DE56731C - Neuerung an lenkbaren Torpedos - Google Patents
Neuerung an lenkbaren TorpedosInfo
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- F41G—WEAPON SIGHTS; AIMING
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die im Folgenden beschriebenen Neuerungen an Torpedos haben vor allem den Zweck,
eine bessere Steuerung und eine gleich mäfsigere Bewegung, sowie ein bequemeres Lanciren derselben
zu ermöglichen. Die Neuerungen sind in beiliegenden Zeichnungen in Fig. 1 bis 33
veranschaulicht.
Fig. ι stellt einen steuerbaren Torpedo dar, welcher vermittelst comprimirter Luft getrieben
und theilweise mit den später beschriebenen Neuerungen versehen ist. Fig. 2 ist ein Oberflächentorpedo.
Fig. 3 zeigt einen Schwimmer, welcher mit dem Torpedo verbunden und im wesentlichen wie der in Fig. 1 dargestellte
Torpedo selbst construirt ist. Fig. 4 und 5 zeigen die Art und Weise, wie das Kabel auf eine Spindel aufgewickelt und von
derselben abgerollt wird. Fig. 6 und 7 zeigen den Schwimmer im Durchschnitt. Fig. 8, 9
und 10 zeigen Detailconstructionen des in Fig. 11 und 12 dargestellten Mechanismus zur
Steuerung des Torpedos; in Fig. 12 ist auch der Motor eingezeichnet, welcher die die Steuerung
beeinflussenden Federn auslöst oder in Thätigkeit setzt. Fig. 13 zeigt den Kopf des
Torpedos. Fig. 14, 15 und 16 veranschaulichen
den Apparat, in welchem der Torpedo festgehalten wird, wenn letzterer an irgend einer Stelle ankern soll. Fig." i.^ und 18 verdeutlichen
den bei der Lancirung des Torpedos in Thätigkeit tretenden Führungsmechanismus für das Leitungskabel. Fig. 19 und 20
zeigen den Torpedo, wie derselbe von dem Apparat, welcher in Fig. 14, 15 und 16 dargestellt
ist, losgelassen bezw. festgehalten wird. Fig. 21 und 22 verdeutlichen die Art und
Weise, wie die elektrischen Ströme von dem sich abrollenden Kabel zum Gebrauch abgeleitet
werden. Fig. 23 und 24 stellen eine Aufwickelungsart des Kabels dar, welche von der in Fig. 4 und 5 veranschaulichten verschieden
ist. Fig. 25 ist eine aus Fig. 2 herausgezeichnete Detailconstruction. Fig. 26 und 27
zeigen einen bereits in Patent No. 52928 beschriebenen Mechanismus zur geeigneten Auslieferung
des Kabels. Fig. 28 bis 33 schliefslich veranschaulichen Modifikationen eines
solchen Mechanismus.
Es' ist in Fig. 1 B1 eine am vorderen Ende
des Torpedos angebrachte Schwimmkammer, während X die zur Aufnahme der Explosionsmasse dienende Abtheilung darstellt. Die
Schwimmkammer J31 ist in mehrere horizontale Abtheilungen geschieden, von welchen jede
mit einem Ventil versehen ist, welches dem Wasser wohl das Herabsinken in die tiefste
Abtheilung, aber nicht ein Wiederkehren desselben gestattet. V ist ein vermittelst Feder
beeinflufstes Ventil, welches sich erst dann öffnet und somit dem Wasser den Eintritt in
die Schwimmkammer ermöglicht, wenn der Torpedo eine bestimmte Geschwindigkeit überschreitet
oder die' Wirkung der Feder auf anderem mechanischen Wege aufgehoben wird.
H1 ist ein Behälter, der mit einer sogen.
