DE2308232C3 - Ballenpresse zum Verpressen von Altmaterial - Google Patents
Ballenpresse zum Verpressen von AltmaterialInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Ballenpresse mit einem von vertikalen, einander parallelen Seitenwänden und
einem Boden begrenzten, oben offenen Preßkasten, einem in dem Preßkasten horizontal verschiebbaren
Preßstempel, und einem von oben in den Preßkasten mündenden Füllschacht mit vier Seitenwänden und mit
in Preßrichtung veränderbarem Austrittsquerschnitt.
Bei Ballenpressen zum Verarbeiten von Altmaterial treten in Folge der unterschiedlichen Eigenschaften der
zu verarbeitenden Arten häufig Schwierigkeiten auf. Bei dem zu verpressenden Material kann es sich um ganz
verschiedene Stoffe handeln, beispielsweise Altpapier oder aber auch Müll. Wegen ihrer unterschiedlichen
Konsistenz haben diese verschiedenen Stoffe in Bezug auf ihr Verhalten beim Pressen auch unterschiedliche
Eigenschaften. So erfordert Material in Form von Kartons oder Wellpappe, um auf ein bestimmtes
Volumen zusammengepreßt zu werden, einen beträchtlichen Hub des Preßstempels der den Ballen erzeugenden Presse. Gerade umgekehrt liegt es bei Zeitungen
oder Zeitschriften insbesondere dann, wenn sie gebündelt sind. Auch in Bezug auf die Abmessungen des
Materials im Anlieferungszustand gibt es große Unterschiede. Möbelkartonagen können beispielsweise
eine Seitenlänge bis zu zwei Metern haben, so daß sie nur vorzerkleinert in den Einfüllschacht gegeben bzw.
von herkömmlichen Ballenpressen aufgenommen werden können.
Zur Herstellung eines Ballens ist stets eine Mehrzahl
von Hüben des Preßstempels erforderlich. Denn da der Ballen eine weitaus höhere Dichte haben soll, als sich
mit einem Hub des Preßstempels erzeugen ließe, entsteht ein Ballen von bestimmter Größe in der Presse
in der Form hintereinander angeordneter plattenförmiger Schichten, von denen jede einem Preßstapelhub au
entspricht In dieser Beziehung entständen keinerlei Schwierigkeiten, wenn die Ballenpresse immer nur
Material gleicher Verdichtbarkeit also gleicher Schüttdichte zu verarbeiten hätte. Diese Voraussetzung ist
jedoch selten gegeben. In der Regel soll ein- und dieselbe Presse in der Lage sein, Material geringer
Schüttdichte ebensogut zu verarbeiten wie Material großer Schüttdichte. Nun sollen aber die bei jedem
Preßstempelhub erzeugten Schichten in ihrer Dicke möglichst nicht stark voneinander abweichen. Vor allem
soll die Entstehung zu dicker Schichten verhindert werden. Zu dicke Schichten würden aber entstehen,
wenn mit einem Hub des Preßstempels eine Schicht aus Material großer Schüttdichte erzeugt wird, während
dieselbe Presse beim Beschicken mit Gut von geringer Schüttdichte dünne und unter Umständen sogar
unwirtschaftlich dünne Schichten erzeugt Die Ukwirtschaftlichkeit liegt darin, daß die Erzeugung einer
Vielzahl unnötig dünner Schichten auch eine entsprechende Vielzahl von Arbeitshüben des Preßstempels
erfordert, die durch einen einzigen Arbeitshub ersetzt werden könnten, wenn der Preßstempel in der Lage
wsrre, aus dem Material geringer Schüttdichte eine
Schicht von noch brauchbarer und nicht zu geringer Dicke zu erzeugen.
Aus der GB-PS 11 58 359 ist eine Ballenpresse zum
Herstellen von Torfballen mit trichterförmigem Füllschacht bekannt dessen Austrittsquerschnitt durch
einen in der Ebene des Austrittsquerschniltes liegenden Schieber veränderbar ist Mit dieser Presse wird ein
hinsichtlich seiner Schüttdichte und Zusammensetzung im wesentlichen homogenes Material (Torf) verarbeitet
— Änderungen der Materialeigenschaften treten nur hinsichtlich unterschiedlicher Feuchte auf, der durch
Änderung der Preßka&enwandwinkel Rechnung getragen wird —. Durch die Verstellung des Schiebers soll die
dem Preßkasten zugeführte Materialmenge reguliert werden können, um je nach vorgesehenem Verwendungszweck unterschiedlich lange Briketts zu erzeugen.
