DE2727436C2 - Schrottschere - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schrottschere, bestehend aus einem in einem Scherenständer angeordneten
Paar relativ zueinander beweglicher Schermesser, einem den Schermessern vorgeordneten Stampfer,
einem dem Scherenständer vorgeordneten Füllbett mit einer Zuführeinrichtung und mit einem zum Verdichten
des Schrottes, zumindest auf Scherenmaulweite, dienendem Seitendruckstempel.
Eine Schrottschere der vorgenannten Art ist beispielsweise aus der DE-OS 20 56 715 bekannt. Da die
vom Scherenständer einer derartigen Schrottschere aufzunehmenden Scher- und Stampferkräfte bisher in
der Regel wesentlich größer als die vom zugehörigen Füllbett aufzunehmenden Seitendruckkräfte waren, ist
bei der herkömmlichen Bauart der Scherenständer wesentlich stärker ausgeführt als das Füllbett. Seit
einiger Zeit besteht aber aufgrund der bei der Schrottzerkleinerung anfallenden Stücke das Bedürfnis,
die Leistungsfähigkeit der einer Schrottschere vorgeordneten Seitendruckpresse zu erhöhen. So wird
beispielsweise gefordert, großvolumige Behälter und Waggonunterteile mit vergleichsweise hohem Widerstandsmoment,
die bisher in den meisten Fällen noch mit Schweißbrennern grob vorzerlegt werden müssen, ohne
diese Vorbehandlung unmittelbar mit der Seitendruckpresse auf Scherenmaulweite zusammenzudrücken, um
dadurch in mehrfacher Hinsicht kostspielige Aufbereitungen einzusparen. Die damit sich für das Füllbett
ergebenden Belastungen einerseits und die für den Seitendruckstempel erforderliche Antriebsleistung andererseits
geraten in die Größenordnung der bisher nur am Scherenständer aufgetretenen Belastunge-v.
Die naheliegende Maßnahme zum Auffangen dieser ίο Belastungen könnte in einer entsprechend verstärkten
Bauweise des Füllbettes in Anlehnung an die massive Bauweise des Scherenständers bestehen. Da derartige
Spitzenbelastungen aber nicht während der gesamten Betriebsdauer zu erwarten sind würde diese Maßnahme
in Verbindung mit einer höheren Antriebsleistung des Seitendruckstempels zu einer derart unverhältnismäßig
hohen Steigerung der Herstellungskosten führen, daß dadurch unter Umständen der angestrebte wirtschaftliche
Vorteil wieder aufgehoben oder gar ins Gegenteil verkehrt würde.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, eine Schrottschere der eingangs genannten Art so auszubilden,
daß sie bei gleicher Antriebskraft des Seitendruckstempels und gleicher Dimensionierung des Füllbettes
gegenüber bekannten vergleichbaren Schrottscheren das Einsparen von Aufbereitungsarbeiten ohne Überlastung
des Füllbeties und dessen Antriebsorgane ermöglicht Ausgehend von dem der Erfindung zugrundeliegenden
Gedanken, die vorhandene, auf hohe Belastungen ausgerichtete Bauweise des Scherenständers
für die Aufnahme der erwähnten, im Füllbett auftretenden Spitzenbelastungen nutzbar zu machen,
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst daß das Schermesserpaar, der Stampfer und der
Seitendruckstempel in einer gemeinsamen Ebene liegen und das Füllbett kraftschlüssig mit dem Scherenständer
verbunden ist.
Durch diese Maßnahme belassen die auftretenden Kräfte, zu denen auch die in der Nähe des
Scherenständers im Füllbett auftretenden Seitenverdichtungskräfte gehören, den Scherenständer in ein und
derselben Richtung.
In der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verläuft die das Schermesserpaar, den Stampfer und den
■*5 Seitendruckstempel enthaltende Ebene zur Horizontalen
unter einem Winkel kleiner 90 Grad, vorzugsweise unter einem Winkel von 45 Grad.
Bei dem vorzugsweise für die Neigung des Scher- und Vorverdichtungssystems gewählten Winkel von 45°
so ergibt sich eine niedrige Bauhöhe der Maschine ■
verbunden mit einer beschickungsfreundlichen, nach oben trichterförmigen öffnung des Füllbettes. Dabei
rutscht das aufgegebene Material unter Schwerkrafteinfluß unmittelbar in den Arbeitsbereich der Zuführein-5S
richtung, wobei sich insbesondere langstückiges Material ohne Zuhilfenahme des Seitendruckstempels selbsttätig
zentriert.
