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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ballenpresse mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum Verpressen von losem Pressgut.
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Ballenpressen werden eingesetzt, um loses Material wie zum Beispiel Papier und Pappe, Kunststoffabfälle, gemischte Abfälle oder Fasermaterialien zu quaderförmigen Ballen zu verpressen, die dann mit verschiedenartigen Abbindungen versehen werden können. Die Ballen können dann gestapelt und transportiert werden, wobei der Platzbedarf und der Aufwand beim Handling deutlich verringert ist.
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Es gibt verschiedene Bauformen von Ballenpressen. Neben KanalBallenpressen mit einer zweiseitig offenen Presskammer und einem nachfolgenden Presskanal, in dem dort befindliche Ballen als Widerlager für den Pressvorgang genutzt werden, gibt es auch die Ballenpressen mit einer einseitig offenen Presskammer, die sich durch eine bessere Formhaltung der erzeugten Ballen und durch eine kürzere Bauform auszeichnen. Die vorliegende Erfindung ist für beide Bauformen vorgesehen.
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Die bekannten Ballenpressen weisen jeweils einen Einwurfschacht oder Einwurftrichter auf, durch den das lose Pressgut eingeworfen wird. Das Pressgut fällt unmittelbar in den Presskanal, um dort in einem Arbeitshub von dem Pressstempel in die Presskammer befördert und dort verdichtet zu werden. Der Einwurfschacht ist dabei so bemessen, dass seine lichte Öffnung quer zu der Pressrichtung der Breite des Presskanals und damit auch, bis auf das stets erforderliche Spiel, der Breite des Pressstempels, ebenfalls quer zu der Pressrichtung gemessen, entspricht. Die Dimensionierung der Presse hängt deshalb vom vorgesehenen Einsatzzweck ab, und zwar genauer gesagt von der maximalen Größe des Pressguts, das durch den Einwurfschacht in den Presskanal, der auch Ballenkanal genannt wird, befördert werden soll.
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Wenn mit einer Presse also große Pressgutstücke wie z. B. große leere Kartons verarbeitet werden sollen, muss der Einwurfschacht entsprechend groß dimensioniert sein. Dies hat zur Folge, dass auch der Presskanal und damit die gesamte Ballenpresse eine entsprechende Größe aufweisen müssen. Mit den Dimensionen der Presse steigen auch die Herstellungs- und Betriebskosten. Alternativ werden solche großen Pressgutstücke vor der Verarbeitung in kleineren Pressen manuell zerkleinert, so dass sie in den Einwurfschacht der kleineren Presse passen. Hierdurch entstehen hohe Personalkosten.
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Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ballenpresse und ein Verfahren zum Pressen von losem Pressgut bereitzustellen, mit denen auch größere Pressgutstücke wie z. B. unzerkleinerte Kartons verarbeitet werden können.
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Diese Aufgabe wird von einer Ballenpresse mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Weil bei einer gattungsgemäßen Ballenpresse für loses Pressgut zusätzlich vorgesehen ist, dass die Breite des Einwurfschachtes, in einer Horizontalrichtung quer zu der Pressrichtung gemessen, größer ist als die Breite des Eingabebereichs, und dass wenigstens ein Vorverdichterstempel vorgesehen ist, der dazu eingerichtet ist, in dem Einwurfschacht befindliches Pressgut zumindest bis auf die Breite des Eingabebereichs vorzuverdichten, können übergroße Stücke, die nicht unmittelbar in den Presskanal passen, ohne vorherige Bearbeitung verarbeitet werden. Insbesondere kann die Ballenpresse kleiner und damit leichter und kostengünstiger gestaltet werden als es bei einer an die Stückgröße angepassten Ballenpresse der Fall wäre..
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Eine besonders effektive Vorverarbeitung des Pressgutes wird ermöglicht, wenn insgesamt zwei Vorverdichterstempel vorgesehen sind, deren Arbeitshübe in einen freien Querschnitt des Einwurfschachtes, insbesondere in einem Vorverdichterbereich hinein reichen. Dabei ist vorteilhaft zumindest der Arbeitshub des wenigstens einen Vorverdichterstempels quer zu der Pressrichtung ausgerichtet, damit die Breite des Presskanals oder Ballenkanals besser ausgenutzt werden kann. Eine weitere Verbesserung, insbesondere hinsichtlich einer störungsfreien Arbeitsweise der Presse bei schwierig zu verarbeitendem Material ergibt sich, wenn der Arbeitshub eines zweiten Vorverdichterstempels parallel zu der Pressrichtung ausgerichtet ist.
