DE588301C - Schutzschaltung zur selbsttaetigen Steuerung der Schalter einer Leitungsstrecke - Google Patents
Schutzschaltung zur selbsttaetigen Steuerung der Schalter einer LeitungsstreckeInfo
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- H02H—EMERGENCY PROTECTIVE CIRCUIT ARRANGEMENTS
- H02H3/00—Emergency protective circuit arrangements for automatic disconnection directly responsive to an undesired change from normal electric working condition with or without subsequent reconnection ; integrated protection
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- H02H3/06—Details with automatic reconnection
- H02H3/066—Reconnection being a consequence of eliminating the fault which caused disconnection
Description
Es ist bekannt, die Abschaltung der Schalter einer Leitungsstrecke mittels eines Prüfstromes
zu bewirken, welcher ständig von beiden Seiten. der Leitungsstrecke zugeleitet wird, aber im
normalen Betriebszustand infolge gegenseitiger Aufhebung der in Phasenopposition stehenden
Ströme keine Wirkung auf die Schalterauslösung ausübt. Sobald aber auf der Leitungsstrecke ein Fehler entsteht, heben sich die beiden
von den Streckenenden her zugeleiteten Prüfströme nicht mehr auf. Sie bewirken die sofortige
Auslösung der Schalter.
Erfindungsgemäß werden die einer Leitungsstrecke von beiden Enden her zugeleiteten
Prüfströme nicht nur zur Abschaltung der Leitung, sondern auch unmittelbar selbst zur
selbsttätigen Wiedereinschaltung der Leitungsstrecke nach Beseitigung des Fehlers benutzt.
Da manche Fehler als Lichtbogen-, -kurzschluß oder -erdschluß bestehen, ist somit die Leitung
nach einer vorübergehenden Abschaltung, welche das Verschwinden des Lichtbogens zur Folge
hat, wieder betriebsbereit, so daß man also die Strecke möglichst schnell wieder in Betrieb
25· nimmt. Dies wird durch die Erfindung erreicht.
Sobald nämlich der Fehler beseitigt ist, ergibt sich aus der Stärke des von der Leitung auf--
, genommenen Prüfstromes sofort wieder, daß die Leitung betriebsfähig ist, und gemäß der
Erfindung bewirkt dies selbsttätig die Wiedereinschaltung der Strecke. Unter Umständen
genügt also für die Beseitigung eines Fehlers eine so kurzzeitige Stromunterbrechung der
Leitungsstrecke, daß die über diese Strecke gespeisten Verbraucher von den Vorgängen auf
der Leitung kaum etwas merken. Es sind zwar schon selbsttätige Wiedereinschaltvorrichtungen
bekanntgeworden, aber bei diesen vergeht mehr Zeit, bis der Leitungsschalter wieder geschlossen
werden kann, weil für die Durchführung der Prüfung nach der Abschaltung erst eine besondere
Stromquelle eingeschaltet werden muß. Es ergibt sich vor allem bei den bekannten
Anordnungen eine wesentlich kompliziertere Apparatur als bei der Erfindung. Dabei ist zu
beachten, daß die bei der Erfindung angewendeten Vorrichtungen fast alle bereits für die
Schutzschaltung vorhanden sind, so daß sie also für die Wiedereinschaltvorrichtung nicht besonders
angeordnet zu werden brauchen. Günstig wirkt sich bei der Erfindung weiter aus,
daß sie mit Prüfströmen einer solchen Frequenz arbeiten kann, für welche die an das Netz angeschlossenen
Belastungen große Widerstände
darstellen, so daß die Vorrichtung nicht nur ein fehlerhaftes Abschalten bei Überlast ausschließt,
sondern auch bei der Feststellung der Betriebsfähigkeit der Leitungsstrecke durch
■ 5 die noch angeschlossenen Verbraucher nicht gestört wird. Durch elektrische Filter kann man
dafür sorgen, daß Ströme der Betriebsfrequen und deren Harmonischen ■ nicht in die Prüfstromgeneratoren
eintreten,
