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Schneidvorrichtung für Selbstladewagen
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Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung für Selbstladewagen
mit in den Förderkanal hineinragenden Schneidmessern, welche je in den der Messerbreite
angepassten Zwischenraum von Zinkenpaaren eines Schwingförderers eingreifen.
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Bei einer solchen Schneidvorrichtung, wie z.B. aus der DT-OS 1 482
843 bekanntgeworden, kommt es wesentlich darauf an, dass die Zinken jedes Zinkenpaares
sich an dem zugeordneten Messer mit möglichst kleinem seitlichen Spiel vorbeibewegen,
um das Ladegut an einem ersten, in Förderrichtung schwach ansteigenden Messerabschnitt
mit ziehendem Schnitt sicher entlangzuführen und dann die noch nicht geschnittenen
Stengel im Bereiche eines steileren Messerabschnittes im Scherenschnitt durchzutrennen.
Die Messer selbst befinden sich allgemein in einem gegenseitigen Abstand von etwa
15 cm. Bei der entsprechenden Schnittlänge ist indessen die Zerkleinerung des Gutes
für die Silage nicht ausreichend.
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Das Gut muss also vor dem Einbringen in das Silo durch den Silohäcksler
etwa auf eine Schnittlänge von 8cm aufbereitet werden. Zweck der vorliegenden Erfindung
ist es, diesen Aufwand dadurch zu vermeiden, dass das Gut bereits beim Aufladen
durch die Schneidvorrichtung des Ladewagens mit einer für die Silage geeigneten
Schnittlänge zerkleinert wird.
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Unter einem vergleichbaren Aspekt wurde bereits ein Kurzschnitt-Lader
geschaffen, bei dem zwei in Förderrichtung hintereinander angeordnete und inbezug
aufeinander seitlich versetzte Messerreihen vorhanden sind, die mit einem Kettenförderer
zusammenwirken. Dabei besitzt dieser Ladewagen im Grunde genommen zwei unter sich
identische Schneidvorrich tungen. Diesem Vorbild folgend könnte der Zweck der vorliegenden
Erfindung dadurch erreicht werden, dass der gegebenen Messerreihe in Förderrichtung
eine weitere, seitlich versetzte Messerreihe vorgelagert und diesen zusätzlichen
Messern, selbstverständlich mit geringem seitlichen Abstand, jeweils ein Zinkenpaar
zugeordnet wird.
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Die vorliegende Erfindung geht indessen einen anderen Weg. Es liegt
ihr die Aufgabe zugrunde, die Zahl der Messer zwar zu erhöhen, ohne aber dass die
Zahl der mit den Messern zusammenwirkenden Zinken entsprechend erhöht werden müsste.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass in Förderrichtung vor den Schneidmessern
und inbezug auf dieselben seitlich versetzt Vorschneidklingen angeordnet sind, deren
Schneiden im Förderbereich schräg zu einer Gegenfläche oder Gegenkante auslaufen
und mit
derselben einen sich in Förderrichtung verengenden Schneidspalt
bilden.
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Nachfolgend soll die Erfindung anhand der in der beiliegenden Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Die Figuren
1,3 und 4 der Zeichnung zeigen von der Seite Varianten, die sich voneinander in
der Ausbildung bzw.
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Lagerung der Vorschneidklingen unterscheiden.
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Figur 2 zeigt einen Schnitt gemäss der Linie II - II in Figur 1 und
dabei, abgesehen von den Besonderheiten des ersten Ausführungsbeispieles, die für
alle Varianten gültige generelle Anordnung.
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Figur 5 eine Einzelheit zu Fig.l Bei dem in Figur 1 gesamthaft mit
1 bezeichneten Laufwagen wird der dem Pick-up 2 nachgeschaltete Förderkanal 3 von
einem sich in der ganzen Breite des Kanals erstreckenden Bodenblech 4 und von einer
Anzahl Schienen 5 gehildet, die oberhalb des Kanalbodens, in dessen Breite in seitlichen
Abständen voneinander angeordnet sind (vgl. auch Fig. 2).
