DE45784C - Vorrichtung zur Herstellung von Bänder-, Haar- und anderen Abschnitten für die Anfertigung von Federpelzen, welche mit Bändern, Haaren und dergl. durchschossen werden sollen - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von Bänder-, Haar- und anderen Abschnitten für die Anfertigung von Federpelzen, welche mit Bändern, Haaren und dergl. durchschossen werden sollenInfo
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-
- D—TEXTILES; PAPER
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
'" KLASSE 3: Bekleidungsindustrie.
SIMON LEWIN in BERLIN.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1888 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf solchen Federpelz, welcher mit seidenen Litzen oder anderen
ähnlichen Textilstoffen, sowie auch Haaren und auch kleinen Federn mit Kiel durchsetzt ist,
wodurch je nach der gröfseren und geringeren Dichtigkeit der angebrachten Litzen, Haare und
kleinen Federn eigenartige Muster gebildet werden.
Die Herstellung von Federpelzen geschieht bis heute in der bereits bekannten und vielfach
angewendeten Weise, dafs die ausgebreitete Feder f in Apparaten mit einfachen oder auch
doppelten Kämmen k derartig zwischen fortlaufende Stoff bänder ρ gelegt wird, dafs die
Federfahnen zwischen den Bändern und die Kiele aufserhalb der Kämme angeordnet werden
(Fig. 1). Ist die erforderliche Anzahl Federlagen eingelegt, so werden die in dem Apparat
angebrachten Klemmen K, Fig. 3 und 4, geschlossen , um die Federlagen festzuhalten,
worauf die Kiele durch Scheeren von den Fahnen getrennt werden. Hierauf werden diese
Lagen in einem Gestell, Fig. 5, über einander gelegt, so dafs die in den Stoffbändern ρ angebrachten
Löcher Z I in entsprechende Führungsstangen Ji des Gestelles eingreifen, und
wenn dieses Gestell in Höhe von 30 bis 40 cm gefüllt ist, nach dem Klebetisch, Fig. 6 und 7,
gebracht, bis derselbe mit diesem Material der Länge des Stückes entsprechend gefüllt ist.
Durch Schrauben und mit Hülfe von Prefsplatten P wird hiernach das Material zusammengeprefst,
die überstehenden Wurzelenden der Federfahnen werden bündig mit den Stoffbändern
ρ abgeschnitten und die erforderliche Gummis oder Kautschuklösung aufgetragen und
durch Streichung mit kleinen Blechtafeln gleichmäfsig vertheilt, wodurch das Eindringen der
Klebmasse in die Capillarröhrchen der Federfahnenwurzelenden erleichtert wird. Den Schlufs
der Manipulation bildet das Auflegen eines einseitig mit Gummilösung getränkten Stoffes,
welcher durch eine schwere Walze fest aufgedrückt wird. Nach dem Trocknen der Klebmasse und dem Herausziehen der Bänder ist
der Federpelz fertig.
Schon vielfach sind Versuche gemacht worden, Litzen, Haare und andere Materialien zwischen
diesen Federlagen zu verarbeiten, da dieselben jedoch gleichzeitig mit den Federn in die eingangs
erwähnten Kammapparate eingelegt und gleichmäfsig mit den Federfahnen geschnitten
wurden, jedoch nicht dieselbe Aufsaugungsr fähigkeit wie die Capillarröhrchen der Federfahnenwurzeln
besitzen, war eine Haltbarkeit nicht zu erzielen, sondern liefsen sich dieselben
ohne jede Mühe wieder aus den Federpelzen entfernen bezw. fielen heraus.
Um letzteren Uebelstand zu beseitigen, werden die Bänder und anderen Abschnitte mittelst
einer besonderen Vorrichtung hergestellt.