ίο Um die selbsttätige Wiedereinschaltung eines Schalters nach Beseitigung des Fehlers zu erreichen, wird die Anordnung so getroffen, daß an den Streckenenden Steuerrelais vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von der Stärke des auftretenden Prüfstromes die Einschaltung de: Leitungsschalters bewirken, sobald sich die von beiden Streckenenden her ausgehenden Prüfströme genügend weit kompensieren. Wenn der Prüfstrom eine gewisse Stärke übersteigt, wird durch das gleiche Steuerrelais oder ein anderes die Abschaltung der Leitungsschalter bewirkt. Damit die an den Streckenenden zugeleiteten Prüfströme auch die richtige Phasenlage zueinander behalten, kann man die Prüfstromgeneratoren an den Streckenenden durch Synchronmotoren antreiben. Der Übertritt der Prüfströme auf Nachbarleitungen ist durch Sperrvorrichtungen verhindert, die z. B. aus einer Induktivität mit einem parallel geschalteten Kondensator bestehen und die so abgestimmt sind, daß die Parallelschaltung dem Prüfstrom einen großen Widerstand entgegensetzt. Diese Sperrvorrichtung kann auch in einem Transformator bestehen, dessen Primärseite im Leitungszug liegt und dessen Sekundärseite einen mit der Frequenz der Hilfsspannungsquelle synchron laufenden Induktionsmotor speist, so daß dieser Transformator für den Betriebsstrom praktisch einen reinen Kurzschluß, für den Prüfstrom aber eine hohe Induktivität darstellt, da von den Prüfspannungsquellen in den sekundären Teilen des Induktionsmotors keine Spannung induziert wird und folglich der Transformator wie ein Transformator mit offener Sekundärseite wirkt. Dem Transformator kann dann zur Erhöhung der Sperrwirkung noch eine Kapazität parallel geschaltet werden.
ίο Um die selbsttätige Wiedereinschaltung eines Schalters nach Beseitigung des Fehlers zu erreichen, wird die Anordnung so getroffen, daß an den Streckenenden Steuerrelais vorgesehen sind, die in Abhängigkeit von der Stärke des auftretenden Prüfstromes die Einschaltung de: Leitungsschalters bewirken, sobald sich die von beiden Streckenenden her ausgehenden Prüfströme genügend weit kompensieren. Wenn der Prüfstrom eine gewisse Stärke übersteigt, wird durch das gleiche Steuerrelais oder ein anderes die Abschaltung der Leitungsschalter bewirkt. Damit die an den Streckenenden zugeleiteten Prüfströme auch die richtige Phasenlage zueinander behalten, kann man die Prüfstromgeneratoren an den Streckenenden durch Synchronmotoren antreiben. Der Übertritt der Prüfströme auf Nachbarleitungen ist durch Sperrvorrichtungen verhindert, die z. B. aus einer Induktivität mit einem parallel geschalteten Kondensator bestehen und die so abgestimmt sind, daß die Parallelschaltung dem Prüfstrom einen großen Widerstand entgegensetzt. Diese Sperrvorrichtung kann auch in einem Transformator bestehen, dessen Primärseite im Leitungszug liegt und dessen Sekundärseite einen mit der Frequenz der Hilfsspannungsquelle synchron laufenden Induktionsmotor speist, so daß dieser Transformator für den Betriebsstrom praktisch einen reinen Kurzschluß, für den Prüfstrom aber eine hohe Induktivität darstellt, da von den Prüfspannungsquellen in den sekundären Teilen des Induktionsmotors keine Spannung induziert wird und folglich der Transformator wie ein Transformator mit offener Sekundärseite wirkt. Dem Transformator kann dann zur Erhöhung der Sperrwirkung noch eine Kapazität parallel geschaltet werden.
Besteht die Netzanlage aus zwei parallel geschalteten Leitungen, so braucht für die
parallel geschalteten Leitungen an jedem Ende nur je eine Prüfspannungsquelle vorgesehen
zu werden, die über je ein Steuerrelais und je eine Filtereinrichtung an je eine Leitung angeschlossen
ist.
