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Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen Es ist ein Verfahren bekannt,
wonach man bei Halogenperylenen durch Behandeln mit Metallcyaniden die Halogene
durch Cyan ersetzen kann.
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Wenn man nun Diacetyldichlorperylen bzw. Dipropionyldichlorperylen,
die nach der bekannten Methode von Friede 1- C r a f t s durch Behandeln von Dichlorperylen
mit Acetylchlorid bzw. Propionylchlorid bei Gegenwart von wasserfreiem Aluminiumehlorid
in Schwefelkohlenstoff darstellbar sind, mit einem Metallcyanid bei .Gegenwart von
Lösungsmitteln auf höhere Temperaturen erhitzt, so zeigt sich überraschenderweise,
daß die Reaktion nicht bei der Bildung der Nitrite stehenbleibt, sondern Kondensationen
eintreten, welche zur Bildung neuer Küpenfarbstoffe führen.
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i. Ausführungsbeispiel i Gewichtsteil Diacetyldichlorperylen wird
mit i bis 1,2 Gewichtsteilen Kupfercyanür vermengt und mit 2o Gewichtsteilen Chinolin
zum Sieden erhitzt.
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Die ursprünglich braune Lösung färbt sich bereits nach io bis
15 Minuten blutrot; gleichzeitig scheidet sich der Farbstoff als dunkelblaues
Pulver ab. Die Reaktion ist hiermit beendet. Man läßt nun entweder 24. Stunden stehen
und nutseht den Farbstoff, der mit Kupfersalzen vermengt ist, oder bläst das Chinolin
mit Wasserdampf ab.
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Zwecks Entfernung der Kupfersalze behandelt man längere Zeit mit wässerigem
Ammoniak. Durch Umküpen kann die Verbindung rein erhalten werden. Sie ist in allen
gebräuchlichen Lösungsmitteln schwer löslich> in konz. Schwefelsäure löst sie sich
mit blauer Farbe; die Lösung -zeigt schwach rote Fluoreszenz. Mit Natronlauge und
Hydrosulfit geht der Farbstoff beim Erwärmen mit roter Farbe und gelbbrauner Fluoreszenz
in Lösung. Baumwolle zieht feuerrot auf; die Färbung geht an der Luft in rotviolett
über. 2. Ausführungsbeispiel i Gewichtsteil Dipropionyldichlorperylen und i bis
1,2 Gewichtsteile Kupfercyanür werden mit 2o Gewichtsteilen Chinolin io bis 20 Minuten
gekocht. Die Flüssigkeit färbt sich, wie in Beispiel i bereits beschrieben, blutrot.
Der Farbstoff scheidet sich in schwarzvioletten kristallinischen Aggregaten ab.
Die Aufarbeitung geschieht wie im Beispiel i.
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Der Farbstoff. ist in den gebräuchlichen Lösungsmitteln nahezu unlöslich.
In konz. Schwefelsäure löst er sich mit blauer Farbe; die Lösung zeigt schwach rote
Fluoreszenz. Mit atriumhy drosulfit und Natronlauge bildet
er beim
Erwärmen eine blaustichig rote Küpe mit gelbbrauner Fluoreszenz. Baumwolle zieht
rot auf.;- an der Luft geht die Färbung wieder in ,rotviolett über, doch sind die
Nuancen blaustichiger wie die Ausfärbungen des Beispieles i.
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3. Ausführungsbeispiel i Gewichtsteil Diacety ldichlorperylen und
i bis 1,2 Gewichtsteile Kupfercyanür werden mit 2o bis 3o Gewichtsteilen Pyridin
unter Druck während 3 bis q. Stunden auf igo bis 2oo° erhitzt.
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Nach beendeter Reaktion wird entweder der Farbstoff gleich genutscht
oder zunächst die ganze Reaktionsflüssigkeit zwecks Entfernung der Kupfersalze mit
wässerigem Ammoniak behandelt. Das so erhaltene Produkt ist identisch mit dem Farbstoff
im Ausführungsbeispiel i.
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Darstellung von Diacety 1-dichlorperylen t Teil Dichlorperylen wird
mit 2 Gewichtsteilen wasserfreiem Aluminiumchlorid feinst gepulvert; die Mischung
wird mit 3o Gewichtsteilen Schwefelkohlenstoff übergossen. Dazu gibt man portionenweise
unter Umschütteln o,5 bis o,6 Gewichtsteile Acetylchlorid. Alsbald beginnt die Reaktion-unter-Rotfärbung
-der überstehenden Flüssigkeit. Nun Übe rläBt man das Ganze durch 2o Stunden sich
selbst und beendet die Operation durch zweistündiges Erhitzen am Wasserbade. Das
durch Zersetzen mit Wasser und Abdestillieren des Schwefelkohlenstoffes erhältliche
Rollprodukt kann aus 1Titrobenzol oder Xylol in quadratischen gelbbraunen Blättchen
erhalten werden.
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In konz. Schwefelsäure löst sich die Ver-' bindung mit rotvioletter
Farbe. Beim Erhitzen im Schmelzpunktröhrchen zersetzt sich die Substanz.
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Darstellung von Dipropionyl°-dichlorperylen i Gewichtsteil Dichlorperylen
wird mit 2 Gewichtsteilen - wasserfreiem Aluminiumchlorid feinst gepulvert und mit
3o Gewichtsteilen Schwefelkohlenstoff versetzt. Dazu gibt man portionenweise unter
Umschüttel.n o,6 bis o,7 Gewichtsteile Propionylchlorid. Die Flüssigkeit färbt sich
bald rot, und es beginnt die Reaktion unter Entbindung von Chlorwasserstoff. :Mach
6 -Stunden ist die Operation bei Zimmertemperatur beendet. Das durch Zersetzen mit
Wasser und Abdestillieren des Schwefelkohlenstoffes erhaltene Rohprodukt kann aus
Xylol oder Nitrobenzol kristallisiert erhalten werden. Die Kristallformen sind ähnlich
wie die des Diacetyldichlorperylens. In konz. Schwefelsäure löst sich die Verbindung
mit rotvioletter Farbe; die Substanz ist nicht unzersetzt schmelzbar. '