DE2035053C3 - Presse zur Herstellung von Fonnteilen - Google Patents
Presse zur Herstellung von FonnteilenInfo
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- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27N—MANUFACTURE BY DRY PROCESSES OF ARTICLES, WITH OR WITHOUT ORGANIC BINDING AGENTS, MADE FROM PARTICLES OR FIBRES CONSISTING OF WOOD OR OTHER LIGNOCELLULOSIC OR LIKE ORGANIC MATERIAL
- B27N5/00—Manufacture of non-flat articles
- B27N5/02—Hollow articles
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21J—FIBREBOARD; MANUFACTURE OF ARTICLES FROM CELLULOSIC FIBROUS SUSPENSIONS OR FROM PAPIER-MACHE
- D21J3/00—Manufacture of articles by pressing wet fibre pulp, or papier-mâché, between moulds
Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf eine Presse zur Herstellung von Formteilen aus einem nicht steigfähigen
Gemisch von lignozellulosehaltigen Teilchen und einem Bindemittel, mit einem unteren Pressenteil zur
Aufnahme des zu verpressenden Gemisches sowie einem entsprechenden oberen Pressenteil mit mindestens
einer unter einem Winkel zur Vertikalen, bzw. zur Preßrichtung verlaufenden Seitenfläche.
Die Presse soll im wesentlichen zur Anfertigung von Formteilen dienen, bei denen an eine — beispielsweise
horizontale — Fläche eine oder mehrere Flächen unter einem Winkel ansetzen. Hierbei kann es sich z. B. um die
Begrenzungsflächen der schräg verlaufenden Seitenwände von Hohlkörpern, etwa muldenförmigen Behältern,
von entsprechend angesetzten platten- oder leistenförmigen Teilen beliebiger Formkörper, von
Flanschen oder Schenkeln an Profilkörpem oder ähnliches mehr handeln.
Es ist bekannt, solche Körper mittels einer Presse herzustellen, bei der lediglich ein die Preßmasse
aufnehmendes unteres Pressenteil und ein einziges, geradlinig von oben nach unten einzufahrendes,
• entsprechend geformtes oberes Pressenteil vorgesehen sind (vgL z.B. US-PS 26 82 083). Die mit dieser
bekannten Presse erzeugten Gegenstände sind verhältnismäßig flach, das heißt die an die horizontale
Grundfläche anschließenden Flächen zeigen nur eine geringe Neigung gegenüber dieser Grundfläche. Solange
nun. wie bei dieser bekannten Presse, der Winkel zwischen den aneinander anschließenden Flächen bzw.
zwischen der schräg nach oben oder unten verlaufenden Fläche und der Preßrichtung genügend groß ist,
entstehen beim Verpressen solcher Körper keine Schwierigkeiten, sondern es genügt, das aus dem zu
verpressenden Gemisch bestehende Vlies in der erforderlichen, dem gewünschten Verdichtungsverhältnis
entsprechenden Stärke entweder von Hand oder mittels einer Streumaschine einzubringen. Wird jedoch
der hier in Frage kommende Grenzwinkel, das heißt der Schüttwinkel, überschritten, so entstehen beim Pressen
solcher steiler Flächen wesentliche Schwierigkeiten dadurch, daß, selbst wenn die Oberfläche des eingebrachten
Materials horizontal oder nur schwach geneigt verläuft, das von oben wirkende Preßwerkzeug die
Tendenz zeigt, das Material in Preßrichtung mitzuführen, anstatt es in Richtung gegen die Wandungen der
Preßform zu verdichten, da es infolge seiner faserigen Beschaffenheit und des klebrigen Bindemittels überall
ineinandergreift und zusammenhängt; dadurch wird aber eine unregelmäßige Verteilung des Materials und
damit eine teilweise ungenügende und teilweise eine zu hohe Verdichtung bewirkt
Man hat daher bisher derartige Körper in der Weise hergestellt, daß die Preßmasse in einen beispielsweise
durch die Flächen eines Kernes und durch die Preßflächen von Seitenstempeln gebildeten Raum
eingebracht wird, während die zur Bildung der waagerechten oder angenähert waagerechten Fläche
bestimmte Preßmasse im allgemeinen auf die nach oben weisende Fläche dieses Kernes zu liegen kommt. Der
Preßvorgang spielt sich dann in der Weise ab, daß sowohl von oben her als auch von einer Seite oder
mehreren Seiten her entsprechende Stempel eingefahren werden, bis die gewünschte Verdichtung des
Materials erreicht ist. Andererseits ist es auch bereits bekannt, derartige Preßkörper in der Weise herzustellen,
daß gewisse Teile der Preßform von oben und andere Teile von unten her gleichzeitig oder in einer
vorbestimmten Reihenfolge eingefahren werden. Alle diese Preßvorrichtungen sind außerordentlich kompliziert
und kostspielig, da die verwendeten Werkzeuge, um ein einwandfreies Arbeiten zu gewährleisten, den in
Frage kommenden Vorgängen genau angepaßt sein müssen und zudem die Zahl der verschiedenen Stempel,
bzw. Preßwerkzeuge eine wesentliche Verteuerung der Vorrichtung bedingt.