HoIm'sehen oder ähnlichen Masse gefüllt ist. T1 ist eine Röhre, welche an dem verticalen
Flügel F befestigt ist und mit ihrem unteren Ende an dem Kasten H1, mit ihrem oberen
Ende hingegen an die Wasseroberfläche reicht. Beide Enden der Röhre sind mit kleinen Pergamenthäutchen
versehen. Wenn nun der
Torpedo durch das Wasser schiefst, werden diese Pergamenthäutchen zerrissen und das
Wasser strömt mit grofser Geschwindigkeit von unten nach oben durch die Röhre T. Auf
diese Weise wird eine Saugwirkung auf die im Kasten H1 befindliche Masse ausgeübt, so dafs
letztere mit an die Oberfläche des Wassers emporgerissen und somit der Weg, welchen
der Torpedo nimmt, dem Beobachter durch die auf der Wasseroberfläche entstehende Helle
oder leuchtende Linie erkennbar wird.
A ist die mit comprimirter Luft angefüllte Abtheilung; H enthält ein gewöhnliches hydrostatisches
Ventil, wie solches bei den Whitehead- und Sch wartzkop ff -Torpedos
vorgesehen ist; dieselbe Abtheilung enthält auch einen Motor von gewöhnlicher Construction.
C ist diejenige Abtheilung, welche den auf dem Torpedo befindlichen Kabelvorrath aufnimmt.
M enthält einen oder mehrere Elektromotoren und den Mechanismus, welcher von
diesen Motoren beeinflufst wird und zur Bewegung der Ruder oder anderer zum Steuern
des Schiffes dienender Theile vorgesehen ist. E ist die die Luftdruckmaschine enthaltende
Kammer, während in B die zur Uebersetzung der Ruderbewegung dienenden Leiter und
andere Betriebsmechanismen untergebracht sind; gleichzeitig wirkt diese Abtheilung B auch
noch als Schwimmkammer. . P ist die Propellerschraube, R das verticale und R1 das
horizontale Ruder. G G ist eine an der unteren Seite des Torpedos angebrachte Röhre,
durch welche das aus drei Strängen bestehende Kabel χ geleitet wird.
In Fig. 2 bezeichnet VB^ X^ H^ TT1 dasselbe
wie in Fig. ι, ebenso ist A gleichfalls die mit comprimirter Luft angefüllte Kammer,
welche hier aber an den Seiten mit horizontalen Flügeln F1 versehen ist. Diese Seitenflügel
F1 werden von dem in dem verticalen Flügel F angebrachten Schwimmkörper F3
durch Vermittelung der Buffereinrichtung D und des Motors S beeinflufst, wie später erläutert
werden wird.
C ME sind ähnlich eingerichtet, wie die
mit denselben Buchstaben bezeichnete Kammer des in Fig. ι veranschaulichten Torpedos, nur
ist hier die Kammer M geringer dimensionirt, weil sie zur Aufnahme eines Elektromotors
dienen soll. B2 ist eine Schwimmkammer und B R R1 χ G entsprechen wieder vollkommen
den gleichnamigen Theilen des Torpedos, Fig. i. In Fig. 3 sind H und B2 Schwimmkammern.
B AFF1 P S F3 sind dasselbe wie
in Fig. 2. Fig. 4 veranschaulicht eine Art der Kabelaufwickelung in der Kammer C; es ist
hier das Kabel so häufig um die Spindel gewickelt worden, bis die entstehende Rolle so
dick geworden ist, dafs sie genau die zur Aufnahme derselben dienende Kammer ausfüllt.
Das Ende des Kabels ist an der in dem Lager b b drehbaren Spindel befestigt. An dem
einen Ende dieser Spindel sitzt das Zahnrad d, in dessen Zähne ein zweites Zahnrad d1 eingreift;,
dieses Zahnrad ^1 erhält durch eine Spiralfeder m das beständige Bestreben, sich
und somit auch die Kabelrolle zu drehen, wird aber hieran durch eine Sperrklinke, welche mit
dem Luftventil in Verbindung steht, gehindert. Ist indessen der Torpedo in schnellem Lauf
begriffen, so wird die Sperrklinke wieder zurückgezogen j die Rolle R kann sich drehen
und das Kabel auslaufen. Fig. 5 ist eine Stirnansicht der Kabelrolle.
