DE35975C - Selbsttätige Gleichgewichtseinstellung an Torpedobooten - Google Patents
Selbsttätige Gleichgewichtseinstellung an TorpedobootenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63G—OFFENSIVE OR DEFENSIVE ARRANGEMENTS ON VESSELS; MINE-LAYING; MINE-SWEEPING; SUBMARINES; AIRCRAFT CARRIERS
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- B63G8/14—Control of attitude or depth
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Einer der gröfsten Uebelstände beim Betriebe submariner Boote ist der Mangel an
Stabilität, infolge dessen ein vollständig unter Wasser befindliches Boot durch die geringste
Verrückung seiner inneren Belastung sofort aus dem Gleichgewicht gebracht wird und je
nach dem Steigungswinkel steigt oder sinkt. Ich habe nun ein submarines Boot construirt,
welches immer im Gleichgewicht bleibt. Die Herstellung bezw. Erhaltung des Gleichgewichtes
geschieht nach folgendem Princip, welches in Fig. ι und 2 der Zeichnungen dargestellt ist:
Von einer mittleren Hülle α gehen zwei gleiche Röhren b und bl aus, welche in Hohlkugeln
c und c1 endigen. In jede Kugel
taucht ein Rohr d bezw. dl ein, welches mit
einer doppeltwirkenden Pumpe e in der Hülle a verbunden ist. Die Treibwelle der Pumpe ist
durch eine Transmission mit einer Welle 1 verbunden, welche unter der Pumpe e angeordnet
ist und auf welcher zwei lose, konische Zahnräder 2, 2 sitzen. Ein horizontales, konisches
Zahnrad, welches beständig von einem auf der Zeichnung nicht dargestellten Federoder
anderen Motor aus in Umdrehung versetzt wird, steht mit den Rädern 2, 2 in Eingriff.
Die horizontale Welle 1 dreht sich also so lange nicht, bis eines der Räder 2 mit der
Welle ι fest verbunden wird. Dies kann mit Hülfe einer Kuppelung f bewirkt werden,
welche von. einem Pendel i, das im oberen Theil von α aufgehängt ist, ein - und ausgerückt
wird. Das Pendel i trägt die Linse h; sobald nun das ganze System nach der einen
oder anderen Seite hinneigt, rückt das Pendel die Kuppelung^ ein ,. die Welle 1 dreht sich
und versetzt die Treibwelle der Pumpe in Rotation. Infolge dessen saugt die Pumpe e
Wasser aus der tiefer liegenden Kugel c bezw. c1
und befördert es in die höher liegende Kugel, wodurch das Gleichgewicht des Systems sehr
schnell wieder hergestellt wird.
Die in Fig. 1 an den Kugeln angebrachten Haken dienen zum Einhängen von Gewichten,
um die Versuche über das Gleichgewicht auch mit Gewichten vornehmen zu können.
In dem in Fig. 7 und 8 dargestellten Torpedoboot wird das Gleichgewicht in der beschriebenen
Weise hergestellt. Das Pendel mit Linse A wirkt durch eine horizontale Stange 4
auf die Kuppelung 5 derart, dais das rechte oder linke Antriebsrad der doppeltwirkenden
Pumpe c, Fig. 8, in Eingriff kommt mit der Kuppelung, welche vom Motor beeinflufst wird.
Die Pumpe c befördert das Wasser aus einem in den anderen der Behälter A1 A 2, welche an
den Enden des Bootes angeordnet sind. Sobald sich das Boot zu neigen beginnt, wird
das Wasser aus dem sich senkenden Behälter . angesaugt und in den steigenden Behälter befördert,-
wodurch das Boot sofort wieder horizontal gestellt wird, ehe es noch merklich
nach oben oder unten gegangen ist. Das Boot bleibt. daher immer in der gewünschten
Lage und Tiefe unter dem Wasserspiegel.
