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"Paketierpresse Paketierpressen zur Verarbeitung von verdichtbarem
Material, das metallisch oder nichtmetallisch (zeBo Schrott, Müll) oder auch aus
einem Gemisch aus Metallen und Nichtmetallen bestehen kann, bestehen in der Regel
aus einem Preßkasten mit Einfüllöffnung und Ausstoßöffnung und mindestens einem
Preßelement, das die Form eines Stempels oder einer Klappe haben kann0 Bekannte
Bauarten sehen zum Verschließen der Ausstoßöffnung während des Pressens ein besonderes
beweglich gelagertes Verschlußstück vor, etwa in der Form eines Schiebers oder einer
Türe Ein Beispiel einer derartigen Presse, bei der das Verschlußstück aus einem
Schieber besteht, liefert die DT-OS 2 024 495.
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Diese Anordnung eines Schiebers, der in Führungen gehalten und von
einem selbständigen Antrieb bewegt wird, macht die Presse teurer und störungsanfälliger,
da die separaten Führungen und der separate Antrieb mit der notwendigen Steuerung
erhebliche Kosten verursachen und Störungen durch Verschmutzung bzw. Verschleiß
entstehen können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die erwähnten Nachteile
zu beheben und eine Paketierpresse zu schaffen, bei der auf einen besonderen Antrieb
für das Verschlußstück verzichtet werden kann. Zur Lösung dieser Aufgabe ist das
Verschlußstück als Platte fest am Druckelement oder, sofern mehr als ein Druckelement
vorgesehen ist, an einem derselben in Form einer Platte so angebracht, daß es einen
Fortsatz des Druckelements bildet, der die Ausstoßöffnung wenigstens während des
Pressens schließt,
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
besteht darin, daß zumindest der der Druckfläche des Druckelements nahe Bereich
des Wandteils mit der Druckfläche einen stumpfen Winkel bildet. Diese Ausbildung
des Wandteils bringt den Vorteil, daß mit dem Hochfahren des Druckelements ein Luftspalt
zwischen dem Paket und der Abschrägung der Innenfläche des Wandteils entsteht, wodurch
Verklemmungen an dieser Stelle verhindert werden0 In der bevorzugten Ausführung
der Erfindung erstreckt sich das mit dem Druckelement verbundene plattenförmige
Verschlußglied in Schließstellung bis in einen Wandungsteil des Preßkastens, beispielsweise
dessen Grundplatte, hinein, um dort z0B0 mittels einer Stützrolle eine Abstützung
zu erfahren, so daß es unter dem Druck im Preßkasten nicht wie ein einseitig eingespannter
Träger belastet wird0 Dient zum Füllen des Preßkastens bei verschlossener Ausstoßöffnung
ein in einer Mulde fahrbarer Schieber, wie er bei den sogenannten Schiebemuldenpressen
und -scheren verwendet wird, dann entspricht es einer weiteren Ausführung der Erfindung,
die Ausstoßöffnung in Flucht mit der Bahn des Füllschiebers anzuordnen und den Füllschieber
bis in das Innere des Preßkastens einfahrbar zu machen, In diesem Fall dient der
Füllschieber einer dreifachen Aufgabe, indem er außer dem Füllen des Preßkastens
auf das eingeschobene Material auch noch einen verdichtenden Preßdruck ausübt und,
wenn die Ausstoßöffnung am Ende eines Preßgangs wieder geöffnet wird, zum Ausstoßen
des fertigen Pakets dient0 Die Erfindung ist weiterer Ausbildung fähig. Was insoweit
geschehen kann, bildet die Gegenstände von Unteransprüchen, auf die insoweit hier
bezug genommen wird0 Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsbeispiele0 Es
zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäß gebaute Presse im aufrechten
Längsschnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 bis 5 die
Presse in der Schnittdarstellung nach Fig. 2 in drei verschiedenen Arbeitsphasen
und etwas verkleinertem Maßstab und Fig. 6 einen Schnitt durch eine abgewandelte
Ausführungsform.