Ist die Netzanlage eine Mehrphasenanlage,
so können die Hilfsspannungsquellen erfindungsgemäß als Mehrphasengeneratoren ausgebildet
sein, die jedem einzelnen Leiter je eine Hilfsspannung zuführen, die untereinander phasenverschoben
sind. Es ist jedoch auch möglich, die Hilfsspannungsquellen als Einphasengeneratoren
auszubilden und jedem Leiter eine Spannung gleicher Phase, aber verschiedener Größe zuzuführen, um auch bei einem Fehler
zwischen zwei Phasenleitungen ein Ansprechen des Relais zu erreichen.
Die Erfindung läßt sich im allgemeinen auf allen Netzanlagen in Anwendung bringen, gleichgültig
ob sie mit Wechselstrom oder mit Gleichstrom arbeiten. Sie ist jedoch besonders
für eine einphasige Eisenbahnnetzanlage geeignet, bei welcher das Problem der Herbeiführung
einer selektiven, schnell arbeitenden Abschaltung von parallel angeordneten Fahrdraht-Speiseleitungen
bisher große Schwierigkeiten bereitete, die indessen durch die vorliegende Einrichtung beseitigt sind. Bei solchen Einrichtungen
sind bekanntlich an jeder der Abwärtstransformatorstationen gewöhnlich parallel liegende Fahrdraht- oder Speiseleitungen von
gleicher Impedanz angeordnet, wodurch das Problem der Abschaltung der fehlerhaften
Speiseleitung ein sehr schwieriges wird. Infolge der hohen Spitzenbelastungen erreichen die
Betriebsströme oft sehr hohe Werte, so daß häufig der Spitzenbetriebsstrom nicht geringer
als der Kurzschluß- oder Erdschlußstrom ist, der von einem Ende des Leitungsteiles her
fließen kann. Bei manchen Anordnungen wurde deswegen häufig der Leitungsteil schon abgeschaltet,
ohne daß ein Fehler aufgetreten war. Die Schutzeinrichtung nach der Erfindung vermeidet
alle diese Nachteile und gewährt ein sicheres Abschalten lediglich der kranken Leitungsteile.
Erfindungsgemäß wählt man die Prüfströme so klein, daß jede induktive Beeinflussung
etwa in der Nähe befindlicher Telephonleitungen vermieden wird.
Die Zeichnung zeigt Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Abb. ι zeigt die Schutzeinrichtung in ihrer Anwendung an einer einphasigen Einzelleitung
zwischen Unterstationen.
Abb. 2 zeigt dieselbe Einrichtung in ihrer Anwendung an zwei einphasigen Leitungen, die
in einem Abschnitt der Anlage parallel geschaltet sind.
Abb. 3 zeigt eine andere Vorrichtung zur Verbindung der Prüfspannungsquelle mit dem
Leiter.
Abb. 4 zeigt eine andere Art einer Sperrvorrichtung, die aus einem Induktionsmotor
und einem Zweiwicklungstransformator besteht.
Abb. 5 zeigt die Benutzung eines Autotransformators an Stelle eines Zweiwicklungstransformators bei dieser Sperrvorrichtung.
Abb. 6 zeigt eine Schutzeinrichtung in ihrer Anwendung an einer dreiphasigen Netzanlage
mit einer dreiphasigen Prüfspannungsquelle, und
Abb. 7 zeigt diese Schutzeinrichtung in ihrer
Anwendung an einer dreiphasigen Kraftanlage wie in Abb. 6, mit der Ausnahme, daß hier eine
einphasige PrüfspannungsqueUe benutzt ist. Nach den Abb. ι und 2 ist die Netzanlage
durch Unterstationen ii und 12 in Abschnitte
unterteilt, aus welchen der Hauptstrom mit 25 Hertz in die Leiter 21 und 22 durch den
Abwärtstransformator 14 und 15 eingeführt wird. Das eine Ende der Sekundärwicklung 14
des Transformators ist mit der Erdleitung 17 und das andere Ende mit den Leitern 21 und 2:
und mit den entsprechenden Leitern in dem benachbarten Abschnitt verbunden. In ähnlicher
Weise ist die Sekundärwicklung des Abwärtstransformators 15 mit der Erdleitung 18
und mit den Leitern 21 und 22 sowie mit den entsprechenden Leitern des benachbarten Abschnittes
verbunden. Der Leiter 21 besitzt ao Schaltvorrichtungen 23 und 24, und zwar eine
an jedem Ende, und in ähnlicher Weise ist der Leiter 22 mit Schaltvorrichtungen 25 und 26
an jedem Ende versehen.