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Eine verbesserte Prozesssicherheit ist gewährleistet, wenn der Hub des quer zu der Pressrichtung orientierten Vorverdichterstempels größer ist als die Differenz A - C der Breiten des Einwurfschachtes und des Eingabebereichs. Vorzugsweise ist der Hub mindestens 10 % und besonders bevorzugt mehr als 20% größer als die Differenz, so dass eine Rückexpansion des vorverdichteten Pressgutes nicht zu einem Stau innerhalb des Einwurfschachtes führen kann.
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Die Arbeitshübe beiden Vorverdichterstempel sind bei betriebsbereiter Presse mit Vorteil im Wesentlichen, also bis auf Toleranzen, die die Leistung nicht beeinflussen, in Horizontalrichtung ausgerichtet sind.
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Die Maße A und L, die den Querschnitt A x L des Einwurfschachtes im Vorverdichterbereich bei Ruhestellung der Vorverdichterstempel bestimmen, sollen jeweils zwischen 1,2 m und 2,0 m liegen, vorzugsweise zwischen 1,5 m und 1,6 m, damit beispielsweise große Kartons aus der Stückgutlogistik unmittelbar verarbeitet werden können.
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Eine im späteren Handling einfach zu handhabende Ballengröße wird möglich, wenn das Maß D, das die lichte Weite des Einwurfschachtes quer zu der Pressrichtung im Vorverdichterbereich in der Endstellung des Arbeitshubs des Vorverdichterstempels bestimmt, zwischen 0,45 m und 0,9 m, vorzugsweise zwischen 0,6 m und 0,7 m beträgt. Entsprechendes gilt auch, wenn das Maß C, das die lichte Weite des Ballenkanals quer zu der Pressrichtung im Eingabebereich bestimmt, zwischen 0,75 m und 1,25 m und insbesondere zwischen 0,95 m und 1,05 m beträgt.
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Weil das erfindungsgemäße Verfahren zum Pressen von losem Pressgut zu Ballen mittels einer Ballenpresse, folgende Verfahrensschritte umfasst:
- a) Einwerfen von Pressgut in einen Einwurfschacht, wobei der Einwurfschacht an seiner Unterseite in einen Eingabebereich der Ballenpresse mündet, und wobei der Eingabebereich einen lichten Querschnitt aufweist, der quer zu einer Pressrichtung gegenüber dem lichten Querschnitt des Einwurfschachts reduziert ist, so dass das eingeworfene Pressgut, wenn es Abmessungen aufweist, die den lichten Querschnitt des Eingabebereichs in mindestens einer Richtung überschreiten, oberhalb des Eingabebereichs in dem Einwurfschacht liegen bleibt,
- b) Vorverdichten des Pressgutes zumindest in einer horizontalen Querrichtung zu der Pressrichtung mittels eines Vorverdichterstempels bis auf ein Maß, das es ermöglicht, dass das Pressgut weiter nach unten in den Eingabebereich fällt,
- c) Auspressen des in dem Eingabebereich befindlichen Pressgutes in einen Ballenkanal bzw. Presskanal, können Stücke von Pressgut aufgegeben werden, deren Abmessungen das lichte Maß des Eingabebereichs überschreiten.
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Die ist besonders vorteilhaft, wenn es sich bei dem Pressgut um unzerkleinerte Kartons handelt, weil dann Vorverarbeitungsschritte eingespart werden können.
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Dabei erfolgt im Schritt b) bevorzugt eine Vorverdichtung quer zu der Pressrichtung und parallel zu der Pressrichtung, also in Pressrichtung oder entgegen der Pressrichtung. Es wird weiter bevorzugt, wenn die Vorverdichtung in zwei Schritten erfolgt, von denen zuerst die Vorverdichtung quer zu der Pressrichtung und dann die Vorverdichtung parallel zu der Pressrichtung erfolgt.