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Bei der Presse nach Fig. 1 bis 5 besteht das Druckelement, das zugleich
das Verschlußglied im eingangs angegebenen Sinne trägt, aus einem Stempel. Hiervon
unterscheidet sich die Ausführungsform nach Fig. 6 dadurch, daß das den Träger des
Verschlußgliedes bildende Druckelement eine Klappe ist.
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Die allgemein mit 1 bezeichnete Presse nach Fig. 1 bis 5 besteht aus
einem Preßkasten, der von sechs Wänden umgrenzt ist, nämlich einem Boden 2, einer
oberen Stirnplatte 3, zwei einander gegenüberstehenden Seitenwänden 4 und 5 und
zwei gleichfalls einander gegenüberstehenden Seitenwänden 6 und 7. Die Seitenwand
4 weist eine schlitzartige Öffnung 12 auf. In ihren unteren Bereich mündet eine
aus Boden 8 und Seitenwänden 9 bestehende Schiebemulde, in der ein Schieber 10 angeordnet
ist, der mit einem hydraulischen Zylinder-Kolbenantrieb 11 gekuppelt ist und dazu
dient, von oben in die Schiebemulde 8, 9 eingebrachtes Material in den Preßkasten
zu fördern.
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Zur Bildung des Pakets aus dem Material, das mittels des Förderschiebers
10 eingebracht worden ist, dienen bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 5 zwei Stempel
13 und 14, die sich bei dieser Ausführung rechtwinklig zur Bewegung des Füllstempels
10 verschieben. Hierzu dienen für den Stempel
13 ein hydraulischer
Zylinder-Kolbenantrieb 15 und beim Stempel 14 ein ebensolcher, nur in der Regel
kräftiger bemessener Antrieb 16. Zum Ausbringen des fertiggepreßten Pakets ist die
Wand 6 mit einer Öffnung 17 versehen, die bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 5 dem
Preßstempel 14 gegenüberliegt.
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Die Öffnung 17 ist während des Pressens mindestens dann verschlossen,
wenn es sich um kleinstückiges Material handelt. Dies gilt auch fgr die Öffnung,
in welcher die Schiebemulde 8, 9 seitlich in den Preßkasten mündet. Dazu dient jedoch
einfach der Schieber 10 selbst, der sich dann in einer in Fig. 1 mit strichpunktiertem
Bezugsstrich versehenen Stellung befindet. Bei großstückigem Material (z.B.
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Kühlschränken) könnte die Ausstoß öffnung beim Füllen auch offen bleiben
und der große Raum in der Ausstoßstellung damit ausgenutzt werden.
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Zum Verschließen der Austrittsöffnung 17 dient eine Platte 18, die
fest am oberen Preßstempel 13 angebracht ist und sich von dessen Arbeitsfläche 19
abwärts parallel und in dichter Anlage zur einen Innenfläche der Seitenwand 6 des
Preßkastens erstreckt. In Fig. 2 und 3 ist die Presse in der Füllstellung dargestellt.
Schon in dieser Stellung ragt die Verschlußplatte 18 in eine Ausnehmung 21 im Boden
2, so daß sie dort eine Abstützung unter dem beim weiteren Niederfahren des Stempels
13 wachsenden Druck im Arbeitsraum 22 des Preßkastens erfährt (Fig. 2).
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Die einzelnen Arbeitsphasen sind in Fig. 3 bis 5 zur besseren Übersicht
gezeichnet. Fig. 3 stimmt mit Fig. 2 überein. Ein Unterschied zwischen Fig. 2 und
3 besteht darin, daß die innere Fläche 23 der Platte 18 in dem Bereich, in welchem
sie nicht in die Ausnehmung 21 eintaucht, etwas abgeschrägt ist, also mit der Arbeitsfläche
19 des Stempels
13 einen stumpfen Winkel a bildet. Diese Ausbildung
des Wandteils bringt den Vorteil, daß mit dem Hochfahren des Druckelements ein Luftspal-t
zwischen dem Paket und der Abschrägung der Innenfläche des Wandteils entsteht, wodurch
Verklemmungen an dieser Stelle verhindert werden0 Die so weit beschriebene Presse
arbeitet wie folgt: Bei in die Stellung gemäß Fig. 2 und 3 hochgefahrenem Stempel
13 und zurückgefahrenem Stempel 14 wird der Arbeitsraum 22 des Preßkastens mit Material
gefüllt, das zuvor in die Schiebemulde 8, 9 eingebracht worden und durch den Förderstempel
10 in den Arbeitsraum 22 geschoben wird. Dabei kann der Förderstempel 10 bereits
eine gewisse Pressung auf das Material ausüben. Während des Füllens des Arbeitsraums
22 befindet sich der Preßstempel 13 in den Stellungen nach Fig. 1 bis 3, in welchen
die Platte 18 die Ausstoßöffnung 17 verschließt. Ist so viel Material eingefüllt,
wie für ein Paket vorgeschrieben ist, so wird der Förderstempel 10 in der in Fig.
