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Die Erfindung betrifft ein Rettungssystem für Personen im Wasser. Vornehmlich wird das Rettungssystem vom Hubschrauber aus benutzt.
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Hintergrund und Stand der Technik
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Die Beförderungszahlen von Personen zu Luft und zu Wasser in Flugzeugen und Schiffen werden immer größer, so dass bei einem Unglück unter Umständen eine sehr große Anzahl von Personen schnelle Hilfe benötigt. Aber auch Umweltkatastrophen führen dazu, dass große Personengruppen in Seenot geraten können. Für derartige Rettungsaktionen eignen sich besondere Hubschrauber. Bisherige Rettungssysteme, die von einem Hubschrauber aus benützt werden können, konzentrieren sich in der Regel auf kleine Personengruppen. Dabei werden z. B. Rettungsinseln oder Schlauchboote für begrenzte Personenzahlen angeboten.
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PCT/JP2012/08055 Die üblichen Schlauchboote und Rettungsinseln sind bekannt. Diese Anmeldung handelt von einem neuartigen Rettungssystem vom Hubschrauber aus: Dabei wird eine aufblasbare Spirale abgeworfen, die so groß ausgelegt ist, dass sie eine große Wasserfläche überspannt, um den dort verunfallten Personen die Möglichkeit zu geben, sich daran festzuhalten und sich damit erst einmal vor dem Ertrinken zu bewahren. Es hat sich aber gezeigt, dass sich ein mehrere hundert Meter langer Kunststoff-Luftschlauch in Spiralform weder technisch in annehmbarer Zeit mit Luft oder Gas befüllen lässt, noch eine stabile Spiralform im Wasser gehalten werden kann. Ganz im Gegenteil: Die einzelnen Elemente verwickeln sich zu einem Knäuel, so dass eine derartige Form des luftbefüllten Schlauches für eine großflächige Rettung auf dem Wasser nicht in Frage kommt.
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Ein weiteres Problem eines aus der Luft abgeworfenen Rettungssystems ist, dass dieses unter Umständen weit von den Verunfallten niederkommt. Schwimmend ist es dann schwierig zu erreichen bzw. macht bei Wind auch eine große Abdrift der Rettungsmittel ein Erreichen unmöglich. Auch kann sich die Hülle von herkömmlichen Rettungsmitteln im Wasser umdrehen, so dass das Rettungssystem auf den Kopf zu liegen kommt. Größere Rettungssysteme aus einer Hülle, die bereits im Wasser liegt, ordnungsgemäß zu entfalten, erweist sich als ebenso schwierig.
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2004122967 A. Diese weitere Anmeldung aus Japan beschreibt einen Tampen mit Auftriebskörpern, der vom Hubschrauber aus ins Wasser abgelassen wird und an dem sich Verunfallte festhalten können. Des Weiteren hat dieser Tampen eine Schlaufen-Vorrichtung, die es den im Wasser schwimmenden Personen ermöglicht, ihre Arme in Schlaufen einzuführen und so vor dem Abrutschen gesichert zu sein. Der Tampen dient dann auch dazu, die Personen direkt in den Hubschrauber hoch zu ziehen. Auch dieses Rettungsmittel ist nur für eine geringe Anzahl an Personen vorgesehen und nicht geeignet, eine große Anzahl schwimmender Personen vor dem Ertrinken zu retten.
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Aufgabe
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Die erfindungsgemäße Ausführung des Rettungssystems Wasser soll die genannten Mängel beheben und ein Rettungssystem schaffen, das in seinem Gebrauch einfach hand zu haben ist und auf der einen Seite eine möglichst große Fläche im Wasser abdeckt und somit vielen Personen die Möglichkeit gibt, sich daran festzuhalten und auf der anderen Seite auch eine Rettungsinsel beinhaltet, die sich im Zentrum des Rettungssystems befindet. Auf dieser Rettungsinsel können Verletzte sitzen oder liegen bzw. werden von anderen Personen dorthin verbracht.
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Der Vorzug des neuartigen Rettungssystems ist vor allem sein geringes Gewicht, welches das Handling im Hubschrauber einfach macht.
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Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, dass die strahlenförmig nach außen verlaufenden einzelnen Schläuche in einem Zentrum zusammengefasst sind, von dem aus die Luftbefüllung stattfindet. Die strahlenförmig nach außen verlaufenden Schläuche haben auch den Zweck eine möglichst große Anzahl von Personen zu erfassen, die keine großen Schwimmwege zurückzu-legen brauchen um einen Auftriebskörper in Form des strahlenförmigen Schlauches zu erreichen. Die einzelnen Schläuche sind mit seitlichen Gurtbändern bestückt, die in regelmäßigen Abständen Schlaufen bilden an denen man sich festhalten kann.
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Die strahlenförmige Ordnung der Schläuche hat noch einen anderen Zweck, nämlich den, dass das Zentrum des Rettungssystems durch das Zusammenlaufen der Schläuche am Mittelpunkt über ein hohes Auftriebsvermögen verfügt, so dass sich dort möglichst viele Personen versammeln können. Das Zentrum ist auch mit Materialien bespannt wie z. B. Netze, so dass man darauf liegen oder sitzen kann.