Insoweit es sich bei solchen Körpern um Hohlkörper handelt, ist auch schon vorgeschlagen worden, den
Preßvorgang derart in zwei Stufen zu unterteilen, daß der Hohlkörper geometrisch in einzelne, flach verpreßbare
Teile zerlegt und die zunächst in einer Kaltpreßstu-
fe hergestellten Vorpreßlinge während des darauffolgenden Heißpreßvorganges so miteinander verpreßt
T/erden, daß sie zu einem einheitlichen Körper vereinigt werden. In diesem Fall ist es jedoch erforderlich, zwei
getrennte Pressen oder zumindest eine Doppelpresse vorzusehen, was eine große Zahl von Einzelwerkzeugen
bedingt und eine wesentliche Verteuerung der Anlage bewirkt Zudem läßt sich ein solches Verfahren, bzw.
eine solche Anlage durchaus nicht bei ailen eventuell in Frage kommenden Preßkörpern anwenden.
Die Erfindung hat die Aufgabe, die Presse der eingangs genannten Art so weiter zu entwickeln, daß
unter Vermeidung der obengenannten Nachteile ein Körper gepreßt werden kann, bei dem eine oder
mehrere Flächen unter einem steilen Winkel an eine waagerechte oder angenähert waagerechte Fläche
anschließen, wobei diese Flächen im wesentlichen Begrenzungsflächen von Platten oder wandartigen
Teilen dieses Körpers darstellen; insbesondere soll die Möglichkeit geschaffen werden, solche umer einem
steilen Winkel zur Horizontalen verlaufende Flächen zu pressen, ohne daß dabei zusätzliche Seitenstempel
verwendet werden, bzw. den Preßvorgang mittels Preßwerkzeugen durchzuführen, die möglichst nur in
einer Richtung gegeneinander bewegt werden. Eine solche Lösung würde eine erhebliche Vereinfachung des
gesamten Preßverfahrens bedingen und namentlich bei verhältnismäßig komplizierten Körpern zu einer erheblichen
Einsparung an einzelnen, relativ zueinander bewegten Werkzeugteilen führen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, daß in dem unteren Pressenteil
an eine annähernd horizontal verlaufende Grundfläche eine oder mehrere Flächen unter einem steilen
Winkel von weniger als 90° anschließen, die mit J5 scharfkantigen treppenförmigen Stufen versehen sind,
und daß das obere Pressenteil glattwandig ausgebildet ist in der Weise, daß die Mitnahme des an der bzw. den
steil verlaufenden Flächen anliegenden Preßmaterials bei der Relativbewegung der beiden Pressenteile
verhindert wird.
Preßformen mit treppenförmiger Ausbildung der Wandung sind zur Herstellung von Blumentöpfen aus
Preßmaterial bereits bekanntgeworden (vgl. GB-PS 9 97 217, bzw. FR-PS 13 43 506), doch dienen die auf
diese Weise entstehenden Abstufungen der Außenwand des Preßkörpers lediglich der Versteifung der Außenwand;
das Problem, das Preßmaterial beim Schließen der Form durch die Abstufungen entgegen der Wirkung
des von oben kommenden Pressenteils teilweise festzuhalten und lediglich gegen die Wandung des
unteren Pressenteils zu verdichten, wird durch die dort gewählte Profilierung der treppenförmigen Staffelung
nicht bewirkt.
