren.
Die Einschaltung der Induktivität 21 in den Stromkreis der Arbeitsspule verhindert
für den Augenblick das auf Grund dieser Stromstöße oder Magnetisierungsstromstöße erfolgende
Ansprechen des Relais 10 dadurch, daß der größte Teil dieses Stoßes durch den Stromkreis
der Haltespule geht.
Da die Frequenz des Haltestromes sich von derjenigen des Arbeitsstromes unterscheidet,
würde, wenn der Haltestrom unmittelbar verwendet würde, die Stromwelle zu anderen Zeiten
durch Null gehen als diejenige des Arbeitsstromes. Zu diesen Zeiten würde die Haltewirkung
aufgehoben werden und der Relaisanker 11 bei Auftreten plötzlicher Stromstöße
sich sofort in. die Auslösestellung bewegen. Diese Stöße sind häufig derart groß, daß sie
das Schließen des Relaisstromkreises herbei- f führen können. Um ein derartiges fehlerhaftes
Ansprechen der Schutzeinrichtung zu vermeiden, wird in dem Stromkreis der Haltewicklung
eine Gleichrichteranordnung 25, ζ. Β. in Vollweggleichrichterschaltung, vorgesehen,. &
welche zusammen mit der Induktivität der Haltespule 12 genügend wirksam ist, um den
Haltestrom zu glätten und dadurch zu verhindern, daß die Auslösung bei irgendeiner
harmlosen Zitterbewegung des Ankers eintritt.
Bei der vorstehend beschriebenen Anordnung fließt ein durch einen inneren Fehler hervorgerufener
Differenzstrom etwa mit einer Charakteristik nach Abb. 2 hauptsächlich in der Arbeitswicklung 13 und verursacht daher ein 9:
schnelles Ansprechen des Relais 10. Andererseits wird ein durch einen Magnetisierungsstoß
erzeugter Differenzstrom, der in Abb. 4 dargestellt ist, und ein durch eine Stromwandlersättigung
erzeugter Differenzstrom teils in der Arbeitswicklung· 13 und teils in der Haltewicklung
12 fließen. Die Haltewirkung der Harmonischen kann beispielsweise dadurch größer
gemacht werden, daß der Luftspalt des Haltemagneten geringer bemessen wird als derjenige 10,
des Arbeitsmagneten, oder daß auf dem Haltemagneten eine größere Anzahl von Windungen
als auf den Arbeitsmagneten vorgesehen werden, so daß die Haltewirkung überwiegt und das
Relais nicht betätigt wird. n<
AKb. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, bei dem die Wicklungen 26, 27 und 28
einer Phase eines Dreiwicklungsleistungstransformators geschützt werden sollen. Bei dieser
Anordnung setzt sich die Haltewirkung des 11; Differentialrelais 10 aus der durch die Harmonischen
erzielten Haltewirkung sowie zu einem Prozentsatz aus der durch den Überstrom erzielten Haltewirkung zusammen, die
durch eine Spule 29 hervorgerufen wird. Mit 12c dieser Anordnung kann der Prozentsatz der
Überstromhaltewirkung verringert werden, ohne
daß ein falsches Ansprechen infolge einer Änderung des Stromwandlerübersetzungsverhältnisses
auftreten kann. Dadurch kann ein äußerst empfindlicher Schutz erzielt werden, ohne daß ein
fehlerhaftes Ansprechen infolge Auftretens von Magnetisierungsstromstößen zu befürchten ist.
Die Relaisspulen 12 und 29 sind in der Zeichnung
der Einfachheit halber auf getrennten Kernen dargestellt. Praktisch wird man jedoch
beide Spulen auf einem einzigen Kern unterbringen. Um die sekundären Ströme der Stromwandler
8 den Standardausführungen der einzelnen ,Teile der erfindungsgemäßen Anordnung
anpassen zu können, sind Transformatoren 18 vorgesehen, deren'primäre Wicklungen regelbar
sind, um das Windungsverhältnis entsprechend einstellen zu können. Außerdem sind, um die
gewünschte Überstromhaltewirkung zu erhalten, in dem sekundären Stromkreis der Stromtransformatoren
18 Gleichrichter 30 und 31 vorgesehen, um mehrere Haltemagnete und weitere
Komplizierungen der Relaiskonstruktion zu vermeiden.