Beim Verpressen von Müll, d. h. von ganz unterschiedlich zusammengesetztem Material, z. B. Sperrmüll oder
Müllkartonagen einerseits und Zeitschriften andererseits werden demgegenüber möglichst gleich lange
Ballen angestrebt
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ballenpresse zuvor genannter Art so weiterzubilden,
daß mit ihr Altmaterial, Müll o^«r dergleichen,
insbesondere sowohl Ausgangsmaterial mit hoher Schüttdichte (z. B. Zeitungen, Zeitschriften) als auch
Ausgangsmaterial mit vergleichsweise geringer Schüttdichte (z. B. Kartonagen) mit etwa dem gleichen
Zeitaufwand zu etwa gleich großen Ballen verpreßt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die dem Stempelantrieb zugewandte Seitenwand
(11) des Füllschachtes (8) in Richtung der Preßstempelbewegung in mindestens zwei verschiedene Lagen einstellbar ist, wobei die Füllstellungslage des Preßstempels (3) so wählbar ist, daß seine Arbeitsfläche stets
unmittelbar an die verstellbare Seitenwand (11) des Füllschachtes (8) angrenzt.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß eine Verarbeitung von Altmaterial möglich ist, wobei der mit
der Seitenwandverstellung verfolgte Zweck der Einstellung unterschiedlich großer Füllschachtquerschnitte es
gestattet, daß die durch den Schacht in den ersten Preßkasten zu entleerende Altmaterialmenge zu
steuern ist und damit in den Preßkasten je nach der Beschaffenheit des zu verpressenden Gutes wenigstens
annähernd gerade soviel einzufüllen ist, wie bei der nachfolgenden Vorbewegung des Preßstempels zur
Bildung einer in ihrer Dicke vernünftig bemessenen Schicht notwendig ist, um aus den aufeinanderfolgenden
Schichten den verlangten Ballen zu erzeugen. Da gleichzeitig dafür Sorge getragen wird, daß die
verstellbare Seitenwand des Einfüllschachtes mit der
\rbeitsfläche des Preßstempels in seinen verschiedenen
Stellungen fluchtet, welche diese vor jedem Preßgang sinnimmt, bildet diese Arbeitsfläche die rückwärtige
Begrenzung des Preßkastens und sorgt dadurch dafür, daß nicht weniger und nicht mehr Material eingefüllt
wird, als beim nachfolgenden Pressen für die Erzeugung einer Schicht im oben angegebenen Sinne notwendig isL
Um auf alle Fälle Brückenbildungen im Füllschacht zu vermeiden — bei der Presse gemäß der eingangs
erwähnten britischen Patentschrift verengt sich der ">
Füllschacht nach unten trichterförmig und ist mit einer die Förderung des Torfs in den Preßkasten zumindest
unterstützenden, wenn nicht sogar im wesentlichen bewirkenden Rührvorrichtung versehen —, wird der
erfindungsgemäß vorgeschlagene Füllschacht Vorzugsweise von vier vertikalen Seitenwänden unter Bildung
eines rechteckigen Querschnitts begrenzt
Für die Beschickung des Füllschachtes können verschiedene Förderer, etwa in Form von Förderbändern,
vorgesehen werden. Im einfachsten Falle, wenn es sich nämlich nur um die Verarbeitung von Material
zweier wesentlich verschiedener Eigenschaften handelt, etwa in einem Fall von Wellpappe und im andeitn Falle
gebündelten Zeitungspapiers, genügen zwei Förderer verschiedener Breite, die abwechselnd je nach dem zu
verarbeitenden Material den Schacht beschicken.