Demgegenüber wird durch die treppenförmige Ausbildung gemäß vorliegender Erfindung erreicht, daß
das faserige Material von den einzelnen Stufen jeweils zurückgehalten wird und sich an den Kanten der
einzelnen Stufen von dem anschließenden und mit ihm zusammenhängenden Material, das weiter nach unten
gepreßt wird, trennt, ohne von ihm mitgeführt zu werden. Die Wirkungsweise einer solchen treppenförmigen
Ausbildung ist dabei umso günstiger, je scharfkantiger die einzelnen Treppenstufen an ihren
Außenkanten ausgebildet sind. b5
Bei Anwendung des Erfindungsgedankens ist es selbstverständlich a priori gleichgültig, welches der
Preßwerkzeuge von oben her gegen das entsprechende Gegenwerkzeug auf die Preßmasse einwirkt. Ebenso ist
es gleichgültig, ob das untere Werkzeug nach oben oder das obere Werkzeug nach unten eingefahren wird, oder
ob sich beide Werkzeuge gegeneinander bewegen.
Vorteilhafterweise sind die Außenkanten der einzelnen Stufen so angeordnet, daß sie in Ebenen verlaufen,
die zur Preßrichtung rechtwinklig angeordnet sind. Hierbei sind die angenähert in Preßrichtung verlaufenden
Flächen der einzelnen Stufen zur Preürichtung um den gleichen Winkel oder einen kleineren Winkel
geneigt, wie die Wandung des Preßkörpers. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Stufen ergeben sich
aus den Unteransprüchen 4 bis 6.
Wenn die Preßmasse derart in die Form eingebracht wird, daß die Schütthöhe mit Rücksicht auf den
Schüttwinkel verschieden ist, beispielsweise derart, daß
über den tiefer liegenden Teilen des Preßteiles eine größere Schütthöhe gegeben ist als bei den höher
liegenden Teilen, so muß zur Erzielung einer gleichbleibenden Verdichtung dieser Tatsache Rechnung getragen
werden, indem die unter einem Winkel zur Grundfläche verlaufenden Preßflächen des glattflächigen
Preßwerkzeuges mit der Preßrichtung einen solchen Winkel einschließen, daß der Abstand zwischen
der Wandung des oberen und unteren Preßteiles im unteren Teil der Preßform größer ist als im oberen Teil.
Auf diese Weise wird erreicht, daß die Wandstärke des steilwandigen Teiles des Formteiles beispielsweise von
oben nach unten stetig zunimmt und etwa die unten anschließende, horizontale oder angenähert horizontale
Platte eine größere Dicke aufweist als eine gleichfalls horizontal verlaufende, am oberen Ende des steilwandigen
Teiles anschließende Platte.
Wird die Presse beispielsweise so ausgebildet, daß etwa zur Herstellung eines Hohlkörpers eine Matrize
als unteres Preßteil mit treppenförmig ausgebildeten Wandflächen und in diese Matrize während des
Preßvorgangs eine Patrize als oberes Preßteil mit glatter Oberfläche eingefahren wird, so kann man bei
Handbetrieb zunächst so vorgehen, daß die Preßmasse die gesamte Form ausfüllt und so weit oben überragt,
wie dies der zu erwartenden Verdichtung der horizontal verlaufenden Teile entspricht. Die obere Begrenzungsfläche der eingefüllten Masse stellt dann eine horizontale
Ebene dar. Die Matrize und Patrize müssen dann in der eben dargelegten Weise diesen Verhältnissen
angepaßt sein, wenn an allen Stellen die gleiche Verdichtung erzielt werden soll. Hierbei ist selbstverständlich
im gewählten Beispiel nicht nur darauf zu achten, daß beim fertigen Formteil die Wandstärke
gegen den Boden hin zunimmt, sondern daß auch die größere Dicke des Bodenteiles dadurch berücksichtigt
wird, daß die Länge der Patrize kleiner ist als die Tiefe der Matrize, so daß die untere Abschlußfläche des von
oben wirkenden Preßwerkzeugs einen größeren Abstand von der entsprechenden Fläche des Gegenwerkzeuges
hat als der obere Rand des von oben kommenden Werkzeugs von der Oberkante der oberen
Abschlußfläche des Gegenwerkzeuges. Der auf diese Weise erzeugte Hohlkörper zeigt dann eine stetig
zunehmende Wandstärke und die Dicke des Bodens ist größer als die Wandstärke am oberen Rand.
Um eine allzu große Änderung der Dicke der schräg verlaufenden Fläche, in dem vorbeschriebenen Beispiel
also der Wandung des Hohlkörpers, zu vermelden, kann
beim Einfüllen im Handbetrieb von der Oberfläche des eingefüllten, zunächst eint ebene Fläche bildenden
Materials von Hand wieder ein gewisser Teil der
Preßmasse herausgenommen werden, so daß eine entsprechend geformte, muldenartige Vertiefung in der
Oberfläche des Materials entsteht. In diesem Falle kann der Preßkörper dann so ausgelegt werden, daß seine
Wandstärke in Preßrichtung nur in einem geringen Umfang zunimmt.
