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"Schrottschere" Bekannt sind Schrottscheren, bei denen dem Scherenmaul
eine Schiebemulde vorgeschaltet ist, in die das zu zerkleinernde Material eingefüllt
und sodann durch einen in der Schiebemulde beweglichen Stempel schrittweise in die
Schneidebene vorgeschoben wird. Durch einen an der Oberseite des in der Schiebemulde
beweglichen Stempels angeordneten Tisch, der sich von der Vorderkante des Stempels
rückwärts erstreckt, hat man dabei dafür gesorgt, daß während der Vorschubbewegung
des Stempels Material nachgefüllt werden kann, das dann bei Rückbewegung des Stempels
abgestreift wird und dadurch in die Schiebemulde gelangt, Damit sind bereits zwei
Arbeitsgänge zeitlich vereinigt.
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Mit diesem Schritt, zwei Arbeitsgänge zeitlich zu vereinigen, ist
man aber auch noch weiter gegangen, etwa gemäß der deutschen Offenlegungsschrift
1 652 783 Dort ist vorgesehen, das eingefüllte Material vor dem Uebergang in die
Schiebemulde auch noch zu verdichten, um auf diese Weise einen Schrottstrang zu
erzeugen, der naturgemäß mit einer weitaus schmaleren Schere zerschnitten werden
kann0 Abgesehen von einer günstigeren Scherenbauweise kommt man so auch zu kleinstückigerem
Schrott mit höherer Schüttdichte, der durchweg günstiger abzusetzen ist.
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Von der Möglichkeit der Vorverdichtung des zu zerkleinernden
Schrotts
vor dem Schneiden wird auch bei der Erfindung Gebrauch gemacht.
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Bei der oben bezeichneten bekannten Vorrichtung wird das Material
zu einem Schrottstrang verdichtet. Dabei ist die oberhalb der Schiebemulde befindliche
Preßkammer unten durch einen Schieber verschlossen. Ist die Verdichtung beendet,
so wird der Schieber zurückgezogen, so daß der Schrottstrang in die Schiebemulde
fällt. Von dort wird der Schrottstrang wie üblich in die Schneidebene schrittweise
befördert und zerkleinert. Der Vorteil dieser bekannten Bauart besteht darin, daß
während des Schneidens des Schrottstranges auch schon in der oberhalb befindlichen
Preßkammer ein neuer Schrottstrang hergestellt werden kann.
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Somit werden auf diese Weise wiederum zwei Arbeitsgänge zeitlich miteinander
vereinigt.
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Bei der vorstehend näher bezeichneten Vorrichtung wird die-Preßkammer
unten durch einen Schieber verschlossen, währenddessen unterhalb des Schiebers das
Vorschieben des zuvor oberhalb hergestellten Schrottstranges in das Scherenmaul
stattfindet. Erst wenn der nächste Schrottstrang fertiggestellt ist und der zuvor
hergestellte Schrottstrang das Scherenmaul passiert hat, wird der Schieber zurückgezogen,
so daß der Schrottstrang in die Schiebemulde fallen und so fort, wie üblich, in
das Scherenmaul schrittweise befördert und zerkleinert werden kann.
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Der mit dieser bekannten Bauart erzielte Vorteil, daß nämlich während
des Schneidens schon ein neuer Preßling hergestellt werden kann, wird - wie dargelegt
- damit erhalten, daß der Raum, in welchem der Preßling hergestellt wird, unten
durch einen Schieber verschlossen wird. So vor zugehen, ist 3edoch schwerlich möglich,
wenn man einigermaßen wirtschaftlich arbeiten will. Denn die Wirtschaftlichkeit
erfordert,
daß beim Zurückziehen des Schiebers, wie es die bekannte Bauart vorsieht, auch wirklich
alles oberhalb des Schiebers gelagerte Material in die Schiebemulde fällt und nicht
noch über die Oberkante der Schiebemulde vorragt und den Schieber, dem jede Möglichkeit
zum Abscheren von hervorstehendem Material fehlt, am Vorlaufen hindert. Diesem Nachteil
kann zwar dadurch abgeholfen werden, daß man weniger Material verdichtet und in
die Schiebemulde abfallen läßt, als deren Aufnahmefähigkeit gestattet. Damit wird
aber der erstrebte Vorteil, die Wirtschaftlichkeit der Schere zu erhöhen, mindestens
zum Teil vereitelt.