Anhand der Zeichnungen, in denen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel dargestellt ist, wird die Erfindung
näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine teilweise im Längsschnitt gehaltene .w
Seitenansicht einer Presse mit Seitenwandsteilung für relativ kleinen Füllschachtquerschnitt; und
Fig.2 eine vergrößerte Darstellung des mittleren
Teils der Presse, mit Seitenwandstellung für relativ großen Füllschachtquerschnitt
Die Presse nach F i g. 1 besteht aus zwei hintereinandergeschalteten
Preßkasten i und 2, von denen im
Rahmen der vorliegenden Erfindung in den Ansprüchen lediglich der erste Preßkasten 1 erwähnt ist, da der
Preßkasten 2 für die erfindungsgemäße Lehre nicht von Bedeutung ist Beide Kästen haben rechteckigen
Querschnitt Die Querschnittsfläche im Kasten 1 ist über dessen ganze Länge konstant In ihm ist ein Proßstempel
3 verschiebbar, der durch einen aus Kolbenstange 4 und Zylinder 5 bestehenden hydraulischen Zylinder-Kolbenantrieb
hin und her bewegt werden kann. Der mit dem ersten Preßkasten 1 fluchtende zweite Preßkasten 2 ist
nach Art einer Kanalpresse gestaltet. Sein Querschnitt verengt sich daher vom linken Eintrittsende zum
rechten Austritt 6 um ein geringes Maß. Dadurch setzt jn
der Preßkasten 2 der Vorbewegung des Materials einen Widerstand entgegen, der davon abhängig ist, wie stark
sich der Querschnitt des Preßkastens 2 von links nach rechts verengt Das Maß der Verengung kann durch
einen Stelltrieb 7 verändert werden, welcher die Neigung der oberen Wand des Preßkastens 2 zu
verändern vermag.
In den ersten Preßkasten 1 wird Material durch einen von oben einmündenden Füllschacht 3 eingebracht
Dazu ist der Preßkasten 1 über eine gewisse Strecke <*
oben offen.
Um zu verhindern, daß im Füllschacht befindliches Material während des Pressens in den Bereich hinter
dem Preßstempel 3 fällt, ist am Preßstempel eine Platte 9 angebracht, welche die Einfüllöffnung 10 verschließt,
solange sich der Preßstempel 3 rechts von der linken Querwand 11 des Schachts 8 befindet.
leder Hub des Preßstempels 3 preßt und befördert diejenige Materialmenge in den Preßkasten 2, die zuvor
durch den Füllschacht 8 eingefüllt worden war. Bei jeder derartigen Bewegung des Preßstempels entsteht noch
kein vollständiger Ballen, sondern lediglich eine verhältnismäßig dünne Materialschicht Jeder Ballen
setzt sich daher aus einer Vielzahl derartiger Schichten 12 zusammen. Die Ballen werden innerhalb des
Preßkastens 2 verschnürt Zum Verschnüren dient ein von einer Rolle 13 abgezogener Schnürdraht 14, der
über Umlenkrollen geführt und mittels eines Flaschenzuges 15 gespannt wird Die Verschnürtechnik ist als
solche bekannt und bedarf daher hier keiner näheren Erläuterung.
Die Längswände des Füllschachtes 8 fluchten mit den Seitenwänden des Preßkastens 1. Die vordere Querwand
des Füllschachtes 8 steht fest Dagegen ist dessen linke Querwand 11 horizontal verschiebbar. Hierzu
dienen zwei an einer feststehendes Vertikalwand gelagerte Kniegelenkhebel 16, 17, deren mittlere
Gelenke durch eine Stange 18 verbunden sind. Das mittlere Gelenk 16a (Fig.2) des Kniejelenkhebels 16
ist gelenkig an einen hydraulischen, doppeltwirkenden
Zylinder-Kolbenantrieb 20 angeschlossen, öurch diesen
Antrieb kann die linke Querwand 11 des Füllschachts 8
wahlweise in die Stellungen nach F i g. 1 oder 2 gebracht werden. Während der Abstand der Seitenwände des
Füllschachts 8 unveränderlich und gleich dem Abstand der Seitenwände des Preßkastens 1 ist, kann der
Abstand zwischen der feststehenden Querwand 19 und der verschiebbaren Stirnwand 11 des Füllschachts 8
durch den Antrieb 20 verändert werden.
