DE4714C - Rotirende Garntrockenmaschine mit Luftzug - Google Patents

Description

PATENTSCHRIFT

Klasse 8.

C. H. WEISBACH in CHEMNITZ. Ro ti rend e Garntrocken maschine mit Luftzug.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 18. August 1877 ab. Längste Dauer: 6. November 1891.

Um die Uebelstände, welche das Trocknen der Garne in der Hitze mit sich bringt, zu vermeiden, ist die nachstehend beschriebene und auf der beiliegenden Zeichnung dargestellte Garntrockenmaschine construirt worden.

Es besteht dieselbe zunächst aus Ständern aa\ welche die Lager b für die beiden Naben der beiden grofsen Armsterne d d' enthalten. In diesen beiden Naben lagert die horizontale Welle c-, welche durch Riemscheiben r s bewegt wird, und sind auf der Welle die Kreuze ν ν für den Ventilator fest aufgesteckt, dessen Flügel w w fast die Länge der Welle selbst haben.

Die beiden grofsen Armsterne d d' sind unter sich durch transversale Riegel verbunden, so dafs beide Armsterne ein festes Ganze bilden. Die Warze χ des Garnsternes d ist ziemlich lang, geht über den Lagerbock α hinaus und trägt daselbst die Riemscheiben r s zum langsamen Betrieb der Haspel um die Ventilatorwelle, jedoch in entgegengesetzter Richtung zur Rotation der erwähnten Welle.

Die sechs oder acht Arme jedes Sternes sind nach dem Mittelpunkt zu radial, der äufserste Theil ist, wie schon oben bemerkt wurde, etwas schräg gegen den radialen gestellt. An die radialen Arme des linken Sternes sind Büchsen angegossen, in denen sich kleine Wellen χ χ' parallel zur Ventilatorwelle c drehen; diese haben aufsen jede ein Getriebe x" x" mit wenigen grofsen Zähnen, innen aber einen vorstehenden vierseitigen oder sonst prismatischen Kopf und kann auf diesen je eine Walze i aufgesteckt werden, welche bis zum anderen (rechten) Armstern d¹ reicht und daselbst durch eine leicht zu bewegende Gegenspitze gehalten wird. Rotirt der ganze Haspel, so rotiren die Walzen mit, ihre Getriebe x". x" aber stofsen dabei an einen am Lagerbock befestigten Bolzen y an und werden um einen oder einige Zähne fortgerückt, so dafs sich auch die Walzen etwas drehen.

Hat man nun auf die Walzen die zu trocknenden Garnstränge aufgesteckt, so werden dieselben beim langsamen Rotiren des Haspels im Kreise herumgeführt und durch den Luftstrom des Ventilators getrocknet; da aber die Walzen sich auch langsam um ihre Axen drehen, so verändern die 'Garnstränge stets ihre Stellung, so dafs ein gleichmäfsiges Trocknen stattfindet.

Um zu verhüten, dafs bei leichterem Garn, welches durch den Luftstrom zu sehr bewegt werden würde, ein Verfitzen der neben einander hängenden Garnstränge stattfinden könne, läfst sich auch der schräge Theil der Arme an den Sternen noch benutzen.

Es sind daselbst Schlitze angeordnet, in denen sich Backen m verstellen bezw. anspannen lassen, welche anderweite Gegenspitzen enthalten. Zwischen diese letzteren lassen sich nochmals Walzen V einspannen, über die man, wie in del·· Zeichnung, das vordere Ende eines Garnstranges schieben kann, so dafs jeder Strang beispielsweise an der inneren Walze des ersten Armes ■. und der äufseren Walze des nächsten oder zweiten Armes angehängt ist; demnach wird ein gegenseitiges Verschlingen nicht mehr möglich sein.

Nachdem nun die Construction der Garntrockenmaschine in zwei Variationen, so.wie die Art ihrer Anwendung vorstehend beschrieben ist, beansprucht der Erfinder als seine Erfindung:

Die vorstehend beschriebene Garntrockenmaschine mit oder ohne Ventilator, in welcher die zu trocknenden Garnstränge radial zur Rotationsbewegung oder mit Schrägstellung aufgespannt und mittelst schneller Umdrehung der Centralwelle in freier Luft getrocknet werden, wobei die Construction der Maschine ein bequemes Einspannen der zu trocknenden und Herausnehmen der getrockneten Garnstränge, wie solches hierin näher beschrieben worden ist, gestattet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.