Eine Hüfsspannungsquelle 61, deren Frequenz
eine abweichende von derjenigen der Hauptspannungsquelle ist, ist in der Nähe des einen
Endes 73 jedes Leiters angeschlossen, während an dem anderen Ende jedes Leiters eine andere
Hilfsspannungsquelle 62 von der gleichen Frequenz angeschlossen ist. Die Spannungen der
Hilfsspannungsquellen 61 und 62 sind gleich und von entgegengesetzter Phase, so daß unter
gewöhnlichen Arbeitszuständen im wesentlichen kein Strom in dem über die Erdrückleitungen 71
und 72 gebildeten Stromkreise fließt. Die Spannungsquellen 61 und 62 sind vorzugsweise
Generatoren, deren Antrieb durch Synchronmotoren erfolgt, die von den Hauptstromkreisen
gespeist werden. Es wird somit Synchronismus zwischen den Generatorspannungen aufrechterhalten.
An die Enden der Leitungen sind Impedanz; vorrichtungen oder Sperrvorrichtungen 35, 36,
37 und 38 angeschlossen, die aus einem Kondensator und einer parallel geschalteten Drosselspule
bestehen und auf die Hilfsfrequenz abgestimmt sind, so daß die überlagerten Hilfsströme
in jeder Leitung von irgendeiner anderen Leitung getrennt werden.
Um die Hauptströme am Fließen in die Hilfsstromkreise
zu verhindern, ist ein Kondensator 47 angeordnet, der so eingerichtet ist, daß die
Hilf sströme von verhältnismäßig hoher Frequenz hindurchgehen, während die Hauptströme von
niedriger Frequenz gesperrt werden. In Reihenschluß mit dem Kondensator 47 ist weiter eine
Drosselspule 48 geschaltet. Diese Verbindung kann als Filtervorrichtung bezeichnet werden
und besteht also aus einem einfachen, in Reihe" geschalteten Resonanzstromkreis, der auf die
Frequenz der Hüfsspannungsquelle, in diesem Falle von 500 Hertz, abgestimmt ist, um eine
solche Grundfrequenz frei hindurchzulassen und gleichzeitig im wesentlichen die Harmonischen
derselben zu begrenzen. In ähnlicher Weise wie diese Filtervorrichtung, die mit einer Eigenschwingungszahl
von 500 Hertz arbeitet, sind in der Nähe der Enden der anderen Leiter ähnliche Filtervorrichtungen 44, 45 und 46 vorgesehen;
jeder Stromkreis, in den sie eingeschaltet sind, besitzt eine Eigenschwingungszahl von 500 Hertz.
In den einen Hilfsstromkreis ist weiter ein Relais 51 eingeschaltet, welches auf die Hilfsströme
zur Betätigung der Schaltereinrichtung 23 anspricht. In ähnlicher Weise sind Relais
52, 53 und 54 in jedem der anderen Hilfsstromkreise vorgesehen.
An Stelle die Hilfsspannungsquelle elektrisch mit dem Leiter 21 bzw. 22 zu verbinden, kann
man sie auch gemäß Abb. 3 über einen zweckmäßig parallel zu dem Leiter 21 bzw. 22 liegenden
anderen Leiter nur induktiv mit dem Leiter 21 bzw. 22 koppeln.
Eine abgeänderte Sperrvorrichtung 70, die an Stelle der Sperrvorrichtung 37 tritt, ist in
Abb. 4 dargestellt. Diese besteht aus einem Induktionsmotor 71, der unmittelbar von der
Sekundärspule des Transformators 72 gespeist wird, dessen Primärspule sich in Stromkreis-Schluß
mit dem Leiter 21 befindet. Der Induktionsmotor 71 muß mit synchroner Geschwindigkeit
angetrieben werden, entsprechend der Frequenz, die zu sperren oder zu begrenzen ist,
d. h. der Hilfsspannungsfrequenz oder in diesem Falle 500 Hertz.