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Besonders große Prozesssicherheit wird erreicht, wenn im Schritt b) die Vorverdichtung auf ein in Horizontalrichtung gemessenes Flächenmaß erfolgt, das zwischen 90% und 40% des lichten Querschnitts des Eingabebereichs entspricht.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- 1: eine erfindungsgemäße Ballenpresse in der Bauform einer Kanalballenpresse in einer Seitenansicht;
- 2: die Ballenpresse in einem Querschnitt entlang der Linie II - II aus 1;
- 3: den Einwurfschacht der Ballenpresse nach 1 und 2 in einem Horizontalschnitt entlang der Linie III - III aus 1 in Grundstellung; sowie
- 4: den Einwurfschacht nach 3 in einer Vorverdichtungsstellung.
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Die 1 zeigt eine Ballenpresse für loses Pressgut, wie z. B. Papierabfälle und insbesondere für unzerkleinerte Kartons in einer Seitenansicht. Die Ballenpresse 1 weist einen nach oben offenen Eingabebereich 2 auf, in den das Pressgut durch einen Einwurfschacht einzugeben ist.
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Ein Pressstempel 4 mit einem hydraulischen Antrieb 5 ist so angeordnet, dass bei einem Arbeitshub in einer Pressrichtung 6 das Pressgut aus dem Eingabebereich 2 in einen Ballenkanal 7 befördert wird. Das Pressgut wird dabei verdichtet. Mehrere Arbeitshübe in Pressrichtung 6 formen einen vollständigen Ballen. Der Ballenkanal 7 ist nahe einem Ausgang 8 mit einer Verstellzange 9 versehen, die den lichten Querschnitt des Ballenkanals 7 an dieser Stelle beeinflusst. Dadurch wird der Reibungswiderstand eines in dem Ballenkanal 7 befindlichen Ballens verändert. Fertige Ballen, die in dem Ballenkanal 7 im Bereich der Verstellzange 9 vorhanden sind, dienen als Widerlager für die Verdichtung des folgenden Ballens durch den Pressstempel 4. Eine Bandagiereinrichtung 10 ist in Pressrichtung 6 hinter dem Eingabebereich 2 angeordnet. Der Pressstempel 4 und insbesondere dessen Antrieb 5 sind so eingerichtet, dass sie einen Ballen vollständig durch die Bandagiereinrichtung 10 befördern können, damit dieser dort in bekannter Weise beispielsweise mit Draht umreift werden kann. Soweit entspricht die Ballenpresse 1 im Wesentlichen dem bekannten Stand der Technik.
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Der Einwurfschacht 3 weist von oben nach unten zwei Abschnitte auf, nämlich einen Eingabetrichter 11 und einen Vorverdichterbereich 12, die von oben nach unten aufeinander folgen. Die beiden Abschnitte münden nach unten in den Eingabebereich 2. In der Darstellung der 1 ist erkennbar, dass der Eingabetrichter 11 eine bezüglich der Pressrichtung 6 vorn liegende erste Seitenwand 13 und eine in Pressrichtung 6 hinten liegende zweite Seitenwand 14 aufweist. Die erste Seitenwand 13 ist plan und vertikal in einer Ebene quer zu der Pressrichtung 6 angeordnet. Die zweite Seitenwand 14 ist leicht geneigt gegenüber der senkrechten, so dass sich der Querschnitt des Eingabetrichters 11 von oben nach unten verjüngt.
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Der Vorverdichterbereich 12 weist ebenfalls eine in Pressrichtung 6 vorliegende erste Vorverdichterwand 16 und eine in Pressrichtung 6 hinten liegende zweite Vorverdichterwand 17 auf, die beide senkrecht und quer zu der Pressrichtung 6 orientiert sind. Der Abstand der beiden Wände ist mit dem Maß L gekennzeichnet. Die erste Vorverdichterwand 16 ist von einem ersten Vorverdichterstempel 18 durchsetzt, der von einem hydraulischen Antrieb 19 in der Pressrichtung 6 verfahrbar ist. Die 1 zeigt eine Ruhestellung des ersten Vorverdichterstempels 18, in der seine dem Einwurfschacht 3 zugewandte Oberfläche 20 im Wesentlichen mit der inneren Wandung der ersten Vorverdichterwand 16 fluchtet. Weiter nach unten, unterhalb des ersten Vorverdichterstempels 18 ist eine horizontale Stufe 21 angeordnet, von der in der Darstellung der 1 nur die Oberkante zu erkennen ist. Vertikal nach unten unterhalb der Stufe 21 befindet sich dann der Eingabebereich 2.