In Fig. 12 ist der Elektromotor mit dem
zur Steuerung dienenden Mechanismus herausgezeichnet. Wenn ein positiver elektrischer
Strom zu dem Motor M geleitet wird, so wird sich die Schnur c auf der rotirenden Spindel
D2 einerseits auf- und andererseits abwickeln, infolge dessen zieht eine der Schnüre
c2 c3 den Hebel E nach links oder nach rechts,
je nachdem der positive Strom eine Rechtsoder Linksdrehung der Achse D2 hervorruft.
Das freischwingende Ende des Hebels E drückt dann eine der Kupplungen G G1 ein, so dafs
eine der kräftigen Spiralfedern S1 oder S
ihren Einflufs auf die Welle G2 ausüben kann; dies kann indessen nicht eher geschehen, als
bis die Sperrung H bezw. H1 ausgelöst ist,
Fig. 11 und 12. Diese Sperrungen werden
gleichfalls infolge der Aufwickelung der Schnur C beeinflufst, da dieselben durch die Schnüre C1C4
mit der Schnur c in Verbindung stehen. Wird ein negativer Strom zu dem Elektromotor M
geleitet, so dreht sich die Spindel D2 in entgegengesetzter Richtung, die Aufwickelung bezw.
Abwickelung der Schnur c erfolgt also ebenfalls im umgekehrten Sinne; es wird deshalb
der Hebel E nach .der anderen Seite ausschlagen.
Es wird gleichfalls eine andere Sperrung ausgelöst und die Welle G2 in anderer
Richtung gedreht, da die Spiralfedern 5 Ä' entgegengesetzte Drehungen hervorrufen.
Die Welle G2 wirkt durch konische Zahnradübersetzung auf eines der Ruder. Es kann
natürlich noch ein solcher Mechanismus vorgesehen werden, welcher das andere Ruder
oder irgend welche andere zum Steuern dienende Theile beeinflufst.
Fig. 8 zeigt den herausgezeichneten Kupplungsmechanismus. Fig. 9 und ι ο veranschaulichen
zwei verschiedene Arten der Sperrungen. Fig. 6 und 7 zeigen die im Schwimmer des
Torpedos angebrachten Flügel W W, welche zur Geschwindigkeitsregulirung dienen, und
zwar sind in Fig. 6 die Flügel W W in aufgespreiztem Zustande, also in dem Zustande
gedacht, bei welchem eine Verlangsamung der Geschwindigkeit herbeigeführt werden soll,
während in Fig. 7 die Flügel W W angezogen
sind und der Bewegung des Schwimmers keinen Widerstand entgegensetzen. Der Schwimmer
ist vermittelst der Schnur W1 mit dem Torpedo verbunden. Ueberschreitet nun die Geschwindigkeit
des Torpedos eine bestimmte Grenze, so veranlafst die in der Schnur W1
entstehende Spannung eine Aufhebung der Federkraft, welche beständig bestrebt ist, die
Flügel W W nach innen einzuziehen, infolge dessen spreizen sich die Flügel aus, und die
Geschwindigkeit wird verlangsamt. Läfst infolge der langsamen Bewegung des Torpedos
die Spannung in der Verbindungsschnur nach, so wird die Federkraft wieder in Thätigkeit
treten und die Flügel WW mehr oder weniger einziehen, die Torpedobewegung wird also hier
beschleunigt.
Fig. 13 veranschaulicht die Schwimmkammer in gröfserem Mafsstabe. Die Anordnung derselben
ist etwas von der in Fig. ι angenommenen verschieden. Die fünf verschiedenen Abtheilungen
der Schwimmkammer sind nämlich mit nach dem Innern des Torpedos zu liegenden Oeffnungen versehen, vor denen ein mit
entsprechenden Oeffnungen versehener hohler Plungerkolben P1 auf- und abbewegbar ist.