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Eine weitere Neuerung liegt darin, dass das Rettungssystem Wasser bereits in der Luft, kontrolliert unter dem Hubschrauber hängend, aufgeblasen wird. Besonders bei starken Wellen und Wind ist dies von Vorteil weil die Rettungsmannschaft anschließend das Rettungsmittel gezielt am vorgesehenen Ort zu Wasser bringen kann. Zusätzlich ist das Rettungssystem für schlechte Lichtverhältnisse mit einem Beleuchtungssystem ausgerüstet.
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Lösung
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird durch, von einem Mittelpunkt ausgehende, strahlenförmig nach außen verlaufende luftbefüllte Schläuche erreicht, die eine große Wasserfläche überspannen und in deren Mittelpunkt eine Rettungsinsel installiert ist.
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Ausführungen
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Die einzelnen Erneuerungen ergeben sich aus folgenden Beschreibungen eines Ausführungsbeispiels, wobei auf beiliegende Zeichnungen Bezug genommen wird:
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Fig. 1
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Das Rettungssystem Wasser in einer Hülle (1) am Tragseil (2) und dem Bedienseil (3) unter dem Hubschrauber hängend.
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Fig. 2
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Zeigt einen Querschnitt von dem noch in der Hülle (1) verpackten Rettungssystem Wasser mit dem Tragseil (2) und dem Bedienseil (3) und einem schwimmfähigen Bodenelement (4) und der darin befestigten Sauerstoffflasche (5) sowie den in Falten gelegten langen Luftschläuchen (6), die in einem Verriegelungselement (7) zusammengefasst sind. Des Weiteren befindet sich in dieser Hülle im oberen Bereich eine Pumpe (8), mit der es möglich ist, die zusammengefalteten Luftschläuche (6) durch jeweils separate Luftzuführungen zu befüllen.
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Darüber hinaus befindet sich in der Hülle (1) die gesamte Elektronik (9). Auf der unter Seite ist der Treibanker (10) untergebracht und der Boden der Hülle mit einem Verschlusselement (11) versehen, das mechanisch durch das Bedienseil oder aber über Funk geöffnet wird, so dass der Inhalt mit dem Bodenelement (4) nach unten aus der Hülle austreten kann.
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Fig. 3
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Die Rettungsmannschaft hat über ein Funksignal oder über das Bedienseil das Verschlusselement (11) am Boden der Hülle (1) betätigt. Die Hülle (1) hat sich geöffnet, sodass das Rettungssystem mit seinen Schläuchen (6) am Tragseil (2) aus der Hülle (1) nach unten gefallen ist und an den Enden der Schläuche oben mit dem Verriegelungselement (7) festgehalten wird. Das andere Ende der Schläuche unten (12) ist an dem schwimmfähigen Bodenelement (4) befestigt. Die leere Hülle (1) hängt weiter am Tragseil (2).
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Fig. 4
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Nach dem Aufpumpen der Schläuche (6) setzt die Rettungsmannschaft das am Tragseil (2) hängende Rettungssystem mit dem schwimmfähigen Bodenelement (4) auf das Wasser auf. Die halb aufgepumpten Schläuche stabilisieren das System schon vor dem Aufsetzen.
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Fig. 5
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Die Rettungsmannschaft hat per Funk das Verriegelungssystem (7) geöffnet, so dass die Schläuche nach unten fallen. Unter dem Hubschrauber hängend befindet sich am Tragseil (2) das komplett entfaltete und aufgeblasene Rettungssystem Wasser, dessen innerer Bereich eine Rettungsinsel (14) darstellt, deren äußerer Rand durch aufgeblasene Schläuche (13) begrenzt wird. Bei starkem Wind verhindert ein Treibanker (10) das Abtreiben der Rettungsinsel. Mit dem Trageseil (2) kann die Rettungsmannschaft im Hubschrauber noch die Örtlichkeit des Rettungssystems im Wasser korrigieren und oder zusätzlich zum Treibanker das Rettungssystem vor Ort halten.
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Fig. 6
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Das Rettungssystem Wasser in seinem aufgeblasenem Zustand ist gekennzeichnet durch lange von einem gemeinsamen Mittelpunkt nach außen verlaufende strahlenförmig angeordnete Schläuche (6). An der Rettungsinsel im inneren Bereich ist eine netzartige Bespannung (15) befestigt. Dieses Netz reicht über die Begrenzungsschläuche (13) hinaus und hängt in das Wasser (16).
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Fig. 7
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Die langen, strahlenförmigen nach außen führenden Luftschläuche ermöglichen den Hilfesuchenden einen ersten Halt, ohne große Schwimmwege zurück legen zu müssen. Sich an den Schläuchen fest haltend und dabei auch die Schlaufen (17) verwendend hangeln sich die in Not geratenen Personen zur Mitte, wo sich die Rettungsinsel (15) befindet, die eine netzartige Bespannung (15) trägt, so dass Personen darauf liegen und sitzen können. Die netzartige Bespannung reicht über die Begrenzung (13) der Rettungsinsel hinaus und ergibt so ein Kletternetz (18), an dem sich Personen selbständig auf die Rettungsinsel ziehen können.
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Fig. 8
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In dieser weiteren Ausführungsform werden statt einzelne, strahlenförmig nach außen verlaufenden Luftschläuche jeweils Schlauchpaare (19) und (20) verwendet, die ihrerseits ebenfalls eine zwischen ihnen gespannte netzartige Bespannung aufweisen, so dass sich im äußeren Bereich des Rettungssystems Personen (21) ohne große Schwimmwege daran festhalten können, aber auch sitzend oder liegend Platz finden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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