DE2317632B2 - Ballenpresse fuer nichtmetallisches altmaterial - Google Patents
Ballenpresse fuer nichtmetallisches altmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse für nichtmetallisches Altmaterial mit einem Preßstempel in einem
horizontalen Preßkasten mit darüberliegendem Füllschacht und mit einem Stampfer, der quer zur
Preßrichtung in den Preßkasten einfahrbar ist
Im Interesse einer wirtschaftlichen Arbeitsweise besteht das Bestreben, das Volumen des Preßkastens
möglichst vollständig auszunutzen, also stets so viel Material einzufüllen, wie der Preßkasten gerade
aufnehmen kann. Ein Fühler, etwa eine Licht- oder LUtraschallschranke, die weiteres Füllen unterbricht und
den Preßstempel in Bewegung setzt, kann jedoch nie so exakt arbeiten, daß stets mit Sicherheit der Zustand
erreicht ist, bei dem der Preßkasten vollständig gefüllt, aber nicht überfüllt ist. weil die durch den Fühler
ausgelösten Schaltvorgänge stets eine gewisse Verzögerung aufweisen, innerhalb der noch weiteres
Material in den Preßkasten gelangen kann. Eine dann möglicherweise eintretende Überfüihing hat jedoch
Störungen im Arbeitsablauf des Preßstempels zur Folge, weil das überschüssige Material sich zwischen Preßstempel
und Eintrittsöffnung zum Preßraum verklemmen kann.
Zur Gattung der hier angesprochenen Pressen gehört beispielsweise die Kanalballenpresse gemäß der DT-OS
20 26 301 der Anmelderin, die zum bevorzugten Einsatzbereich der Erfindung gehört.
Um trotz der erwähnten Nachteile ein unwirtschaftliches unvollständiges Füllen des Preßkastens zu
vermeiden, ist bereits versucht worden, mit einem auf die Einfüllöffnung absenkbaren Vorpreßstempel oder
einschwenkbaren Klappen zu arbeiten, die im Prinzip ebenfalls wie ein Vorpreßstempel arbeiten. Diese
Maßnahmen bedingen jedoch einen besonderen Arbeitsgang mit dem damit verbundenen Zeitverlust und
der Möglichkeit von Funktionsstörungen, z. B. durch zwischen den Klappen eingeklemmtes Material. Dies
beeinträchtigt jedoch wiederum die Wirtschaftlichkeit, abgesehen davon, daß derartige Stempel oder Klappen
in Betriebsstellung beim Einfüllen des Materials hinderlich sind und besondere Antriebsmittel benötigen.
Die bisher einzig praktikable Lösung besteht in der Anordnung eines Schermesserpaars, von dem ein
Messer feststehend und das andere am Preßstempel angeordnet isit. Durch dieses Messerpaar wird überstehendes,
in loser Form eingefülltes Papier oder ähnliches Material abgeschnitten. Diese Maßnahme stellt jedoch
dann keine Lösung des Problems dar, wenn das zu verarbeitende Material beispielsweise verschnürte Pakete
aus Zeitungspapier oder Zeitschriften enthält Zum Zerschneiden solchen Gutes sind nämlich ungewöhnlich
große Kräfte notwendig, wie sie nicht einmal von einer mittelgroßen Schere zum Schneiden von Metall
aufgebracht werden können. Gelangt ein derartiges Paket zwischen die Messer, so kommen diese zum
Stillstand, ohne den gewünschten Schnitt durchführen zu können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ballenpresse für nichtmetallisches Altmaterial zu
schaffen, die ohne störende Einbauten im Füllschacht ein vollständiges Füllen des Preßkastens auch mit
schwierig zu verarbeitendem Gut ermöglicht
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst daß der eingangs erwähnte Stampfer mit einem vom
Preßstempelantrjfib unabhängigen, eigenen Antrieb
versehen und in Preßrichtung hinter dem Füllschacht angeordnet ist
Durch die US-PS 10 84 173 ist zwar bereits eine Strohpresse bekanntgeworden, bei der ein Stampfer
etwa mittig in den Füllschacht eingefahren wird, jedoch besitzt dieser Stampfer reine Stopffunktion und soll
allein ein höheres Verdichten des eingefüllten Materials unterhalb des Füllschachtes bewirken, während mit dem
erfindungsgemäß vorgesehenen Stampfer nicht der Füllvorgang durch höheres Verdichten beeinflußt
werden soll, sondern der eigentliche Preßvorgang, bei welchem es zu Störungen infolge von Stauungen des zu
verdichtenden Materials an der oberen Kante der Preßkammer kommen kann. Nicht zuletzt im Interesse
einer störungsfreien Zuführung des Materials durch den Füllschacht ist für den erfindungsgemäßen Stampfer
somit eine eigene Führung vorgesehen, die mit dem Füllschacht nicht in Verbindung steht, zumal der
beanspruchte Stampfer lediglich ein !"reidrucken des
Schermessers von gestautem Material bewirken soll. Darüber hinaus wird der bekannte Stopfer unabhängig
vom jeweiligen Zustand im Preßkasten oder Preßkanal bei jedem Preßhub in Bewegung gesetzt was nicht
zulrtzt aufgrund der bei der bekannten Presse für den
Stopfer vorgesehenen Lage im Füllschacht im Falle einer mit der Erfindung zu bewältigenden Überfüllung
die damit verbundenen Nachteile noch erhöhen würde. Außerdem würde ein zwangsläufig mit jedem Pressenhub
erfolgendes Stopfen zu schlechter Ballenqualität führen.
