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Vorrichtung zum Ausschneiden gleicher Stücke aus unvulkanisiertem
Gummi. Durch die Vorrichtung nach Patent 452 639 werden aus einer Platte aus unvulkanisiertem
Gummi Formstücke mit einer bestimmten Materialmenge ausgeschnitten, trotzdem die
Gummiplatte ungleichmäßig dick ist. Diese Vorrichtung, die aus einem umlaufenden,
einen Boden umfassenden Messerrahmen besteht, bei dem der Abstand des Bodens von
den Messerrahmenschneidkanten kleiner ist als die Dicke der zu bearbeitenden Gummiplatten,
wirkt in der Weise, daß beim Ausschneiden das Material der Gummiplatte durch Verdrängen
auf die dem Abstand der Schneidkanten von dem Boden gleiche Dicke gebracht wird.
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Bei diesem Ausschneiden der Formstücke nacheinander aus einer in der
Vorschubri:chtung langen Platte aus unvulkanisiertem Gummi, wobei mehrere Messerrahmen
gleichzeitig ausschneidend in einer Reihe angeordnet sind, treten infolge der verschiedenen,
wechselnden Dicke der Platte auch verschiedene Spannungen im Material der Platte
auf, die sich mit dem fortschreitenden Ausschneiden steigern, da die Spannungsdifferenzensich
summieren. Diese Materialspannungen beeinträchtigen das .einwandfreie Arbeiten der
Vorrichtung.
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Um diese störenden Materialspannungen zu beseitigen, ist gemäß der
Erfindung die Vorrichteng mit einer Schneidevorrichtung versehen, welche von der
Platte vor ihrer Einführung in die Ausschneidevorrichtung fortschreitend ein Stück
in einer dem Formstück entsprechenden Arbeitsbreite abschneidet. Bei reihenweisem
Ausschneiden der Formstücke bildet - -das abgeschnittene Stück demnach einen Streifen.
Da der Streifen von der Platte frei geworden ist, können in ihm wesentliche und
sich steigernde Spannungen nicht auftreten.
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Nach dem Abschneiden .eines Streifens von der Gummiplatte ruht der
Streifen auf dem Untermesser. Das durch das Obermesser beim Abschneiden niedergedrückte
Ende der Gummiplatte geht infolge seiner elastischen Beschaffenheit nach dem Anheben
des Obermessers wieder aufwärts in die ursprüngliche Höhenlage oberhalb des Untermessers
zurück. Es trifft dann beim Vorschieben der Gummiplatte gegen den abgeschnittenen
Streifen und schiebt ihn demnach vor.
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Das Abtrennen der Streifen von der Platte hat aber noch einen weiteren
wichtigen Zweck. Da die Formstücke sich beim Ausschneiden infolge ihrer Elastizität
wieder ausdehnen, sitzen sie außerordentlich fest in dem sie umfassenden Streifen,
so daß ihre Herausnahme aus diesem von Hand schwierig und
schlecht
ausführbar ist. Um diesen Übelstand zu beseitigen, wird der Streifen beim Ausschneiden
der Formstücke mit Hilfe zweier außen an den Messerrahmen befindlichen Messeransätze
quer bei der Längsmitte der Formstücke durchschnitten. Dadurch werden die zwischen
je zwei Formstücken befindlichen Teile des Streifens voneinander getrennt und bilden
Abfallstücke geringer Größe. Zugleich werden dabei die Formstücke nicht mehr fest
umschlossen. Dieses Durchschneiden ist. natürlich nur zweckmäßig ausführbar bei
einem von der Platte abgetrennten Streifen.