Die Federfahnen werden in ganz gleicher Weise vorbereitet nach dem Gestell, Fig. 5, gebracht,
wie dies oben beschrieben wurde, jedoch vor dem Einlegen in das Gestell an ihren
Wurzelenden mit den zwischenliegenden Stoffbändern bündig abgeschnitten. Vermittelst einer
besonderen Einrichtung, Fig. 8 und 9, werden die einzulegenden fremden Stoffe ebenfalls zwi-
Claims (1)
- sehen Prefsspäne, welche mit Löchern versehen sind, gebracht.Auf einem aus Eisen gefertigten Tisch, Fig. ι ο und 11, werden quer laufende Schienen q befestigt , auf welchen der untere Theil der Schiene e, welche mit Löchern, Fig. 9, entsprechend den Stiften i, versehen ist, mit einem Prefsspanstreifen ρ gleicher Form gelegt wird. Hiernach wird die Litze in dem zu bildenden Muster entsprechender Entfernung über die Haken h, Fig. ι ο und 11, gezogen, ebenfalls durch einen Prefsspanstreifen ρ bedeckt, worauf die an der unteren Seite mit den Federn u, Fig. 8, versehene Schiene e1 gelegt und durch zwei an den beiden Enden befindliche Riegel R unter fester Pressung der Prefsspäne sammt eingelegtem Material geschlossen wird. Ist der Tisch auf diese Weise in seiner ganzen Breite vorbereitet, so wird die Litze auf einer Seite des Prefsspanstreifens mit einer Scheere durchschnitten, die geschlossenen Schienen e e\ Fig. 8 und 9, werden mit den ca. 4 bis 5 em langen Litzenabschnitten in beliebiger Reihenfolge zwischen den Federbändern in das Gestell, Fig. 5, derart eingelegt, dafs auf der Rückseite die Litzenabschnitte die Federfahnen um ca. 1 cm überragen, worauf die Riegel geöffnet und die Eisenschienen infolge der Ausschnitte L herausgezogen werden, während die Prefsspanstreifen mit den Litzenabschnitten im Gestell verbleiben.Will man Haare oder andere Stoffe zum Einschufs in den Federpelz verwenden, so benutzt man ebenfalls den Tisch Fig. ι ο und 11 mit der Einrichtung Fig. 8 und 9; es kommen jedoch die Haken h nicht zur Wirkung, und ist d,as Durchschneiden ganz oder theilweise überflüssig. Die Haare etc. werden in gleicher Weise wie die Litzenabschnitte nach dem Gestell verbracht, so dafs die einzuschiefsenden Stoffe etwa 1 cm über die beschnittene Federfläche vorstehen.Von dem Gestell, Fig. 5, werden die Federfahnenlagen mit ihrem Einschufs nach dem Klebtisch gebracht.Ist der Klebtisch auf diese Weise mit Federn und Litzen gefüllt, Fig. 12, so wird eine Gummi- oder Kautschuklösung mittelst kleiner Blechtafeln aufgestrichen, wie dies oben näher beschrieben wurde.Es legen sich hierbei die hervorstehenden Enden der Litzen und anderer Stoffe, durch und durch getränkt mit Klebstoff, auf der Federfahnenwurzelfläche auf, Fig. 13, und verbinden sich mit derselben beim nachherigen Aufwalzen des einseitig gummirten Stoffes zu einer festen Masse nach dem Trocknen. Durch dieses Verfahren läfst sich eine dauerhafte Verbindung fremder Materialien mit Federn erzielen, so dafs es nicht oder nur sehr schwer möglich wird, die eingeschossenen Materialien durch Ausziehen zu entfernen.Pa τ ε nt-Anspruch:Eine Vorrichtung zur Herstellung von Bänder-, Haar- und anderen Abschnitten für die Anfertigung von Federpelzen, welche mit Bändern, Haaren u. dergl. durchschossen werden sollen, bei welcher das Zustandekommen dieser Abschnitte dadurch erfolgt, dafs die Bänder, Haare u. dergl. mittelst einer Anzahl Klemmen (e e\ Ru, Fig. 8 und 9), deren Abstand durch Schienen (q, Fig. 10 und 11) eines rostartigen Tisches bestimmt wird, zwischen Prefsspanstreifen (p) eingeklemmt und sodann längs dieser Schienen (q) zerschnitten werden und wobei gleichzeitig diese Klemmen so eingerichtet sind, dafs dieselben von den Schienen (s, Fig. 5) des zur Aufnahme der Prefsspanstreifen dienenden Gestelles seitlich abgezogen werden können.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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