. Der untere Theil des Bootes wird von einem Behälter h gebildet, welcher eine gröfsere oder geringere Menge Wasser enthält, je nachdem man das Boot mehr oder weniger tief unter Wasser gehen lassen will. Das Entfernen des Wassers aus diesem Behälter h h geschieht mittelst der Pumpe c.
. Der untere Theil des Bootes wird von einem Behälter h gebildet, welcher eine gröfsere oder geringere Menge Wasser enthält, je nachdem man das Boot mehr oder weniger tief unter Wasser gehen lassen will. Das Entfernen des Wassers aus diesem Behälter h h geschieht mittelst der Pumpe c.
Aufserdem ist das Boot unten mit einem Belastungsgewicht χ versehen, welches mittelst
der Stahlstange g und Mutter 6 befestigt ist. Die Stange g geht in das Innere des Bootes
und bildet mit ihrem Konus 7 in dem Lager 8 einen wasserdichten Verschlufs; an ihrem oberen
Ende wird sie durch eine mit einem Stift verkeilte Mutter 9 festgehalten. Das Gewicht χ
bildet gleichzeitig eine Sicherheitsvorrichtung. Wenn nämlich z. B. die Pumpe c aus irgend
einem Grunde den Dienst versagen würde, könnte das Boot nicht mehr an die Oberfläche
des Wassers gelangen. In diesem Falle genügt es, durch Drehen an der Mutter 9 der
Welle g die untere Mutter 6, 'welche in χ versenkt eingepafst ist, zu lösen, wodurch das
Gewicht χ abfällt und das Boot nach oben steigt, trotzdem es mit dem für seine Versenkung
erforderlichen Wasserquantum gefüllt ist.
Der Motor, welcher die Schiffsschraube in Rotation versetzt und die verschiedenen Pumpen
treibt, wird durch Elektricität getrieben, welche von Accumulatoren geliefert wird, die
im Vorderraum des Bootes aufgestellt sind. Letzteres ist mit einer beweglichen Schraube
versehen, welche gestattet, dem Boot nach allen Richtungen hin einen schrägen Lauf zu
geben, ohne den Gang des Motors im Geringsten zu beeinträchtigen. Man ist dadurch
in den Stand gesetzt, das Boot ohne Steuerruder überall hin zu dirigiren. Dieser Umstand
ist wichtig, da man hierdurch in den Stand gesetzt wird, den Torpedo unter die
Schiffe selbst zu legen.
Die Verbindung der Motorwelle mit der Schraubenwelle ist in Fig. 3 und 4 in Seitenansicht
und Grundrifs dargestellt. Diese Verbindung ist derart, dafs der Winkel, welchen
die Schraubenwelle mit dem zwischengeschalteten Uebertragungsorgan bildet, gleich ist dem
Winkel, welcher von diesem Organ und der Motorwelle gebildet wird. Die einander gegenüberliegenden
Enden der Schraubenwelle und der Motorwelle sind mit einer Kugel versehen, Fig. 3 und 4, und beide Kugeln sind von einer
Kuppelungshülse α umgeben. Die Schraubenwelle ruht in dem Lager e, welches mit dem
Hintersteven des Bootes durch Scharnierstücke d d1 und Bolzen 0 und o1 drehbar verbunden
ist. Das eine der Scharnierstücke d dient nicht nur zur Verbindung, sondern auch als Kurbel
zum Stellen bezw. Richten der Schraube. Zu diesem Zweck ist das Scharnierstück d an dem
vorderen Ende mit einem Zahnsegment versehen, welches in eine Schraube ohne Endet
eingreift. Andererseits ist der Hintersteven ebenfalls mit Zähnen f versehen, welche in
eine entsprechende Verzahnung des Lagerbockes e eingreifen. Indem man nun die
Schraube ohne Ende c dreht, dreht sich auch das Scharnierstück d seitwärts und mit ihm
der Lagerbock e mit der Schraube. Die Anordnung der beiden Sectoren f sichert die
gleiche Stellung von d sowohl zur Motorwelle b wie zur Schraubenwelle.
Die Schraube ohne Ende c wird mit Hülfe eines Handrades m, Fig. 7, und einer Kette in
Umdrehung gesetzt.
