DE454426C - Verfahren zur Darstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate - Google Patents

Verfahren zur Darstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate

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DE454426C
DE454426C DEF58621D DEF0058621D DE454426C DE 454426 C DE454426 C DE 454426C DE F58621 D DEF58621 D DE F58621D DE F0058621 D DEF0058621 D DE F0058621D DE 454426 C DE454426 C DE 454426C
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DE
Germany
Prior art keywords
acid
preparation
parts
weight
nitrogen
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Expired
Application number
DEF58621D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr R E Schmidt
Dr Willy Trautner
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/50Amino-hydroxy-anthraquinones; Ethers and esters thereof

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Darstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate. Spaltet man aus den durch Behandlung der p-Diaminoanthrarufin-2 # 6- bzw. 3 # 7-disulfosäure sowie der p-Diaminochrysazin-2 # 7-disulfosäure in wäßriger Lösung mit Formaldehyd, seinen Polymeren oder mit Formaldehyd abgebenden Stoffen erhältlichen Verbindungen, die als Di-(methylamino-)dioxyanthrachinondisulfosäuren aufzufassen sind, eine oder beide Sulfogruppen ab, so erhält man neue Verbindungen von großer gewerblicher Bedeutung. Spaltet man nur eine Sulfogruppe ab, so erhält man Monosulfosäiireri von bemerkenswerten färberischen Eigenschaften. Sie färben z. B. ungebeizte Wolle aus saurem Bade gleichmäßig in schönen grünblauen Tönen, welche bei künstlichem Licht nicht, wie manche ähnlichen Farbstoffe, röter erscheinen, sondern einen lebhafteren grünen Strich zeigen. Es sind also ausgesprochene sogenannte Nachtfarben. Außerdem sind die Färbungen schweiß- und alkaliecht.
  • Die durch Abspaltung beider Sulfogruppen erhaltenen Verbindungen sind wertvolle Ausgangsstoffe zur Darstellung anderer Verbindungen. So lassen sich z. B. durch Azylieren Küpenfarbstoffe daraus herstellen. Die Sulfogruppen können nach den verschiedensten Methoden abZespalten werden, z. B. nach dem Verfahren der Patentschrift 190 476 oder auch besonders vorteilhaft dadurch, daß man die Hydrierungsprodukte dieser substituierten Anthrachinonsulfosäuren in wäßriger Lösung erwärmt oder in wäßriger Lösung mit alkalisch reagierenden Verbindungen bei gewöhnlicher oder erhöhter Temperatur behandelt oder mit konzentrierter Schwefelsäure, mit oder ohne Zusatz von Borsäure, erwärmt.
  • c@ - methylierte Diaminodioxyanthrachinonmonosulfos.äuren sind nach dem Verfahren der Patentschriften 75 076 und 125 576 erhältlich. Als Farbstoffe sind jedoch nur die rein blau färbenden Derivate der p-Diaminodioxyanthrachinone, des p-Diaminoanthrarufins und des p-Diaminochrysazins wertvoll. Die Darstellung dieser p-Diaminodioxyanthrachinone durch Nitrieren und Reduzieren der betreffenden Dioxyanthrachinone ist jedoch kostspielig und kommt für technische Zwecke nicht in Betracht, da beim Dinitrieren der Dioxyanthrachinone neben den wertvollen p-Dinitroverbindungen in großer Menge isomere, wenig wertvolle Dinitroverbindungen entstehen. Beim Dinitrieren des Anthraruüns z. B. entsteht das p-Dizaitroanthrarufin in nur untergeordneter Menge, während die Hauptmenge des erhaltenen Gemisches ortho-para-und ortho-ortho-Dinitroanthrarufin sind.
  • Hingegen verläuft die Darstellung der p-Dinitroanthrarufin-2 # 6-disulfos.äure durch aufeinanderfolgendes Sulfieren und Nitrieren von Anthrarufin -sehr, glatt und einheitlich, und auch die Reduktion der so erhaltenen Dinitrodisulfosäure zur p-Diaminoanthrarufndisulfosäure verläuft ganz glatt (vgl. z. B. Patentschrift 96 36q.).
  • Die 4-Alkylierung der Aminooxyanthrachinonderivate unter Verwendung von Halogenalkylen und Dialkylsulfaten nach dem Verfahren der Patentschriften 75 076 und i25 576 ist eine kostspielige Arbeitsweise, um so mehr, als die Alkylierung nicht einheitlich verläuft, sondern nach den Angaben der Patentschrift 125 576 zu einem Gemisch verschieden hoch alkylierter Derivate führt.