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Zwischen den Schienen 5 greifen im Zuge ihrer bei 6 angedeuteten Umlaufbahn
jeweils von zwei Zinken 7 gebildete Zinkenpaare 70 eines Schwingförderers 18 ein.
Die Ausbildung und die Wirkungsweise des letzteren ist bekannt und braucht hier
nicht beschrieben zu werden.
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Jedes Zinkenpaar 70 wirkt mit einem konkaven Schneidmesser 8 zusammen,
das in den seiner Breite angepassten Zwischenraum 9 des betreffenden Zinkenpaares
70 eingreift. Die Zinken 7 bewegen sich also mit geringfügigem seitlichem Spiel
an dem zugeordneten Messer vorbei. Sie können daher das Gut mit sicherem Halt an
der Schneide 10 der Messer vorbeiführen bzw. mit der Schneide 10 scherenartig zusammenwirken.
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Bezogen auf die Förderrichtung (Pfeil P) sind den Messern 8 Vorschneidklingen
11 vorgelagert, die inbezug auf die Messer 8 seitlich versetzt sind und sich jeweils
etwa in der Mitte zwischen zwei benachbarten Schneidmessern 8 befinden. Die Vorschneidklingen
sind in Förderrichtung nach hinten geneigt, so dass ihre Schneiden 12 schräg zu
den Schienen 5 auslaufen, die eine Gegenfläche bzw. Gegenkante zu den Vorschneidklingen
bilden. Dank dieser Anordnung entsteht zwischen den Schneiden 12 der Vors chneidk
lingen 11 und den von den Schienen 5 dargestellten Gegenflächen bzw. Gegenkanten
jeweils ein sich in Förderrichtung verengender Schneidspalt 13, der bei seiner Spitze
geschlossen ist, einerseits, weil die Vorschneidklingen 11 bzw. deren Schneiden
12 bis zu der Gegenfläche der Schienen 5 auslaufen und andererseits, weil die Schienen
ein U-Profil aufweisen und mit ihren Seitenflanschen 14 das Ende der Schneiden 12
überlappen.
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Im Betrieb wird das Gut von den Zinkenpaaren 70 gegen die Vorschneidklingen
11 geschoben-und in die Schneidspalte 13 hineingedrängt. Dabei wird das Gut im Bereiche
der Schneidspälte zu Bündeln und somit zu Gebilden erhöhter Biegefestigkeit zusammengedrängt.
Trotz des verhältnismässig grossen Abstandes
der Vorschneidmesser
11 von den benachbarten Zinkenpaaren 70 sind letztere in der Lage, das gebündelte
Gut derart an den Vorschneidklingen entlangzuführen bzw. gegen die Schneiden derselben
zu drücken, dass es sauber durchgetrennt wird.
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Die Seitenflansche 14 der Schienen 5 dienen dabei als Gleitkufen und
sie stützen das gebündelte Gut an beiden Seiten der Vorschneidklingen ab. Dies trägt
zu einer sauberen Schneidwirkung ebenfalls bei, zumal diese Seitenflansche den Abstand
der Vorschneidklingen zu den benachbarten Zinkenpaaren sozusagen verkürzen. Das
an den Vorschneidklingen 11 bereits einmal geschnittene Gut wird von den Zinkenpaaren
zu den Schneidmessern 8 transportiert, wo es im. Scherenschnitt noch einmal zerteilt
wird. Bei der beschriebenen Anordnung bilden also die Zinken des Schwingförderers
mit den Vorschneidklingen eine Art Quetschschneid-Vorrichtung und mit den Schneidmessern
eine Scherenschneid-Vorrichtung. Dank der Bildung der Scherspälte kann also das
Gut ohne Erhöhung der Zinkenzahl zweimal hintereinander geschnitten werden.
