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Verfahren zur Herstellung von Verschlussstreifen für Reissverschlüsse.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Verschlussstreifen für Reissverschlüsse mit niehtmetallischen Verschlussgliedern, und sie bezieht sich insbesondere auf Sehieberverschlüsse jener Art, bei welchen die Verschlussglieder an dem biegsamenTragstreifen mittels eines Klebstoffes oder durch Erweichung der Oberfläche der Verschlussglieder mittels eines Lösungsmittels befestigt werden.
Es wurde bereits versucht, lösbare Verschlüsse mit nichtmetallischen Versehlussgliedern herzustellen. Bisher bestand aber die grösste Schwierigkeit, welche der weiteren Verbreitung solcher Verschlüsse im Wege stand, darin, dass kein Verfahren gefunden worden ist, mittels welchem die Verschlussglieder mit grosser Genauigkeit und mit hoher Arbeitsgeschwindigkeit in die gewünschte Form gebracht werden können, um hochwertige Verschlussglieder in grossen Mengen mit verhältnismässig geringen Kosten zu erzeugen. Es wurde bereits vorgeschlagen, die nichtmetallischen Verschlussglieder durch Spritzguss in einer Form herzustellen. Ferner wurde auch versucht, die Verschlussglieder aus einem vorgeformten Werkstück herauszuscheren, herauszustanzen oder herauszupressen.
Abgesehen davon, dass bei diesen Verfahren die Gleichförmigkeit und Genauigkeit des Produktes schwer zu erreichen ist, leiden die bekannten Verfahren an dem Übelstand, dass sie zur Herstellung der gegossenen oder geformten Glieder eine verwickelte Spritzgussvorrichtung erfordern, während bei den Stanz-, Press-und ähnlichen Verfahren, die mit einer Deformierung des Werkstoffes in die gewünschte Form verbunden sind, die Auswahl des Rohstoffes eng auf solche Stoffe beschränkt ist, welche genügend bildsam sind, um ihre Gestalt nach erfolgter Deformierung während des Gebrauches für lange Zeit beizubehalten. Es wurde beispielsweise gefunden, dass gewisse Werkstoffe wohl in die Gestalt von Verschlussgliedern gebracht und zur Herstellung von derartigen Verschlüssen verwendet werden können.
Werden aber solche Verschlussglieder in einem warmen Klima verwendet oder beim Waschen eines Kleidungsstückes, an welchem der Verschluss angebracht ist, in warmes Wasser getaucht, so kehren die Verschlussglieder solcher Verschlüsse allmählich in ihre ursprüngliche Gestalt zurück, so z. B. verschwinden die Verzahnungen und Vorsprünge, welche durch Pressen des Kopfteiles der Verschlussglieder erzeugt worden sind, indem sie annähernd ihre frühere Gestalt annehmen.
Die Erfindung bezweckt die Überwindung der obenerwähnten Schwierigkeiten und die Herstellung unregelmässig gestalteter Verschlussglieder in der Weise, dass eine ausserordentlich hohe Zahl solcher Verschlussglieder mit grosser Geschwindigkeit, Genauigkeit und Gleichmässigkeit mit verhältnismässig geringen Kosten erzeugt werden kann. Die Erfindung besteht in einem Verfahren zur Herstellung von nichtmetallischen lösbaren Verschlüssen, welches darin besteht, dass die miteinander in Eingriff kommenden Glieder des Verschlusses dadurch in die gewünschte Form gebracht werden, dass der Materialüberschuss von einem vorgeformten Werkstück entfernt wird. Die Entfernung des Materialüberschusses erfolgt durch aufeinanderfolgende Schneidevorgänge, wie solche bei der Bearbeitung, z. B. beim Hobeln von Holz, verwendet werden.