Der Stampfer nach der Erfindung ermöglicht somit einen gezielten Einsatz im Bedarfsfall, der im Betrieb bei
etwa zwei bis drei von hundert Hüben des Preßstempels eintritt In diesen Fällen ist es dann möglich, ein
Materialstück, beispielsweise einen verschnürten Papierballen, quer zur Preßrichtung so weit in das bereits
eingefüllte Material hineinzudrücken, daß er ohne weiteres der weiteren Pressung unterworfen werden
kann. Ist beispielsweise ein Messerpaar der eingangs erläuterten Art zum Abschneiden überstehenden
Materials vorgesehen, so kann mit dem erfindungsgemäßen Stampfer erreicht werden, daß schwer oder nicht
zu zerschneidendes Material unter die Schneidebene gedrückt und damit der Einwirkung der Messer
entzogen wird, so daß es zu keinen Störungen aufgrund einer Überlastung kommen kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Stirnfläche des Stampfers gegen die
Preßrichtung derart geneigt, daß ihr Abstand von der Pressenachse in Preßrichtung abnimmt. Beim Einwirken
des Stampfers auf für einen ungehinderten Preßvorgang
!agemäßig zu änderndes Material wird dadurch eine
Kraftkomponente erzeugt, die eine Verteilung dieses Materials zusätzlich begünstigt
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel,
bei dem es sich um eine in Preßrichtung horizontal arbeitende Presse handelt Es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß gestaltete Presse und
Fig.2 bis 4 den mittleren, für die Erfindung wesentlichen Teil dieser Presse wiederum im
Längsschnitt und in verschiedenen Arbeitsphasen.
Die in F i g. 1 dargestellte Presse besteht in bekannter Weise aus einem auf Stützen 1 ruhenden Grundrahmen
2, der die eigentliche Preßkammer 3 trägt Weitere Stützen 1 tragen einen oben offenen Preßkasten 4, in
dem ein Preßstempel 5 horizontal beweglich ist Um den Stempel 5 zu bewegen, ist ein hydraulischer Zylinder-Kolbenantrieb
vorgesehen, der aus einer Kolbenstange 6 und einem Zyinder 7 besteht An d:? obere öffnung 8
des Preßkastens 4 schließt sich ein Füllschacht an, der von oben in die öffnung 8 mündet Diesem Füllschacht,
der in der Zeichnung allgemein mit 9 bezeichnet ist, wird Material durch ein Förderband 10 zugeführt. Er ist im
Querschnitt rechteckig. Seine in Preßrichtung, also in der Zeichnung rechts liegende Wand 11 ist eben. An sie
schließt sich eine Kammer 12 an, in der ein Stampfer 13 vertikal beweglich ist der durch einen hydraulischen
Zylinder-Kolbenantrieb 14 aufwärts und abwärts bewegt werden kann. Der hinter dem Füllschacht
liegende Stampfer 13, der sich über die gesagte Breite des Füllschachts erstreckt, hat unten eine Stirnfläche 15,
die in der gezeichneten, eingangs näher angegebenen Weise geneigt ist Mit a ist der Abstand bezeichnet, den
die in Fig. 1 links liegende horizontale Kante 17 der Stirnfläche 15 sowie die Unterkante der Wand 11 von
der Öffnung 8 des Preßkastens 4 einnim.nt, wenn sich der Stampfer 13 in Ruhestellung befindet. Durch diesen
Rücksprung in der Wand 11 wird erreicht, daß sich eine mögliche Materialeinklemmung nicht schon vor der
Wand 11, sondern erst unter dem Stampfer 13 bilden kann.