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Bei diesem Zerschneiden des Streifens in Abfallstücke ist vorteilhaft
eine Einrichtung verwendbar, welche das Herauslösen der Formstücke aus dem durchschnittenen
Streifen selbsttätig ausführt. Diese Einrichtung ist besonders auch deswegen wichtig,
weil bei dem Ausschneiden der Formstücke und beim Durchschneiden des Streifens ein
leichtes Zusammenhängen der Teile an einzelnen Stellen noch vorkommen kann. Die
Einrichtung besteht erfindungsgemäß aus die Platte zwischen zwei Ausschneidestellen
übergreifenden festen Bügeln und unter die auszuschneidenden Formstücke greifenden
scharfen Zungen. Die Bügel zwingen daher die Abfallstücke, indem sie letztere bei
ihrem Vorschub nach unten leiten, sich von den durch die Zungen unterstützten Formstücken
abzulösen. Die Abfallstücke und die Formstücke werden dadurch voneinander getrennt
und zugleich in verschiedene Richtungen. abgeführt.
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Die Zeichnung stellt die Vorrichtung in einem Ausführungsbeispiel
dar, und zwar zeigt Abb. i einen Vertikalschnitt durch die Vorrichtung und Abb.
z die Oberansicht.
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Auf der Welle a sitzt ein Klotz b, an dem die Träger
c für die Messerrahmen befestigt sind, die mit der Gegenwalze/ zusammenwirken.
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Auf derjenigen Seite, an welcher die Platte g aus nicht vulkanisiertem
Gummi zugeführt wird, befindet sich eine Schneidvorrichtung, welche aus dem unteren,
parallel zur Achse a liegenden festen Messerh und dem oberen, in einer festen Führung
verschiebbaren Messer k besteht, welches durch ein Exzenter l auf und nieder bewegt
wird. Durch die Messer lt, k
wird die zwischen sie geführte Platte g in Streifen
zerschnitten, die nacheinander ,gegen die umlaufenden Messerrahmien d und, von diesen
erfaßt, auf :einer festen Untierlagei m durch die Gummiplatte, deren durch das Obermesser
k abwärts gedrücktes Abschnittende sich wieder aufgerichtet hat, vorgeschoben werden.
Die Breite der Streifen ist, wie aus der gestrichelten Darstellung eines Streifens
n in Abb. z ersichtlich, .etwas größer als die Formstücke.
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Die Messerrahmend sind an den in der Umlaufrichtung voran- und zurückliegenden
Stellen in ihrer Mitte mit je einem schmalen Messeransatz o versehen. Beim Ausschneiden
der Formstücke dringen die Messeransätze o außerhalb der Formstücke in Querrichtung
zu dem Streifen tz ein und schneiden ihn bei der Mitte jedes Formstückes auf beiden
Seiten des letzteren durch (in Abb. z sind die Schnittstellen mit x bezeichnet).
Dadurch wird der Streifen in kleine Abfallstreifen, unterteilt.
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Auf derjenigen Seite :der Gegenwalze f, an welcher die Streifen heraustreten,
sind an dem Gestellteilp der Vorrichtung die Bügeln mdt ihrem einen Ende befestigt,
welche sich nach oben hin über die Gegenwalze bis Über die mittlere Ausschneidestelle
erstrecken.
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Zwischen den Bügeln r und der Umfläche der Gegenwalze ist überall
ein Abstand, der wenig größer ist als die Dicke der Platte g. Die Bügeln sind so
angeordnet, daß sie sich zwischen zwei Messerrahmend befinden, wenn diese die Ausschneidestellung
einnehmen (Abb. z). Zwischen je zwei Bügelur sind an dem Gestellteilp die Zungens
befestigt, deren freies, scharf zugespitztes Ende sich etwa bis zur Mitte der mittleren
Ausschneidestelle erstreckt und an der Umfläche der Gegenwalze anliegt. Die' obere
Kante der Zungen s verläuft wagerecht in. der Scheitelhöhe der Gegenwalze.
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Die aus der Platte g zugeschnittenen Streifen n gelangen bei ihrem
Vorschub unter die freien Enden der Bügeln, während der Streifen dort, wo die Formstücke
ausgeschnitten werden, sich auf die Zungen s heraufschiebt. Dadurch werden die durchschnittenen
Streifenteile (Abfallstücke), die von den Bügeln abwärts geleitet werden, von den
Formstücken vollständig abgetrennt und letztere für sich allein auf den Zungen hinausbefördert.