DE45401C - Dampfpflug - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

D am pf p.f I u g.

Dieser Pflug hat Hie eigenthümliche Einrichtung, dafs ein auf Rädern ruhendes Gestell, welches einen Theil einer Dampfmaschine bildet oder an eine Vorspannmaschine angehängt wird und von der betreffenden Maschine über das zu pflügende Feld fortbewegt wird, eine Reihe von Wagen trägt, welche mit Pflugscharen versehen sind, und welche auf diesem Gestell, rechtwinklig zur Zugrichtung der Maschine, mit Hülfe von endlosen Ketten an einem Rahmen des Gestelles herumgeführt werden, wobei die jeweilig unten befindlichen Wagen die Pflugarbeit verrichten. Die Furchen laufen also rechtwinklig zur Zugrichtung der Maschine.

In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 in perspectivischer Ansicht das Gestell A, auf Rädern G ruhend und die mit Scharen Z versehenen Wagen W tragend. Fig. 2 ist ein Grundrifs des Gestelles A unter Fortlassung der Pflugwagen. R¹ deutet den hinteren Theil einer Vorspannlokomobile an, welche bestimmt ist, das Gestell über das Feld zu transportiren. Fig. 3 ist eine Seitenansicht eines Theiles des Gestelles A mit Vorspannmaschine i?¹ und zeigt, wie durch Kette 5 von einer Scheibe T der Maschine aus der Antrieb der endlosen Kette, welche die Pflugwagen auf Gestell A treibt, erfolgt. Fig. 4 endlich ist eine perspectivische Darstellung eines Pflugwagens, ein Stück der endlosen Treibkette F zeigend.

Das Gestell A, Fig. 1, besteht aus einer doppelten Führung, jede aus einem geraden oberen und unteren Schienenstück gebildet, welche durch halbkreisförmige Endstücke verbunden sind. Auf durch die ^: Mittelpunkte dieser Halbkreise geführte Wellen sitzen die beiden Kettenräder E, über welche eine endlose Kette F geführt ist, an welcher die verschiedenen Pflugwagen befestigt sind. Die äufseren Rahmen B umgeben die Halbkreisenden und die unteren Schienenstücke in einem Abstand gleich dem Durchmesser der Wagenräder, und diese Rahmen dienen den Rädern als Führung während der Bewegung um die Enden des Rahmens herum und während des Ziehens der Furchen. G sind vier Räder, welche die beiden Querbalken H tragen, an deren mittleren, vortretenden Stücken / das Gestell A aufgehängt ist (Fig. 1 und 3). Durch die Schraubenspindel K kann hierbei die Höhe des Gestelles über dem Erdboden geändert werden, um Furchen von verschiedener Tiefe zu ziehen.

Die Verbindung zwischen Pfluggestell und Maschine, welche aus Fig. 2 und 3 ersichtlich ist, erfolgt durch zwei Schienen M und zwei Ketten N, welche, vom Gestell ausgehend, zur Maschine geführt sind. Die Ketten, welche an Haken L des Gestelles angehängt sind, besitzen eine Spannvorrichtung (Fig. 2).

Der Antrieb der Pflugwagen erfolgt in der Weise, dafs eines der Kettenräder E (Fig. 1) mit einem konischen Zahnrade O verbunden ist, welches in einen Trieb P eingreift, dessen Welle Q. am anderen Ende die Kettenscheibe R trägt, welche durch Kette S von der Maschinenwelle aus angetrieben wird.

Die Pflüge (Fig. 4) bestehen aus je einem mit Rädern V versehenen Gestell U, welches auf dem Gestell A und B läuft. W ist ein Pflugbaüm, der an den beiden Bügeln^ und χ

aufgehängt ist. Z ist das am Baum W befestigte Pflugschar, α ein Schneidrad, b das an Stütze c angebrachte Laufrad, welches mit Hülfe des Bügels d je nach der verlangten Furchentiefe in der Höhe verstellt werden kann. Da der Baum W im Bügel χ nur geführt, nicht aber befestigt ist, so steigt und sinkt das Schar Z mit Baum W und mit Laufrad b. e sind Querversteifungen des Gestelles U. Die Treibkette F ist durch die Arme f und Bolzen g mit dem Wagenrahmen verbunden.

In Fig. ι sind sechs Pflugwagen dargestellt, welche an die Kette F gehängt sind und um das Gestell A herumgezogen werden. Während des Pflügens wird das Gestell allmälig durch die Maschine vorwärts gezogen, so dafs auf die Breite des Gestelles Furche an Furche entsteht. Sobald das Feld über eine Gestellbreite gepflügt ist, wird die ganze Vorrichtung so weit seitwärts gefahren, dafs eine neue Gestellbreite in Angriff genommen wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Dampfpflug, bei welchem ein auf Laufräder G mittelst Querbä'ume H, drehbarer Zwischenstücke / und Schraubenspindel K aufgehängtes Gestell A, welches die durch endlose Ketten betriebenen Pflugwagen (Fig. 4) trägt, durch eine Vorspannmaschine rechtwinklig gegen die Pflugrichtung fortbewegt wird.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.