Vorteühafterweise geschieht das Einfüllen der Preßmasse
in diesem Falle jedoch nicht im Handbetrieb und möglichst auch nicht mittels einer Streumaschine,
sondern durch Einblasen. In diesem Falle wird das von oben her wirkende Pressenteil so weit von dem von
unten her wirkenden Pressenteil entfernt, daß der untere Teil der Form durch ein entsprechend ausgebildetes
Sieb abgedeckt wird, dessen Fläche so gestaltet ist, daß das eingeblasene Material jeweils den der
gewünschten Verdichtung entsprechenden Flächenverlauf zeigt. Hierbei ist allerdings darauf zu achten, daß
der zulässige Böschungswinkel nicht überschritten wird, um ein Nachrutschen des Materials beim Entfernen des
Siebes zu verhindern. Wenn das Einblasen jedoch unter einem gewissen Druck erfolgt, so kann man erreichen,
daß der zulässige Böschungswinkel verhältnismäßig steil ist, da die beleimten Teilchen der Preßmasse unter
Umständen eine hinreichend große gegenseitige Haftung zeigen.
Im folgenden soll anhand der Zeichnung die Vorrichtung gemäß der Erfindung an einigen willkürlich
gewählten Beispielen näher beschrieben werden. In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 einen Vertikalschnitt durch die Preßform für die Herstellung eines kegelförmigen Hohlkörpers, bei
dem das untere Pressenteil als eine gemäß der Erfindung mit Stufen versehene Matrize und das obere
Pressenteil als entsprechende giattwandige Patrize ausgebildet ist «
F i g. 2,
F i g. 3 und
Fig.4 jeweils einen Teilschnitt in vergrößertem
Maßstab durch die Matrize entsprechend dem durch eine strickpunktierte Linie in F i g. 1 angedeuteten 4n
Auschnitt Q, in drei verschiedenen Ausführungsformen der Stufen.
F i g. 5 einen Vertikalschnitt durch die Matrize nach F i g. 1, mit von Hand eingefüllter Preßmasse,
Fig.6 einen Vertikalschnitt durch die gleiche
Matrize, die durch Einblasen gefüllt und durch ein Sieb abgedeckt ist,
F i g. 7 einen Vertikalschnitt durch die Preßform am Ende des Preßvorgangs,
F i g. 8 ein anderes Beispiel, bei dem zur Herstellung eines U-förmigen, an seinen beiden Enden offenen
Profils das untere Pressenteil als gemäß der Erfindung treppenförmig ausgebildete Patrize ausgebildet ist und
das obere Pressenteil eine giattwandige Matrize darstellt, das Ganze in einem rechtwinklig zur
Symmetriemittelebene des U-Profils verlaufenden Vertikalschnitt,
Fig.9 einen Vertikalschnitt durch das untere
Pressenteäl der Form gemäß Fig.8, mit der durch Einblasen eingebrachten Preßmasse und dem diese ω
begrenzenden Sieb,
Fig. 10 einen Vertikalschnitt durch die Preßform
gemäß F i g. 8 und 9 am Ende des Preßvorgangs,
F i g. 11 einen Vertikalschnitt durch das gleiche untere
Pressenteil wie in Fig.8, jedoch mit einem für eine
gleichbleibende Wandstärke ausgeführten Preßwerkzeug, in der Stellung am Ende des Preßvorgangs,
F i g. 12 ein weiteres Beispiel, bei dem zur Herstellung
einer ebenen Platte mit einem hochgezogenen Rand da; untere Pressenteil matrizenartig und das obere Pressenteil
patrizenartig ausgebildet ist, das Ganze be ausgefahrenem oberen Pressenteil, in einem zu dem
hochgezogenen Rand senkrecht verlaufenden Vertikalschnitt,
Fig. 13 die Form nach Fig. 12 in ihrer Stellung am
Ende eines Preßvorgangs.
In dein im folgenden beschriebenen Beispiel isl
willkürlich unterstellt, daß es sich um einen kegelförmigen, an einer waagrechten Platte, beispielsweise einet
Palette angepreßten Fuß handelt, der als nach ober offener Hohlkörper ausgebildet sein soll und bei dem
das untere Pressenteil als Matrize ausgebildet ist. Die entsprechende Patrize wird dann entweder nach dem
Einfüllen der Prebmasse von oben in die feststehende Matrize eingefahren oder aber die Matrize von unter
her gegen die feststehende Patrize gepreßt. Im folgenden ist angenommen, daß die Patrize von ober
her in die feststehende Matrize eingebracht wird.
