DE2656457A1 - Ballenpresse - Google Patents
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Description
Dr.-lng. Reiman König ■ Dipl.-ing. Klaus Bergen
Cecilienalfee "7B A Düsseldorf 3D Telefon 452OOB Patentanwälte
13. Dezember 1976 31 269 B
Lindemann Maschinenfabrik G.m.b.H., 4Q00 Düsseldorf, Erkrather Straße 401
"Ballenpresse"
Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse zum Herstellen
verschnürter Ballen aus Altmaterial, insbesondere aus Müll, bestehend aus einem Preßkasten mit einem darin
axial beweglichen Preßstempel, einem quer zur Bewegungsrichtung des Preßstempels von oben in den Preßkasten mündenden
Füllschacht, dessen Mündung durch den vorgefahrenen Preßstempel verschlossen wird, einem Pressenkanal als axiale
Verlängerung des Preßkastens und einer im Bereich zwischen dem Preßkasten und dem Pressenkanal angeordneten Verschnürvorrichtung.
Bei einer derartigen, z.B. aus der DT-OS 2 419 151 bekannten
Ballenpresse ist es insbesondere beim Verpressen von sehr feuchtem Müll häufig nicht auszuschließen, daß
sich am Verschnürvorgang beteiligte Bauteile mit Abfall zusetzen oder durch umherspritzenden Schmutz unbrauchbar
werden. Eine derartige Störquelle können beispielsweise die bei bekannten Ballenpressen im Preßstempel
vorgesehenen Schnürnuten bilden. In senkrecht angeordnete Schnürnuten können nämlich schon beim Unterfahren
des Füllschachtes von oben Dosen oder sonstige Grobteile eindringen und sich darin festsetzen, so daß die Schnürnadeln
während des Durchfahrens der Schnürnuten auf großen Widerstand stoßen können. Von den Schnürnadeln
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ORIGiWAL INSPECTED
durch die Schnürnuten geschobene Grobteile können die darunter liegenden Schnürdrähte beschädigen oder derart
ablenken, daß unter Umständen überhaupt keine Verschnürung zustande kommt; außerdem kann dies zum Verbiegen der
Schnürnadeln selbst führen. Aber auch von der Arbeitsfläche des Preßstempels her können Verunreinigungen in
die Schnürnuten eindringen und diese zusetzen, was besonders stark im Bereich der Oberkante der Arbeitsfläche
des Preßstempels auftritt, die meist mit einer durch die Schnürnuten in mehrere Einzelmesser unterteilten Schneideinrichtung
bestückt ist, wie z.B. aus der DT-OS 24 46 hervorgeht. Insbesondere beim Durchtrennen von textil-
oder gummiartigem Material wird dieses im Schermesserbereich häufig so fest in die Schnürnuten gezogen, daß
die Schnürdrähte nach Beendigung des Verschnürvorgangs beim Rücklauf des Preßstempels nicht mehr aus den
Schnürnuten herauszutreten vermögen. Dies führt dann zur Beschädigung der Verschnürung und damit zur Unbrauchbarkeit
des betreffenden Ballens für den anschließenden Transport.
