DE467350C - Verfahren zur Wiedergewinnung von Glycerin aus eiweiss- oder leimhaltigem Material (Walzenmassen aller Art) - Google Patents

Verfahren zur Wiedergewinnung von Glycerin aus eiweiss- oder leimhaltigem Material (Walzenmassen aller Art)

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DE467350C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D19/00Recovery of glycerol from a saponification liquor

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  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Wiedergewinnung von Glycerin aus eiweiß- oder leimhaltigem Material (Walzenmassen aller Art) Walzenmassen für Druckereien, Hektographenmassen usw. bestehen im wesentlichen atis Leim mit beträchtlichem Gl-"cerinzusatz. Die Gebrauchszeit solcher Massen ist eine beschränkte. Die Verunreinigung durch Druckfarben, bakterielle Zersetzung, durch --ielfaches Umschmelzen verringerte Härte machen sie schließlich für den Betrieb ungleeignet. Die Zurückgewinnung des teuren Glycerins ist erwünscht, bietet jedoch Schwierigkeiten. Bei der Wasserextraktion quellen die Massen ungemein, vielfach schmelzen sie völlig und halten das Vielfache ihres Gewichts an Feuchtigkeit zurück. Man hat versucht, durch Beimengung von Eisensalzen ti. dgl. die Gelatine resistenter zu machen, ohne viel Erfolg. -Nicht nur ist ein großer Teil der Gelatine selbst in der wäßrigen Extraktionsflüssigkeit löslich und lästig, sondern es geht auch ein Teil der Gelatine im Laufe der Zeit unter den oben gekennzeichneten Einflüssen in Gelatosen über, ähnlich wie die Albumose. Derartige Körper, die ihre Gelatinierungsfähigkeit eingebüßt haben, sind in Wasser glatt löslich. Dies ist technisch außerordent-]ich störend. Nricht nur daß solche Lösun-en sehr stark schäumen, zersetzen sich auch die Leinikörper bei der hohen Destillationstemperatur des G]vcerins, wodurch ein Verstopfen der Röhren und eine Störung des Fabrikationsganges eintritt. Es wurde nun gefunden, daß mit Hilfe von Formaldehyd bzw. Formaldehyd abspaltenden Verbindungen unter geeigneten Bedingungen die Wiedergewinnung von Glycerin ganz leicht vonstatten geht. Formaldehyd hat nämlich die bekannte Eigenschaft, Eiweiß und ähnliche Körper zu härten. Er härtet nicht nur native Eiweißkörper, sondern auch bereits veränderte, wie Albumosen, Gelatosen, die man unter bestimmten Bedingungen in unlösliche Formaldehydverbindungen überführen kann.
  • Das Verfahren kann z. B. wie folgt ausgefArt werden: i kg Walzenmasse wird in gleicher Menge Wasser erweicht und unter leichter Erwärmung gelöst. Der viskosen Flüssigkeit setzt man io bis 2o ccm käuflichen Formaldehyds zu, und erhitzt (las Gemenge bei einer Temperatur von ioo bis io5' etwa 3 bis 4 Stunden. Der Inhalt des Gefäßes ist dann ein sehr fester, aber brüchiger Kuchen ohne klebrige oder viskose Eigenschaft. Dieser Kuchen wird durch einen Wolf leicht zerkleinert und systematisch mit Wasser extraliiert, -wobei man die letzten dünnen Waschwässer zur Extraktion neuer Mengen verwendet und sie so anreichert. Das Filtrat wird, wie üblich, konzentriert bzw. destilliert.
  • Zuweilen empfiehlt es sich, die Kondensation von Formaldehyd und Gelatine durch Beigabe geeigneter Kondensationsinittel, wie Kalilauge, zu unterstützen. Der Härtungsvorz# gang kann sowohl im offenen als auch ge, schl'ossenen Gefäß unter Druck vor sich gehen.
  • Durch diese Behandlung kommt man zu verhältnismäßig reinen und gut filtrierbaren und destillationsfähigen Glycerinlösungen. Nebenbei wird noch ein weiterer wichtiger technischer Erfolg erzielt.
  • Die bisher bei der Wiedergewinnung von Glycerin aus Walzenmasse verbleibenden Rückstände bedeuteten für den Fabrikanten eine sehr lästige Zugabe. Dieses Material, zumal naß, ist an der Luft äußerst fäulnisfähig und leicht verderblich. Gar nicht schnell genug konnte man es fortschaffen, um dem furchtbaren Geruch zu entgehen. Dlie nach vorliegendem Verfahren verbleibenden Rückstände sind jedoch dem Formaldehydgehalt entsprechend wesentlich länger haltbar; sie l#önnen geeignet getrocknet werden und geben mit Torfmull u. dgl. gemischt ein'sehr gutes Düngemittel.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Wiedergewinnung von Glycerin aus eiweiß- oder leilnhaltigem Material (Walzenmassen aller Art), dadurch gekennzeichnet, daß man den glycerinhaltigen gelösten oder ungelösten Rohstoff mit Formaldehyd bzw. Formaldehyd abspaltenden Verbindungen bei höherer Temperatur im offenen oder geschlossenen Gefäß unter oder ohne Druck, gegebenenfalls unter Zugabe eines Kondensationsmittels erhitzt, das erhaltene Kondensationsprodukt zerkleinert und das Glycerin aus diesem systematisch-auslaugt.
DEV22245D 1927-03-12 1927-03-12 Verfahren zur Wiedergewinnung von Glycerin aus eiweiss- oder leimhaltigem Material (Walzenmassen aller Art) Expired DE467350C (de)

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