DE47920C - Zusammenlegbares Kutschbock-Verdeck - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Kutschbock-Verdeck, welches besonders für Droschken bestimmt ist, dessen Anwendung sich jedoch für alle Wagen mit nicht überdachtem Kutscherbock möglich ist. Das Verdeck zeichnet sich besonders durch ^; seine leichte Zusammenlegbarkeit, seine Einfachheit in der Herstellung und durch seine leichte Anbringung an jedem Kutscherbock aus; dasselbe kann von dem Kutschbock ganz abgenommen , vollständig zusammengelegt und im Innern des Bockes mitgeführt werden.

Die Anwendung des Verdecks ist in der Zeichnung gezeigt, in welcher bedeutet:

Fig. ι die Seitenansicht, des Verdecks und Schnitt durch den Kutscherbock,

Fig. 2 die zugehörige Vorderansicht,

Fig. 3 den Schnitt und die Ansicht der Befestigungsstelle des Gestelles in gröfserem Mafsstabe.

Im wesentlichen besteht das Verdeck aus einem zusammenleg- und abnehmbaren eisernen Gestell und dem an letzterem in geeigneter Weise befestigten wasserdichten Segeltuchüberzug, welcher sich auch leicht abnehmen und zusammenlegen läfst. Die beiden senkrechten Stangen des Gestelles sind aus zwei mittelst Scharniere C verbundenen Theilen S₁ und S₂ zusammengesetzt und sind an beiden Seiten des Kutscherbqckes in die an letzterem befestigten Hülsen H eingesetzt. Um zu verhindern, dafs beim Befestigen des Ueberzuges die Stangen nicht unbeabsichtigt aus den Hülsen gehoben werden, was z. B. bei heftigem Wind geschehen könnte, sind die beiden senkrechten , Stangen S₁ durch Federn festgehalten.

Aus Fig. 3 ist die Befestigung dieser Stangen ersichtlich. Die Feder f ist eine gewöhnliche, aus dünnem Stahlblech oder gehämmertem Eisenblech hergestellte und mit einer angelötheten oder angenieteten Nase g versehene Blattfeder, welche am oberen Ende der Hülse H mit innen versenkten und aufsen ebenfalls versenkten oder aber mit Köpfen versehenen Nieten befestigt ist. Es geht die erwähnte Nase g der gewöhnlichen Blattfeder f durch die Wandung der Hülse H hindurch und legt sich beim Einsetzen der Stangen in eine entsprechende Aussparung am Fufs derselben, womit ein unbeabsichtigtes Ausheben der Stangen vermieden ist. Zur Erfüllung des Zweckes der Feder/ ist es einerlei, an welcher Seite der Hülse H dieselbe angeordnet wird; im vorliegenden Falle ist wegen der vierkantigen Gestalt der Hülse eine vierfach verschiedene Anordnung der gewöhnlichen Blattfeder möglich. Damit die beiden Theile S₁ und S₂ in der senkrechten Stellung erhalten bleiben, wird ein auf S₂ sich befindender Ring R über die Verlängerung \ des Theiles S, geschoben. In der Vorderansicht,

S₂ etwas

von unten

Fig. 2, sind die Stangen S₁
•nach oben aus einander gehend dargestellt, wodurch eine gröfsere Spannung in dem wagrechten T'heil des Ueberzuges erreicht wird. Am oberen Ende von S₂ sind durch Bolzen 0 zwei nahezu wagrecht gerichtete Stangen T₁ und T₂, deren äufsere Enden zur Befestigung und besseren Auflage des Ueberzuges winklig umgebogen

sind, drehbar befestigt. Die Lage der beiden Stangen T₁ und T₂ wird einerseits durch die Nase m an der senkrechten Stange S₂, andererseits durch die Nase η an der waagrechten Stange T₂ gesichert. Dadurch nämlich, dafs der Segeltuchüberzug vermöge seiner Befestigung das Bestreben hat, die Stange T₂ nach abwärts zu ziehen, legt sich die Nase η derselben stützend gegen die Stange T₁ und diese findet eine Begrenzung gegen eine Weiterbewegung in der Nase in der Stange S₂. Das Segeltuch U wird in bekannter Weise theils ah der Geländerstange G des Kutschbockes mittelst Schnallen s, theils durch Einstecken des umgebogenen Theiles der Stangen T₁ in Oesen und durch Anknöpfen an die Knöpfe k der Stangen T₁ befestigt.

Nachdem der Ueberzug von dem Gestell abgehoben ist, läfst sich letzteres in folgender Weise zusammenlegen: Man drehe die Stan^ gen T₁ und T₂ seitlich herum (s. punktirte Lage derselben in Fig. ι), bis sie mit der Stange X₂ zusammenfallen, dann schiebe man den Ring R von der Verlängerung \, wodurch sich nun die Stangen S₁ und S₂ ganz zusammenklappen lassen. Das so zusammengeklappte Gestell läfst sich bei Ueberwindung der Federkraft der Feder f aus den Hülsen H herausnehmen und wird dann mit dem zusammengefalteten Ueberzug U in dem unter dem Bocksitz befindlichen Raum J aufbewahrt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein zusammenlegbares Kutschbock-Verdeck, bestehend aus den in Hülsen H eingesetzten und mittels Federn f gehaltenen senkrechten Stangen S₁ und S₂, welche durch Scharniere C verbunden sind und mittels Ringes R und Verlängerung \ in der senkrechten Stellung erhalten werden, und den um ο drehbaren, durch die Nasen η und m in ihrer Lage zu sichernden wagerechten Stangen T₁ und T₂ in Verbindung mit dem am Gestell befestigten, zusammenfaltbaren wasserdichten Ueberzuge U, welcher nebst den einzelnen Theilen des Gestelles im Kutscherbocke / verpackt werden kann.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.