Bei dieser Anordnung treten, solange die Summe der in die drei Wicklungen des Leistungstransformators hinein oder aus diesen heraus fließenden Ströme gleich NuE ist, mit Ausnahme der infolge der Magnetisierungsstromstöße und Sättigungswirkung hervorgerufenen Ströme in den Arbeits- und Haltespulen 13 bzw. 12 keine Ströme auf. Es wird jedoch der durch einen äußeren Fehler bedingte Überstrom in der Spule 29 fließen, deren Windungen im Verhältnis zu denjenigen der Spulen 12 und 13 proportional sind und dadurch den gewünschten Prozentsatz der Haltewirkung Hefern. Beim Auftreten eines inneren Fehlers in dem Leistungstransformator wird jedoch der Differenzoder Fehlerstrom proportional in den Stromkreis 32 geleitet, von welchem der Fehlerstrom entsprechend den Relativscheinwiderständen der Stromkreise der Arbeits- und Haltespulen 12 bzw. 13 in die entsprechenden Komponenten aufgeteilt wird und dann über die eine Hälfte
Bei dieser Anordnung treten, solange die Summe der in die drei Wicklungen des Leistungstransformators hinein oder aus diesen heraus fließenden Ströme gleich NuE ist, mit Ausnahme der infolge der Magnetisierungsstromstöße und Sättigungswirkung hervorgerufenen Ströme in den Arbeits- und Haltespulen 13 bzw. 12 keine Ströme auf. Es wird jedoch der durch einen äußeren Fehler bedingte Überstrom in der Spule 29 fließen, deren Windungen im Verhältnis zu denjenigen der Spulen 12 und 13 proportional sind und dadurch den gewünschten Prozentsatz der Haltewirkung Hefern. Beim Auftreten eines inneren Fehlers in dem Leistungstransformator wird jedoch der Differenzoder Fehlerstrom proportional in den Stromkreis 32 geleitet, von welchem der Fehlerstrom entsprechend den Relativscheinwiderständen der Stromkreise der Arbeits- und Haltespulen 12 bzw. 13 in die entsprechenden Komponenten aufgeteilt wird und dann über die eine Hälfte
+5 der Haltespule und über den Gleichrichter 30
oder 31 zu dem entsprechenden Zwischenstromwandler 18 zurückkehrt. Unter diesen Bedingungen
wird die Arbeitsspule 13 stärker erregt und bewirkt das Ansprechen des Relais 10. Bei
äußeren Fehlern oder durch Magnetisierungsstromstöße hervorgerufene Fehlerbedingungen,
wodurch eine Unsymmetrie erzeugt wird und ein innerer Fehler vorgetäuscht wird, überwiegt
die Haltewirkung der Wicklungen 12 und 29 die Auslösewirkung der Wicklung 13. Die Auslösewirkung
ist natürlich von der Grundwelle des Differenzstromes abhängig. Die Haltewirkung
der Spule 12 ist von der Grundfrequenz unabhängig Und nur von den Harmonischen
und der Gleichstromkomponente abhängig. Da sämtliche Differenzströme in der einen Hälfte
der Haltespule 29 fließen, wird die Haltewirkung dieser Spule auch von allen Komponenten
dieses Differenzstromes abhängig sein.
Die erfindungsgemäße Anordnung nach Abb. 6 unterscheidet sich von derjenigen nach Abb. 5
lediglich dadurch, daß der zu schützende Leistungstransformator nur zwei Wicklungen 26
und 27 hat. Die Gleichrichter 30 und 31 erübrigen sich daher. Es braucht also nur ein
Zwischenwandler vorgesehen werden, um geeignete Übersetzungsverhältnisse zu schaffen.
Zu diesem Zweck kann einer der Zwischenwandler, z. B. der Wandler 18', als regelbarer
Spartransformator ausgebildet werden.
Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 7 unterscheidet sich von demjenigen nach Abb. 5 nur
dadurch, daß die Übersetzungsverhältnisse der Stromwandler 8 derart gewählt sind, daß sie
zu den Windungsverhältnissen der Leistungstransformatorwicklungen 26, 27 und 28 passen.
