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Verfahren zur Darstellung von Alkaminestern aromatischer Aminocarbonsäuren.
Es wurde gefunden, daß die bisher unbekannten Aminobenzoyl- bzw. Aminozinnamoylester
der Alkamine von der allgemeinen Formel: N(R)2" CH2 - CH (R) - CH
(R) - OH, worin R Alkyl bedeutet, wertvolle Anästhetika darstellen. Sie zeigen
gegenüber den bekannten Alkaminestern der p-Aminobertzo#esäure und besonders auch
gegenüber dem p-Amin#obenzo#esäureester des y-Diäthylaminopropanols (journ. of the
American. chein. S0c. 42, S. 1030 [1920]) den Vorzug großer Anästhesierungskraft
bei verhältnismäßig geringer Giftigkeit; so zeigt z. B., wie vergleichende Versuche
ergeben haben, derp-Aminobenzoesäureester des a-Dimethylamino-t9-methyl-y-oxybutans
N(CH3)2. CH2 - CH(CH3) - CH.(CH,3) OH,
auf gleiche Giftigkeit
umgerechnet, eine vierfach stärkere anästhesierende Wirkung auf das Kaninchenauge,
als sie z. B. dem bekannten p - Aminob,enzoes,äureester des Diäthylamino.äthan-ols
(Patentschrift 179 627)
zukommt.
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Man kann die neuen Ester n,ach einer der üblichen Methoden, z. B.
durch Veresberung der Alkamine mit z. B. p-Nitrozimts.äure und Reduktion oder durch
Erhitzen der p-Amidobenzo,eeurealkylest-er mit den Alkaminen usw. darstellen.
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Hierdurch ist ein billiger und bequemer Weg zur Herstellung hochwirksafner
und verhältnismäßig ungiftiger Lokalanästhetika, gegeben, da die Alkamine ihrerseits
sich aus den nach den Verfahren der Patentschriften 25,1,714, --66656, --67347
erhäUlichen y-Aminoketonen durch Reduktion leicht darstellen lassen.
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Die neuen Alkaminester bilden schön kristallisierende Salze, deren
wäßrige Lösungen neutral und reizlos sind und ohne Gefahr der Zersetzung zum Zweck
der Sterilisierung gekocht werden können.
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Enthalten die benutzten Alkamine asymmetrische Kohlenstoffatome, so
werden die Ester in mehreren optisch aktiven Formen erhalten, die durch fraktionierte
Kristallisation der Basen oder Salze voneinander getrennt werden.
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Beispi#el i.
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131 Gewichtsteile a-Dim#ethylamino,-CD-m!etl-lyl-y-,oxybutan werden
mit 5oo Gewichtsteilen eines indifferenten Lösungsmittels, z.B. Benzol, vermischt,
anderseits werden 186 Gewichtstefle p-Nitrobenzoylchlorid im gleichen Lösungsmittel
'gelöst und beide Lösungen unter Kühlung vernuischt. Die Mischung wird
2
Stunden auf dem Wasserbad erwärmt. Hierauf versetzt man die Reaktionsmischung mit
Wasser und trennt das Benzol von der wäßrigen Lösung. Aus der wäßrigen Lösung fällt
die Nitrobase, beim Zusatz von Alkali in krIstallisierter Form aus; sie wird abgesaugt
und ausgewaschen, Dass a-Dimethylamüio-ß-m#ethyl-y-(p-nitrobenzoyl-),oxybutan bildet
ein gelbliches, bald erstarrendes 01, Schmelzpunkt 44 bis 45'. i GewichtsteU
dieser XLit#ebase wird in drei GewIchtsteilen konzentrierter Salzsäure gelöst und
in die auf -5o bis 6o' erwärmte Lösung ein Gewichtsteil Zinn eingetragen.
Man -hält durc'h Kühlung die Temperatur der Reduktionsmischung auf 6o', entzinnt
die Lösung durch Einleiten von Schwefelwasserstoff und fällt aus dem Filtrat die
Aminbase mit Kahi.uncar'bc,mt als Öl, welches beim Stehen bald fest wird. Nach dem
UmkrL-taMsieren aus Ligroin oder Cyclohexan bildet die Base weiße Kiistalle vom
Schmelzpunkt 112'. Die Trennung der isomeren Basen gelingt durch Umkristallisieren
aus Ligroin oder Cid-ohexan oder durch fraktionierte Kristallisation der salzsauren
Salze aus Alkohol. Das salzsaure Salz des einen optisch aktiven Isomeren kristallisiert
-in langen weichen Nadeln vom Schmelzpunkt 216 bis 217', daz des andern
bildet glashart derbe-Kristalle vom Schmelzpunkt 17 8'.
Beispiel 2.
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131 Gewichtsteile a-DimethyL%mino-ß-metllyl-y-oxybutan werden mit
5oo Gewichtsteilen Benzol vermischt und diese ]\fischung zu einer Lösung von 211,5
Gewichtsteü--n piNitrozi.Tntsäurechlorid in 5oo Gewichtsteilen Benzel unter Rühren
zugegeben. Die Iffischung wird einige Stunden lwig gekocht, dami mit Wasser versetzt
und die wäßrige Lösung vom Benzol getrennt. Aus der wäßrigen LiÖsung wird die Nitrobase
mit Alkali als öl gefällt. Das öl wird in Salzsäure gelöst und die
Lösung nach Beispiel i reduziert.
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Das a-Dimethylamino-ß-methyl-y-(p-aminozinnamoyl-)-oxybutan stellt
ein dickes öl dar, das bei -D-3o bis '235' unteT 8 mm Druck
siedet. Das Monoichlorhydrat bildet ein mikrokristallinisches Pulver, das stark
anästheslert.
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Die Reduktion der Nitrobasen kann in gleich guter Weise mit Zink oder
Eisen und Säuren odex elektrolytitsch, in schwefelsaurer Lösung erfolgen.
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Die andern der obenerwähnten Ester können in analoger Weise erhalten
werden, wie z. B. a-Diäthylamin-o-ß-inethyl-y-(p-aminob-enzoyl-),oxybutan, Schmelzpunkt
des salzsauren Salzes 167'; a-Diäthylamino-ß-Methyl-y-(paminob,enzoyl-)oxypentan,
Schmelzpunkt des salzsauTen Salzes 178'.