DE46069C - Nachtrettungsboje - Google Patents

Nachtrettungsboje

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Publication number
DE46069C
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DE
Germany
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buoy
water
box
night
spring
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Expired - Lifetime
Application number
DENDAT46069D
Other languages
English (en)
Original Assignee
W. KÜPPER, und die Firma J. U. RÖSING in Nordseebad Wangerooge
Publication of DE46069C publication Critical patent/DE46069C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B63SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
    • B63CLAUNCHING, HAULING-OUT, OR DRY-DOCKING OF VESSELS; LIFE-SAVING IN WATER; EQUIPMENT FOR DWELLING OR WORKING UNDER WATER; MEANS FOR SALVAGING OR SEARCHING FOR UNDERWATER OBJECTS
    • B63C9/00Life-saving in water
    • B63C9/08Life-buoys, e.g. rings; Life-belts, jackets, suits, or the like
    • B63C9/20Life-buoys, e.g. rings; Life-belts, jackets, suits, or the like characterised by signalling means, e.g. lights

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Ocean & Marine Engineering (AREA)
  • Emergency Lowering Means (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 61: Rettungswesen.
Nachtrettungsboje.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. März 1888 ab.
Fast die Hälfte aller Menschenverluste auf See werden durch Ueberbordfallen aus den Masten oder durch Sturzseen, welche die Leute von Deck über Bord schlagen, herbeigeführt. Diese Unglücksfälle ereignen sich meistens in finsterer Nacht, denn einestheils ist der Seemann dann viel unsicherer bei seiner Arbeit in den Masten als bei Tage, anderentheils kann er sich durch Festhalten am Tauwerk oder an Gegenständen des Deckes vor Sturzseen nicht sichern, weil er dieselben dann nicht kommen sieht.
Geräth aber in finsterer Nacht ein Mann über Bord, dann ist er, wenn auch des Schwimmens noch so kundig, stets verloren, weil die Besatzung des in voller Fahrt befindlichen Schiffes weder die Richtung, noch die Entfernung fixiren kann, in welcher der Verunglückte schwimmt.
In der Zeichnung stellt Fig. g die Disposition der Nächtrettungsboje mit selbsttätigem Zündappärat, '
Fig. 2 bis 8 den selbstthätigen Zündapparat dazu, und
Fig. ι ο bis 12 den zweitheiligen Rettungsgürtel dar.
Diese Nachtrettungsboje zeigt:
ι. dem Verunglückten, wo er sich aufhalten mufs, um von seinen Genossen wiedergefunden und gerettet zu werden, giebt
2. der Schiffsmannschaft mit Sicherheit in finsterer Nacht an, wo der Verunglückte schwimmt, und bietet
3. dem Verunglückten Gelegenheit, sich selbst in erschöpftem Zustande noch über Wasser zu halten.
Diese Nachtrettungsboje hängt mit zwei eigens dazu von uns construirten Rettungsgürteln zwischen zwei vorstehenden Stangen am Heck des Schiffes und ist mit diesen durch eine Schleppvorrichtung so verbunden, dafs sie durch das Fortziehen eines Bolzens mit den Gürteln zugleich ins Meer fällt.
Sobald nun im Schiffe der Ruf ertönt: »Mann über Bord«, läuft einer der wachthabenden Mannschaft ins Heck des Schiffes und läfst durch Fortziehen des Bolzens die Nachtrettungsboje sofort ins Meer fallen.
Der von einem gröfseren Schiffe ziemlich hohe Fall bewirkt, dafs die Boje zunächst ganz untertaucht, bei welcher Gelegenheit sich der Raum b, Fig. 9, durch die unten angebrachten Oeffnungen c mit Wasser zu füllen beginnt, welches dadurch ermöglicht wird, dafs die in diesem Raum befindliche Luft durch die Röhren d entweichen kann.
In diesem Raum b befindet sich der Schwimmer e, der an der Zündstange f befestigt ist, welche letztere durch die Führungen g kl bis unter den Abdruckhebel h hinaufreicht.
Gleich nachdem die Nachtrettungsboje nun wieder aus dem Wasser zur Oberfläche emporgeschnellt ist, wird sich jetzt durch das hinlänglich in den Raum b eingedrungene Wasser der Schwimmer e mit der Zündstange f heben und den Abdruckhebel h des bis dahin luft-
dicht verschlossenen Zündapparates i zum Abdruck bringen.
Der in Fig. ι bis 8 dargestellte Zündapparat ist in folgender Weise eingerichtet:
Fig. 5 stellt den Apparat in gespanntem, also zum Zünden bereitem Zustande dar. Dadurch, dafs der Schlitten α in die bezeichnete Lage gebracht worden ist, wurde die Feder b angespannt und ebenso die Feder c, welche gegen die Zündholzbehälter d und diese gegen die Reibfläche e drücken.
Der Schlitten α ist in einer senkrechten Führung t und die Zündholzbehälter d sind in einer waagrechten Führung d verstellbar.
In vorbezeichneter Stellung decken sich die Löcher f im Schlitten und in der Führung, Fig. 5, und durch einen eingesteckten Stift werden die Federn b und c in Spannung gehalten.
