DE3917293C3 - Schrottpresse - Google Patents
SchrottpresseInfo
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- B30—PRESSES
- B30B—PRESSES IN GENERAL
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- B30B7/00—Presses characterised by a particular arrangement of the pressing members
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schrottpresse gemäß den
Merkmalen im Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine derartige Schrottpresse zählt durch die DE-OS
25 26 044 zum Stand der Technik. Sie weist die Eigenart
auf, daß mit Hilfe eines in den Preßkasten schwenkba
ren Entspannungsflügels auch Schrott mit großer Länge
und Steifigkeit, wie z. B. Kessel oder Autowracks, mit
relativ geringen Kräften entspannt und anschließend
auf Paketgröße zusammengedrückt werden kann.
Schrottpressen dieser Bauart haben sich bislang in
der Praxis bis zu einer Preßkastenlänge von etwa
7500 mm bewährt. Bei der Verschrottung von komplet
ten Eisenbahnwaggons oder Schiffen bzw. Schiffsteil
einheiten, wo Preßkastenlängen bis zu 15 000 mm ver
langt werden, hat sich jedoch gezeigt, daß die Beseiti
gung der Quersteifigkeit des Schrotts mit Hilfe nur eines
Entspannungsflügels mit einer Reihe von Schwierigkei
ten verbunden ist. Da die Länge des Entspannungsflü
gels quasi der Länge des Preßkastens entspricht, muß
der Entspannungsflügel infolge der großen Distanz zwi
schen seiner Schwenkachse und dem endseitigen An
griffspunkt des ihn schwenkenden Hydraulikzylinders
außerordentlich kräftig, d. h. biege- und verwindungs
steif ausgelegt sein. Auch können in Anbetracht des
langen Hebelarms zwischen Anlenkpunkt Hydraulikzy
linder und Schwenkachse große Momente errichtet
werden, die dann eine Beschädigung des Schwenkme
chanismus nach sich ziehen. Ferner ist über die Länge
des Entspannungsflügels gesehen der Preßeffekt auf
den Schrott infolge der unterschiedlichen Preßwege der
einzelnen Abschnitte des Entspannungsflügels sehr un
terschiedlich, wobei insbesondere in dem der Schwenk
achse benachbarten Bereich keine nennenswerte Ver
formung des Schrotts zu erreichen ist. Schließlich ist es
im bekannten Fall noch von Nachteil, daß der Entspan
nungsflügel nicht mehr betätigt werden kann, wenn der
Ausstoßer in den Schwenkbereich des Entspannungsflü
gels hineinbewegt wurde, weil dann eine Beschädigung
der anderen beweglichen Teile, insbesondere aber des
Entspannungsflügels, nicht zu vermeiden ist.
Die DE-AS 22 13 617 und 22 65 019 zeigen Anord
nungen, bei denen von den Längsseiten her über die
gesamte Länge des Preßkastens wirksame Flügel quer
von oben in den Preßkasten eingeschwenkt werden. In
der Übertragung auf die Bauart der DE-OS 25 36 044
würde dies bedeuten, daß dann in Längsrichtung des
Kessels verlaufende linienförmige Kräfte aufgebracht
würden, die auch quer auf die endseitigen Deckel ausge
übt werden. Folglich ist eine solche Anordnung der Flü
gel nicht geeignet, die Quersteifigkeit des Kessels zu
beseitigen. Erst recht kann mit den Flügeln kein Schrott
hinsichtlich seiner Quersteifigkeit entspannt werden,
der über seine gesamte Länge durch Träger etc. ausge
steift ist.
Die DE-OS 27 27 436 zeigt eine Bauart einer Schrott
schere mit Preßkasten bei welcher ein zweischenkliger
Seitendruckstempel verwendet wird, wobei ein Hydrau
likzylinder am freien Ende des längeren Schenkels und
ein zweiter Hydraulikzylinder im Gelenkpunkt zwi
schen dem langen Schenkel und dem kurzen Schenkel
angreifen, welcher an einem Stampfer angelenkt ist.