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In der 2 ist die Ballenpresse aus 1 in einem Querschnitt etwa entlang der Linie II-II dargestellt. Die Pressrichtung 6 ist senkrecht zur Zeichenebene angeordnet. Gleiche Bauelemente sind mit gleichen Bezugsziffern versehen.
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Der Einwurftrichter 11 des Einwurfschachtes 3 ist seitlich zur Pressrichtung von einer linken Seitenwand 25 und von einer rechten Seitenwand 26 begrenzt. Diese Seitenwände 25 und 26 verlaufen parallel zueinander und vertikal bezüglich der Pressrichtung 6. Der Vorverdichterabschnitt 12 ist ebenfalls seitlich von einer ersten Seitenwand 27 und einer zweiten Seitenwand 28 begrenzt. Der Abstand der Wände 25 und 26 sowie der Wände 27 und 28 ist in 2 mit dem Maß A bezeichnet. Die zweite Seitenwand 28 ist von einem zweiten Vorverdichterstempel 29 durchsetzt, an dessen dem Einwurfschacht 3 zugewandte Oberfläche 30 in der in 2 dargestellten Grundstellung des zweiten Vorverdichterstempels 29 mit der Oberfläche der zweiten Seitenwand 28 und der Oberfläche der zweiten Seitenwand 26 des Einwurftrichters 11 fluchtet.
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Die lichte Weite (Maß A) des Einwurfschachtes 3 wird bestimmt durch den Abstand der Seitenwände 25 und 26 des Eingabetrichters 11 und von dem Abstand der Seitenwände 27 und 28 sowie der Oberfläche 30 des Vorverdichters 12. Dieser freie Querschnitt reicht herunter bis zu der Oberfläche der Stufe 21, die einen Übergang zu einem Schachtbereich 32 darstellt, der wiederum eine linke Seitenwand 33 und eine rechte Seitenwand 34 aufweist. Die Seitenwände 33 und 34 weisen einen mit dem Maß B bezeichneten Abstand voneinander auf, der etwa um die Tiefe der Stufe 21 geringer ist als der Abstand der Seitenwände 25 und 26 beziehungsweise 27 und 28 voneinander. Der Schachtabschnitt 32 mündet schließlich in den Eingabebereich 2, der von der mit dem Maß C bezeichneten Abmessung her in Querrichtung zur Pressrichtung 6 etwas größer als der Schachtbereich 32, aber deutlich kleiner als die lichte Weite A des Einwurfschachts 3 ist.
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Eine Draufsicht auf den in 2 dargestellten Bereich zeigt 3. Der Schnitt in 3 verläuft etwa entlang der Linie III-III aus 1. Die Bandagiereinrichtung ist hier nicht dargestellt.
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Der Querschnitt des Einwurfschachtes 3 im geschnittenen Bereich des Vorverdichterabschnitts 12 ist begrenzt an der in 3 linken Seite von den Wandflächen der ersten Vorverdichterwand 16 und der Oberfläche 20. Von der Pressrichtung aus gesehen auf der rechten Seite, die in 3 unten ist, ist die Begrenzung die Oberfläche 30 des zweiten Vorverdichterstempels 29. In Pressrichtung links begrenzt die Seitenwand 27 den Querschnitt und in Pressrichtung hinten ist die zweite Vorverdichterwand 17 die Begrenzung des Einwurfschachts 3. Das Maß des Querschnitts ergibt sich also als A x L.
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Die Öffnung des Einwurfschachts 3 zu dem Eingabebereich 2 hin ist in Querrichtung zur Pressrichtung 6 kleiner, sie wird nämlich von der ersten Seitenwand 27 und der rechten Seitenwand 34 begrenzt, die unterhalb der Stufe 21 liegt. Das Maß des offenen Querschnitts ist hier B x L. Somit ist dieser Übergangsbereich zwischen dem Einwurfschacht 3 und dem Presskanal oder Ballenkanal 7 in der Breite wesentlich kleiner als der Einwurfschacht 3 selbst, aber in dieser Ausführungsform auch um einen geringen Betrag kleiner als die Breite des Ballenkanals 7 im Eingabebereich 2.