In F i g. 1 sind die Matrize mit 1 und die von ober kommende Patrize 2 bezeichnet. Die Matrize ist so
angeordnet, daß die Öffnung ihrer Ausnehmung la nach oben weist. Die Preßrichtung, in der die Patrize 2
eingefahren wird, entspricht dem Pfeil a. Wie aus F i g. 1 ohne weiteres zu erkennen ist, ist die Seitenfläche der in
der Matrize eingebrachten Ausnehmung derart stufenförmig ausgebildet, daß jeweils die Stufen 11 aus einer
parallel oder angenähert parallel zur Preßrichtung a also etwa vertikal verlaufenden Fläche 111 und einer
angenähert rechtwinklig hierzu verlaufenden, also angenähert horizontalen Fläche 112 besteht Die Patrize
zeigt demgegenüber eine völlig glatte Oberfläche.
Die Neigung der glatten Seitenfläche 21 des
konischen Preßstempels 2 gegenüber der Preßrichtung a entspricht dem Winkel«, der größer ist als der Winkel
β zwischen der Preßrichtung a und der Richtung der durch die Vorderkante der einzelnen Stufen 11
verlaufenden, gedachten Fläche x. Die untere Fläche 22 des Stempels 2 ist leicht kalottenförmig gerundet und
geht ohne scharfe Kante in die Seitenfläche 21 über. Die Gesamtlänge L des nach unten vorspringenden Teiles
der Patrize 2 ist um einen gewissen Betrag kurzer als die Tiefe T der Ausnehmung la in der Matrize 1. Diese
Form der Patrize ergibt eine nach unten hin zunehmende Wandstärke des Hohlkörpers, bei dem die
Grundfläche die größte Dicke aufweist
Die nach oben weisenden Flächen 112 der stufenförmigen
Absätze im Inneren der Matrize können jeweils durch eine zu der Preßrichtung genau senkrecht
stehende Fläche gebildet sein, so daß der Winkel zwischen der beispielsweise vertikal, also parallel zur
Preßrichtung a, verlaufenden Fläche 111 einer Stufe und der nach oben weisenden Fläche 112 der nach unten
folgenden Stufe γ = 90° ist (vgl. Fig.2). Unter
Umständen ist es jedoch auch von Vorteil, die nach oben weisenden Flächen der einzelnen Stufen so auszubilden,
daß sie von ihrer Vorderkante gegen die vertikal verlaufende Fläche der nach oben folgenden Stufe
geneigt verlaufen, wobei der Winkel zwischen der nach oben weisenden, geneigt verlaufenden Fläche 112 und
der vertikal verlaufenden Fläche 111 der Stufe/ < 90° ist (vgL F i g. 3). Auf diese Weise wird ein eventuelles
Nachrutschen der einzelnen Teilchen der Preßmasse beim Einfahren des Stempels 2 noch sicherer vermieden,
so daß tatsächlich jeweils die oberhalb der nach oben weisenden Fläche 112 einer jeden Stufe befindliche
Preßmasse in ihrer Gesamtheit an dieser Stelle auch
verdichtet wird. Ein Winkel zwischen den beiden aneinander anschließenden Flächen zweier aufeinanderfolgender
Stufen, der größer isi als 90ü, ist unbedingt
zu vermeiden, da in diesem [-'alle ein Nachrutschen von
Preßmasse-Teilchen nicht verhindert würde.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die angenähert
parallel zur Preßrichlung verlaufenden Flächen III der
einzelnen Stufen um einen gewissen Winkel gegen die Preßrichtung geneigt verlaufen zu lassen, wie dies in
F i g. 4 gezeigt ist. In diesem Falle ist es selbstverständ- to
lieh von besonderer Bedeutung, darauf zu achten, daß die angenähert horizontal verlaufenden Flächen der
einzelnen Stufen nicht so geneigt sind, daß ein Abrutschen der die Preßmasse bildenden Teilchen
begünstigt wird. Der Winkel γ darf also nicht größer als ts
90° sein.