Es erübrigt noch zu bemerken, dafs bei dieser Anordnung die Motorwelle niemals in
der Richtung ihrer Längsachse beansprucht wird. Die Kuppelungshülse α ist zum Schutz
gegen das Wasser noch mit einer Ummantelung versehen.
Der eben beschriebene Mechanismus ist auf einem Support S, Fig. 7, angeordnet, welchen
man so drehen kann, dafs die Schraube nach jeder Richtung hin gestellt werden kann. Die
Motorwelle ist unter der Kuppelungsmuffe 12, Fig. 7, getheilt. Der Theil rechts trägt die
auf einem Keil verschiebbare Kuppelung 12 und das lose Zahnrad 13. Der linke Theil der
Motorwelle trägt fest angekeilt das Zahnrad 14. Die Räder 13 und 14 stehen mit einem Zahnrad
15 in Eingriff. Je nachdem man nun den Hebel«, welcher die Stange 16 bewegt, nach
vor- oder rückwärts dreht, gelangt die Kuppelungsmuffe 12 entweder mit dem Zahnrad 14
oder 13 in Eingriff, so dafs das Boot sich vorwärts oder rückwärts fortbewegt. In der
Mittelstellung von 12 zwischen 13 und 14 steht
das Boot still.
Man kann dieses Boot auch durch Menschenkraft mittelst Ruder fortbewegen. Fig. 5 und 6
zeigen die zu diesem Zweck vorgesehene Einrichtung. Das Ruder besteht aus zwei Theilen:
dem Hebel α im Innern des Bootes und dem Ruder b aulserhalb des Bootes. Der Hebel a
ist mit b durch einen Bolzen c verbunden, welcher durch eine an der Seite des Bootes
befestigte Kappe d aus Bronce hindurch geht. Die Ruderstange b ist gegabelt und mit Nuth
und Feder auf dem Bolzen c befestigt, so dafs sie jeder Drehung des Bolzens folgen rnufs.
Das Ruder besteht aus einer Anzahl kleiner Schaufeln, welche sich beim Vorgehen des
Ruders entfalten, beim Rückgange zusammenlegen. Die Kappe d ist wasserdicht mit dem
Boot verbunden.
Dieses Torpedoboot wird in folgender Weise gehandhabt: Der Officier und der Matrose
steigen durch die obere Oeffnung des Bootes in dasselbe hinein und verschliefsen dieselbe
mit dem Dom a, Fig. 7, welcher an dem Boot mittelst Scharniere befestigt ist und durch einen
Riegel mit Schraube und Flügelmutter verschlossen wird. Der Rand des Domes greift
in eine Rinne 10 ein, in welche ein Kautschukring eingelegt ist. Der Dom ist mit Luken
versehen, welche mit dickem Glas und Schutzgitter ausgerüstet sind. Eine Deckelplatte dient
zum Verschliefsen der Luke, falls das Glas aus
Claims (1)
- irgend einer Ursache springt. Der Torpedo befindet sich am hinteren Ende des Bootes, wo er mittelst Bajonnetverschlusses festgehalten wird und im geeigneten Augenblick vom Innern des Bootes aus freigelassen werden kann. Dieser Torpedo ist mit einem isolirten Metalldraht, welcher auf der Rolle 11 aufgewickelt ist, verbunden. Mit Hülfe eines Commutators kann durch diesen Draht ein elektrischer Strom gesendet werden, welcher den Torpedo entzündet. Die Bedienungsmannschaft. sitzt auf den Reservoiren b, welche mit comprimirter Luft gefüllt sind. Die Entnahme von Luft aus diesen Reservoiren geschieht durch den Hahn e mit Schraube ohne Ende. Die Luft gelangt dann aus den Reservoiren b durch das Rohr j in die Reservoire h h', wo sie sich mit Feuchtigkeit sättigt, und steigt dann durch das Rohr k in den Dom a. Manometer zeigen den Druck der Luft im Schiffsraum und im Reservoir an. Eine Luftpumpe d, welche beständig in Betrieb ist, befördert die verbrauchte Luft nach aufsen. Die Luftpumpe d sowohl wie die Wasserpumpe c