DE2423003C3 - Hydraulisch angetriebene Schrottschere - Google Patents
Hydraulisch angetriebene SchrottschereInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulisch angetriebene Schrottschere mit einem der Schneidebene vorgelagerten,
von oben beschickbaren Vorverdichterbett, dessen Breite größer ist als die des Scherenmauls, mit einem
Förderstempel und mit einem mindestens an einer Seite des Vorverdichterbettes angeordneten Preßstempel.
Einer derartigen, aus der US-PS 36 95 174 bekannten
Schrottschere haftet der Nachteil an, daß insbesondere bei der Verarbeitung großvolumiger, einen erheblichen
Teil des oder das sesamte Vorverdichterbett einnehmender Schrottstücke enorme Kraft«, erforderlich sind,
um das Pressen auf Scherenmaulbreite oder darunter zu erreichen. Dies gilt insbesondere für *§e Verarbeitung
großvolumigen, schlecht griffigen Schrotts, wie beispielsweise Behälter, Rohre u. dgl.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schrottschere der eingangs genannten Art dahingehend
weiterzubilden, daß bei vergleichsweise niedriger Antriebsleistung im Schiebebereich des Vorverdichterbettes
und schmalem Scherenmaul auch großvolumige und sperrige Teile mit relativ großer Eigensteifigkeit
und Knickfestigkeit auf Scherenmaulbreite zusammengepreßt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Preßstempel aus mindestens zwei verschieden
langen, in an sich bekannter Weise getrennt antreibbaren Preßstempeln besteht, von denen der kürzere
benachbart zur Schneidebene angeordnet und relativ zu
dem längeren in Preßrichtung vorschiebbar ist.
Mit diesem Lösungsvorschlag wird erreicht, daß ohne Erhöhung der Antriebsleistung und ohne Verstärkung
des Schrottscherenrahmens örtlich begrenzt große Preßkräfte aufgebracht werden können, welche ein
Einknicken des Schrottstückes bewirken, so daß mit dem übrigen Vorpreßstempel das gesamte restliche
Schrottstück auf Scherenmaulbreite gepreßt werden kann.
Aus der US-PS 31 01 045 ist eine Schere bekannt, bei
der die Breite des Vorverdighterbettes unveränderbar
gleich der Breite des Scherenmauls ist. Oberhalb des Vorverdichterbettes befinden sich auf deren Seitenwänden
schwenkbar gelagerte Preßklappen, die in gleich große Abschnitte unterteilt sein können und je mit
einem eigenen Antrieb versehen sind. Mit dieser bekannten Schere können jedoch großvolumige Stücke,
deren Breite das doppelte der Scherenmaulbreite übersteigen kann, nicht bewältigt werden.
In der DE-PS 3 48 571 ist eine Presse, und zwar eine
Doppelpresse dargestellt und beschrieben, bei der eine räumlich getrennte Arbeitsweise der Stempel erfolgt.
Solange die dort vorgesehene Trennwand eingebaut ist, arbeiten die Antriebe der Preßstempel unabhängig
voneinander als zwei vollkommen selbstständige Schrottpressen und erzeugen je ein Schrottpaket. Urn
ein doppelt so großes Schrottpaket zu erzeugen, kann ίο die Trennwand entfernt werden, wozu dann die
Preßstempel zum Zwecke des gemeinsamen Vorschubs mechanisch gekuppelt werden.
Schließlich ist aus der DE-OS 17 52 244 eine Schrottschere bekannt, bei der getrennt antreibbare
is Stempel zum Vorschieben vorverdichteten Schrotts zwischen die Schermesserbalken vorgesehen sind,
wobei die Unterteilung der Vorschubstempel zum gezielten Einwirken auf wahlweise breiter oder
schmaler geformte Schrottpakete dient.
Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele. Es zeigt
Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele. Es zeigt
F i g. I eine Schere mit den Merkmalen der Erfindung im Längsschnitt;
F i g. 2 eine Ansicht der Schere nach F i g. 1 von oben, und zwar während des ersten Arbeitsschrittes;
F i g. 3 eine der F i g. 2 entsprechende Darstellung während des zweiten Arbeitsschrittes;
F i g. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV in F i g. 3;
Fig.5 eine weitere Ausführungsform in einer der
F i g. 1 entsprechenden Darstellung:
F i g. 6 eine Ansicht der Schere nach F i g. 5 von oben;
und
Fig.7 eine in Fig.6 mit VII gekennzeichnete
Einzelheit teilweise geschnitten und in vergrößertem Maßstab.