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Dazu kommen bei der bekannten Bauart noch weitere Nachteile, auf die
hier erst eingegangen werden soll, wenn sich dies im Prüfungsverfahren als erforderlich
erweisen sollte.
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Auch die Erfindung geht von einer Schrottschere mit dem Scherenmaul
vorgelagerter Schiebemulde nebst darin beweglichem Stempel zum Verschieben des in
die Mulde eingefüllten Schrotts in das Scherenmaul und einer oberhalb der Schiebemulde
angeordneten Kammer zum Verdichten des in die Schiebemulde zu füllenden Schrotts
in die Form eines kompakten leicht schneidbaren Stranges aus. Ihr liegt die Aufgabe
zugrunde, die vorstehend erläuterten Mängel der bekannten Bauart und noch andere
Mängel dieser Bauart zu beseitigen, und sieht zu diesem Zwecke vor, daß die Verdichtungskammer
seitlich versetzt gegen die Schiebemulde angeordnet ist und zwei Druckelemente aufweist,
von denen das eine die Schiebemulde während des Verdichtens abdeckt. Dadurch wird
ein Schieber mit verhältnismäßig langem Hub, wie ihn die bekannte Bauart vorsieht,
um das Herabfallen des im Niveau oberhalb der Schiebemulde gefertigten Stranges
in die Schiebemulde zu verhindern, überflüssig, womit zugleich alle Schwierigkeiten,
die ein derartiger Schieber bereitet,
behoben sind.
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Die Druckelemente (oder mindestens eines davon) haben am besten die
Form von Verdichtungsstempeln.
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Was weitere Maßnahmen zum Beheben von der bekannten Bauart anhaftenden
Mängeln betrifft, so wird auf die Unteransprüche bezug genommen.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel für den Fall,
daß beide Druckelemente aus Verdichtungsstempeln bestehen. Es zeigen Fig. 1 einen
vertikalen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäß gestaltete Schere, Fig. 2 eine
Ansicht der Schere nach Fig. 1 von oben, Fig. 3 und 4 Schnitte nach Linie A-B in
Fig. 1 und Fig. 5 eine abgewandelte Ausführungsform in der Darstellung nach Fig.
3.
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Die wesentlichen Elemente der Schere nach Fig. 1 bis 4 sind ein Scherenmaul
1, in welchem ein beweglicher Messerträger 2 mit Messer 3 und ein Stampfer 4, der
zugleich als Niederhalter dient, vertikal verschiebbar sind. Dem Messerträger 2
und dem Stampfer 4 sind hydraulische Zylinder-Kolbenantriebe 5 und 6 zugeordnet.
Dem Messer 3 steht ein im ortsfesten Grundrahmen 7 gelagertes feststehendes Untermesser
8 gegenüber. Insoweit ist die Schere nach Fig. 1 wie üblich aufgebaut.
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In gleichfalls bekannter Weise ist dem Scherenmaul 1 eine Schiebemulde
9 vorgelagert, in die das zu zerkleinernde Material eingefüllt und sodann durch
einen Stempel 10 in das Scherenmaul 1 schrittweise vorgeschoben wird. Zum Vorschieben
und
Zurückziehen des Stempels 10 ist ein hydraulischer Zylinder-Kolbenantrieb 11 vorgesehen.
Damit auch bei ganz oder teilweise vorgeschobenem Stempel 10 kein Material hinter
den Stempel fallen kann, ist am Stempel 10 in bekannter Weise eine sich rückwärts
erstreckende Platte 12 ausgebildet.
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Oberhalb der Schiebemulde 9 und seitlich gegen diese Der setzt ist
auf dem Grundrahmen 7 in der aus Fig. 3 näher ersichtlichen Weise eine Verdichtungskammer
13 3 vorgesehen, in der ein Verdichtungsstempel 14 mit doppelt wirkendem hydraulischem
Zylinder-Kolbenantrieb 15 horizontal verschiebbar ist. Dem Stempel 14 steht win
weiterer Stempel 16 gegenüber, der in der in Fig. 3 gezeichneten Stellung die Schiebemulde
9 oben abdeckt. Der weitere Stempel 16 ist in gleicher Richtung beweglich wie der
Stempel 14. Dazu ist wiederum ein doppelt wirkender hydraulischer Zylinder-Kolbenantrieb
17 vorgesehen. Die Arbeitsflächen 18 und 19 der Stempel 14 und 16 stehen einander
gegenüber.