  • Da nun die Monomethylierung der beiden Aminogruppen der in Betracht kommenden Diaminodioxyanthrachinondisulfosäuren in denkbar einfachster und billigster Weise dadurch erfolgen kann, daß man p-Diaminoanthrarufin-2 # 6- bzw. 3 # 7-disulfosäure sowie p-Dianainochrysazin-2 # 7-disulfosäure in wäßri;-ger Lösung mit Formaldehyd, seinen Polymeren oder mit Formaldehyd abgebenden Stoffen behandelt, so bedeutet das vorliegende Verfahren zur Darstellung der wertvollen p-Di- (methylamino-) dioxyanthrachinonmonosulfosäuren und der p-Di-(methylamino-)di!-oxyanthrachinone einen ganz erheblichen technischen Fortschritt gegenüber den bisher bekannten Verfahren zur Darstellung dieser Stoffe.
  • Beispiel i.
  • io Gewichtsteilep-Di-(methylamino-)anthrarUfin-2 # 6-disulfosäure, erhältlich durch Behandeln von p-Diaminoanthrarufm-2 # 6-disulfosäure in wäßriger Lösung mit Formaldehyd, werden in Zoo Teilen Wasser gelöst und bei 6o° unter Rühren mit 3,8 Gewichtsteilen Hydrosulfit versetzt. Die grünblaue Lösung wird sofort orange, indem sich die durch Anlagerung von zwei Wasserstoffatomen gebildete Hydroverbindung bildet, welche durch Aussalzen leicht isoliert werden kann. Man gibt dann i o Raumteile Natronlauge (3 3prozentig ) hinzu, wobei unter Abspaltung einer Sulfögruppe die Lösung blau wird und die Abscheidung der Monosulfosäure schon beginnt. Zur völligen Abscheidung gibt man Kochsalz hinzu und läßt erkalten. Man kann die freie Monosulfosäure auch durch Ansäuern der warmen Lösung und Erkaltenlassen abscheiden. Aus der freien Monosulfosäure kann man in bekannter Weise ein sehr schön kristallisierendes Anilinsalz herstellen.
  • Beispiel 2.
  • 3o Gewichtsteile p-Di-(methyla.mino-)arnthrarufindisulfosäure werden in iooo Gewichtsteilen Wasser bei 6o° gelöst unter Zusatz einer Lösung von 3o Gewichtsteilen Kristallsoda in ioo Gewichtsteilen Wasser. Darauf gibt man 25 Gewichtsteile Hydrosulfat (82prozentig) hinzu, wodurch die grünblaue Farbe der Lösung in orange umschlägt. Man steigert die Temperatur nun auf 8o°, gibt weitere 7o Teile Kristallsoda, gelöst in Zoo Gewichtsteilen Wasser, hinzu und erhitzt auf 95°. Die orange Farbe der Lösung schlägt dabei über Rot nach Blau um, und es scheidet sich ein reichlicher Niederschlag ab. Sobald dessen Menge nicht mehr zunimmt, filtriert man ihn ab, behandelt ihn mit verdünnter Essigsäure, filtriert und wäscht mit Wasser neutraL Das so erhaltene p-Di-(methylamino-)anthrarufin kristallisiert aus Nitrobenzol in prachtvollen Nadeln. Die Lösung in Pyridin ist blau, wesentlich grünstichiger als die des p-Diam;i aoanthrarufins. Die Lösung in konzentrierter Schwefelsäure ist gelb, wird auf Zusatz von Borsäure grünblau und zeigt nun ein Spektrum, das gegenüber demjenigen des p-Diaminoanthrarufins erheblich nach dem roten Ende des Spelztrums verschoben ist.
  • In ähnlicher Weise werden aus der p-Di-(methylamino-)chrysaZin-2 # 7-disulfosäure eine oder beide Sulfogruppen abgespalten.
  • Beispiel 3.
  • io Gewichtsteile p-Di-(methylamino-)anthrarufindisulfosäure werden in Zoo Gewichtsteilen Schwefelsäure von 9o Prozent unter Zusatz von 5 Gewichtsteilen Borsäure auf iio° so lange erhitzt, bis eine aufgearbeite Probe in heißem Wasser unlöslich ist. Das so durch Abspaltung der beiden Sulfogruppen gebildete, in Beispiel 2 beschriebene p-Di-(methylamino-)anthrarufin wird durch Eingießen in Wasser abgeschieden. Arbeitet man bei etwas niederer Temperatur und unterbricht die Reaktion im geeigneten Zeitpunkte, so kann man die in Beispiel i beschriebene Monosulfosäure abscheiden. Durch Zusatz einer kleinen Menge, etwa o,2 Gewichtsteilen Zinnchlorür, kann die Reaktion beschleunigt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung neuer stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate, dadurch gekennzeichnet, daß man aus Di- (methylamino - ),dioxyanthrachinondisulfo - säuren, erhältlich durchBehandeln der p-Di- aminoanthrarufin-2 # 6 bzw. 3 # y-disulfo- säure, sowie der p-Diaminochrysazin-2 # 7- disulfosäure in wäßriger Lösung mit
    Formaldehyd, seinen Polymeren oder mit Formaldehyd abgebenden Stoffen eine oder die beiden Sulfogruppen nach den dafür in Betracht kommenden Methoden abspaltet.
DEF58621D 1925-04-17 1925-04-18 Verfahren zur Darstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate Expired DE454426C (de)

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