Die Schrottschere nach F i g. 1 bis 4 besteht aus einem Scherenständer 1 in Form eines Portals, in welchem der
Träger 2 des Obermessers 3 und parallel dazu ein zugleich als Niederhalter dienender, dem Obermesser
«o vorgeschalteter Stampfer 4 vertikal beweglich angeordnet sind. Dem Obermesserträger 2 und dem Stampfer 4
sind doppelt wirkende hydraulische Zylinder-Kolbenantriebe 5 und 6 zugeordnet. Das Obermesser 3 arbeitet
mit einem feststehenden Untermesser 7 zusammen. Unterhalb der Stirnfläche des Stampfers und Niederhalters
4 befindet sich ein Tisch 8, auf dem das nach dem Niederfahren des Stampfers 4 vertikal zusammengequetschte
oder mindestens niedergehaltene Material ruht
so Dem Scherenständer 1 und damit der Scherenmaulöffnung ist bei Schrottscheren der hier in Rede
stehenden Art eine Füllmulde 9 als Vorverdichterbett vorgeschaltet, in der ein mittels eines doppelt wirkenden
hydraulischen Antriebs 10 verbundener Förderstempel 11 verschiebbar ist. Dieser Stempel dient dazu, zu
verschrottende Werkstücke, etwa einen zylindrischen Stahlbehälter 12 oder auch ein Rohr von großem
Durchmesser in die Schneidzone der Schere schrittweise vorzuschieben. Dazu ist nur eine im Vergleich mit
dem zum Antrieb des Obermessers 3 sehr kleine Kraft erforderlich. Soweit beschrieben entspricht die Schere
dem üblichen Aufbau.
Die oben offene Füllmulde 9 besteht aus einem festen Boden 13, einer ebenfalls festen Seitenwand 14 (F i g. 2)
und einem seitlichen zweiteiligen Preßstempel, der quer zur Vorschubrichtung des Materials innerhalb der
Füllmulde 9 beweglich ist. Ein doppeltwirkender hydraulischer Zylinder-Kolbenatrieb 16 dient dazu, den
längeren Stempelteil 15 quer zur Vorschubrichtung des Materials zu verschieben, und zwar mit seiner
Arbeitsfläche 17 bis mindestens in die strichpunktiert gezeichnete und mit 17a(F ig. 3) bezeichnete Stellung.
Der längere Stempel 15 ist auf einem Teil 18 des Gehäuses zusammen mit seinem Antrieb 16 gelagert
und bildet im bevorzugten Ausführungsbeispiel zugleich den Träger eines zusätzlichen, kürzeren Stempels 19,
der in F i g. 1 bis 3 einem dem Schneidbereich benachbarten Abschnitt der gesamten Preßfläche 17
darstellt. In Längsrichtung gerechnet besteht somit die Fläche 17 des seitlichen Preßstempels aus einem langen
Abschnitt χ und einem wesentlich kürzeren Abschnitt y, der dem Schneidbereich benachbart ist.
Dem kürzeren Stempel 19 ist ein eigener hydraulischer Antrieb 20 zugeordnet, der bei der Ausführung
nach F i g. 1 bis 5 am Stempel 13 befestigt ist. Der Preßstempel 19 hat in axialer Richtung die schon
erwähnte verhältnismäßig kurze Länge y, verglichen mit der Gesamtlänge χ + yder Füllmulde.
Die Breite B der Füllmulde ist, wie eingangs bemerkt und in F i g. 4 näher dargestellt, erheblich größer als die
Breite b des Scherenmauls. Diesem Umstand Rechnung zu tragen, ist der Zweck des Stempels 19, wie weiter
unten erläutert wird. Erwähnt sei noch die bei Scheren dieser Art bekannte Anordnung eines um eine Achse 21
schwenkbaren Preßdeckels 22, der dazu dient. Material
vertikal nach unten in den Bereich des Scherenmauls zu drücken, wenn das Material in der Füllmulde sich unter
der Wirkung des Förderstempels 11 nach oben gewölbt
hat Der Preßdeckel 22 wird durch einen hydraulischen Zylinder-Kolbenantrieb 23 bewegt, dessen Zylinder in
einem Gelenk 24 an einem Arm 25 angeordnet ist.
Die soweit beschriebene Schere arbeitet wie folgt:
Es sei angenommen, daß es sich bei dem zu verschrottenden Gegenstand um einen langgestreckten,
verhältnismäßig dickwandigen zylindrischen Behälter 12 handelt, wie er in Fig. 1 bis 3 strichpunktiert
dargestellt ist Ist dieser Behälter verhältnismäßig dünnwandig, so kann auf die Mitwirkung des Stempels
19 verzichtet werden. Es genügt dann, dieses Schrottstück 12 lediglich durch Verschieben des die eine
Seitenwand der Füllmulde bildenden Stempels 15 bis auf eine Breite zusammenzuquetschen, die etwas kleiner ist
als die Breite b, so daß das Stück 12 alsdann durch den Förderstempel 11 in die Schneidzone geschoben
werden kann, wobei unter Umständen der Preßdeckel 22 auch noch betätigt werden kann. Bietet jedoch das
Schrottstück 12 den gemeinsam vorlaufenden Stempeln 15 und 19 einen Widerstand, der ein Zusammenquetschen
nicht oder mindestens nicht bis auf das nötige Maß ermöglicht, dann bleibt der Stempel 15 stehen und
der kürzere Stempel 19 läuft allein weiter vor. Der nunmehr gegen das Schrottstück 12 mit kleiner Fläche
und entsprechend großer Flächenpressung fahrende Stempel 19 stellt damit den in Fig.2 strichpunktiert
wiedergegebenen Zustand her. Damit wird das vordere Ende des Stückes 12 durch eine verhältnismäßig kleine
hydraulische Kraft so weit zusammengequetscht, daß es schon in das Scherenmaul mit dessen Breite b paßt.