Eine Anpassung der Zwischenstromwandler 18 wie in der Anordnung nach Abb. 5 erfolgt also
nicht. Es ist daher möglich, nur einen Stromwandler 18 zu verwenden, dessen primäre Wicklung
zwischen dem gemeinsamen Punkt der Stromwandler 8 und dem elektrischen Mittelpunkt
der Überstromhaltespule 29 liegt. Falls der Leistungstransformator mehr als zwei Wicklungen
hat, können wieder die Gleichrichter 30 und 31 verwendet werden, um den Aufbau
des Relais zu vereinfachen, wie bereits vorher schon ausgeführt wurde. In der Anordnung
nach Abb. 7 fließt der Differenzstrom von der Leitung 32 zu der Arbeitsspule 13 und der
Haltespule 12 über Kondensatoren 22 bzw. 33, die derart bemessen sind, daß der Arbeitsspulenstromkreis
auf die Grundfrequenzwelle des Differenzstromes und der Stromkreis der Haltewicklung 12 auf die Frequenz der vorherrschenden
Harmonischen abgestimmt ist, für welche eine Haltewirkung erwünscht ist.
Die Anordnung nach Abb. 8 unterscheidet sich grundsätzlich von den Anordnungen nach
Abb. 4, 5 und 7 dadurch, daß ein Röhrenrelais 34 an Stelle eines elektromechanischen
Relais 10 verwendet wird. Entladungsgefäß 34 hat drei Elektroden, von denen die Anode den
Arbeits- oder Relaissteuerstromkreis speist, welcher die nicht gezeichnete Auslösespule des no
Schalters enthält. Dem Gitter 35 dieser Röhre kann gerade unterhalb dem Ansprechpunkt der
Röhre von einer Stromquelle, beispielsweise einer' Batterie 36, eine Anfangsspannung zugeführt
werden, um die Röhre nichtleitend zu machen. Auf das Gitter wird weiterhin eine überstromabhängige Spannung, die von den
Widerständen 37 abgenommen wird, gegeben. Der Stromkreis« teilt sich hinter dem Spannungswandler
und Isoliertransformator 180 in zwei Resonanzstromkreise, von denen der eine,
den Kondensator 22 und eine Induktivität 220
und der andere den.Kondensator 33 und eine
Induktivität 330 enthält. Der Kondensator 33 und die ihm. zugeordnete Induktivität 330
werden auf die Harmonischen des Differenzstromes derart abgestimmt, daß die günstigste
Haltewirkung· erzielt wird. In Abhängigkeit von
der Richtung der Stromhalbwelle in diesem abgestimmten Stromkreis fließt durch die Widerstände
38 und 39 und den Gleichrichter 30' oder durch den Gleichrichter 31' und die Widerstände
40 und 41 ein Strom, der eine Haltesieuerspannung
an das Gitter 35 der Röhre 34 legt. In ähnlicher Weise fließt in Abhängigkeit . von der Richtung der Halbwelle des in dem
abgestimmten Stromkreis, der den Kondensator 22 und die Induktivität 220 enthält,
fließenden Stromes durch den Gleichrichter 300 und den Widerstand 38 oder den Widerstand
41 und den Gleichrichter 31 ο ein Strom,
der an das Gitter der Röhre 34 eine Steuerspannung zur Betätigung des Relais legt.
Ebenso tritt eine weitere Haltesteuerspannung an dem einen oder dem anderen der Widerstände
37 auf, die von der Richtung" der Stromhalbwelie abhängt. Glättung-skcmdensatorcn
41' können an die entsprechenden Widerstände 37 bis 4 t angeschaltet werden.
Ob die Röhre 34 leitend oder nichtleitend wird, hängt von der Summe und der Polarität
der Spannungsabfälle an den Widerständen J,J
bis 41 und der Batterie 36 ab. Wenn der Arbeitsspannuingsabfall
an den Widerständen 38 und4i die.Sperrspannungsabfälle an den Widerständen
38 und 39 bzw. 40 und 41 und an den Widerständen 37 überwiegt, wie es der Fall
ist, wenn ein innerer Fehler in dem Lcistungstransfermator auftritt, so wird die Röhre 34
leitend. Bei anderen Bedingungen, z. B. bei äußeren Fehlern oider vorübergehenden MagnetisierungsstiOimiStößen,
überwiegen die gesamten Haltesteuerspannungien an der Röhre 34 die Arbeitsstcuerspannungen.