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Die Verdichtungskammer 13 dient dazu, das von oben in sie eingefüllte
Material zu komprimieren und dadurch einen Schrottstrang zu schaffen, der in die
verhältnismäßig schmale Schiebemulde 9 paßt und demgemäß auch nur ein verhältnismäßig
schmales Scherenmaul 1 erfordert. Im Betrieb wird das in die Verdichtungskammer
13 eingefüllte Material bei ruhendem Stempel 16 und somit bei abgedeckter Schiebemulde
9 durch den nach links fahrenden Stempel 14 zwischen den Flächen 18 und 19 verdichtet.
HierauS werden beide Stempel 14 und 16 gleichsinnig, also in Fig. 3 nach links,
in Bewegung gesetzt, bis der zwischen den Stempeln 14, 16 zuvor hergestellte Schrottstrang
oberhalb der. Schiebemulde 9 liegt und, nachdem einer der beiden Stempel 14, 16
ein wenig zurückgefahren ist, in die Schiebemulde 9 fällt. Während der Erzeugung
des Schrottstranges kann ein bereits in
der Schiebemulde 9 befindlicher
Schrottstrang bereits durch schrittweises Vorschieben des Stempels 10 in das Scherenmaul
gefahren und dort geschnitten werden, worauf nach beendetem Schneiden die Schiebemulde
9 unterhalb des Stempels 16 leer ist und dem zwischen den Stempeln 14, 16 inzwischen
erzeugten Schrottstrang Platz gemacht hat.
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Vorpressen und Schneiden finden somit gleichzeitig statt, womit die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe gelöst ist.
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Erfahrungsgemäß entsteht bei Schrott verarbeitenden Maschinen häufig
eine Störung dadurch, daß sperriges oder elastisches Material über Kanten hinwegragt,
die sich im ordentlichen Betriebe überschneiden sollen. Dem wird in altbekannter
Weise dadurch abgeholfen, daß man derartige Kanten mit Schneiden ausrüstet, die
das überstehende Material abscheren. Derartige Schneiden sieht auch die Schere nach
der Erfindung vor, und zwar an den in Fig. 3 mit 20 und 21 bezeichneten Stellen.
Die Wirkungsweise dieser Schneiden, die mit den eigentlichen von der Schere zu vollziehenden
Schnitten nichts zu tun haben, wird keiner weiteren Erläuterung bedürfen.
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Das in die Verdichtungskammer eingebrachte Material kann vor allem
dann, wenn es sich um vielfach geschichtetes Material handelt, die Tendenz haben,
nach oben zu quellen und sich damit der Strangbildung zu entziehen. Auch kann es
vorkommen, daß Materialstücke, die lediglich im elastischen Bereich verformt worden
sind, plötzlich aus der Verdichtungskammer herausfedern und somit zu einer Gefahr
für die Umgebung werden. Dem kann auf vielfache Weise abgeholfen werden. Bei der
Ausführung nach Fig. 3 geschieht dies durch an den oberen horizontalen Längskanten
der Stempel 14 und 16 ausgebildete Stege 22 und 23 und bei der Ausführung
nach
Fig. 4 dadurch, daß die Arbeitsflächen der Stempel 14 und 16, die hier mit 18a und
19a bezeichnet sind, nach oben zulaufend geneigt gestaltet sind.
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Bei der Ausführung nach Fig. 5 ist endlich der Fall angenommen, daß
in die Verdichtungskammer 13 eine extrem große Menge Material eingefüllt worden
ist und demgemäß die Gefahr des Herausquellens oder Herausschleuderns von Material
während des Verdichtungsvorgangs besonders groß ist. Daher sieht diese Ausführung
einen Preßdeckel 24 vor, der um ein Gelenk 25 schwenkbar ist und durch einen hydraulischen
Zylinder-Kolbenantrieb 26 aus der Stellung nach Fig. 5 rechts drehend mit seiner
Arbeitsfläche in eine horizontale Ebene geschwenkt werden kann, in welcher er die
Verdichtungskammer 13 auch noch von oben verschließt0