Auf diese Weise wird der Materialüberschuss in dünnen Scheiben weggeschnitzt oder weggeschabt, ohne das vorgeformte Werkstück oder die fertigen Versehlussglieder zu verzerren bzw. zu verformen.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens besteht darin, dass die Gestalt des fertiggeformten Verschlussgliedes bei der Befestigung der Verschlussglieder am Tragstreifen nicht wieder ver- ändert wird. Dadurch gelingt es, jenen Übelstand zu überwinden, welchen man bisher bei den backenförmigen oder U-förmigen metallischen Verschlussgliedern stets beobachtet hat, wenn die Backen um die verstärkte Kante des Tragstreifens gebogen worden sind. Dieser Übelstand lag darin, dass es schwierig
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ist, jede einzelne Backe in gleichem Ausmass zur Längsmittellinie der verstärkten Streifenkante zusammenzupressen, um einen Verschluss zu erhalten, dessen Glieder im aufgeklemmten Zustande nicht verzerrt sind.
Fig. 1 zeigt einen nichtmetallischen Streifen, aus welchem die Verschlussglieder hergestellt werden sollen. Fig. 2 zeigt den Streifen, nachdem aus ihm ein Satz von miteinander verbundenen Verschlussgliedern herausgeformt worden ist, wobei die Vorsprünge der Verschlussglieder nach oben gerichtet sind.
Fig. 3 zeigt den in Fig. 2 dargestellten Streifen von der entgegengesetzten Seite aus gesehen. Fig. 4 zeigt ein vom Streifen abgetrenntes Verschlussglied. In Fig. 5 ist ein Verfahren zur Befestigung der Verschlussglieder am Streifen dargestellt. Fig. 6 zeigt einen Schnitt einer Vorrichtung zur Befestigung der Verschluss- glieder am Tragstreifen mittels eines Klebstoffes. Fig. 7 zeigt eine andere Form eines nichtmetallisehen Streifens mit einem Satz teilweise fertiggestellter und miteinander noch verbundener Verschlussglieder.
Fig. 8 zeigt denselben Streifen, jedoch von unten gesehen. Fig. 9 zeigt ein fertiges, vom Streifen gemäss Fig. 8 abgeschnittenes Verschlussglied, welches an einem biegsamen Tragstreifen angebracht ist. Fig. 10 zeigt in Vorderansicht einen fertigen Verschluss mit Verschlussgliedern der in Fig. 9 dargestellten Art.
In Fig. 1 bedeutet 1 ein vorgeformtes Stück aus nichtmetallisehem Material, welches zur Herstellung der Verschlussglieder dient. Als Material kommen verschiedenartige bildsame Stoffe in Betracht, wie z. B. Zelluloid oder Zylenit. Das Werkstück kann aus einer flachen Materialplatte gleichen Querschnittes ausgeschnitten werden. Erforderlichenfalls werden diese herausgeschnittenen Streifen erwärmt und gewalzt oder auf eine andere Weise in ihre endgültige Form gebracht, damit das Werkstück durchwegs den gleichen Querschnitt aufweist. Es wurde gefunden, dass für die noch zu beschreibende Bearbeitung Nitrozellulose besonders geeignet ist. Das Werkstück mit ebener Grundfläche 2 besitzt auf der der Grundfläche gegenüberliegenden Seite eine Rippe 3.
Die eine Längsseite 4 des Werkstückes ist ab- geschrägt. Das Werkstück ist aus einem Streifen rechteckigen Querschnittes, der in Fig. 1 mit gestrichelten Linien dargestellt ist, herausgeschnitten, indem der Materialüberschuss so lange weggehobelt wird, bis der gewünschte Querschnitt übrigbleibt.
Mit Schneidwerkzeugen, wie man sie in der Holzindustrie zur Bearbeitung von Werkstücken im Winkel verwendet, werden aus dem dünnen Teile des Werkstückes in gleichmässigen Abständen Schlitze 5 (Fig. 2) herausgesehnitten. In ähnlicher Weise werden aus der Rippe 3 V-förmige Kerben 6 herausgeschnitten. so dass pyramidenförmige Vorsprünge 7 entstehen. Wie in Fig. 3 dargestellt ist, werden auf der entgegengesetzten Seite des Streifens in einer Linie mit den Schlitzen 5 ovale Ausnehmungen 8 erzeugt. Diese Ausnehmungen werden aus dem vollen Streifen durch Bohren hergestellt, und die ovale Form wird dadurch erhalten, dass man den Bohrer etwas schwingen lässt.