Eine weitere Störquelle kann die Verdrillvorrichtung selbst darstellen. Die mit Drillschlitzen für den Schnürdraht
versehenen Drillräder besitzen nämlich in der Regel eine Außenverzahnung, die mit Getriebezahnrädern antriebsmäßig
verbunden ist. Da die freie Zugänglichkeit der Drillschlitze eine dichte Verkapslung der Drillräder gegen
Schmutz ausschließt, besteht auch hier die Gefahr, daß beispielsweise beim Verpressen von Müll-Klärschlammgemischen
Schmutz in erheblichem Maße in das Getriebe der Verdrilleinrichtung eindringt und dieses schließlich
zerstört.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ballenpresse
der eingangs genannten Art zu schaffen, die die
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-J-
aufgezeigten Nachteile nicht besitzt, insbesondere einen reibungslosen und störunanfälligen Ablauf des Verschnürvorgangs
gewährleistet. Dieses Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen zwischen den Preßkasten und den Pressenkanal
quer zur Preßrichtung auf der dem Füllschacht zugewandten Seite der Verschnürvorrichtung einfahrbaren
Trennschieber gelöst. Durch diese Maßnahme wird eine räumliche Trennung des Preßbereichs vom Verschnürbereich
geschaffen, so daß sich nunmehr alle für die Verschnürung erforderlichen Bauteile außerhalb des Preßbereichs befinden,
in dem die Ballen fertiggepreßt und danach in verfestigter und gegebenenfalls weitestgehend entwässerter
Form in den Verschnürbereich überführt werden, der nunmehr im wesentlichen von den die vorbeschriebenen Störungen
verursachenden Verunreinigungen freigehalten wird. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Bauweise besteht
darin, daß während des Verschnürens eines Ballens bereits der nächste Ballen gepreßt werden kann.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist der Trennschieber
auf der dem Pressenkanal zugewandten Seite mit Schnürnuten versehen. Auf diese Weise befinden sich
nunmehr auch die Schnürnuten im "sauberen" Bereich der Ballenpresse, so daß die an ihnen aufgetretenen Störungen
ebenfalls vermieden werden. Der Preßstempel einer erfindungsgemäßen Ballenpresse benötigt somit
keine Schnürnuten mehr und übt nur noch die reine Preßfunktion aus.
In Ausgestaltung dieses Ausführungsbeispiels liegen die Schnürnuten in der Wirkebene der Verschnürvorrichtung;
Diese Bauweise hat den Vorteil, daß die Schnürnuten gleichzeitig mit dem Trennschieber in ihre Wirkstellung
gebracht werden.
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In alternativer Ausführung kann der Trennschieber aber auch Träger eines in Preßrichtung in die Wirkebene der
Verschnürvorrichtung verschiebbaren, mit Schnürnuten versehenen Schnürstempels seino Bei dieser Bauform
werden die Schnürnuten erst dann in Schnürstellung gebracht, wenn der Trennschieber seine Betriebsstellung
erreicht hat, d.h. eingefahren ist. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß der Schnürstempel bzw. die Schnürnuten
in axialer Richtung je nach den Gegebenheiten gewünscht dicht an den zu verschnürenden Ballen herangefahren werden
können, wodurch sich eine besonders straffe Umschnürung herstellen läßt, die insbesondere bei Ballen aus
wenig rückexpandierendem Material wichtig ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand zweier in den Zeichnungen schematisch dargestellter
Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ballenpresse mit einem Trennschieber, der in der Verschnürungsebene liegende Schnürnuten aufweist,
und einem gerade in Verschnürstellung geschobenen Ballen;
Fig. 2 die Ballenpresse gemäß Fig. 1 in der Betriebsstellung während eines Verschnürvorganges;
Fig. 5 eine Ballenpresse mit einem Trennschieber, der einen in die Verschnürebene verschiebbaren
Schnürstempel trägt, in der Betriebsstellung entsprechend Fig. 1; und
Fig. 4 die Ballenpresse gemäß Fig0 3 in der Betriebsstellung während eines Verschnürvorganges.
In einem Preßkasten 1 von rechteckigem Querschnitt ist ein Preßstempel 2 zwischen der in Fig. 1 strichpunktiert
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angedeuteten, zurückgefahrenen Ruhestellung und der gezeichneten, vorgefahrenen Endstellung verschiebbar.
Der Preßstempel 2 wird durch einen Zylinderantrieb bewegt, von dem nur die Kolbenstange 3 angedeutet ist. An
der oberen Vorderkante trägt der Preßstempel 2 ein Schermesser 4, welches mit einem ortsfesten Gegenmesser 5
zusammenwirkt. Eine mit dem Preßstempel verbundene Ladeplatte 6 verschließt bei vorgefahrenem Preßstempel die
untere Öffnung eines von oben in den Preßkasten 1 einmündenden Füllschachtes 7, aus dem das in Ballen zu pressende
Material M bei zurückgefahrenem Preßstempel in den Preßkasten gelangt. Eine oder mehrere Wände des dem Füllschacht
7 in Preßrichtung nachgeordneten Teils des Preßkastens
weisen mehrere schlitzförmige Öffnungen 8 auf, durch welche die beim Pressen aus dem Material austretende
Luft und/oder Flüssigkeit entweichen kann. In axialer Verlängerung ist mit dem Preßkasten 1 ein Pressenkanal 9 mit
ebenfalls rechteckigem Querschnitt verbunden. Mindestens die obere Wand 10 des Pressenkanals 9 ist um ein Gelenk
11 mittels eines nur symbolisch durch einen Doppelpfeil
angedeuteten Antriebs 12 schwenkbar, um das Maß, um welches sich in bekannter Weise der Querschnitt des
Pressenkanals 9 in Preßrichtung verengen soll, ändern
zu können.