Die Anordnung· nach Abb. 9 unterscheidet sich von derjenigen nach Abb. 7 dadurch, daß
die erstere Ano.rdirang bei einem. Leistungstransfoirmator
verwendet wird, der nur zwei Wicklungen26 und 27 besitzt. Als Differentialreiais
wird ein dynamoimetrisches Relais 110 verwendet. Diieses Relais hat zwei Hauptstro>mkreise,
von denen der eine die Arbeitswicklung
42 und einen Kondensator 22 enthält, der so ausgelegt ist, daß zusammen mit dem ihm zugeordneten ' Stromwandler 18 ein Resonanzkreis
entsteht, der auf die Grundwelle des Differenzstromes abgestimmt ist. Der andere
Stromkreis enthält die Haltespule 43 und den Kondensator 33, der zusammen mit dem
ihm zugeordneten Stromwandler 18" einen auf die vorherrschende Harmonische abgestimmten
Resonanzstromkreis bildet, -welcher die günstigste Haltewirkung· ermöglicht. Der bewegliche
Teil oder die kurzgeschlossene Wicklung des Relais 110 wird in Abhängigkeit von dem
Relativhöchstwert der Ströme und den beiden abgestimmten Kreisen entweder seine Kontakte
durch die Brücke 15 schließen oder sie geöffnet lassen. Bei Fehlern innerhalb des
Leistungstransformators wird die Ansprechwirkung des abgestimmten, aus dem Kondensator
22 und den Spulen 42 bestehenden Kesonanzstromkreises die Haltewirkung des abgestimmten,
aus dem Kondensator 33 und den Spulen 43 bestehenden Stromkreises überwiegen
und somit ein Ansprechen des Relais bewirken. Wenn der letztere Resonanzstromkreis beispielsweise
auf die zweite Harmonische abgestimmt ist, werden entweder in dem Leistungstransformator
oder in den Stromwandlern 8 vorübergehend auftretende Magnetisk1-rungsstromstöße
ein fehlerhaftes Ansprecinn
der Relais nicht bewirken.
Die Halte- und Arbeitsstromkreise des Differentialrelais der in Abb. 1 dargestellten Anordnung
können natürlich für die Halte- und Arbeitsstromkreise der in Abb. 7, 8 und g vcnuischaulichten
Anordnungen verwendet werden. Abb. 10 zeigt eine Anordnung, bei der die
Erfindung bei einem Vergleichsschutz mit HiI hleitungen
für einen Abschnitt einer Drehstromleitung 45, 46 und 47 angewendet ist, die beispielsweise
über Schalter 5 mit Auslösespulen O zwei nicht gezeichnete Stationssammelschicnt-n
verbinden. Jeder Leitung sind an jedem Ende des Abschnitts Stromwandler 8 zugeordnet, die
durch Hilfsleitungen 48, 49 und 50 miteinander verbunden sind. Den entsprechenden HiIi*-
leitungen ist in jeder Station eine erfindungsgemäße Differentialrelaisschutzeinrichtung 210
zugeordnet. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist nur eine dieser Relaisschutzeinrichtungen
völlig dargestellt. Für die Sperrung des Relais bei Überstrom ist jeder Stromwandler 8 mit
einem Belastungswiderstand 51 versehen, durch den die Überstromhaltespule 29 in Reihe geschaltet
ist. Wie bei der in Abb. ι dargestellten Anordnung ist der Stromkreis der Arbeitswicklung 13 auf die Grundwelle des Differenzstromes
abgestimmt, der in dem zugeordneten Stromwandler 18 auftritt, und durch einen aus
dem Kondensator 19 und der Induktivität 20 bestehenden Resonanzkreis gegen das Auftreten
der das fehlerhafte Ansprechen, der Einrichtung hervorrufenden Harmonischen des Differenzstromes,
im allgemeinen der zweiten und dritten Harmonischen, gesperrt. Auch der Stromkreis
der Haltespule 12 ist gegen das Auftreten der Grundwelle des Differenzstromes durch die
Wirkung des aus dem Kondensator 23 und der Induktivität 24 bestehenden Resonanzstromkreises
gesperrt.