Sobald sich nun die Schwimmstange aufwärts bewegt, zieht sie den Stift aus den Löchern ff und der Schlitten α wird mit Hülfe der Feder in die in Fig. ι bezeichnete Stellung gebracht. Die kleinen Zündholzbehälter d, Fig. ι, werden mit Hülfe der Feder c durch die Oeffnungen g hinaustreten; sie werden jedoch durch einen kleinen Knaggen vor dem gänzlichen Herausfallen behütet. Durch die entstandene Reibung der Zündhölzer an der Reibfläche haben sich erstere entzündet, und indem sie durch die Oeffnungen g treten, entzünden sie auch die präparirten Kerzen h. Die beiden Knaggen i und k begrenzen den Hub des Schlittens, um ein genaues Functioniren zu sichern.
Um den Zündapparat vor Feuchtigkeit zu sichern, wird der gelöthete Kasten / durch einen mit der Gummiplatte m gefütterten Deckel η dicht verschlossen. Damit auch durch die seitlichen Löcher g g keine Feuchtigkeit eintritt, werden dieselben durch die beiden Schieber ο ο verschlossen und zwecks dichteren Verschliefsens noch durch die beiden, durch die Federn u gespannten Kolben ρ angedrückt. Die beiden Schieber ο ο machen genau die Bewegung des Schlittens α mit. In der Stellung Fig. 5 sind die Oeffnungen g geschlossen, in der Stellung Fig. ι geöffnet.
Nach gemachtem Gebrauch wird der Schlitten wieder in seine ursprüngliche Stellung gebracht, der Stift in die Löcher ff, Fig. 3, gesteckt und der Apparat mit neuen Zündhölzchen und neuer Reibfläche versehen, und der Zündapparat ist zum weiteren Gebrauche fertig.
Ein kleiner, mit dem Schlitten α verbundener Mitnehmer r ist mit einer Stange s, Fig. ι bis 9, verschraubt, welche zu einem Tellerventil ν, Fig. 9, führt. Sobald nun der Zündapparat ausgelöst wird, geht der Mitnehmer r sammt der Stange s in die Höhe und öffnet das Tellerventil.
Durch das Oeffnen des Tellerventils im Schornstein n, Fig. 9, wird ermöglicht, dafs die durch das Licht sich entwickelnde heifse und verbrauchte Luft aus unten offenen und am Schornstein angebrachten Rohren 0 ausströmen kann, während durch die in den Tubus φ offen mündende Röhre ρ bewirkt wird, dafs immer frische Luft den Kerzen zuströmt. Der Raum Z>, Fig. 9, wird sich nur bis zur Aufsenwasserlinie mit Wasser füllen, während oberhalb der Wasserlinie stets von aufsen durch die Röhren d frische Luft einströmen kann, welche Luft dann durch die Röhre ρ zunächst in den Raum des Tubus q, von hier in den Raum t und mit diesem in Verbindung stellenden Raum u weiter geführt wird und so das gute Brennen der Kerzen sichert. Durch Fortnahme des Deckels χ ist ein Nachsehen des Tellerventils leicht.
Bei dieser Vorrichtung ist das Licht vor Stofswinden einestheils dadurch geschützt, dafs die offenen Qjualmröhren ο bis zur Hälfte des Schornsteins herunterreichen, anderenteils dadurch, dafs die zuströmende Luft einen so weiten Umweg zu machen und sich durch abwechselnd ganz weite und ganz enge Räume durchzuziehen hat, während ein durch die Röhren d etwa eindringender Windstofs sich dadurch schwächen und schliefslich gänzlich fangen wird, bevor er den Lichtraum «erreicht.
Spritzwasser kann nirgends einschlagen, als etwa einzeln durch die Rohre d; dieses wird aber · nach keiner Richtung gefährdend sein, weil das Wasser im Raum b, eben infolge dieser darin angebrachten Rohre und der Oeffnungen c, stets mit der Aufsenwasserlinie sich ausgleichen und mit dieser gleiches Niveau halten wird. Das Spritzwasser und die Wellen werden aber aufserdem noch dadurch beseitigt und geebnet, dafs im unteren Theile des Luftraumes £, ringsum laufend, ein Oelbehälter w angebracht ist, dessen Inhalt von dem Moment an, da die Nachtrettungsboje ins Wasser fällt, langsam durch die Röhren ^ ausströmt.
Wie schon oben erwähnt, wird die Nachtrettungsboje gleich nach dem Verunglückten ins Meer fallen und werden daher beide von Anfang an nahe beisammen schwimmen, es wird daher für den Verunglückten ein Leichtes sein, die Boje schwimmend ■ zu erreichen.
An zwei entgegengesetzten Seiten der Nachtrettungsboje sind die Oesen m, Fig. 9, angebracht, an welchen durch 2 m lange Taue η zwei besonders von uns construirte Rettungsgürtel befestigt sind. Diese Rettungsgürtel sind so eingerichtet, dafs die beiden Hälften eines Gürtels in dem Scharnier A der Fig. ι ο leicht auf- und zugeklappt werden, aber sieh nicht weiter öffnen können, als es die Stützflächen B zulassen. Der Winkel, in dem die Stütz-
flächen -B zu einander stehen, wenn der Gürtel geschlossen ist, ist so bemessen, dafs, wenn die Stützflächen sich berühren, die äufseren Enden c der beiden Hälften des Rettungsgürtels genau so weit offen stehen, als die Seele desselben in geschlossenem Zustande mifst.
Erreicht nun der auf den Gebrauch desselben instruirte Verunglückte den offen treibenden Gürtel, so wird es ihm ein Leichtes sein, in die Oeffnung hineinzuschwimmen, die Hälften zusammenzuhalten und den -leicht beweglichen Haken D über den Knopf E zu schieben und auf diese Weise den Ring zu schliefsen.
Damit ist der Mann aber auch schon gleichsam gerettet, denn einestheils wird es ihm nun selbst im erschöpften Zustande möglich sein, sich über Wasser zu halten, anderenteils wird man von Bord aus oder aus den Masten des Schiffes das 31^ Stunden brennende Licht im Auge behalten haben und bereits zurücksegeln oder zurückdampfen, um den Mann wieder aufzunehmen.