Dieser Plungerkolben Pl steht mit einem
Ventil -V in Verbindung, welches von der in der Kammer A enthaltenen comprimirten Luft
beeinflufst werden kann. Wenn der Druck in der Kammer A abnimmt, so läfst das Ventil V
den Plungerkolben P1 fallen, es füllen sich somit nach einander die Kammern fünf, vier,
drei, zwei, eins, da die Höhlung des Plungerkolbens, wie in der Zeichnung veranschaulicht,
mit dem Wasser in Verbindung steht.
Die Fig. 14, 15, 16, 19 und 20 dienen zur
Verdeutlichung des zum Festhalten des Torpedos auf dem Meer- oder Flufsboden dienenden
Mechanismus. In Fig. 19 ist der Torpedo mit der an demselben hängenden Boje von
dem Apparat befreit gedacht, in Fig. 20 hingegen von demselben festgehalten angenommen.
Der Apparat wird in gewisser Entfernung von dem Lande auf dem Boden herabgelassen und
durch eine Röhre oder dergleichen mit dem Lande in Verbindung gehalten. In dieser
Röhre liegt das Kabel, welches aus bedeutend dickeren Drähten als das Torpedokabel selbst
zusammengesetzt ist. Fig. 15 zeigt die zum Festhalten des Torpedos dienenden Arme des
Apparates, und zwar veranschaulichen die ausgezogenen Linien die geschlossene und die
punktirten Linien die geöffnete Stellung. Fig. 16 und 14 zeigen diese Arme in der Seiten- bezw.
in der Oberansicht. Fig. 17 und 18 zeigen den beim Auslaufen des Kabels auf dem
Absendeschiffe oder der Absendestation vorgesehenen Apparat.
Z1 ist eine Rolle, an deren geeignet ausgehöhltem
Umfang das Kabel eingelegt wird, worauf die in derselben Weise construirte Rolle Z2 an die untere Seite des Kabels angeprefst
wird, so dafs eine exacte Führung zwischen den Rollen Z1Z2 entsteht. Wird
auf Knopf Y gedrückt, so kann die Feder Y2
das Anpressen der Rolle Z2 gegen die Rolle Z1 herbeiführen.
Fig. 25 zeigt die Bewegung der Steuerflosse F3 mittelst des Hülfsmotors S und des
Cylinders D. Fig. 26 und 27 zeigen die im früheren Patent beschriebenen Mechanismen
zum Halten des Ablaufkabels, ebenso wie die Fig. 28 bis 33, wie sie im früheren Patent
schon beschrieben und nur hier der Vollständigkeit halber zur Darstellung gekommen
sind.
Claims (3)
1. Neuerung an Steuerungs- und Bewegungsmechanismen für Torpedos, bestehend aus
der Combination einer Flosse F3, die innerhalb einer Flosse F angeordnet ist, mit
der horizontalen Flosse F1, welche alle drei durch einen Hülfsmotor D bewegt
werden, der durch die comprimirte Luft des Torpedos beeinflufst wird;
2. Bei der unter 1. geschützten Combination die Anwendung einer Schwimmkammer B1
in Combination mit Ventil V und Kolben P1, zum Zweck, die verbrauchte comprimirte
Luft durch den Eintritt von Wasser zu ersetzen und das Gewicht des Torpedos auf gleiche Höhe zu halten.
3. Bei der unter 1. geschützten Combination die Verwendung von Haltgabeln (Fig. 15
und 16) für den Torpedo, in Verbindung mit einem am Torpedo angebrachten
Schwimmer und den von dieser Haltvorrichtung ausgehenden Kabeldrähten, zum Zweck, diesen Torpedo halten, steuern und
freilassen zu können.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE56731C true DE56731C (de) | 1900-01-01 |
Family
ID=331152
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT56731D Expired DE56731C (de) | Neuerung an lenkbaren Torpedos |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE56731C (de) |
-
0
- DE DENDAT56731D patent/DE56731C/de not_active Expired
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