Vorteilhafterweise werden im Gegensatz zu den möglichst scharfkantig ausgebildeten Außenkanten 35
(Fig. 2) der einzelnen Stufen die Innenkanten 38 zwischen zwei aufeinanderfolgenden Stufen leicht
ausgerundet. Auf diese Weise werden die entsprechenden Kanten des fertigen Preßkörpers, die an diesem ja
die Außenkanten bilden, gegen ein Ausbröckeln des Materials an diesen Kanten geschützt.
Fig.5 r.eigt die Matrize 1 mit dem mit Preßmasse
gefüllten Hohlraum la, wobei angenommen ist, daß die Preßmasse von Hand eingefüllt wurde. Um zu
vermeiden, daß entweder eine zu große Dicke des Bodens des Preßkörpers erforderlich ist, oder daß eine
zu starke Verdichtung in den untersten Teilen des Preßkörpers eintritt, ist die Oberfläche 3 des eingebrachten,
zu vei pressenden Gemisches, die an sich eben verlaufen würde, bei 3' mit einer muldenförmigen
Aussparung versehen, die dadurch entstanden ist, daß nach dem Einfüllen der Preßmasse über der Mitte der
Ausnehmung la von Hand ein Teil der Preßmasse entfernt wurde.
Vorteilhafterweise wird jedoch eine solche Form, insbesondere wenn sie als Ganzes eine verhältnismäßig
komplizierte Gestalt aufweist, wie bereits erwähnt. überhaupt nicht von Hand und auch nicht mittels einer
Streumaschine beschickt, sondern die Preßmasse wird durch Einblasen in die Form gebracht, wobei die
Oberfläche des eingeblasenen Materials während des Einblasvorgangs durch ein geeignet geformtes Sieb
begrenzt ist, das dann zur Durchführung des Preßvorgangs entfernt wird.
F i g. 6 zeigt die Matrize 1 mit dem darüberliegenden
Sieb 4. Zwischen Sieb und Matrize ist in den Hohlraum la der Matrize die Preßmasse durch Einblasen
eingebracht. Die Neigung der Siebwände entspricht vorteilhafterweise etwa angenähert der äußeren Form
der Patrize und ist auf jeden Fall so zu wählen, daß der Schüttwinkel, bei welchem die Preßmasse nicht
nachrutscht, nicht überschritten wird. Bei geeigneter Wahl des Neigungswinkels der Wandung ist es jedoch
möglich, die Preßmasse durch Einblasen so einzubringen, daß bei gleicher Dichte auch eine gleiche Dicke des
fertiggepreßten Hohlkörpers erzielt werden kann.
Nach dem Füllen der Matrize, entweder entsprechend Fig.5 oder entsprechend Fig.6, wird die Patrize 2
eingefahren und die Preßmasse entsprechend den Abmessungen von Matrize und Patrize verdichtet wie
dies in F i g. 7 für einen Hohlkörper mit zum Boden hin zunehmender Wandstärke im Vertikalschnitt dargestellt
ist. Der Preßkörper 5 erhält dann im Längsschnitt die durch die Doppelschraffur angedeutete Form gemäß
Fig.7.
In Fig. 8 ist ein anderes Ausführungsbeispiel für die
Verwirklichung des Erfindungsgedankens dargestellt. F.s ist angenommen, daß ein an beiden Enden offenes
U-Profil mit schräg verlaufenden Schenkeln hergestellt
werden soll, dessen Innenfläche beliebig geformt sein
kann. In diesem Falle wird die Unterform so ausgebildet,
daß der Innenfläche des U-Profils ein patrizenartig ausgebildeter, in Längsrichtung des U-Profils verlaufender
Kern 102 entspricht, dessen Seitenflächen entsprechend der Erfindung durch die Stufen 150 treppcnförtnig
ausgebildet sind, wobei jede Stufe aus einer etwa parallel zur Preßrichtung averlaufenden Fläche 151 und
einer nach oben weisenden Fläche 152 besteht und die beiden Flächen jeder ein/einen Stufe in der bereits oben
dargestellten Weise, etwa rechtwinklig zueinander, verlaufen. Hinsichtlich der Ausbildung der Stufen gilt
grundsätzlich das anhand der Fig. 2, 3 und 4 bereits
Gesagte.
Um eine Begrenzung des Füllraums für die Preßmasse zu erhalten, ist dieser durch senkrechte, parallel zur
Symmetricmittelebene des U-Profils verlaufende, ebene Flächen 103 sowie durch zwei jeweils an den Enden des
Profils senkrecht zu diesen Flächen 103 verlaufende, mit dem Kern 102 fest zusammenhängende, glatte, ebene
Flächen 103' abgeschlossen.