Zwischen den Preßkasten 1 und den Pressenkanal 9 ist von oben ein Trennschieber 13 mittels eines Zylinderantriebes,
von dem nur die Kolbenstange 14 gezeichnet ist, senkrecht zur Preßrichtung einfahrbar. In der Betriebsstellung
des Trennschiebers gemäß Fig. 2 dient die dem Preßkasten 1 zugewandte Fläche 15 des Trennschiebers
13 als Widerlager beim Pressen eines Ballens
16, Die dem Pressenkanal 9 zugewandte Fläche des Trennschiebers
ist mit ständig in der Umschnürungsebene A-A
&G9825/O07T
-Sb-
liegenden, vertikalen Schnürnuten 17 versehen, die einerseits
mit Durchgangsöffnungen 18 im Boden 19 des Pressenkanals und andererseits mit vertikal auf- und abbewegbaren
Schnürnadeln 20 fluchten.
In der Stellung gemäß Fig. 1 befinden sich im Pressenkanal 9 zwei gepreßte Ballen 21, 22, von denen der Ballen
22 schon fertig mit Draht umschnürt ist, während der Ballen 21 gerade mittels des Preßstempels 2 in die Umschnürstellung
geschoben worden ist. Im gezeichneten Beispiel soll der Ballen mit vier Drähten umschnürt
werden. Daher sind die Elemente der Umschrürungsvorrichtung
vierfach vorhanden. Einfachheitshalber ist in den Zeichnungen aber nur eine Umschnürungsebene dargestellt.
Der zu verschnürende Ballen 21 ist in eine Drahtschlinge eingeschoben worden, die von einem unteren Draht
23 und einem oberen Draht 24 gebildet wird. Der untere
Draht 23 läuft von einer unteren Vorratsrolle 25 unterhalb
des Preßkastens 1 über eine Umlenkrolle 26 durch die Durchgangsöffnung 18 und über den Boden 19 des Pressenkanals
9 um die vordere, dem Preßstempel 2 abgewandte Stirnseite 27 des zu verschnürenden Ballens 21 herum
und ist an der Oberseite dieses Ballens in bekannter Weise an einer Drillstelle 28a, deren Entstehung weiter
unten beschrieben wird, mit dem oberen Draht 24 verbunden, der von einer Vorratsrolle 29 abgezogen und über
Umlenkrollen 30, 31 geführt wird.
In der Stellung gemäß Figo 2 ist der Trennschieber 13
in seine untere Endstellung abgesenkt worden. Inzwischen ist der Preßstempel mehrfach in seine in Fig. 1 strichpunktiert
gezeichnete Stellung zurückgekehrt und wieder vorgelaufen und hat dabei mehrere MaterialSchübe zu
dem Ballen 16 verdichtet.
&Q98 2 5/0Ö7?
-S-
6 5 6 Λ 5
Im Verschnürungsbereich ist die Schnürnadel 20 inzwischen durch die Schnürnuten 17 und die Durchgangsöffnung 18
abgesenkt worden und hat vom unteren Draht 23 eine Schleife 23a, 23b "bis über die Oberseite des Pressenkanals
9 hochgezogen. Ein Drillrad 32 hat "bereits den rechten Schenkel 23a der Schleife 23a, 23b mit dem oberen
Draht 24 so verdrillt, daß oberhalb des Drillrades die Drillstelle 28a und unterhalb des Drillrades eine
den Ballen 21 verschließende Drillstelle 28b entstanden ist. Die Drillstellen 28a, 28b sind nun noch mittels der
Schneidvorrichtung 33 zu durchtrennen. Nach Abschluß des als solcher beispielsweise auch in den eingangs erwähnten
Druckschriften ausführlich beschriebenen Verschnürvorgangs fährt der Trennschieber in seine Stellung gemäß Fig. 1
zurück. Nachdem der Preßstempel 2 den inzwischen fertiggepreßten Ballen 16 in die Verschnürlage gemäß Fig. 1
gebracht hat, kann ein neuer Verschnürvorgang beginnen.