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Die 4 zeigt denselben Schnitt und dieselbe Ansicht wie die 3, jedoch mit einer anderen Position des ersten Vorverdichterstempels 18 und des zweiten Vorverdichterstempels 29. Die beiden Vorverdichterstempel sind in eine Endlage ihres jeweiligen Arbeitshubs verfahren, wobei diese Endlagen bereits in der 3 mit gestrichelten Linien angedeutet sind. Im Einzelnen ist der zweite Vorverdichterstempel 29 durch den Antrieb 31 soweit in den Eingabeschacht hinein verfahren worden, dass seine stirnseitige Oberfläche 30 etwa mit der in Pressrichtung 6 rechten Seitenwand 37 des zweiten Vorverdichterstempels 20 fluchtet. Danach ist in Pressrichtung der erste Vorverdichterstempel 18 durch den Antrieb 19 ebenfalls in den Einwurfschacht 3 hinein verfahren worden. Der lichte Querschnitt im Vorverdichterabschnitt 12, der in der Stellung in 3 noch dem Querschnitt des Einwurfschachtes entsprach, ist hier nun reduziert auf eine Weite, die kleiner ist als der Übergangsbereich, der in 3 dargestellt ist und der zwischen dem Einwurfschacht und dem Eingabebereich 2 liegt. Es ist insbesondere anzumerken, dass der zweite Vorverdichterstempel 29 über die Stufe 21 und die Kante, an der die Stufe 21 in die Seitenwand 34 übergeht, hinaus verfahren wurde. Der Abstand zwischen der Wand 27 und der Oberfläche 30 quer zur Pressrichtung 6 ist in 4 mit dem Maß D bezeichnet. Der Abstand zwischen der Wand 17 und der Oberfläche 20 in Pressrichtung 6 ist in 4 mit dem Maß E bezeichnet.
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Jegliches Material, dass in dem Einwurfschacht 3 gegeben wurde und das von seinen geometrischen Abmessungen her zu groß ist, um in den Eingabebereich 2 zu fallen, wird durch die Arbeitshübe des ersten Vorverdichterstempels 18 und des zweiten Vorverdichterstempels 29 zusammengedrückt und auf den in 4 dargestellten Querschnitt gebracht, der es erlaubt, dass das Material nach dem Zurückfahren des ersten Vorverdichterstempels 18 und des zweiten Vorverdichterstempels 29 in die jeweiligen Ausgangspositionen ohne weiteres in den Eingabebereich 2 fällt.
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Im Betrieb arbeitet die Ballenpresse mit Vorverdichter wie nachfolgend beschrieben:
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Große Kartons wie beispielsweise Verpackungen von Kraftfahrzeugsitzen, die für die Belieferung vom Sitzhersteller zum Kraftfahrzeughersteller verwendet werden, werden in den Einwurfschacht 3 gegeben, der in seinen Abmessungen A x L ausreichend dimensioniert ist. Die Kartons fallen dann bis auf die Stufe 21, da sich in diesem Bereich der Einwurfschacht 3 verengt auf das Maß B x L. In einem Ausführungsbeispiel betragen die Maße A und L beispielsweise jeweils 1,2 bis 2,0 m. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel liegen die Maße A und L zwischen 1,5 und 1,6 m. Ein Karton entsprechender Größe passt folglich nicht in den Freiraum zwischen den Wänden 33 und 34, da deren Abstand B kleiner ist als das Maß A. Das Maß B kann zwischen 0,75 und 1,1 m liegen, vorzugsweise zwischen 0,9 und 1,0 m.
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Um den Karton vorzuverdichten, wird zunächst der Antrieb 31 des Vorverdichterstempels 29 angesteuert, so dass der Vorverdichterstempel 29 in den Raum hinein fährt, in dem der zu verarbeitende Karton liegt. Der Vorverdichterstempel 29 fährt dabei bis zu einer Endlage, in der der Abstand seiner Oberfläche 30 von der gegenüberliegenden Wand 27 dem Maß D entspricht. Das Maß D ist kleiner als das Maß B des darunter liegenden Schachtabschnitts. Der Karton wird also in dieser Dimension quer zur Pressrichtung 6 bereits komprimiert und könnte ohne Weiteres in den darunter liegenden Schachtbereich zwischen die Wände 33 und 34 rutschen. Das Maß D liegt zwischen 0,45 und 0,9 m, vorzugsweise zwischen 0,6 und 0,7 m.