Das hierbei in Betracht kommende Prinzip besteht darin, daß der Motor 71 bei seinem Lauf
mit synchroner Geschwindigkeit eine Impedanz besitzt, die gleich derjenigen des geöffneten
Sekundärstromkreises ist. Der Transformator 72 besitzt daher eine sehr hohe Impedanz in
bezug auf 500 Hertz. Die Größe dieser Impedanz ergibt sich aus dem Magnetisierstrom des Induktionsmotors
71. Mit anderen Worten, im Sekundärteil des Induktionsmotors 71, der unter
synchroner Geschwindigkeit läuft, wird von den Hilfsströmen keine Spannung induziert. Die
Primärwicklung dieses Motors 71 hat daher eine hohe Impedanz oder die gleiche Impedanz wie
der Motor, wenn derselbe nicht läuft und die Sekundärwicklung unterbrochen wird. Wenn
der Motor aber eine unterbrochene Sekundärwicklung besitzt, so ist das Verhältnis praktisch
dasselbe wie bei der Benutzung eines Transformators, dessen Sekundärkreis geöffnet ist,
da der Magnetisierungsstrom des Motors sehr gering ist.
Dieser Stromkreis ist kein abgestimmter Stromkreis. Es muß ein Transformator 72 benutzt
werden, um magnetisierenden Strom dem Induktionsmotor 71 zuzuführen. Der
Transformator kann entweder ein mit zwei Spulen versehener Transformator, wie 72, oder
ein Autotransformator, wie J3, gemäß Abb. 5
sein; er ist als Stromtransformator an jedem Leiter 21, 22 usw. anzuschließen.
Anstatt einen Induktionsmotor 71 für den Zweck vorzusehen, um eine hohe Impedanz
bei der erforderlichen Hilfsfrequenz herzustellen, könnte auch ein Synchronmotor 74 allein benutzt
werden, vorausgesetzt daß der Synchronmotor 74 mit einer Käfigwicklung, beispielsweise
einer Dämpferwicklung, ausgestattet ist. In diesem Falle liefert der Synchronmotor seine
eigene Antriebskraft, so daß zwei Maschinen-
1S einheiten nicht erforderlich sind.
Der Belastungstrom im Leiter 21 wird durch die Sperrvorrichtung 70 aus folgenden Gründen
nicht beeinflußt: Der Induktionsmotor 71 läuft nicht mit synchroner Geschwindigkeit in bezug
auf die Hauptstromfrequenz von 25 Hertz. Es wird daher vom Hauptstrom Spannung in der
Sekundärwicklung des Induktionsmotors 71 induziert, und der dann herrschende Zustand entspricht
dem eines Kurzschlußtransformators.
Der in der Kontaktleitung liegende Transformator 72 ist also gewissermaßen sekundärseitig
kurzgeschlossen. Der kurzgeschlossene Transformator besitzt eine sehr niedrige Impedanz,
die nur dem Streufluß entspricht und ermöglicht, daß Belastungsströme von 25 Hertz frei hindurchströmen
können.
Die Schutzrelaiseinrichtung ist auch anwendbar auf dreiphasige Netzanlagen, wie in Abb. 6
dargestellt. In dieser Abbildung ist ein Teil einer Netzanlage gezeichnet, die in Abschnitte
durch Unterstationen unterteilt ist, zwischen denen verschiedene parallele dreiphasige Übertragungsleitungen
sich befinden, von denen die eine Leitung durch die Phasen A, B und C und
andere, parallel hierzu liegende Leitungen durch die Phasen A', B' und C veranschaulicht sind.