Eine besonders günstig arbeitende Schere ergibt sich, wenn der im Scherenständer geführte Stampfer gemäß
einer Weiterbildung deF Erfindung mit der ihm
benachbarten Seite des Seitendruckstempels über mindestens ein Gelenk in Antriebsverbindung steht.
Diese Gestaltung führt ohne großen Material- und Bauaufwand zu dem überraschenden Ergebnis, daß der
Stampfer auch zugleich den größten Teil der Seitendruckkraft liefert, wodurch eine weiter verbesserte
*Überleitung der Spitzenbelastungen in den Scheren-'ständer erreicht wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
besitzt eine Stampfer und Seitendmckstempel verbindende Kopfplatte mit endseitig angeordneten schairnierartigen
Gelenken, von denen das dem Seitendruckistempel zugeordnete Gelenk mit einem Zylinderantrieb in
Wirkverbindung steht, der sich am Scherenstiinder abstützt Durch diese Maßnahme wird ein stufenlos
schräg einstellbarer Obergang zwischen dem Stampfer und dem Seitendruckstempel geschaffen, der insbesondere
das Einführen des Materials unter den Stampfer zum schrittweisen Verdichten begünstigt Die Betriebsweise,
das Material schrittweise immer nur auf die beim nächsten Schermesserhub abzutrennende Länge zu
verdichten, ist besondere bei sehr widerstandsfähigen
Schrottstücken von Vorteil, weil die verfügbare Preßkraft damit auf kleinere Flächen konzentriert
werden kann.
Das l'orpreßsystem kann !hinsichtlich seiner Angrif fsmöglichkeiten
am Gut dadurch' noch flexibler und vielseitiger gestaltet werden, wenn der Seitendruckstempel
auch an seinem dem Stampfer abgewandten Ende mit einem Zylinderantrieb in Wirkverbindung
steht Dadurch wird nämlich die Mögliichkeit eröffnet,
die Arbeitsflächen von Stampfer und Seitendruckstempel sowie im Falle des zuvor erwähnten zweiten
Ausführungsbeispiels auch der Kopfplatte sowohl miteinander fluchten als auch gegeneinander versetzt
arbeiten zu lassen; bei der bevorzugten Ausführungsform besteht darüber hinaus die Möglichkeit, das die
Kopfplatte mit dem Seitendmckstempel verbindende Gelenk zur Ausübung einer punkt- bis linienförmige!!
Belastung voreilen zu lassen.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind nachfolgend
an Hand von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben. Es
zeigt
F i g. 1 eine Schrottschere in teilweise geschnittener Seitenansicht;
F i g. 2 eine Stirnansicht in Pfeilrichtung II gegen das Scherenmau1 der Schrottschere gemäß F i g. 1;
F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie IU-IIi durch die Schrottschere gemäß F i g. 1; und
F i g. 4 eine Alternativ-Ausführung einer Schrottschere
als in die Vertikale geklappter Längsschnitt
In einem Scherenständer 1 ist ein Obermesser 2 mit einem Obermesser .1 beweglich geführt und mit einem
Zylinderantrieb 4 verbunden. Das Obermesser 3 wirkt mit einem ortsfesten Untermesser 5 zusammen. Ferner
ist im Scherenständer, benachbart zum Obermesserträger 2, ein Stampfer 6 geführt, der von einem
Zylinderantrieb 7 betätigt wird. Dem Scherenständer 1 ist ein Fußbett 8 mit ein^m darin längsbeweglichen
Förderstempel 9, der den Schrott durch das Scherenmaul 10 schiebt und mit einem quer zum Förderstempel
9 beweglichen Sekendruckstempel 11 zum Verdichten des Schrottes auf die Weite w des Scherenmaules 10
vorgelagert Das Schermesserpaar 3,5, der Stampfer 6, der Förderstempel 9 und der Seitendmckstempel It
liegen in einer gemeinsamen Ebene X-X, die mit der Horizontalen einen Winkel a von 45 Grad bildet DtT
Stampfer 6 ist gemäß Fig. 1 und 2 über ein Gelenk 12,
ί das aus einem mit dem Stampfer verbundenen Nocken 12a, zwei am Seitendmckstempel 11 befestigten
Laschen 12 und einem diese durchdringenden Bolzen 13 besteht, mit dem Seitendruckstempe! 11 antriebsmäßig
gekuppelt An dem dem Scherenständer 1 abgewandten ι» Ende steht der Seitendmckstempel 11 mit einem
Zylinderantrieb 14 in gelenkiger Antriebsverbindung.