Wegen der unterschiedlichen Kinematik der bewegli
chen Teile dieser Presse ist auch die Funktionsweise
dieser Presse anders als die der erfindungsgemäßen
Presse.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebene
Schrottpresse dahingehend auszubilden, daß auch
Schrott mit hoher Quersteifigkeit und großer Länge,
wie insbesondere Eisenbahnwaggon- und Schiffsschrott,
mit vergleichsweise geringem Aufwand entspannt wer
den kann, um paketartig verpreßt zu werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfin
dung in den im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkma
len.
Ein wesentlicher Vorteil einer solchen Anordnung
von Entspannungsflügeln liegt darin, daß auch bei lan
gen und schweren Schrottstücken, wie dies z. B. bei Ei
senbahnwaggons der Fall ist, nunmehr mit Hilfe der
Entspannungsflügel eine hohe Querkraft bei maxima
lem Arbeitshub der Entspannungsflügel gezielt dort auf
gebracht werden kann, wo es für das jeweilige Schrott
stück zweckmäßig ist. Dabei ist es in Abhängigkeit von
dem Aufbau des Schrottstücks möglich, jeden der Ent
spannungsflügel einzeln bzw. nacheinander bzw. gleich
zeitig in den Preßkasten zu schwenken. Trotz größerer
Wirksamkeit können die Entspannungsflügel erheblich
weniger kräftig ausgebildet sein, als dies bei nur einem
Entspannungsgefühl erforderlich ist. Ist die Gesamtlän
ge der Entspannungsflügel etwa gleich der Länge des
Preßkastens bemessen, so besteht der Vorteil einer sol
chen Anordnung darin, daß in jedem Bereich des Preß
kastens mit Hilfe vergleichsweise kurzer Entspannungs
flügel hohe Querkräfte auf die bezüglich ihrer Querstei
figkeit zu entspannenden Schrottstücke ausgeübt wer
den können.
Außerdem erlaubt es die Erfindung, bereits auf die
Breite des Scherenmauls zusammengepreßte Schrott
stücke bevorzugt durch den dem Ausstoßer abgewand
ten Entspannungsflügel während des sukzessiven Aus
stoßens weiter zu verdichten. Durch diese Maßnahme
lassen sich vorgepreßte Schrottstücke im Preßkasten
leichter vorschieben. Hiermit ist ein geringerer Ver
schleiß des Preßkastenbodens, des Seitenverdichters,
des Preßkastendeckels sowie der Entspannungsflügel
verbunden. Außerdem ist mit der verringerten Breite
des letztlich durch das Scherenmaul ausgestoßenen
Schrottpakets ein für das Einschmelzen häufig günstige
res Abmaß erzielbar. Das zusätzliche Verdichten oder
Verpressen der Schrottstücke kann so lange erfolgen,
bis der Ausstoßer etwa das freie Ende des dem Scheren
maul benachbarten Entspannungsflügels erreicht hat.
Die Länge der Entspannungsflügel kann unterschied
lich bemessen sein. Eine vorteilhafte Ausführungsform
besteht jedoch in den Merkmalen des Patentanspruchs
2, wonach die Entspannungsflügel etwa gleich lang be
messen sind. Ihre Herstellung kann dadurch standardi
siert werden.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Schrottpresse in schematischer Draufsicht
und
Fig. 2 bis 6 die Schrottpresse der Fig. 1 während di
verser Verpreßsituationen beim Verpressen eines Ei
senbahnwaggons.
In der Fig. 1 ist mit 1 eine Schrottpresse zum Verpres
sen von kompletten Eisenbahnwaggons, Schiffen oder
dergleichen bezeichnet. Die Schrottpresse 1 umfaßt ei
nen Preßkasten 2 mit einer unveränderbaren Länge von
beispielsweise 15 000 mm und einer maximalen Breite
von ca. 3500 mm.
Eine Längsseite des Preßkastens 2 wird durch einen
quer zur Längsrichtung des Preßkastens 2 beweglichen
Seitenverdichter 3 gebildet. Der Seitenverdichter 3 ist
mittels insgesamt drei Hydraulikzylindern 4 entspre
chend den Pfeilen Pf verlagerbar.