Der nächste Schritt besteht darin, dass die Verschlussglieder zwischen den Schlitzen 5 mittels eines sehr dünnen Fallmessers voneinander getrennt werden, wodurch man die in Fig. 4 dargestellten einzelnen Glieder 9 erhält. Die beschriebenen Vorgänge werden zweckmässig mit einer einzigen Maschine durchgeführt, wobei der vorgeformte Werkstückstreifen zwischen je zwei Schneidvorgängen vorgeschoben wird. Die fertigen Ver- sc1llussglieder werden auf die in Fig. 5 dargestellte Weise unter Wahrung genauer Abstände zusammengestellt, u. zw. am zweckmässigsten dadurch, dass dieselben in ein (nicht dargestelltes) kammartiges Magazin oder in eine Schablone eingesetzt werden.
In die Schlitze 5 der so zusammengestellten Verschluss- glieder wird dann die verstärkte Kante 10 eines biegsamen Tragstreifens 11 eingesetzt, wobei die Ver- schlussglieder auf letzterem nicht starr in ihrer Lage gehalten werden. Um nun diese zusammengestellten Verschlussglieder fest mit dem Tragstreifen zu verbinden, wird der Streifen zweckmässig, wie in Fig. 6 dargestellt ist, in ein Bad 12 eingetaucht, welches ein Lösungsmittel 13, wie Azeton, enthält. Das Tauchen dauert 10 bis 30 Sekunden, worauf der Streifen etwa drei Stunden lang getrocknet wird. Es muss darauf geachtet werden, dass die Verschlussglieder während des Trockenprozesses weder miteinander noch mit andern Körpern in Berührung gelangen.
Das Lösungsmittel erweicht die Berührungsflächen der Füsse der Verschlussglieder und klebt diese sicher an den Tragstreifen. Gemäss einer abgeänderten Ausführungsform dieses Verfahrens wird der Tragstreifen zuerst in der in Fig. 6 links dargestellten Weise allein in das Lösungsmittel getaucht. Wenn jetzt der Tragstreifen in die Schlitze 5 der Verschlussglieder eingeführt wird, so kommt die feste Verbindung sofort zustande.
Um die Verschlussglieder am Tragstreifen besonders fest anzubringen, wird der verstärkte Teil 10 des Streifens 11 mit einem rechteckigen Querschnitt ausgeführt, der etwas grösser ist als der Schlitz 5 der Versehlussglieder. Dadurch wird erzielt, dass sich die Verschlussglieder während des Tauchprozesses und unmittelbar vor diesem am Streifen nicht verschieben können. Um den Zusammenhalt zwischen den Berührungsflächen der Verschlussglieder und dem verstärkten Teile des Streifens zu verbessern, wird diese Kante aus vier Kordeln 14 hergestellt, welche, wenn sie in die Kante des Tragstreifens eingewoben werden, auf beiden Seiten des Streifens ein korbgeflechtartiges GefÜge15 zeigen. Diese korbgeflechtartige Bindung des Geflechtes auf der Oberfläche der verstärkten Kante ist formhaltend.
Während des Tauchprozesses fliesst das erweichte Material der Berührungsflächen der Verschlussglieder in die Vertiefungen des Geflechtes hinein und verkeilt die Verschlussglieder sicher mit dem Tragstreifen.
Statt die Verschlussglieder aus einem vorgeformten Werkstück herzustellen, welchem durch Hobeln ein besonderer Querschnitt erteilt wird, kann das Werkstück die Form eines ausgepressten, ge-
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diesem Falle kann das Werkstück in der Art von Drähten auf eine Haspel aufgewickelt werden. Die Her- stellung der Versehlussglieder erfolgt dann in der beschriebenen Weise, jedoch ohne Unterbrechung.