An der dem Seitendmckstempel 11 gegenüberliegenden Wand 15 des Füllbettes 8 ist ein Preßdeckel 16 über
ein Scharnier 17 schwenkbeweglich angelenkt und mittels zweier Zylinderantriebe 18 um 90 Grad in das
Füllbett bis auf eine der Schnittbreite b entsprechende Tiefe einschwenkbar. Im gezeichneten Öffnungszustand
bildet der Preßdeckel 16 eine Verlängerung der Wand 15 des Füllbettes. Dadurch wird das Füllbett zu einem
weit geöffneten, beschickungsfreundliohen Trichter.
In der Alternativ-Ausführung geiaäß Fig.4 ist die
Verbindung zwischen dem Stampfei 6 und dem Seitendrackstempel 19 durch eine Kopfplatte 20
hergestellt, die einerseits mit dem Stampfer G und andererseits mit dem Seitendmckstempel 19 über
scharniorartige Gelenke 21 bzw. 22 verbunden ist Am Gelenk 21 greift ein Zylinderantrieb 23 an, dessen
anderes Ende über einen Gabelkopf 24 gelenkig mit dem Scherenständer 1 verbunden ist Aufgrund der
jo zwischengeordneten Kopfplatte 20 ist eine differenzierte Arbeitsweise möglich. Je nach Beschaffenheit des zu
verdichtenden Schrottes, kann die Kopfplatte 20 mittels des Zylinderantriebes 23 vor dem, während des oder
nach dem Stampferhub verstellt werden. Beispielsweise kann ein in F i g. 4 strichpunktiert angedeuteter Behälter
25, der bekanntlich im Bereich der Behälterboden die größte Widerstandsfähigkeit besitzt, durch Absenken
des Stampfers 6 und Nachführen der Kopfplatte 20 zumindest so weit eingeknickt werden, daß er
anschließend mittels des Förderstempels 9 zwecks weiterer Verdichtung unter den Stampfer geschoben
werden kann. Die Hauptknickkraft wird dabei vom Stampfer 6 aufgebracht Es ist aber auch denkbar, daß
im gezeichneten Beispiel zunächst nur der Zylinderantrieb 23 eingeschaltet wird, so daß die Kopfplstte um
das in Ruhe befindliche Gelenk 21 unter Ausnutzung der damit verbundenen Hebelwirkung zumindest so weit
abgesenkt wird, bis sie mit der Arbeitsfläche des dabei sich verschwenkenden Seitendruckstempels 19 fluchtet,
wonach dann Stampfer, Kopfplatte und Seitendmckstempel synchron weiter vorgefahren werden können.
In die Synchronbewegung wird ein ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 1 am dem ScherenstSnder
1 abgewandten Ende des Seitendruckstempels 19 angelenkter Zylinderantrieb 26 einbezogen, der iuch
in diesem Ausfühmngsbeispiel die zweite Antriebshalterung
für den Seitendmckstempel bildet.
Claims (5)
1. Schrottschere, bestehend aus einem in einem Scherenständer angeordneten Paar relativ zueinander
beweglicher Schermesser, einem den Schermessern vorgeordneten Stampfer, einem dem Scherenständer
vorgeordneten Füllbett mit einer Zuführeinrichtung und mit einem zum Verdichten des
Schrottes, zumindest auf Scherenmaulweite, dienenden Seitendruckstempel, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schermesserpaar (3, 5), der Stampfer (6) und der Seitendruckstempel (11; 19) in
einer gemeinsamen Ebene (X-X) liegen und das Füllbett (8) kraftschlüssig mit dem Scherenständer
(1) verbunden ist
2. Schrottschere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ebene (Χ-Χ)τατ Horizontalen
unter einem Winkel ^kleiner 90 Grad, vorzugsweise
unter einem Winkel von 45 Grad, verläuft
3. Schrottschere nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der im Scherenständer (i)
geführte Stampfer (6) mit der ihm benachbarten Seite des Seitendruckstempels (11 bzw. 19) über
mindestens ein Gelenk (12 bzw. 21, 22) in Antriebsverbindung steht
4. Schrottschere nach eiitijm oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Stampfer (6) und Seitendruckstempel (19)
verbindende Kopfplatte (20) mit endseitig angeordneten
scharnierartigen Gelenken (21,22), von denen das dem .ieitendruckstempel (19) zugeordnete
Gelenk (22) mit einem Zylinderantrieb (23) in Wirkverbindung steht der sich am Scherenständer
(1) abstützt.
5. Schrottschere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Seitendruckstempel (11 bzw. 19) auch an
seinem dem Stampfer abgewandten Ende mit einem Zylinderantrieb (14 bzw. 26) in Wirkverbindung
steht
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