Auf der dem Seitenverdichter 3 gegenüberliegenden
Längsseite des Preßkastens 2 sind zwei in Reihe hinter
einander liegende Entspannungsflügel 5, 6 vorgesehen.
Die Entspannungsflügel 5, 6 haben etwa die gleiche Län
ge. Ihre Gesamtlänge entspricht ca. der Länge des Preß
kastens 2.
Die Schwenkachsen 7 der Entspannungsflügel 5, 6
befinden sich endseitig des Preßkastens 2. Die die Ent
spannungsflügel 5, 6 entsprechend den Pfeilen Pf1 aus
der in Fig. 1 gezeichneten Ausgangsposition in den
Preßkasten 2 und auch zurück schwenkenden Hydrau
likzylinder 8 sind an die einander zugewandten freien
Enden 9 der Entspannungsflügel 5, 6 angelenkt. Die Ent
spannungsflügel 5, 6 können sich über die gesamte Höhe
des Preßkastens 2 erstrecken oder nur über eine Teilhö
he.
Der Preßkasten 2 wird nach oben hin durch minde
stens einen nicht näher veranschaulichten Preßkasten
deckel abgeschlossen. Auch der Preßkastendeckel steht
unter dem Einfluß wenigstens eines in der Zeichnung
nicht näher veranschaulichten Hydraulikzylinders.
In der dem Scherenmaul 10 gegenüberliegenden
Querwand 11 des Preßkastens 2 ist ein Ausstoßer 12
gelagert, der unter dem Einfluß eines Hydraulikzylin
ders 13 steht. Der Ausstoßer 12 ist mit Hilfe des Hydrau
likzylinders 13 in Längsrichtung des Preßkastens 2 ent
sprechend den Pfeilen Pf2 beweglich geführt. Die Breite
des Scherenmauls 10 entspricht der Breite des ge
wünschten Schrottpakets.
Wie die Fig. 1 ferner zu erkennen gibt, ist die dort
dargestellte Schrottpresse 1 u. a. zum Verpressen von
kompletten Eisenbahnwaggons 14 geeignet. Um einen
solchen Eisenbahnwaggon 14 auf ein zum Einschmelzen
geeignetes Schrottpaket zu verkleinern, wird zunächst
bei gegebenenfalls herabgeklapptem Preßkastendeckel
der Seitenverdichter 3 durch die Hydraulikzylinder 4 in
Richtung der Pfeile Pf3 bewegt (Fig. 2), bis daß der
Eisenbahnwaggon 14 zwischen dem Seitenverdichter 3
und den in die Ausgangsstellung verschwenkten Ent
spannungsflügeln 5, 6 (strichpunktierte Linienführung)
eingeklemmt ist. Der Ausstoßer 12 befindet sich in der
Ausgangsposition gemäß Fig. 1. Die Stirnfläche 15 des
Ausstoßers 12 liegt in der Ebene der hinteren Querwand
11 des Preßkastens 2.
Nunmehr werden gemäß Fig. 2 die Entspannungsflü
gel 5, 6 mit Hilfe der Hydraulikzylinder 8 in Richtung
der Pfeile Pf1 aus den in strichpunktierter Linienfüh
rung veranschaulichten Ausgangsstellungen einzeln,
einzeln nacheinander oder gemeinsam in den Preßka
sten 2 verschwenkt, wobei die Quersteifigkeit des Eisen
bahnwaggons 14 aufgehoben wird. Der Seitenverdich
ter 3 bildet hierbei ein Widerlager für die Entspannungs
flügel 5, 6.
Im Anschluß daran werden die Entspannungsflügel 5,
6 wieder in die Ausgangsstellung zurückgeschwenkt
(strichpunktierte Linienführung in Fig. 3) und es wird
der Seitenverdichter 3 entsprechend den Pfeilen Pf4
vorverlagert, bis daß der vorgepreßte Eisenbahnwag
gon 14 wieder zwischen dem Seitenverdichter 3 und den
Entspannungsflügeln 5, 6 eingespannt ist.