Damit ist zweierlei erreicht worden. Denn einmal ist durch das Vorschieben des Stempels 19 die Strecke,
längs deren die Arbeitsfläche 17 der vereinigten Stempel 15 und 19 auf das Schrottstück weiterhin
arbeiten muß, um die Strecke y der vorausgegangenen Zusammendrückung verkürzt worden, so daß schon
deshalb die Arbeitsfläche 17 mit höherer Flächenpressung arbeiten kann. Außerdem hat sich aber, wie
insbesondere aus Fig.2 ersichtlich ist, die durch den
zusätzlichen Stempel 19 ausgeübte Verformung auf das Schrottstück 12 auch noch rückwärts ausgewirkt, also
den auf Fig.2 ersichtlichen Hohlraum H erzeugt und
damit die Ausdehnung, mit der die Arbeitsfläche 17 nunmehr auf das Schrottstück 12 einwirken kann, noch
wesentlich weiter verkürzt Unabhängig davon, in welcher Stellung sich der kürzere Stempel 19 jetzt
befindet ist dann in vielen Fällen allein eine einzige Verschiebung des längeren Stempels 15 ausreichend, um
das Schrottstück 12 auf die verlangte geringere Breite b
zu bringen.
In manchen Fällen ist es erwünscht, mille'-s der Schere
geschnittene Schrottstücke zu erzeugen, deren Breite noch kleiner ist als der Breite b des Scherenmauls
entspricht Für diesen Fall ist ein dem Scherenmaul unmittelbar vorgelagertes, wahlweise einsetzbares
Füllstück zur Verminderung der Scherenmaulbreite vorgesehen. Ein derartiges Füllstück 26 ist in F i g. 3 und
4 dargestellt Dem zusätzlichen Verdichtungsweg entsprechend muß natürlich der Hub de, Stempels 19
ausgelegt sein.
In der Darstellung des weiteren Ausführungsbeispiels nach Fig.6 und 7 sind für Teile, die mit denen des
Ausführungsbeispiels nach F i g. 1 bis 5 übereinstimmen, die gleichen Bezugsziffern verwendet. Der wesentliche
Unterschied zwischen diesem weiteren Ausführungsbeispiel und dem vorstehend erläuterten Beispiel besteht
darin, daß der zusätzliche, hier mit 27 bezeichnete kürzere Stempel zwar wiederum auf dem Träger 16 des
Stempels 15 gelagert ist, jedoch nicht vom Stempel 15 getragen wird. In der Wirkungsweise besteht jedoch
kein Unterschied zwischen den beiden Ausführungsformen. Nur muß das hydraulische System, das sämtliche
hydraulische Antriebe versorgt, so gestaltet werden, daß der kürzere Stempel 27 in derselben Weise bewegt wird
wie beim Ausführungsbeispiel nach Fi g. 1 bis 5.
Die nötige Kopplung zwischen den Bewegungen der beiden Abschnitte χ und y des von der beweglichen
Seitenwand gebildeten Seitendruckstempels kann von der hydraulischen Anlage durch geeignete Umschaltungen
gesteuert oder wie bei der Ausführung nach F i g. 6 und 7 möglich, mechanisch hergestellt werden, und zwar
gemäß Fig.7 durch einen im kurzen Stempel 27
angebnKhien Bolzen 28, der in sin Langloch 29 des
benachbarten Abschnitts des längeren Stempels 15 ragt und den Weg, den der kürzere Stempel 27 relativ zu dem
benachbarten Stempelteil zurückzulegen vermag, auf die Länge cbeschränkt.
Hieriu 6 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Hydraulisch angetriebene Schrottschere mit einem der Schneidebene vorgelagerten, von oben
beschickbaren Vorverdichterbett, dessen Breite größer ist als die des Scherenmauls, mit einem
Förderstempel und mit einem mindestens an einer Seite des Vorverdichterbettes angeordneten Preflstempei,
dadurch gekennzeichnet, daß der Preßstempel aus mindestens zwei verschieden langen, in an sich bekannter Weise getrennt
antreibbaren Preßstempeln (15 und 19 bzw. 27) besteht, von denen der kürzere (19; 27) benachbart
zur Schneidebene angeordnet und relativ zu dem längeren (15) in Preßrichtung verschiebbar ist.
2. Schrottschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der kürzere Preßstempel (19)
auf dem längeren Preßstempel (15) gelagert ist.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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