Die Presse wird wie folgt betrieben:
Zunächst wird der Preßkasten 4 durch den Füllschacht 9 bis zum oberen Rand gefüllt. In diesem
Augenblick spricht ein Signalgeber 25, etwa in Form einer Ultraschallschranke, an und setzt den Antrieb des
Stempels S in Betrieb. Wird in den Preßkasten 4 einigermaßen homogenes Material eingefüllt das dem
Verpressen einen ebenfalls einigermaßen gleichförmigen Widerstand entgegensetzt so werden ohne
Mitwirkung de:s Stampfers 13 Scheiben 21 von ziemlich gleichförmiger Dichte, gieichförmigen Abmessungen
und gleichem Gewicht erzeugt Tritt jedoch der zur Entstehung der Erfindung geführte Fall ein, daß das
eingefüllte Material Stücke, etwa in Form verschnürten Zeitungspapiers, enthält dann sind die an der Oberkante
ίο des Preßstempels 5 einerseits und an der Oberkante der
Eintrittsöffnung in die Kammer 3 andererseits in bekannter Weise angeordneten Schneidmesser 26 und
27 aus den eingangs angegebenen Gründen nicht mehr in der Lage, das Material zu durchscheren. Der Stempel
,s 5 bleibt dann innerhalb des Preßkastens 4 stehen, ohne
seine Arbeit vollenden zu können. In diesem Falle wird der Stempel 5 gemäß F i g. 3 wieder etwas zurückgefahren
und der Stampfer 13 niedergesenkt um in der aus F i g. 2 und 3 ersichtlichen Weise das den Vorschub des
Preßstempels 5 hemmende Stück aus dem Bereich zwischen den Schneiden zu entfernen und in die Stellung
nach F i g. 3 zu bringen, in welcher es den Vorschub des Stempels 5 nicht mehr hindern kann, vielmehr ohne
weiteres zum Bestandteil eines der an den Stellen 23 voneinander getrennten Ballen wird, die sich aus den
Scheiben 21 zusammensetzen. Dabei wirken die Schneiden 26 und 27 nicht mit.
Ohne Mitwirkung der soeben genannten Schneiden ist damit das Ziel erreicht, das die Erfindung erstrebt.
Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist die dem Stampfer 13 zugewandte Rückwand 11 des Füllschachts
9 gegen die Ebene der quer zu ihr verlaufenden Preßkammerwand 24 zurückgesetzt Damit wird verhindert,
daß der Stampfer 13 beim normalen Füllen durch den Schacht 9 ein Hindernis bildet.
Aus F i g. 2 bis 4 ist ferner ersichtlich, daß die Stirnfläche 13 des Stampfers 13 gegen die in der
Zeichnung nach rechts gerichtete Preßrichtung derart geneigt ist, daß ihr Abstand von der Pressenachse in
Preßrichtung abnimmt. Was durch diese Maßnahme erreicht werden soll, ist in der Beschreibungseinleitung
bereits darges teilt.
Erwähnt sd schließlich noch eine Platte 28 am Preßstempel 5, die sich von dessen Oberkante rückwärts
erstreckt und verhindert, daß aus dem Füllschacht bei vorgefahrenem Stempel Material hinter diesen gelangt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Ballenpresse für nichtmetallisches Altmaterial mit einem Preßstempel in einem horizontalen
Preßkasten mit darüber liegendem Füllschacht und mit einem Stampfer, der quer zur Preßrichtung in
den Preßkasten einfahrbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Stampfer (13) mit einem
vom Preßstempelantrieb (6, 7) unabhängigen, eigenen Antrieb (14) versehen und in Preßrichtung
hinter dem Füllschacht angeordnet ist
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnfläche (15) des Stampfers (13) gegen die Freßrichtung derart geneigt ist, daß ihr Abstand
(a) von der Pressenachse (X-X) in Preßrichtung abnimmt
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