In dieser Situation werden die Entspannungsflügel 5,
6 nochmals aus der Ausgangsstellung in den Preßkasten
2 verschwenkt und dabei eine weitere Entspannung der
Quersteifigkeit des Eisenbahnwaggons 14 herbeigeführt
(Fig. 3). Die Quersteifigkeit des Eisenbahnwaggons 14
der Fig. 1 ist nunmehr so weit aufgehoben, daß nach
dem Zurückschwenken der Entspannungsflügel 5, 6 in
die Ausgangsstellung (strichpunktierte Linienführung
gemäß Fig. 3) der Eisenbahnwaggon 14 mit Hilfe des
Seitenverdichters 3 so weit zusammengepreßt wird, daß
seine Stirnfläche 17 exakt in der Wirkrichtung des Aus
stoßers 12 entlang der Entspannungsflügel 5, 6 liegt
(Fig. 4). Durch Verschwenken der Entspannungsflügel
5, 6 aus der Ausgangsstellung in den Preßkasten 2 kann
gemäß Fig. 4 eine weitere Verdichtung des verpreßten
Eisenbahnwaggons 14 herbeigeführt werden.
In dieser Betriebssituation kann jetzt damit begonnen
werden, mit Hilfe des Ausstoßers 12 den zusammenge
preßten Eisenbahnwaggon 14 gemäß dem Pfeil Pf7 in
das Scherenmaul 10 zu drücken (Fig. 5), wo der Schrott
paketstrang 16 mit Hilfe einer nicht näher veranschau
lichten Schere in einzelne Pakete aufgeteilt wird. Seiten
verdichter 3 und Entspannungsflügel 5, 6 bilden hierbei
Führungswiderlager für den Schrottpaketstrang 16.
Im Zuge des Herausdrückens des Schrottpakets
trangs 16 kann das Breitenmaß X des Schrottpakets
trangs 16 (Fig. 5) dadurch noch verringert und auf diese
Weise der Reibwiderstand vermindert werden, daß bei
in die Ausgangsstellung zurückgeschwenktem Entspan
nungsflügel 5 der dem Scherenmaul 10 benachbarte
Entspannungsflügel 6 periodisch oder aperiodisch aus
der Ausgangsstellung in den Preßkasten 2 gemäß dem
Pfeil Pf5 in Fig. 6 gedrückt wird, so daß der Schrottpa
ketstrang 16 auf die Breite X1 verringert werden kann.
Hat der Ausstoßer 12 das freie Ende des dem Sche
renmaul 10 benachbarten Entspannungsflügels 6 er
reicht, wird auch dieser Entspannungsflügel 6 in die in
strichpunktierter Linienführung veranschaulichte Aus
gangsstellung zurückgeschwenkt, so daß dann der Aus
stoßer 12 den Schrottpaketstrang 16 in Richtung des
Pfeils Pf6 entlang des Seitenverdichters 3 und der Ent
spannungsflügel 5, 6 ausstößt.
Claims (2)
1. Schrottpresse für Schrott (14) mit großer Länge und Steifigkeit, die ei
nen quer zur Längsrichtung eines Preßkastens (2) beweglichen Seiten
verdichter (3), einen von der dem Seitenverdichter (3) gegenüberliegen
den Längsseite aus in den Preßkasten (2) schwenkbaren Entspan
nungsflügel (5, 6), der kürzer als der Preßkasten (2) ausgebildet ist, ei
nen schwenkbaren Preßkastendeckel und einen in Längsrichtung des
Preßkastens (2) beweglichen Ausstoßer (12) aufweist, denen Hydraulikzylinder
(4, 8, 13) zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß
über die Länge des Preßkastens (2) gesehen zwei Entspannungsflü
gel (5, 6) in Reihe hintereinanderliegend vorgesehen sind, wobei die
Schwenkachsen (7) der Entspannungsflügel (5, 6) den Endabschnitten
des Preßkastens (2) zugewandt und die Hydraulikzylinder (8) an die
einander zugewandten freien Enden (9) der Entspannungsflügel (5, 6)
angelenkt sind.
2. Schrottpresse nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Entspannungsflügel (5, 6)
gleich lang bemessen sind.
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