DE4445633A1 - Ballenpresse mit Schneidkantenfreistoßer - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Ballenpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Bei derartigen, mit Schneidmessern bzw. Schneidbalken am vorderen oberen Preßkasten- und Pressenstempel­ bereich versehenen Abfallpressen tritt stets das Problem auf, daß das zu verpressende Material, das beim Preßhub bereits vor Erreichen des preß­ kastenseitigen Schneidbalkens stark verdichtet ist, sich am oberen Bereich des Preßkastens staut bzw. abstützt und somit das Durchtrennen des Materials nicht nur erschwert, sondern auch zur völligen Blockierung der Presse führen kann.

Zur Beseitigung dieses Problems ist daher bereits in der DE-PS 34 35 126 vorgeschlagen worden, oberhalb des kritischen Schneidmesserbereichs in der Einfüll­ schachtwandung einen Aufnahmeraum mit vom Messer­ balken ausgehender Aufgleitfläche vorzusehen, um die Staub und Blockiergefahr zu beheben. Diese bekannte Lösung ist jedoch nur ein Notbehelf, denn sie wirkt nicht an der Stelle, wo baulicherseits das Problem entsteht.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, bei Ballenpressen der hier zur Rede stehenden Art bau­ liche Maßnahmen zu schaffen, die dem Problem des Stauens und ggf. Blockierens durch Preßgut in einfacher Art sicher entgegenwirken.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Patentanspruch 1 kennzeichnend angegebenen Mittel und Maßnahmen; die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der neuerungsgemäßen Lösung, die zudem anhand eines Ausführungsbeispiels im fol­ genden noch näher erläutert ist. Es zeigen:

Fig. 1 den Querschnitt einer Ballenpresse im Bereich des Einfüllschachtes und

Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1, Schnitt gemäß der Linie A-A.

Die bekannten Grundelemente der dargestellten Ballen­ presse bestehen in einem Preßschacht 1 mit horizontal wirkenden Pressenstempel 2 und miteinander korres­ pondierenden Schneidmessern 3 und 4 an der Front­ seite der Preßplatte 2a sowie Unterseite 5a der vor­ deren Wand 5b des Einfüllschachtes 5.

Folgende neue Merkmale dienen bei einer derartigen Presse nun zur Lösung der eingangs gestellten Aufgabe:

• a) ein taktabhängig, zumindest ein Mal vor jedem Preßhub am stationären Messer 4 vorbei bewegter, bis in den Preßraum 1 hinein dringender Schneid­ kantenfreistoßer 6 sowie
• b) Rückhaltekrallen 2b an der Frontseite der Preß­ platte 2a im Bereich unterhalb der Schneid­ messer 3 und
• c) Überstand "y" des Schneidmessers 3 zur Front­ seite der Preßplatte 2a.

In spezieller baulicher Ausgestaltung ist dabei zudem noch vorgesehen, daß der Schneidkantenfreistoßer 6 mit Neigung "β" gegen die Preßplatte 2a gerichtet ist und in Ruhestellung seine Frontseite 6a annähernd bündig zur vorderen Wand 5b des Einfüllschachtes 5 in einer entsprechenden Öffnung 5c letzterer 5b liegt, wobei es weiterhin wichtig ist, daß das freie Ende des Schneidkantenfreistoßers 6 horizontal verlaufende Abstufungen 6b und 6c aufweist.

Durch diese letztgenannte Bauform wird das im Einfüll­ schacht befindliche Material schräg von dem dort befindlichen, stationären Schneidmesser 4 weg in den Preßraum 1 gedrückt und bereits vorverdichtet, wobei das um das Maß "y" überstehende Messer 3 an der Preßplatte 2a des bereits in Preßrichtung vor­ gefahrenen Preßstempels 2 in Verbindung mit den Rück­ haltekrallen 2b ein Aufgleiten des Abfallmaterials in Richtung zum Einfüllschacht hin wirksam verhindert.

Den beiden zusammenwirkenden Schneidmessern 3 und 4 bleibt somit beim Preßhub nur noch das wenig Kraft erfordernde Abtrennen der letzten eventuell über­ stehenden Zipfel.

Zur Optimierung des neuen Systems ist es letztlich baulich noch von Vorteil, wenn der Balken 7 oberhalb des stationären Messers 4 eine horizontal verlaufende Frontseite 7a besitzt und von oben gesehen samt dem Messer 4 pfeilförmig verläuft und die Schneidkante 4a des stationären Messers 4 vom Balken 7 aus be­ trachtet zu dessen Frontseite 7a um ein bestimmtes Freimaß "x" übersteht.

Bezugszeichenliste

1 Preßschacht, Preßraum
2 Pressenstempel
2a Preßplatte
2b Rückhaltekralle
3 Schneidmesser (bewegt)
4 Schneidmesser (stationär)
4a Schneidkante
5 Einfüllschacht
5a Unterseite
5b vordere Wand
5c Öffnung
6 Schneidkantenfreistoßer
6a Frontseite
6b Abstufung
6c Abstufung
7 Messerbalken
7 Frontseite
x Messerüberstand (stationär)
y Messerüberstand (bewegt)
β Neigung des Freistoßers

Claims (5)

1. Ballenpresse mit horizontal in einem Preßschacht (1) wirkenden Pressenstempel (2) und miteinander korrespondierenden Schneidmessern (3 und 4) an der Frontseite der Preßplatte (2a) sowie Unterseite (5a) der vorderen Wand (5b) des Einfüllschachtes (5),
gekennzeichnet durch:

• a) einen taktabhängigen, zumindest ein Mal vor jedem Preßhub am stationären Messer (4) vorbei­ bewegten, bis in den Preßraum (1) hinein dringen­ den Schneidkantenfreistoßer (6) sowie
• b) Rückhaltekrallen an der Frontseite der Preß­ platte (2a) im Bereich unterhalb der Schneid­ messer (3) und
• c) Überstand (y) des Schneidmessers (3) zur Front­ seite der Preßplatte (2a).

2. Ballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidkantenfreistoßer (6) mit Neigung (β) gegen die Preßplatte (2a) gerichtet ist und in Ruhestellung seine Frontseite (6a) annähernd bündig zur vorderen Wand (5b) des Einfüllschachtes (5) in einer entsprechenden Öffnung (5c) letzterer (5b) liegt.

3. Ballenpresse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des Schneidkantenfreistoßers (6) horizontal verlaufende Abstufungen (6b und 6c) aufweist.

4. Ballenpresse nach einem oder mehreren der vor­ hergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Balken (7) oberhalb des stationären Messers (4) eine horizontal verlaufende Frontseite (7a) besitzt und von oben gesehen samt dem Messer (4) pfeilförmig verläuft.

5. Ballenpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkante (4a) des stationären Messers (4) vom Balken (7) aus betrachtet zu dessen Frontseite (7a) übersteht (x).