DE19520470C1 - Kanal-Ballenpresse - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Ballenpressen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Kanal-Ballenpressen für Altpapier und sonstiges Abfallmaterial sind wesentliche Einrichtungen für eine wirksame Verwertung von Abfällen, die kontinuierlich in eine stapelbare Ballenform gebracht werden sollen. Es gibt schon eine Menge von Pressen dieser Art, die sich in der Praxis bewährt haben. Trotz ausgereifter Technik weisen die Kanalballenpressen Problemzonen auf, die die Leistung beeinträchtigen. Während die Boden- und Seitenwände des Preßkastens fluchtend in Wände des Preßkanals übergehen, entsteht oben am Preßkanalanfang systembedingt eine Kante, bei der die Trennung des zu verpressenden Materials erfolgen muß.

In der DE 39 26 907 A1 ist bereits der kritische Bereich einer solchen Kanal-Ballenpresse zwischen Einfüllschacht und Preßkanal angesprochen worden. Um diese Nachteile zu minimalisieren, sind Vorpressen angewandt worden. Dies erfordert aber in der Regel weiterhin Abschermesser am Preßstempel und Schneidbalken. Die Vorpressen selbst sind wegen Einklemmens von Material bisher störungsanfällig.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kanal-Ballenpresse zu schaffen, bei der die ungünstigen Verhältnisse und ein Klemmen beim Abscheren zwischen Schneidbalken und Preßstempel abgeschafft werden, als auch das Einklemmen der Vorpresse verhindert wird.

Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe ausgehend von einer Ballenpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs mit den Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.

Im wesentlichen besteht die Lösung darin, daß die Messer am Preßstempel völlig entbehrlich sind und die übrigen Teile der Presse entsprechend gestaltet sind.

Es ist sehr vorteilhaft, ohne Abschneiden in der Hauptkammer zu pressen. Es versteht sich auch, daß man bei wenig verpreßtem Material kleinere Kräfte zum Durchtrennen von diesem Material benötigt, was der Fall bei der erfindungsgemäßen Art von Vorpresse und Einfüllschacht ist. Die erfindungsgemäße Ballenpresse ist also mit einem Einfüllschacht und einer Vorpresse besonderer Art ausgestattet, die das bisherige Hauptschneidesystem entbehrlich machen. Das Preßgut kann ohne Stöße oder Wiederholungen des Arbeitshubs in den Preßkanal hineingeschoben werden, was großen Vorteil für die Maschinenleistung hat. Bei losem, unverdichteten Material ist der Einsatz solcher Vorpresse besonders effektiv, da das Material durch die Vorpresse mehrmals verdichtet werden kann, bevor der Arbeitshub des Preßstempels erfolgt. Dabei ist die Einklemmgefahr der Vorpresse durch das neue Schneidsystem zwischen Einfüllschacht und Vorpresse beseitigt.

Durch die erfindungsgemäße Ausbildung sind Ausweichräume oberhalb und unterhalb des Gegenmessers 10 vorhanden, ebenfalls unterhalb des Querbalkens 12 zum Verhindern des Einklemmens von Material.

Durch eine Fläche der Preßplatte unterhalb der Kante des Querbalkens ist selbst bei leichtem Anheben der Preßplatte durch den Druck des vorgeschobenen Materials ein Stau am Querbalken nicht möglich und somit auch ein Scheren an dieser Stelle nicht erforderlich.

Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen Fig. 1, 2 und 3 Längsschnitte durch den mittleren, für die Erfindung wesentlichen Teil dieser Kanal-Ballenpresse, in verschiedenen Arbeitsphasen. Die insgesamt mit 1 bezeichnete Kanal-Ballenpresse besteht in bekannter Weise aus einem Preßkasten 2 und Preßkanal 3, die auf den Stützen 4 ruhen. Im Preßkasten 2 kann sich der Preßstempel 5 von seiner Rückzugsstellung heraus mit Hilfe eines Preßstempelantriebs 6 durch den Preßkasten 2 hindurch horizontal in einen Preßkanal 3 hinein bewegen, in dem bereits fertige Ballen, ggf. noch Teilballen, sitzen. An die obere Öffnung 7 des Preßkastens 2 schließt sich ein Einfüllschacht 8 an, der von oben in die Öffnung 7 mündet. Diesem Einfüllschacht 8 wird zu verpressendes Material 9 mittels verschiedener Einrichtungen zugeführt. Der Einfüllschacht ist mit einem Gegenmesser 10 ausgestattet, und von hierher mündet die Wand 11 vom Einfüllschacht 8 kreisförmig in die Öffnung 7. Weder an dem Preßkanalquerbalken 12 noch am Preßstempel 5 sind Messer angebracht worden, wie bei herkömmlichen Pressen üblich. Die Kanal-Ballenpresse 1 ist mit einer Vorpreßklappe 20 als Vorpresse ausgestattet, die ein Messer 21, einen teilzylindrischen Mantel 22, und eine Preßplatte 23 aufweist, die unten in einen Rundbogen 24 übergeht, der sich unter dem Niveau des Querbalkens 12 befindet und eine Achse 25 umfaßt. Mit Hilfe des Vorpreßantriebs 26 schwenkt die Preßplatte 23 mitsamt Mantel 22 um die Achse 25 aus der in Fig. 1 gezeigten Rückzugsstellung über die Abschneidestellung, die in Fig. 2 dargestellt ist, bis zu einer Preßendstellung gemäß Fig. 3. In der Fig. 1 dargestellten Rückzugsstellung fluchtet die Preßplatte 23 mit der Wand 23 des Einfüllschachtes 8, so daß kein Absetzen oder Verhaken von Material erfolgen kann. Ebenfalls verhakt sich kein Material an dem Gegenmesser 10, da es mit der Wand 14 eine Ebene schafft, die einen sehr günstigen Neigungswinkel für selbständiges Runterrutschen von zugeführtem Material hat. In der in Fig. 2 gezeigten Abschneidestellung hat die hineingeschwenkte Vorpresse mit dem Messer 21 das Gegenmesser 10 erreicht, und in diesem Moment erfolgt der Abschneidevorgang von Preßgut, mit dem der Einfüllschacht 8 über dem Messer 10 gefüllt werden kann. Der untere Rundbogen 24 schafft beim Schwenken einer Vorpresse 20 zusammen mit dem Preßstempel 5 eine hintere Abdeckung des Preßkastens 2. Nach dem Abschneiden nimmt die Vorpresse gemäß Fig. 3 ihre Preßendstellung an, in der die Preßplatte 23 horizontal den Preßkasten von oben abdeckt und sich unter dem Deckenniveau des Preßkanals 3 (unterhalb der Kante 15) befindet. Das herabgedrückte Preßgut läßt sich jetzt durch den Preßstempel 5 in einem Arbeitshub ohne Abschervorgang in den Preßkanal 3 hineinschieben.

Claims (1)

1. Kanal-Ballenpresse für Papier und sonstiges zu Ballen preßbares Material, die einen von oben über einen Einfüllschacht beschickbaren Preßkasten aufweist, dessen Boden- und Seitenwände fluchtend in den Boden und die Seitenwände des Preßkanals übergehen, in dem ein Preßstempel von der dem Preßkanal gegenüberliegenden Stirnseite des Preßkastens her durch den Preßkasten hindurch und unter einem am Anfang der Deckenfläche des Preßkanals befindlichen Querbalken vorbei einfahrbar ist, mit einer teilzylindrischen, um eine waagerechte Achse, die dicht oberhalb der Oberkante des zurückgefahrenen Preßstempels am Einfüllschacht angeordnet ist, in dem Einfüllschacht hinein nach unten herabschwenkbaren Vorpreßklappe, deren an ihrer Vorderseite vorhandene Preßplatte in ihrer Ausgangsstellung senkrecht und bündig mit der benachbarten Wandfläche des Einfüllschachtes steht oder diese bildet und die herabgeschwenkt, waagerecht liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorpreßklappe (20) über die gesamten Preßkasten-Einfüllöffnung reicht und so gelagert ist, daß die Fläche ihrer Preßplatte (23) sich in herabgeschwenkter Stellung unterhalb des Niveaus der Deckenfläche des Preßkanals (3) und damit auch der Unterkante des Querbalkens (12) befindet, jedenfalls mit Sicherheit nicht über derselben, daß die der Vorderkante der Vorpreßklappe zugekehrte Wand (11) des Einfüllschachtes (8) auf einem unteren Abschnitt einen dem Schwenkbogen der Vorpreßklappe angepaßten, bogenförmigen Verlauf hat, wobei diese Wand oberhalb dieses Abschnitts, einen Absatz bildend den Einfüllschacht erweiternd nach außen verläuft (bei 14), daß ein Messer (21) an der Vorderkante der Vorpreßklappe und ein Gegenmesser (10) an dem Vorsprung des Absatzes angebracht sind und daß die bogenförmige Wand (11) unterhalb des Gegenmessers (10) gegenüber der Schneidkante dieses Messers etwas nach außen zurückgesetzt verläuft.