DE458286C - Verfahren zur Herstellung hochempfindlicher Silbersalzemulsionen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hochempfindlicher Silbersalzemulsionen

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DE458286C
DE458286C DEI29956D DEI0029956D DE458286C DE 458286 C DE458286 C DE 458286C DE I29956 D DEI29956 D DE I29956D DE I0029956 D DEI0029956 D DE I0029956D DE 458286 C DE458286 C DE 458286C
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DEI29956D
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Dr Walter Dieterle
Dr Otto Matthies
Dr Bruno Wendt
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung hochempfindlicher Silbersalzeniulsionen. Nach E d ü r s Ausführlichem Handbuch der Photographie, TeilIII, 5.Aufl., Halle 1903, unterscheidet man zwei verschiedene Verfahren zur Herstellung photographisch#er Silbersalzemulsionen. Das sogenannte alkalische Verfahren wird durch einen Zusatz von Al-1,-ali in irgendeiner Herstellungsphase gekennzeichnet und kann beispielsweise in derWeise ausgeführt werden, daß man der Silbernitratlösung Ammoniak in einer Menge zufügt, daß das zunächst entstehende Silberhydroxyd wieder aufgeläst wird. Man *kann aber auch die Emulsion nach erfolgter Bildung des Halogensilbers mehr oder weniger- stark alkalisch machen. Von diesem Verfahren unterscheidet sich deutlich das sogenannte Sied-everfahren, bei dem ohne oder auch mit Säurezusatz (z. B. Zitronensäure) gearbeitet wird. Hier geht die Emulsionierung und die Reifung bei neutraler oder schwach saurer Reaktion vor sich.
  • Es ist in der Emulsionsherstellung bekannt, bei Verwendung von Gelatinen, welche an sich keine befriedigende Empfindlichkeit geben, Stoffe zuzusetzen, die die Empfindlichkeit der Emulsion steigern. Zu diesem Zwecke sind Körper vorgeschlagen worden, die die Gruppe C = 8, enthalten. Dier Schwefel kann durch Se oder Te, der Kohlenstoff durch ein anderes Metalloid ersetzt werden. Typische Vertreter dieser Körperklasse sind Thioharnstoff, Senföle und andere. Ihre Wirksamkeit wird erklärt durch Bildung von löslichen Komplexsalz,en und schlteßliche Entstehung von Silbersulfid.
  • Es zeigt sich, daß diese Körper mit der charakteristischen Gruppe C#S im Siedeverfahren nicht brauchbar sind, beispielsweise setzt Thioharnstoff die Empfindlichkeit von Emulsionen schwach sauren Charakters nicht unwesentlich herab. Dieses verschiedene Verhalten von Thioharnstoff in alkalischen und in Siedeemulsionen läßt sich dadurch erklären, daß der Thioharnstoff üi Lösung von einem gewissen pH-Wert an eine sehr geringe H2S-Tension zeigt, die mit zunehmender Alkalität größer wird, so daß nur bei deutlich alkalischer Reaktion eine Bildung von Silbersulfid möglich wird. Eine Parallele hierzu findet sich in der bekannten Bestimmungsmethode für Senföle, bei der sich mit Silbernitrat in ammoniakalischer Lösung Silbersulfid und ein Cyanamid-Derivat bilden (vgl. Meyer-j acob son, Lehrbuch der organ. Chemie, Teil 1, Band 2, Ig02).
  • Es wurde nun gefunden, daß inan zur Steigerung der Empfindlichkeit solcher Emulsionen, die in keinem Stadium ihrer 'Herstellung alkalisiert werden, mit Vorteil organische Körper verwenden kann, die ein oder mehrere Schwefelatome in einfacher Bindung in be- nachbarter oder nichthenachbarter Stellung enthalten. Besonders geeignet sind Körper mit organischen Radikalen säuren Charakters. In Reaktion mit Silherhalogeniden bilden die genannten Körper schwerlösliche Salze, deren Zersetzungsprodukte empfindlichlzeitssteigernd wirk-en. Sowohl ketten- wie ringförmige Körper mit einfach gebundenem Schwefel sind verwendbar, sofern sie unter der Einwirkung von Silbersalzen langsam Silbersulfid abspalten.