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Wenn sich durch das Verdichten quer zur Pressrichtung 6 ein Druck in Längsrichtung der Pressrichtung 6 aufbaut, kann das weitere Absenken des vorverdichteten Kartons in den Schachtbereich 32 dadurch verhindert werden, dass der Karton an den Oberflächen 17 und 20 anliegt. Vorzugsweise wird deshalb bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel der Vorverdichterstempel 18 von dem Antrieb 19 in Pressrichtung in den Einwurfschacht 3 hinein gefahren, und zwar so lange bis der Abstand zwischen der Wand 17 und der Oberfläche 20 in Pressrichtung 6 dem Maß E entspricht. Das Maß E ist etwa ein Drittel kleiner als das Maß L. Das Maß E kann zwischen 0,9 und 1,5 m liegen, vorzugsweise zwischen 1,0 und 1,2 m. Der Karton wird also nun in seinem Querschnitt in einer Horizontalebene auf das Maß D x E vorverdichtet. Im nächsten Schritt fahren die Antriebe 19 und 31 die Vorverdichterstempel 18 und 29 zurück in die Ausgangsposition gemäß 3. Der vorverdichtete Karton fällt dann zuverlässig durch den Schachtabschnitt 32 in den Eingabebereich 2 der Ballenpresse 1. Hier wird nun durch den Antrieb 5 ein Verdichtungshub des Pressstempels 4 in Pressrichtung 6 ausgeführt, so dass das Material im Eingabebereich 2 in Richtung des Ballenkanals 7 gepresst wird und dort einen Teilballen bildet (nicht dargestellt). Nach oben überstehendes Material wird an der Schneidkante 15 abgetrennt. Der Pressstempel 4 kann dann wieder in die Ausgangsposition zurückfahren. Der Prozess wird zyklisch wiederholt, solange Aufgabematerial vorhanden ist. Nach mehreren Arbeitshüben des Pressstempels 4 ist ein Ballen aus mehreren Teilballen fertiggestellt und wird dann in bekannter Weise von der Bandagiereinrichtung 10 umreift. Der umreifte Ballen befindet sich weiter in dem Ballenkanal 7 und sitzt dort mit einer definierten Reibung, so dass der fertige Ballen als Widerlager für den Verdichtungshub der folgenden Teilballen dient.
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Im Ergebnis ist es also möglich, Kartons mit Abmessungen, die zumindest in einer Länge die Breite C des Ballenkanals 7 und des Pressstempels 4 überschreiten, zu verarbeiten. Bei herkömmlichen Ballenpressen war es erforderlich, solche großen Kartons vorab manuell zu zerkleinern, oder eine Ballenpresse vorzusehen, deren Abmessung C in Querrichtung der Breite A des Einwurfschachts 3 entspricht. Durch die oben beschriebene Ballenpresse und das ebenfalls oben beschriebene Verfahren ist es also möglich, große Kartons mit einer relativ kleinen Presse zu verarbeiten, ohne die Kartons vorab zerkleinern zu müssen.
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In einer alternativen Betriebsart ist es vorgesehen, den Vorverdichterstempel 29 bis auf das Maß B auf die Wand 27 zuzustellen, so dass sich fluchtende Flächen zwischen der Oberfläche 30 und der Oberfläche 34 ergeben. In einem solchen Zustand kann kleineres Pressgut in den Einwurfschacht 3 gegeben werden, das dann unmittelbar bis in den Eingabebereich 2 durchfällt. Eventuell oben auf dem Vorverdichterstempel 29 liegendes und sich dort ansammelndes Material ist in dieser Betriebsart nicht störend. Es bildet mit der Zeit einen Schüttkegel, der den Einwurf von weiterem Material nicht behindert. In dieser Stellung kann die Ballenpresse wie eine konventionelle Ballenpresse eingesetzt werden.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausführung, bei der das Maß A im Bereich zwischen 1,5 und 1,6 m liegt und das Maß C zwischen 0,75 m und 1,25 m und besonders bevorzugt zwischen 0,95 und 1,05 m beträgt. Die Höhe des Ballenkanals liegt vorzugsweise zwischen 0,7 und 0,8 m. Die dadurch gefertigten Ballen sind dann besonders gut zu verarbeiten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4215578 A1 [0004]
- DE 102005003397 A1 [0004]
- DE 69506769 T2 [0004]
- DE 202012010760 U1 [0004]