Die zuvor erwähnten beiderseits des Füllschachtes 8 angeordneten Förderbänder sind in F i g. 1 mit 21/22
angedeutet Zu verarbeitendes Material wird je nach Konsistenz auf eines der Bänder von oben aufgeschüttet,
durch die Bänder mitgenommen und in den Füllschacht 8 entleert
Soll Material von verhältnismäßig großer Schüttdichte verpreßt werden, so wird die Querwand Ii des
Füllschachts 8 in die Stellung nach F i g. 1 gebracht in der die beiden Querwände 11 und 19 des Füllschachts 8
nur einen verhältnismäßig kleinen Abstand haben. Beim Vorfahren des Förderstempels 3 bis zur Mündung des
Preßkastens 1 in den Preßkasten 2 entsteht dann eine Materialschicht von nicht unzulässig großer Dicke, da
volumenmäßig die verpreßte Materialmenge klein ist Dies gilt beispielsweise vor allem beim Verpressen von
bereits gestapeltem oder gebündeltem Papier sowie generell bei Zeitungen und Zeitschriften. Vor dem
Füllen des Preßkastens 1 wird der Preßstempel 3 so weil vorgefahren, daß seine Arbeitsfläche 26 (F i g. 2) mit der
Stirnfläche der Querwand 11 fluchtet weil es sonst ohne
größeren baulichen Aufwand schwierig wäre, die gerade richtig Menge in den Preßkasten 1 einzufüllen.
Soll dagegen Material von großem Volumen aber geringer Einfülldichtä verpreßt werden, etwa Wellpappe
oder Kartons, so wird die Querwand 11 mittels des
Antriebs 20 nach links, also in die Stellung nach F i g. 2 gerückt Zugleich wird dafür gesorgt, daß der Preßstempel
3 zurückgefahren wird und seine Arbeitsfläche 26 mit der Fläche 11 wiederum fluchtet Aus dem nunmehr
durch den Schacht 8 eingefüllten Material, das gewichtsmäßig mit der Materialmenge im Falle der
Fig. 1 wenigstens ungefähr übereinstimmt, wird beim Vorfahren des Preßstempels 3 dann wieder eine Schicht
12 erzeugt die sich in ihrer Dicke nicht wesentlich von der zuvor im Falle der F i g. 1 erzeugten Schicht
unterscheidet Auf diese Weise entstehen auch dann.
wenn die Art des zu verpressenden Materials sich im Laufe unmittelbar aufeinanderfolgender Arbeitsgänge
wesentlich ändert. Schichten 12, deren Dicke im wesentlichen Ober die ganze Ballenlänge gleich ist.
Sei höheren Anforderungen können statt nur zwei >
Stellungen der Querwand 11 und entsprechenden Stellungen des Preßstempels 3 auch mehrere Zwischenstellungen vorgesehen werden. Erfahrungsgemäß ist
jedoch bei den heutigen Gegebenheiten der damit verbundene größere bauliche Aufwand kaum nötig, so ">
daß man in aller Regel auch mit nur zwei Förderbändern 21,22 verschiedener Breite auskommt.
Im Betrieb wird der Ballenpresse über das breitere
Förderband 22 nur Material mit geringer Schüttdichte (Seitenwandsteilung gemäß F i g. 2) und über das ι>
schmalere Förderband 21 nur Material mit hoher Schüttdichte (Seitenwandstellung gemäß Fig. 1) zugeführt. Die gemäß Fig. 1 und 2 unterschiedlichen
Füüvci'jmins des unterhalb des Füllschacht; 8 liegenden
ersten Preßkasten 1 sind so aufeinander abgestimmt, '"
daß pro Preßstempelhub möglichst gleich große Maierialgewichte in den zweiten Prcßkanul 2 gelangen,
d. h., daß möglichst Ballenschichten von etwa gleicher Stärke erzeugt werden.
Claims (2)
1. Ballenpresse mit einem von vertikalen, einander parallelen Seitenwänden und einem Boden begrenzten, oben offenen Preßkasten, einem in dem Preßkasten horizontal verschiebbaren Preßstempel und einem von oben in den Preßkasten mündenden Füllschacht mit vier Seitenwänden und mit in Preßrichtung veränderbarem Austrittsquerschnitt, da- i»
durch gekennzeichnet, daß die dem Stempelantrieb zugewandte Seitenwand (11) des Füllschachtes (8) in Richtung der Preßstempelbewegung
in mindestens zwei verschiedene Lagen einstellbar ist, wobei die Füllstellungslage des Preßstempels (3) is
so wählbar ist, daß seine Arbeitsfläche stets unmittelbar an die verstellbare Seitenwand (11) des Füllschachtes (8) angrenzt
2. Ballenpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen von vier vertikalen Seitenwänden ^n
begrenzte^ imQuerschnitt rechteckigen Füllschacht
(8).
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