  • Die beschriebenen Körper unterscheiden sich von den bisher für die Zwecke der Ernpfindlichkeitssteigerung vorgeschlagenen Stoffen sowohl konstitutionell - insofern sie nicht die Gruppe C # S enthalten - wie auch in ihrem Reaktionsmechamsmus - insofern als ihre Wirksamkeit nicht von der Alkalität des Mediums abhängig ist.
  • Schwefelkörper, welche keine zersetzlichen Silbersalze bilden, sind nicht wirksam, wie z. B. manche Mercaptoverbindungen. Ein allmählicher Zerfall der Silberverbindungen ist für den vorliegenden Zweck besonders günstig, da nur durch. ein-en langsamen Reaktionsverlauf eine Verschleierung der Emulsion, wie sie z. B. mit Thioharnsto-ff in alkalischer Lösung (vgl. Phot. journ. 65.8, 38o, 1925) oder mit Natriumsulfid in saurer und alkalischer Lösung eintritt, vermieden wird.
  • Im folgenden seien eine Reihe von empfindlichkeitssteigernden Körpern im Sinne des vorliegenden Verfahrens angeführt: i. organische Disulfide sauren Charakters, z. B. Disulfidessi,-säure, Ditlikdilactylsäure; 2. organische Sulfhydrylverbindungen oder ihre Salze, z. B. Thioäpfelsäure, dithiocyansaures Kalium, Phenyl-ß-ß-dimercapto-"inylketon; 3. organische Körper mit Schwefel im Ring. welcher unter der Einwirkung von Sil- bersalzen als Silbersulfid herausgespalten wird, z. B. Disulfid der ß-M--rcaptothiozimtsäure, Phenylthiobiazoasulfhydrat. Das Verfahren ist jedoch nicht auf die Verwendung dieser nur beispielsweise ang-eführten Körper beschränkt.
  • Beispiel. Man löst 7--Og Bromkalium. und 409 Jodkalium in 41 Wasser bei gewöhnlicher Temperatur und fügt hierzu eine Lösung von 300 9 Gelatine in il Wasser. Bei einer Temperatur von 6o bis 70' C läßt man eine Lösung von iooo g Silhernitrat in io 1 Wasser zufließen. NunmehrwirdeineiLdsungvon23oog Gelatine in 91 Wasser mit 15m9 dithiocyansaurem Kalium zugefügt. Der Reifungsprozeß wird bei gleicher Temperatur in ungefähr 11/2 Stunde zu Ende geführt, worauf die Emulsion zum Ersta-rren gebracht, geschnitten und gewässert wird. Sie ist dann unmittelbar gießfertig. Auf diese Weise ist ohne beeinträchtigende Änderung der Korngröße eine 3o- bis Sofache Steigerung der Empfindlichkeit zu erreichen gegenüber einer Emulsion, welche nach demselben Verfahren ohne Zusatz von dithio-cyansaurem Kalium hergestellt worden ist.
  • Da, wie oben hervorgehoben wurde, die Wirksamkeit der genannten Körper nicht von 'der Alkalität des Mediums abhängig ist, lass-en sich diese Körper auch in Emulsionen von alkalischem Typ zur Empfincilichkeits-Steigerung verwenden.

Claims (1)

  1. PATENT AN SPRU Cli: Verfahren zur Herstellung hochempfindlicUer Silbersalzernulsionen, dadurch gekennzeichnet, daß man dex Emulsion oder ihren Bestandteilen organische Körper zusetzt, welche ein oder mehrere Schwefelatome in einfacher Bindung in benachbarter oder nichtbenachbarter Stellung enthalten und sich als schwerlö#liche Silbersalze oder in Umsezung mit Silbersalzen langsam zersetzen.
DEI29956D 1927-01-07 1927-01-08 Verfahren zur Herstellung hochempfindlicher Silbersalzemulsionen Expired DE458286C (de)

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