Die Alternativausführung gemäß Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 im
wesentlichen in der Ausbildung des Trennschiebers und zwar derart, daß die Schnürnuten nicht ständig in der
Umschnürungsebene A-A liegen, sondern erst vor Beginn eines Umschnurungsvorganges in die Umschnürungsebene
gebracht werden«, Zu diesem Zweck ist in einem vertikal bewegbaren Trennschieber 34 ein mittels eines aus Zylinder
35 und Kolbenstange 36 bestehenden Zylinderantriebes
horizontal verschiebbarer Schnürstempel 37 gelagert. Der
Zylinder 35 ist im gezeichneten Beispiel am Trennschieber und die Kolbenstange 36 am Schnürstempel 37 befestigt.
Nachdem der zu verschnürende Ballen 21 mittels des Preßstempels 2 in die Betriebsstellung gemäß Fig. 3, die
derjenigen nach Fig. 1 entspricht, gebracht und der Preßstempel zumindest aus dem Bereich unterhalb des
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Trennschiebers 34 zurückgezogen worden ist, wird der Trennschieber 34 abgesenkt. Während anschließend auf
der in der Zeichnung linken Seite des Trennschiebers ein neuer Ballen 16 aufgebaut wird, fährt auf der
rechten Seite der Schnürstempel soweit aus, daß seine Schnürnuten 38 in die Umschnürungsebene A-A gelangen
(Fig. 4). Anschließend wird der bereits bei der Erläuterung der Fig. 1 und 2 beschriebene Umschnürungsvorgang
durchgeführt. In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, daß bei der in den Fig. 3 und 4 dargestellten
Ausführungsform in Preßrichtung gesehen vor dem Gelenk 11 auch in der oberen Wand des Pressenkanals
fluchtend mit den Durchgangsöffnungen 18 und den Schnürnadeln 20 zahlen- und abmessungsmäßig entsprechende
Durchgangsöffnungen 18a vorgesehen sind.
80982 5/0077
L e e r s e ι . e
Claims (3)
- Lindemann Maschinenfabrik G.m.b.H., 4000 Düsseldorf, Erkrather Straße 401Patentansprüche:( 1.!Ballenpresse zum Herstellen verschnürter Ballen aus Altmaterial, insbesondere aus Müll, bestehend aus einem Preßkasten mit einem darin axial beweglichen Preßstempel, einem quer zur Bewegungsrichtung des Preßstempels von oben in den Preßkasten mündenden Füllschacht, dessen Mündung durch den vorgefahrenen Preßstempel verschlossen wird, einem Pressenkanal als axiale Verlängerung des Preßkastens und einer im Bereich zwischen dem Preßkasten und dem Presenkanal angeordneten Verschnürvorrichtung, gekennzeichnet durch einen zwischen den Preßkasten (1) und d.en Pressenkanal (9) quer zur Preß richtung auf der dem Füllschacht zugewandten Seite der Verschnürvorrichtung (Schnürnadel 20) einfahrbaren Trennschieber (13; 34).
- 2. Ballenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Trennschieber (13; 34) auf der dem Pressenkanal (9) zugewandten Seite mit Schnürnuten (17 bzw- 38) versehen ist.
- 3. Ballenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnürnuten (17) in der Wirkebene (A-A) der Verschnürvorrichtung (Schnürnadel 20) liegen.80982B/00774, Ballenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Trennschieber (34) Träger eines in Preßrichtung in die Wirkebene
(A-A) der Verschnürvorrichtung (Schnürnadel 20) verschiebbaren, mit Schnürnuten (38) versehenen Schnürstempels (37) ist.8098?5/007?
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