Nachfolgend wird an Hand der Fig. 7 bis 10 ein Verfahren zur Herstellung von Verschlussgliedern aus einem Nitrozellulosedraht von kreisrundem Querschnitt beschrieben. In diesen Figuren bezeichnet 14 das kreisrunde drahtförmige Werkstück, aus welchem die Verschlussglieder in einer aufeinanderfolgenden
Reihe herausgeformt worden sind, wobei der Kopfteil eines jeden Gliedes mit den Füssen oder Backen des nächsten Gliedes in Berührung steht, während bei der Ausführungsform des Verfahrens nach den Fig. 1 bis 6 diese Teile nebeneinander liegen. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass der Materialüber- schuss vom drahtförmigen Werkstück entfernt worden ist. Dieses Heraussehneiden des Materialüberschusses geht allmählich vor sich, während der Streifen schrittweise vorgeschoben wird.
Jeder Vorschub des Drahtes ist gleich der Länge je eines Verschlussgliedes. Beim ersten Sehneidprozess wird das Material bei 15 entfernt, um den rückwärtigen Teil des Kopfteiles des Versehlussgliedes zu bilden. Nun wird dieser Teil um einen Schritt vorgeschoben, worauf entsprechende Schneidwerkzeuge das Material von den Seiten des Drahtes entfernen, um schräge ebene Flächen 16, 16 zu erzeugen. Während dieses Vorganges wird das Loch 17, welches im fertigen Verschlussglied zum Eingriff mit dem Gegenglied dient, durch Entfernung des Materials mittels eines Bohrers erzeugt.
Nun wird der Draht wieder um einen Schritt vorgeschoben, worauf entsprechende Werkzeuge durch Herausschneiden des oberen Teiles bei M einen Teil des Verriegelungsvorsprunges erzeugen, während beim nächsten Schritt das Material zur Bildung eines Schlitzes 19 herausgeschnitten wird. Das Verschlussglied erhält seine endgültige Form, wenn es vom Draht durch Abschneiden des Materialüberschusses bei 20 abgetrennt wird. In dieser Stufe des Verfahrens wird das fertige Glied rittlings auf einem Tragstreifen 21 aufgesetzt, und der Tragstreifen wird quer zur Bahn der Verschlussglieder sehrittweise vorgeschoben, wobei jeder Vorschub gleich dem Abstand je zweier benachbarter Verschlussglieder ist.
Die Verschlussglipder sitzen jetzt lose auf dem biegsamen Tragstreifen, welcher nun durch ein Lösungsmittel, z. B. Azeton, geführt wird. Nach dem Trocknen wird der fortlaufende Streifen in kürzere Stücke zerschnitten, und dann werden diese Stücke unter Anwendung der üblichen Endanschläge und Schieber paarweise vereinigt, um fertige Verschlüsse zu bilden.
Zeitweise wird der Tragstreifen zwischen je zwei Verschlussgliedern weiter vorgeschoben, um den üblichen Abstand zwischen Gruppen von Verschlussgliedern und den freien Enden des Tragstreifens herzustellen.
Offenbar kann das beschriebene Verfahren zur Herstellung der Verschlussglieder durch Schneidund Formoperationen auch derart ausgeführt werden, dass man die Verschlussglieder zuerst an der Kante des Tragstreifens anbringt und dann zum Teil formt. In diesem Falle ist es zweckmässiger, einen ein-
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die Einschnitte die benachbarten Verschlussglieder voneinander trennen. Daraufhin wird der Material- überschuss des Materialstreifens entfernt, um Verschlussglieder mit den üblichen zur Verriegelung dienenden Vertiefungen und Vorsprüngen zu erhalten.
Zur Fertigstellung des Verschlusses wird am Ende je einer Gruppe von Verselhlussgliedern ein längeres Stück des Tragstreifens vorgesehen, und der Verschluss wird mit den üblichen Endanschlägen und Sehiebern ausgerüstet, wobei letztere zweckmässig aus demselben Material wie die Verschlussglieder selbst bestehen. PATENT-ANSPRÜCHE :
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aus nichtmetallischem Material, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschlussglieder aus einem Streifen eines nichtmetallischen Materials von durchwegs gleichem Querschnitte dadurch erzeugt werden, dass man den Materialüberschuss durch Herausschneiden oder Herausschaben entfernt.