DE45606C - Neuerung an Bierdruckpumpen - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64: Schankgeräthschaften.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1888 ab.

Auf beiliegender Zeichnung in den Fig. 1 bis 9 ist eine Pumpenconstruction dargestellt, welche es ermöglicht, die für Bierdruckapparate erforderliche Luft durch Wirkung von Druckwasser zusammenzupressen, wobei das Arbeitswasser aus dem Arbeitspumpencylinder B herausgedrückt wird, so dafs es noch an höher gelegenen Stellen zum Abflufs gebracht werden kann. Das Wesentliche bei der vorgelegten Anordnung besteht darin, dafs die Pumpe auch mittelst Hand betrieben werden kann und dafs hierbei der Arbeitswassercylinder B ebenfalls zum Pressen von Luft zu verwenden ist. Um diesen letzten Vorgang möglich zu machen, ist es erforderlich, die Steuerung des Arbeitscylinders derartig beeinflussen zu können, dafs sie bei Wirkung des Arbeitscylinders als Luftpumpe nicht hinderlich ist.

Die Einrichtung des ganzen Druckapparates ist zu diesem Zwecke folgende:

A A sind zwei Luftcylinder, zwischen denen sich der mit Kolbensteuerung D versehene Arbeitswassercylinder B befindet. Das Druckwasser wirkt auf die Fläche von Kolben C und bewegt letztere, so dafs mittelst der Traverse E auch die beiden Luftkolben A¹ A¹ in A A auf- und abgeschoben und das von diesen angesaugte Luftquantum durch die Ventile m, Fig. 6 und 7, nach dem Luftbehälter geprefst wird.

Der Arbeitscylinder B ist mit den Wasser-Ein- und Austrittsrohren α und b, Fig. 4, 6 und 9, verbunden, welche in geeigneter Weise mit der Steuerung D, bestehend aus den dreifachen Kolben d d^l und d² und der Umsteuerungsstange f, verbunden sind. Soll nun die Pumpe mit Hand getrieben werden, was bei abgestellter Wasserleitung eintritt, so ist es nöthig, die Wirkung des Arbeitskolbens derartig zu verändern, dafs es den Gang der anderen beiden Luftcylinder A A nicht nur nicht erschwert (durch Bildung von Luftleere), sondern dafs derselbe gleichzeitig dazu dient, Luft zusammenzupressen. Um dies zu erreichen, ist folgende Anordnung gewählt:

Die Stange f, Fig. 2, 6 und 7, der Steuerkolben d d' d"¹ ist durch eine Stopfbüchse g hindurch nach aufsen verlängert, bei h geführt und mit einem Schlitzstück i versehen. Der Arbeitswassercylinder B ist mit den Luftaustrittsstutzen k versehen, an welchen sich die Hähne / befinden. An die Hähne schliefsen sich die Saug- und Druckventilköpfe F an, hinter denen das Luftdruckrohr η abzweigt. Die Hahnkegel I I sind mit Hebeln 0 o^l versehen, die durch Stangen e mit einander verbunden sind. Am unteren Hahnhebel ο' ist das Keilstück ρ befestigt, welches sich über der Oeffhung des Schlitzstückes i an der Steuerstange / befindet. Sobald die Hähne / geschlossen sind (Fig. 6), also der Arbeitscylinder B mit Wasser getrieben wird, steht das Keilstück ρ aufser Verbindung mit dem Schlitzstück i. Soll jedoch der Cylinder B zur Luftpumpe verwendet, d. h. der ganze Apparat mit Hand betrieben werden, so werden die Hähne / geöffnet (Fig. 7) und gleichzeitig das Keilstück ρ mit dem Schlitzstück i der Steuerkalbenstange f in solche Verbindung (Fig. 7) gebracht, dafs die Steuerkolben d d^l ü?² nicht

nur an ihrer Bewegung verhindert werden, sondern gleichzeitig auf die Ein- und Ausströmkanäle α und b nach dem Cylinder -B hin abgeschlossen werden und somit der Cylinder B vollständig und unbehindert als Luftpumpe wirken kann. Durch Schliefsen der Hähne / findet gleichzeitig ein Auslösen des Keilstückes ρ und die Inbetriebsetzung des Arbeitswassercylinders statt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An zweistiefligen, mit Druckwasser betriebenen Bierdruckpumpen eine Vorrichtung, durch welche der Betriebscylinder B in einen Luftpumpencylinder verwandelt wird, bestehend aus dem Keilstücke (p), welches beim Oeffnen der Lufthähne den Druckwasser-Steuerapparat feststellt und die Wasserkanäle des Betriebscylinders (B) verschliefst.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.