Das Oberwerkzeug ist in diesem Falle als glattwandige, muldenförmige Matrize ausgebildet, deren beide
Enden offen sind. Dieses Werkzeug taucht in den durch die Wandungen 103 und 103' begrenzten Füllraum ein,
wobei seine Außenflächen durch diese Wandungen 103 und 103' geführt werden.
Wird angenommen, daß die die Patrize 102 enthaltende Form derart mit Preßmasse gefüllt wird,
daß diese oben durch eine ebene Fläche abgeschlossen ist, die die nach oben weisende Preßfläche 102' der
Patrize mit einer der Verdichtung entsprechenden Schichtdicke bedeckt, so muß die Matrize selbstverständlich
so ausgebildet sein, daß zur Erzielung einer gleichmäßigen Verdichtung der fertige Körper eine
stetig zunehmende Wandstärke aufweist, wobei längs der freien Kanten der beiden Schenkel des U-Profils die
größte Wandstärke gegeben ist. Die Tiefe der Ausnehmung 101a der Matrize 101 muß also kleiner sein
als die Höhe der Patrize 102, derart, daß die seitlichen Innenflächen der Matrize gegenüber der Preßrichtung
einen größeren Neigungswinkel zeigen als die die Kanten der einzelnen Stufen der Patrize verbindende,
gedachte Fläche.
Selbstverständlich kann beim Einfüllen der Preßmasse in die Form mittels eines Einblasvorganges, während
dessen die Form mit einem Gitter abgedeckt ist, dieses Gitter derart ausgebildet werden, daß auch beliebige
andere Verhältnisse für die Wandstärke des U-Profils erreicht werden können, vorausgesetzt daß der
zulässige Schüttwinkel nicht überschritten wird. In F i g. 9 ist die durch Einblasen zu füllende Form durch
das Sieb 104 abgedeckt, dessen Form so gewählt ist daß die Preßmasse 102a sich mit ihrer Oberfläche angenähert
der Form der Patrize anpaßt.
Wird nun das Sieb 104 entfernt und statt dessen die Matrize eingefahren — selbstverständlich können die
Bewegungsvorgänge auch umgekehrt verlaufen und die Patrize 102 von unten kommend gegen die feststehende
Matrize 101 bewegt werden — so wird der Preßvorgang so weit durchgeführt, bis die gewünschte Verdichtung
der Preßmasse erzielt ist und sich die beiden Preßwerkzeuge in der F i g. 10 dargestellten, gegenseitigen
Lage befinden. Die Preßmasse ist dann zu dem
durch Kreuzschraffur gekennzeichneten Profilkörper 105 gepreßt und beispielsweise bei Verwendung von
wärmehärtenden Bindemitteln durch eine entsprechende Erwärmung ausgehärtet worden.
Statt dem Körper die in Fig. 10 dargestellte, gegen
die freien Kanten der Schenkel des U-Profils hin zunehmende Wandstärke zu geben, kann bei geeigneter
Wahl der verschiedenercäWinkel der Körper auch eine gleichbleibende Wandstärke erhalten, wie dies in
Fig. 11 gezeigt ist. In diesem Falle entspricht selbstverständlich
der Winkel der Seitenflächen der Matrize 10t
gegenüber der Preßrichtung a vollständig dem Winkel der durch die Kanten der einzelnen Stufen der Patrize
102 verlaufenden, gedachten Fläche zur Preßrichtung und der Preßkörper 104 zeigt im Vertikalabschnitt die in
der Zeichnung durch eine Kreuzschraffur gekennzeichnete Form.
Selbstverständlich kann auch eine gleichbleibende Wandstärke erzielt werden, selbst wenn die Füllhöhen
an den verschiedenen Stellen der Form unterschiedlich sind (etwa in der in Fig. 9 gezeigten Weise),
vorausgesetzt, daß eine ungleiche Verdichtung, beispielsweise eine bei der Ausführung gemäß Fig. 1
gegen den Boden des Hohlkörpers hin zunehmende, bei der Ausführung gemäß Fig.8 eine gegen die freien
Kanten der Schenkel des U-Profils hin zunehmende Materialdichte in Kauf genommen wird.
Ein weiteres Beispiel für die Durchführung des Erfindungsgedankens ist in Fig. 12 und 13 dargestellt.