In dieser Anordnung werden natürlich bei Überströmen in dem überwachten Abschnitt
die Haltewirkungen der Spulen 29 und 12 überwiegen,
obgleich der große Überstrom den Stromwandler sättigt und einen Differenzstrom mit einem hohen Prozentsatz von dritten Harmonischen
enthält. Falls also in dem zu schützenden Abschnitt ein Fehler auftritt, ist die Wirkung der Spule 13 größer als diejenige
der Spulen 12 und 29, wodurch der' Auslösestromkreis
des Schalters geschlossen und die fehlerhafte Strecke abgeschaltet wird.
Abb. 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung für einen Stromvergleichsschutz für einen Abschnitt eines Dreiphasensystems.
Der Einfachheit halber ist nur eine Phasenleitung 52 in der Zeichnung dargestellt,
die zwei nicht gezeichnete Stationen über Schalter 5 mit Auslösespulen 6 miteinander verbindet.
An jedem Ende des überwachten Abschnitts sind Stromwandler 8 vorgesehen, die über Hilfsleitungen 53 und 54 miteinander verbunden
sind. An die Punkte 55 mit normalerweise gleichem Potential ist durch eine Hilfsleitung
56 ein Hilfsstromkreis angeschlossen, in dem die Primärwicklungen der Stromwandler 18
eingeschaltet sind. In dem sekundären Wandlerkreis Hegt die eriindungsgemäße Schutzeinrichtung.
Zur Vereinfachung der Zeichnung ist nur eine dieser Relaiseinrichtungen dargestellt. Der
Stromkreis der Arbeitswicklung 13 ist wie bei der Anordnung nach Abb. 1 auf die Grundwelle
des Differenzstromes abgestimmt, welcher in den Stromwandlern 18 auftritt, und sperrt
mittels des Resonanzstromkreises, bestehend aus dem Kondensator 19 und der Induktivität
20, die unter Umständen ein fehlerhaftes Ansprechen des Relais bewirkenden Harmonischen,
im allgemeinen "die dritte Harmonische. In der gleichen Weise wird der Stromkreis der
Haltewicklung 12 mittels des aus dem Kondensator 23 und der Induktivität 24 bestehenden
Resonanzstromkreises derart gesperrt, daß die Grundwelle des Differenzstromes nicht wirken
kann. Um Stromstöße zu vermeiden, können der Gleichrichter 25 und die Induktivität 21
vorgesehen werden.
Bei Überströmen in dem zu schützenden Abschnitt wird die Wirkung der Haltespule 12
überwiegen, da der Differenzstrom einen großen Prozentsatz der dritten Harmonischen und
möglicherweise andere Harmonische enthält. Die überwiegende dritte Harmonische und auch
irgendeine Gleichstromkomponente kann jedoch durch die Arbeitsspule 13 nicht hindurchgehen.
Bei einem Fehler in dem Leitungsabschnitt wird ein großer Differenzstrom hauptsächlich
mit der Grundfrequenz auftreten; die Wirkung der Spule 13 wird diejenige der Spule 12 überwiegen
und die Auslösung des Schalters 6 und dadurch die Abtrennung des fehlerhaften Abschnittes
bewirken.
Claims (17)
1. Differentialschutzeinrichtung für Wechselstromanlageteile,
die in Abhängigkeit von der bei verschiedenen anormalen Stromverhältnissen vorhandenen unterschiedlichen
Kurvenform, des Wandlerdifferenzstromes gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerung des Differentialrelais in Abhängigkeit sowohl von der Grundwelle als
auch von den Harmonischen und der Gleichstromkomponente des Waridlerdifferenzstromes
erfolgt.
2. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßdasDifterentialx-elais
von zwei einander entgegenwirkenden elektrischen Größen beeinflußt wird, wobei die eine die Auslösung bewirkende elektrische
Größe im wesentlichen nu·" von der Grundwelle des Differenzstromes, die andere
die Auslösung verhindernde elektrische Größe dagegen nur von den Harmonischen und der
Gleichstromkomponente geliefert wird.
3. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dein
Stromkreis der einen die Auslösung bewirkenden elektrischen Größe drei in Reihe
liegende Resonanzkreise, von denen der eine ein Lichtkreis für die Grundwelle und go
der zweite und dritte Resonanzkreis einen Sperrkreis für die zweite bzw. dritte Harmonische
bildet, und in dem Stromkreis der anderen die Auslösung verhindernden elektrischen Größe ein Resonanzkreis angeordnet
ist, der die Grundwelle sperrt.
4. Schutzeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sperrkreise
für die zweite und dritte Harmonische zu einem einzigen Sperrkreis zusammengefaßt
sind, der auf eine Mittelfrequenz zwischen den beiden Harmonischen abgestimmt ist.
5. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Differentialrelais (10) als elektromechanisches Kipprelais ausgebildet und mit
einer Arbeitswicklung (13) und einer Haltewicklung (12) versehen.ist, denen die beiden
elektrischen Größen getrennt zugeführt werden.
6; Schutzeinrichtung nach Anspruch 1
oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß der Differenzstrom der einzelnen Stromwandler
(8) über einen zusätzlichen Stromwandler (18) der Resonanzkreisanordnung
und dem Differentialrelais zugeführt wird.
7. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Vermeidung von durch die verschiedenen Frequenzen des Halte- und Arbeitsstrom.es
des Differentialrelais hervorgerufenen Fehlauslösungen der Erregerstrom
in einem oder beiden Stromkreisen des Differentialrelais über eine Gleichrichteranordnung
(25) den Relaiswicklungen zugeführt wird.
8. Schutzeinrichtung nach Anspruch 5 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftspalt des Haltemagneten des Differentialrelais kleiner ist als derjenige
des Arbeitsmagneten.
9. Schutzeinrichtung nach Anspruch 5 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
dai3 die Windungszahl des Haltemagneten größer ist als diejenige des Arbeitsmagneten.
10. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 oder den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die auf das Differentialrelais ausgeübte Haltewirkung aucli noch zusätzlich durch
den Überstrom erzielt wird.
11. Schutzeinrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haltewicklung (12) und die durch den Betriebsstrom erregte,- die Haltewirkung verstärkende
Zusatzwicklung (29) auf einem gemeinsamen Magnetkern angeordnet sind.
12. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 und den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß den Wicklungen des Differentialrelais die Wandlerströme einer Phase der zu- und
abgehenden Leitungen des Schützlings über je einen primärseitig regelbaren Hilfswandler
(18) zugeführt werden (AbIi. 5).
13. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 und den folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sekundärströme der Hilfswandler
(18) je einer Vollweggleichrichteranordnung (3°. 31) zugeführt werden, deren Ausgangskreise
parallel geschaltet sind.
14. Schutzeinrichtung nach Anspruch χ
und den folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß das Differentialrelais (34) als Röhrenrelais
ausgebildet ist, derem Gitterkreis die die Auslöse- und Haltewirkung steuernden
Spannungen in an sich bekannter Weise zugeführt werden (Abb. 8).
15. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 und den folgenden für Zweiwicklungstransformatoren,
dadurch gekennzeichnet, daß als Differentialrelais ein dynamometrisches
Relais (110) verwendet wird, und daß die beiden Stromlcreise des Relais über je einen
Stromwandler (18, 18") und eine Kapazität (22, 33) von dem Differentialstrom gespeist
werden.
16. Schutzeinrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kondensatoren mit den ihnen zugeordneten Stromwandlern
derart auf Resonanz abgestimmt sind, daß der eine Stromkreis im wesentlichen nur die Grundwelle und der andere
Stromkreis im wesentlichen nur die vorherrschende, z. B. die zweite Harmonische des Differentialstromes führt (Abb. 9).
17. Schutzeinrichtung nach Anspruch 1 und den folgenden, gekennzeichnet durch
ihre Verwendung in Verbindung mit einer Längsvergleichsschutzeinrichtung.
Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegcnstandes vom Stand der Technik sind im Erteilurgsverfahren*
folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:
französische Patentschriften .. Nr. 708 462,
699 766;
Relay Handbook (1926), Seite 610.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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