In jeder Hauptleitung ist in der Nähe des Endes der einzelnen Leiter eine Sperrvorrichtung 37
angeordnet. Ebenso ist die dreiphasige Übertragungsleitung mit Schaltern 25 an jedem
Ende ausgestattet. Eine Hilfsspannungsquelle von 500 Hertz ist für jede Leitung in der Nähe
der beiden Enden vorgesehen, genau wie vorher beschrieben wurde, nur mit der Ausnahme, daß
die in Abb. 6 dargestellte Hilfsspannungsquelle eine dreiphasige ist. Das Prinzip der Anordnung
ist gleich dem früher beschriebenen. Jede
Hilfsspannungsquelle ist von den Übertragungs-
■ le'itungen durch die Filtervorrichtungen 47, 45, 48 in jedem Leiter getrennt. Die an den Enden
derselben Leitung befindlichen Hilfsspannungsquellen arbeiten in Gegenphasigkeit, um so die
Impedanz eines Stromkreises festzustellen) der durch eine fehlerhafte Verbindung zwischen
einer Hauptleitung und der Erde oder zwischen zwei Hauptleitungen besteht, wobei die Hilfsströme
von 500 Hertz, die bei einer solchen fehlerhaften Verbindung auftreten, dazu dienen,
die Abschaltvorrichtung zu betätigen.
Wie aus Abb. 7 ersichtlich ist, kann die dreiphasige
Hilfsspannungsquelle auch durch eine einphasige Hilfsspannungsquelle ersetzt werden,
vorausgesetzt daß Transformatoren 76, 77, 78 von verschiedenen Spannungsverhältnissen für
jede Phase an den Verbindungen 80, 81 und 82 vorgesehen werden. Das bei beiden Anordnungen
angewendete Prinzip besteht darin, entweder Phasenspannungen verschiedener Größe wie in
Abb. 7 oder phasenverschobene Spannungen wie in Abb. 6 anzuwenden, denn es kommt nur
darauf an, augenblicklich verschiedene Spannungen in Anwendung zu bringen, so daß ein
Strom von 500 Hertz fließen kann, wenn eine fehlerhafte Verbindung zwischen irgendwelchen
Hauptleitungen eintritt.
Dieselben Einrichtungen sind in benachbarten Abschnitten zur Betätigung der Schalter 31, 32,
33, 34 vorgesehen.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Die Leitung 22 wird mit Strom von
25 Hertz von der Hauptspannungsquelle aus über die Unterstationen 11 und 12 und die geschlossenen
Schalter 25 und 26 über die Sperrvorrichtungen 37 und 38 gespeist. Wenn zwischen dem Leiter 22 und seiner Rückleitung
keine Belastung vorhanden ist, so können von den Hilfsspannungsquellen 61 und 62 an jedem
Ende der Leitung 22, die von gleicher Spannung und entgegengesetzter Phase sind, im wesentlichen
keine Hilfsströme durch die Relais 53 oder 54 fließen, so daß die Schalter 25 und 26
nicht beeinflußt werden. Wenn eine Belastung 65 sich in der Anlage zwischen der Leitung 22
und dem Rückweg 66 befindet, so werden zwar zwei geschlossene Stromkreise hergestellt, einerseits
von der Hilfsspannungsquelle 61 aus über das Relais 53, die Filtervorrichtung 45, die
Leitung 22, die Belastung 65, den Rückweg 66 und Erdrückleitung 71, andererseits von der
Hilfsspannungsquelle 62 aus über das Relais 54, die Filtervorrichtung 46, die Belastung 65, den
Rückweg 66 und die Erdleitung 72; die Induktanz der Belastung ist aber so groß, daß
die hochfrequenten Hilfsströme nur in geringem Maße fließen können, so daß die Relais 53 und
54 nicht betätigt werden. Stellt sich dagegen eine fehlerhafte Verbindung ein, beispielsweise
ein Erdschluß bei 63, so besitzt diese Verbindung eine sehr geringe, praktisch induktionsfreie Impedanz,
so daß ein genügend hoher Hilfsstrom von den beiden Hilfsspannungsquellen aus fließen
kann, so daß die Relais 53 und 54 ansprechen und die Schalter 25 und 26 praktisch gleichzeitig
ausschalten. Die Einrichtung ist also lediglich von den Stromkreiszuständen abhängig
und nicht von der Höhe etwaiger Belastungsströme, so daß eine klare Unterschei- ■
dung zwischen Fehlerströmen und Belastungsströmen eintritt, auch wenn letztere größer als
erstere sind. Durch die Sperrvorrichtungen 37 und 38 wird ein unabhängiges selektives Arbeiten
erzielt, da die Hüfsströme des einen Leitungsteiles nicht auf den anderen Leitungsteil
übergehen können. Zur größeren Sicherheit kann man zu diesem Zwecke noch zwischen je
zwei Sperrvorrichtungen zweier getrennter Netzteile Anordnungen einschalten, um etwaige
durch die Sperrvorrichtung hindurchgeflossenen Hüfsströme abzuzapfen und so zu beseitigen.