werden durch Ketten ohne Ende in Bewegung gesetzt.Bevor das Boot unter Wasser geht, nimmt der Officier mit Hülfe eines Visirs η am Vordertheil des Bootes die Richtung nach dem zu erreichenden Ziel, z. B. einem feindlichen Schiff. Er constatirt dann auf der Bussole ο den Abweichungswinkel der Magnetnadel und öffnet den Dreiweghahn ρ, durch welchen Wasser in die Reservoire h hl eintritt. Infolge des Wassereintritts sinkt das Boot, und sobald die gewünschte Tiefe erreicht ist, was am Manometer S zu erkennen ist, schliefst der Officier den Hahn ρ und lenkt das Boot mit Hülfe der Bussole ο auf das zu erreichende Ziel hin.Ist nun das Boot unter dem zu erreichenden Schiff angekommen, was durch das obere Fenster im Dom sehr gut zu bemerken ist, läfst man das Boot an der gewünschten Stelle steigen oder sinken, was durch Ingangsetzung der Wasserpumpe c mittelst des Ausrückliebels r bewirkt wird. Ist die Stellung für gut befunden, so löst man den Torpedo vom Boote aus, welcher infolge seines geringen specifischen Gewichts nach oben steigt und sich mit seinen Klauen, mit denen er ausgerüstet ist, am feindlichen Schiffskörper festsetzt. Nunmehr fährt das Torpedoboot weiter, wobei sich der isolirte Draht von der Rolle 11 abwickelt und dadurch zugleich die Entfernung des Bootes vom Torpedo anzeigt. Ist nun das Boot etwa ioo bis 150 m entfernt, so sendet man den elektrischen Strom durch den Draht, und der Torpedo explodirt.Das Torpedoboot ist an seinem Vordertheil mit einer Scheere oder Pike s ausgerüstet, welche bis auf 3 m vorgeschoben werden kann. Diese Scheere wird durch einen Hebel T in Thätigkeit gesetzt und dient zum Durchschneiden der Leitungsdrähte von Torpedos, welche in Vorhäfen ausgelegt sind. Am vorderen Theil des Bootes kann eine elektrische Glühlichtlampe angebracht sein.Das Boot ist ferner noch mit einem Rohrstutzen ■{ ausgerüstet, welcher oben und unten mit festen Verschlufsdeckeln versehen ist. Wenn man den unteren Deckel öffnet, so kann man in den Stutzen eine Signalpatrone einführen, welche nach Schliefsen "des unteren Deckels und Oeffnen des oberen Deckels in die Höhe steigt, durch Explosion eine Wassergarbe aufwirft und dadurch ein Signal abgiebt. Farbige Feuer können dazu dienen, die Tiefe anzugeben, in welcher sich das Boot befindet. Es kann schliefslich das Boot noch mit einer Boje ausgerüstet sein, welche ein Telephon anhält. Läfst man dann die Boje aufsteigen, so kann sich die Besatzung des Bootes mit der eines über dem Wasser befindlichen Schiffes unterhalten und Befehle entgegennehmen. Stets aber ist das Boot in den Stand gesetzt, den Ort, wo es sich befindet, leicht angeben zu können.Paτεnt-Anspruch:An Torpedobooten die Anordnung, welche gestattet, das Boot stets in vollkommenem Gleichgewicht zu halten, bestehend aus einem im Vordertheil und einem im Hintertheil des Bootes befindlichen Wasserreservoir, einer mit beiden Reservoiren in Verbindung stehenden Pumpe und einem als Aus- und Einrückvorrichtung dienenden Pendel, welches bei etwaiger Störung des Gleichgewichtes die Pumpe derart in Thätigkeit setzt, dafs sie durch Ueberführung von Wasser aus dem einen in das andere Reservoir das Gleichgewicht des Bootes sofort wieder herstellt.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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