DE3707995C1 - Schrottpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schrottpresse mit drei senkrecht zueinander wirkenden Preßstempeln nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Die bekannten Schrottpressen werden von oben beschickt. Überstehendes Material wird beim Schließen der Presse, d. h. beim Zuklappen des Deckels bzw. beim Vorfahren der Preßstempel, abgeschert. Schwierig­ keiten entstehen bei der Verarbeitung von Rohren oder Profilen größerer Länge durch die Notwendigkeit, diese unhandlichen Teile von oben in den Einfülltrichter zuzuführen. Dabei ist nicht sichergestellt, daß das abge­ scherte Stück des von oben zugeführten länglichen Teiles die zum Ver­ pressen günstigste Lage in der Schiebemulde, d. h. möglichst parallel zur Achse des späteren Preßlings, einnimmt.

Bei ungünstiger Lage von überlangen Teilen, wie Schienenstücke oder ähnliches, besteht die Gefahr, daß der Preßvorgang stark behindert und ggf. nicht beendet werden kann. Das Beseitigen derartiger Störung von Hand ist gefährlich und zeitaufwendig.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schrottpresse der ein­ gangs genannten Art so zu gestalten, daß unabhängig von den üblichen Preßvorgängen überlange Teile, wie Schienenstücke, Rohre oder ähn­ liches, vor dem eigentlichen Preßvorgang bei einfachster Handhabung auf geeignete Längen zerteilt werden können.

Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Schrottpresse durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das in der Schiebe­ mulde angeordnete Schermesser im Bereich der seitlichen Einfüllöffnung verstellbar ist und daß vor der seitlichen Einfüllöffnung eine Aufnahme­ rinne mit einer Klemmvorrichtung für das zu scherende Gut angeordnet ist.

Um unnötige und damit zeitraubende Bewegungen des Vorverdichtungs­ stempels bei den unterschiedlichen Arbeitsgängen zu vermeiden, ist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß der Vorverdich­ tungsstempel mit einer Teilhubschaltung ausgerüstet ist, durch die sich seine Bewegung wahlweise auf einen Scherhub im Bereich der seitlichen Einfüllöffnung, auf einen Preßhub ohne Freigabe der seitlichen Einfüll­ öffnung oder auf einen vollen Preßhub einschließlich der seitlichen Ein­ füllöffnung einstellen läßt.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht darin, daß mit einer einzigen Schrottpresse sowohl üblicher schüttfähiger Schrott als auch unhandliche überlange Teile, wie Schienenstücke oder ähnliches, vorgeschnitten und zu Preßlingen verformt werden können.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 den Längsschnitt durch die Schrottpresse,

Fig. 2 den Horizontalschnitt durch die Schrottpresse.

Der zu verpressende Schrott wird normalerweise durch die Einfüllöffnung 1 in die Schiebemulde 2 eingebracht. Nach Befüllung bewegt sich der Vorver­ dichtungsstempel 3 (1. Kompression) unter der Wirkung des Hydraulik­ zylinders 4 aus der gezeichneten Stellung in die angedeutete Stellung 5 und verdichtet dabei das eingefüllte Material in einer ersten Stufe. Über­ großes Material, das aus der Schiebemulde 2 durch die Einfüllöffnung 1 nach oben ragt, wird durch die Messer 6 und 7 abgeschert. Anschließend bewegt sich der vertikale Preßstempel 8 (2. Kompression) unter der Wirkung des Hydraulikzylinders 9 in die Stellung 10 und verdichtet das Material zu dem Querschnitt 11. Der Preßstempel 12 (3. Kompression) unter Wirkung des Hydraulikzylinders 13 verdichtet anschließend das Material in Rich­ tung der horizontalen Achse 14 des Preßlings und schiebt den fertigen Preßling 15 nach Erreichen des vorgewählten Preßdruckes und Öffnen der Preßkammer 22 aus der Presse aus. Der Preßling 15 hat im allgemeinen quadratischen Quer­ schnitt, doch sind auch andere Querschnittsformen für besondere Anwen­ dungen gebräuchlich.

Soll überlanges Material verarbeitet werden, z. B. Schienen, Rohre oder ähnliches, das sich aus Handhabungsgründen nur unter Schwierigkeiten durch die Einfüllöffnung 1 einbringen läßt, wird dieses über die seitliche Einfüllöffnung 16 der Presse zugeführt. Beim Vorschieben des Vorver­ dichtungsstempels 3 wird dieses Material, welches in der Aufnahmerinne 17 mittels der Klemmvorrichtung 18 festgehalten wird, zwischen dem am Vorverdichtungsstempel 3 angeordneten Messer 19 und dem an der Schiebe­ mulde 2 befindlichen, zwecks Erreichen des optimalen Schnittspalts S verstellbaren Messer 20 abgeschert. Das abgescherte Materialstück be­ findet sich in der Schiebemulde 2 und zwar lagerichtig ungefähr parallel zur Achse 14 des zu erzeugenden Preßlings 15. Es ist auch möglich, mittels Teilhub zwischen der gezeichneten Stellung des Vorverdichtungsstempels 3 und einer angedeuteten Stellung 21 zunächst mehrere Materialstücke abzu­ scheren, diese in der Schiebemulde 2 zu sammeln und diese Stücke dann gemeinsam in einem vollen Arbeitszyklus zu verpressen.

Soll nur Schrott verpreßt werden, der durch die obere Einfüllöffnung 1 eingefüllt werden kann, ist es zweckmäßig, den Arbeitshub des Vorver­ dichtungsstempels 3 auf den Weg zwischen den Stellungen 21 und 5 durch eine entsprechende Schaltung zu begrenzen, damit die seitliche Einfüll­ öffnung 16 durch den Vorverdichtungsstempel 3 gegen unbeabsichtigten Schrottaustritt abgedeckt bleibt.

Claims (4)

1. Schrottpresse mit drei senkrecht zueinander wirkenden Preß­ stempeln, deren von oben zu beschickende Schiebemulde am hinteren Ende ihrer Einfüllöffnung in Verbindung mit der Ober­ kante des Vorverdichtungsstempels eine Schereinrichtung auf­ weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schiebemulde (2) in einer Seitenwand eine zweite Einfüllöffnung (16) mit Messer (20) auf­ weist und daß der Vorverdichtungsstempel (3) an der entsprechen­ den Seite mit einem zusätzlichen Messer (19) versehen ist.

2. Schrottpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Messer (20) der seitlichen Einfüllöffnung (16) verstellbar ist.

3. Schrottpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor der seitlichen Einfüllöffnung (16) eine Aufnahmerinne (17) mit einer Klemmeinrichtung (18) für das zu scherende Gut ange­ ordnet ist.

4. Schrottpresse nach vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Vorverdichtungsstempel (3) mit einer Teilhub­ schaltung ausgerüstet ist, durch die sich seine Bewegung wahl­ weise auf einen Scherhub im Bereich der seitlichen Einfüllöffnung (16), auf einen verkürzten Preßhub ohne Freigabe der seitlichen Einfüllöffnung (16) oder auf einen vollen Preßhub einschließlich der Freigabe der seitlichen Einfüllöffnung (16) einstellen läßt.