1 gezeichneten linken Endstellung belassen, in welcher er die Schlitzöffnung 12
in der Wandung 4 des Preßkastens verschließt.
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Hierauf folgt die eigentliche Paketbildung. Dabei fährt zunächst der
Stempel 13 so weit nieder, daß seine Arbeitsfläche nahezu mit der horizontalen Oberkante
des StemPels
14 zusammenfällt, Jedochrso weit, daß er den Stempel 14 sperrt. Die Platte 18 nimmt
zwar an der Bewegung des Stempels 13 teil, verbleibt bei diesen Operationen jedoch
in ihrer Schließstellung.
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Haben die Stempel 13, 14 ihre Arbeit verrichtet, so wird zunächst
der Stempel 13 über die Stellung, die er in Fig. 1 bis 4 einnimmt, so weit hochgefahren,
daß die Platte 18 die Ausstoßöffnung 17 freigibt. Damit ist der Stempel 14 in der
Lage,
in der aus Fig. 5 ersichtlichen Weise das jeweils fertiggestellte Paket 24 auszuschieben.
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Benachbart zur Ausnehmung 21 im Boden 2 ist eine Rolle 25 Brei drehbar
angeordnet, die die Platte 18 stützt und die reibungsvermindernd auf deren Verschiebung
wirkt.
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Daß man sich auch des Förderstempels 10 zum Ausschieben der fertigen
Pakete bedienen kann, wurde bereits oben erwähnt. Diese Möglichkeit ist zeichnerisch
nicht dargestellt.
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Fig. 6 zeigt eine Abwandlung der Presse nach Fig. 1 bis 5, die ausschließlich
mit regelrechten Preßstempeln arbeitet.
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Es ist, wie eingangs erwähnt, auch ohne weiteres möglich, die Verschlußplatte
an einem Druckelement anzubringen, das keine geradlinige Bewegung ausführt, sondern
eine Schwenkbewegung, wie dies bei Schrottpaketierpressen bekannt ist.
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Bei der abgewandelten Ausführung nach Fig. 6 besteht das Preßelement,
welches das Verschlußglied trägt, nicht aus einem Stempel, sondern aus einer Klappe
26, die um eine Achse 27 schwenkbar ist und durch die mittels eines Gelenks 28 angeschlossene
Kolbenstange 29 eines Zylinder-Kolbenantriebs 30 bewegt werden kann. Der Preßkasten
besteht hier aus zwei vertikalen, einander parallelen Platten 31, von denen nur
die hintere sichtbar ist, und zwischen denen sich die Klappe 26 sowie ein Stempel
14 bewegt, wie er auch bei der Ausführung nach Fig. 1 bis 5 vorgesehen ist. Die
Platten 31 sind durch Stege 32 und 33 verbunden.
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Dem Stempel 14 gegenüberliegend befindet sich die Ausstoßöffnung 340
Als Verschlußglied ist wieder eine mit dem einen Preßelement, nämlich der Klappe
26 fest verbundene Platte 35 vorgesehen, die mit der Achse 27 als Mittelpunkt kreisförmig
gekrümmt ist. Zur Abstützung der Platte 35 und
zur Reibungsverminderung
dient wiederum eine Rolle 25. Die strichpunktierten Linien in Fig. 6 zeigen die
Klappe 26 in ihrer Preß-Lndstellung. In der Wirkungsweise unterscheidet sich die
Bauart nach Fig. 6 nicht von derjenigen nach Fig. 1 bis 5.