Zu diesem Zwecke kann man noch einen entsprechend bemessenen Kondensator zwischen
: 15 die Verbindungsleitung zweier Sperrvorrichtungen
zweier Leitungsteile und die Rückleitung schalten. Für gewöhnlich genügen
jedoch die beiden Sperrvorrichtungen 37 und 38 an jedem Ende eines Leitungsteües. Ist der
Fehler beseitigt, so fallen die Relais 53 und 54 wieder ab, und die Schalter 25 und 26 werden
in bekannter Weise wieder eingeschaltet.
Claims (5)
1. Schutzschaltung zur selbsttätigen Steuerung der Schalter einer Leitungsstrecke
mittels eines im Fehlerfalle über die Leitung und über die Fehlerstelle fließenden Prüfstromes,
welcher bei einem Leitungsfehler die Abschaltung der Leitungsstrecke bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der
Prüfstrom auch die Wiedereinschaltung der Leitungstrecke nach der Wiederkehr der
Betriebsfähigkeit der Leitungsstrecke selbsttätig bewirkt.
2. Schutzschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hüfsstromquellen
(61, 62) für den Prüfstrom an die zu schützenden Anlageteile unter Zwischenschaltung
von Filtern (45, 46) angeschlossen sind, welche vorgesehen sind, um Ströme der Betriebsfrequenz und deren Harmonische
fernzuhalten.
3. Schutzschaltung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfstrom
der Leitungsstrecke an beiden Enden mit entgegengesetzter Phasenrichtung und gleicher
Größe zugeleitet wird und daß an jedem Streckenende ein Steuerrelais (53, 54) vorgesehen
ist, das in Abhängigkeit von der Stärke des auftretenden Prüfstromes die
Öffnung oder die Einschaltung des Leitungsschalters bewirkt.
4. Schutzschaltung nach Anspruch 1, wobei an jedem Ende der abzuschaltenden
Leitungsstrecke eine Sperrvorrichtung angebracht ist, welche dem Prüfstrom den Übertritt auf die Nachbarstrecke unmöglich
macht, dadurch gekennzeichnet, daß diese Sperrvorrichtung (70) in einem Transformator
(72) besteht, dessen Primärseite in dem Leitungszug eingeschaltet ist und dessen
Sekundärseite einen mit der Frequenz der Hilfsspannungsquellen synchron laufenden
Induktionsmotor (71) speist, so daß dieser Transformator für den Betriebsstrom praktisch
einen Kurzschluß, für den Prüfstrom aber eine hohe Induktivität darstellt, wobei
dem Transformator zur Erhöhung der Sperrwirkung zweckmäßig noch eine Kapazität parallel geschaltet ist.
5. Schutzschaltung nach Anspruch 1 für zwei oder mehrere parallel geschaltete Leitungen
oder auch für eine einzige Mehrphasenleitung, dadurch gekennzeichnet, daß für die parallel geschalteten Leitungen oder
für die Leitungen des Mehrphasensystems an jedem Ende nur je eine Hilfsspannungsquelle
vorgesehen ist, welche als Einphasengeneratoren ausgebildet sind und den einzelnen
Leitern gegen einen gemeinsamen Bezugspunkt je eine Spannung gleicher Phase, aber verschiedener Größe zuführen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US588301XA | 1927-09-23 | 1927-09-23 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE588301C true DE588301C (de) | 1933-11-17 |
Family
ID=22019188
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES87354D Expired DE588301C (de) | 1927-09-23 | 1928-09-06 | Schutzschaltung zur selbsttaetigen Steuerung der Schalter einer Leitungsstrecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE588301C (de) |
-
1928
- 1928-09-06 DE DES87354D patent/DE588301C/de not_active Expired
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