Claims (1)

  1. Patent-AnSprüche:
    ι . Eine mit Rettungsgürteln ausgerüstete Nachtrettungsboje, welche beim Eintritt eines Unfalles über Bord geworfen wird und sich beim Eintauchen in das Wasser dadurch selbstthätig erleuchtet, dafs ein im unteren Theil der Boje angebrachter, mit dem Wasser in Berührung kommender Schwimmer e, Fig. 10, eine Zündvorrichtung auslöst, welche eine oder mehrere im Leuchtraum u der Boje angebrachte Kerzen anzündet und gleichzeitig mit Hülfe einer Verbindungsstange ein den Schornstein des Leuchtraumes abschliefsendes Ventil ν öffnet, um den Verbrennungsgasen den Abzug zu gestatten.
    An der unter Anspruch 1. gekennzeichneten Nachtrettungsboje die Einrichtung der Zündvorrichtung in der Weise, dafs ein in einem Kasten /, Fig. 1 , bis 8, verschiebbarer, von einer Feder b beeinflufster und durch einen Stift/ arretirter Schlitten a, der mit federnd gegen die Seitenwände des Kastens angeprefsten Zündholzbehältern d ausgerüstet ist, durch den Stofs der Stange des Schwimmers gegen einen mit dem Stift f verbundenen Hebel J ausgelöst wird, so dafs der Schlitten α unter der Wirkung der Feder b vorschnellt und die in den Behältern d befindlichen Zündhölzer sich durch Reibung an den Kastenwänden entzünden und durch in letzteren vorhandene Oeffnungen g hindurch in der Nähe befindliche Kerzen anzünden.
    Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
DENDAT46069D Nachtrettungsboje Expired - Lifetime DE46069C (de)

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