Es handelt sich hier um die Herstellung einer ebenen Platte, bei der einer ihrer Ränder in schrägem Winkel
nach oben gezogen und an der Kante mit einer nach außen abgewinkelten Randleiste versehen ist. Das
Unterwerkzeug 202 ist in diesem Falle matrizenartig, das Oberwerkzeug 201 patrizenartig ausgebildet. In
Fig. 12 ist die geöffnete Form im Vertikalschnitt senkrecht zur Richtung der hochgezogenen Kante
dargestellt. Der linke Teil der Form ist abgebrochen, da er im Zusammenhang mit der Erfindung ohne Interesse
ist.
Wie aus der Figur ohne weiteres zu ersehen ist, ist die schräg verlaufende Fläche der Matrize 202 mit Stufen
211 versehen und auf diese Weise treppenförmig
ίο gestaltet. Die nach oben weisenden Flächen 221 und die
angenähert in Preßrichtung verlaufenden Flächen 222 der einzelnen Stufen können je nach den Erfordernissen
entsprechend einer der Abb. 2, 3 oder 4 ausgebildet sein. Zur Bildung des leistenartigen, nach außen
is weisenden Ansatzes an der oberen Kante der
Schrägfläche ist eine entsprechende Ausnehmung 225 vorgesehen.
Die Patrize ist glattwandig. Die dem schräg geneigten, hochgezogenen Rand entsprechende PreR-fläche
der Patrize bildet mit der Horizontalen den gleichen Winkel wie die durch die Kanten der
Treppenstufen verlaufende, gedachte Fläche. Die Patrize ist so ausgebildet, daß die Platte selbst eine
größere Dicke aufweist als der nach oben gezogene Rand und die an diesen ansetzende Leiste.
F i g. 13 zeigt die Form in geschlossenem Zustand am
Ende des Preßvorgangs. Der fertige Preßkörper 250 ist durch Kreuzschraffur gekennzeichnet.
Das Verfahren gemäß der Erfindung läßt sich selbstverständlich beliebig variieren und in entsprechend
angepaßter Weise überall dort anwenden, wo Preßkörper hergestellt werden sollen, bei denen
verschiedene Flächen steilwinklig (jedoch nicht rechtwinklig) aneinander anschließen.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Presse zur Herstellung von Formteilen aus einem nicht steigfähigen Gemisch von lignozellulosehaltigen
Teilchen und einem Bindemittel, mit einem unteren Presseteil zur Aufnahme des zu
verpressenden Gemischs sowie einem entsprechenden oberen Pressenteil mit mindestens einer unter
einem Winkel zur Vertikalen, bzw. zur Preßrichtung verlaufenden Seitenfläche, dadurch gekenn- so
zeichnet, daß in dem unteren Pressenteil an eine
annähernd horizontal verlaufenden Grundfläche eine oder mehrere Flächen unter einem steilen
Winkel von weniger als 90° anschließen, die mit scharfkantigen treppenförmigen Stufen versehen
sind, und daß das obere Pressenteil glattwandig ausgebildet ist, in der Weise, daß die Mitnahme des
an der bzw. den steil verlaufenden Flächen anliegenden Preßmaterials bei der Relativbewegung
der beiden Pressenteile verhindert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Außenkanten (35) der einzelnen Stufen (11) jeweils in Ebenen verlaufen, die zur
Preßrichtung (a) rechtwinklig angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die angenähert in Preßrichtung (a)
verlaufenden Flächen (ItI) der einzelnen Stufen (11)
zur Preßrichtung um den gleichen Winkel oder einen kleineren Winkel geneigt sind wie die Wandung des
Preßkörpers (F i g. 4).
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von oben nach unten verlaufenden
Flächen (Ul) der einzelnen Stufen (11) parallel zur Preßrichtung (a) verlaufen (F i g. 2,3).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die parallel oder angenähert parallel
zur Preßrichtung ^verlaufende Fläche (111) einer
Stufe (11) und die nach oben weisende Fläche (112)
der nach unten anschließenden Stufe (U) einen Winkel (γ) von 90° (F i g. 2 und 4) oder einen etwas -to
kleineren Winkel (f) (F i g. 3) einschließen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenkanten (38) zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Stufen (11) ausgerundet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die in einem Winkel zur Grundfläche
verlaufenden Preßflächen des glattflächigen Preßwerkzeuges (2, 101) mit der Preßrichtung (a) einen
solchen Winkel einschließen, daß der Abstand zwischen der Wandung des oberen und unteren so
Preßteils im unteren Teil der Preßform größer ist als im oberen Teil.
Priority Applications (19)
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