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Die Vorschneidklingen 11 sind in einer schwenkbaren Halterung 15 eingefasst
und sie können, wie bei 16 angedeutet, aus dem Förderkanal 3 herausgeschwenkt werden
für den Fall, dass das Gut nur einmal geschnitten zu werden braucht. An beiden Längsseiten
der Vorschneidklingen 11 sind Schneiden angeordnet und die Enden dieser Klingen
sind gleich ausgebildet, so dass diese ohne weiteres in ihrer Halterung umgesetzt
werden können.
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Das Gesagte gilt auch für die Variante gemäss Figur 4 mit dem Unterschied,
dass die Vorschneidklingen 11 dort in einer festen Halterung 17 eingefasst sind.
Dies bedeutet nicht nur, dass die Vorschneidklingen 11 nicht aus dem Förderkanal
herausgeschwenkt werden können, sondern auch, dass die Arbeitsstellung der Vorschneidklingen
11 stets gleich ist, während bei der Variante gemäss Figur 1 die schwenkbare Halterung
eine Veränderung auch der Schrägstellung der Vorschneidklingen 11 ermöglicht.
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Bei der Variante gemäss Figur 3 sind Vorschneidklingen 19 in Form
von drehbaren und gegebenenfalls rotierend angetriebenen Kreisschneidern vorgesehen.
Diesen Vorschneidklingen 19 sind an den Schienen 5 befestigte Schwertklinyen 20
zugeordnet, deren Schneiden 21 als Gegenkanten mit den Vorschneidklingen 19 jeweils
einen Schneidspalt 13 bilden. Die Arbeitsweise dieser Variante entspricht derjenigen
der übrigen Ausführungen, mit dem Unterschied, dass in den Schneidspälten 13 das
gebündelte Gut von beiden Seiten geschnitten wird. Die Vorschneidklingen 19 sind
an Schwenkarmen 22 gelagert und sie können dementsprechend ebenfalls ausser Wirkung
gebracht werden. Entsprechende Vorkehrungen können auch für die Schwertklingen 20
vorgesehen sein.
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Anstelle der geraden Vorschneidklingen 11 gemäss den Figuren 1 und
4 können natürlich auch konvexe bzw. konkave Vorschneidklingen vorgesehen sein.
Die Schneiden können bei jeder Ausführung geradlinig, gewellt oder gezahnt sein.
Besitzt der Förderkanal eine zusammenhängende -für den Durchtritt der Zinken selbstverständlich
mit Schlitzen versehene- Kanalwandung,
so könnte diese die Gegenfläche
für die Vorschneidklingen bilden.Entscheidend ist nur, dass Vorkehrungen für die
Bildung von Schneidsplten getroffen sind, damit das Gut -um dies noch einmal zu
w ederholen- ohne Erhöhung der Zinkenzahl und selbstverständlich ohne Erhöhung der
erforderlichen Antriebsleistung zweimal hintereinander geschnitten werden kann.
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Die Schneidspälte 13 befinden sich bei den Varianten gemäss den Figuren
1 und 4 in dem oberen Bereich und gemäss Figur 3 etwa im mittleren Bereich des Förderkanals.
Selbstverständlich könnte die Anordnung so getroffen sein, dass die Schneidspälte
in den unteren Bereich des Förderkanals verlagert werden. Werden Vorschneidklingen
und zugeordnete Schwertklingen in schwenkbarer Ausführung verwendet, so kann die
Lage des Schneidspaltes von Fall zu Fall und sogar von Schneidspalt zu Schneidspalt
verändert werden.
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In Figur 5 sind Einzelheiten der Verstellvorrichtüng für die Vorschneidklingen
bei der Variante gemäss Fig.l ersichtlich.
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Für die bereits anhand der Figur 1 beschriebenen Teile gelten hier
die gleichen Bezugszeichen.
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Die schwenkbare Halterung 15 der Vorschneidklingen 11 besitzt eine
Schwenkwelle 31, die mit dem einen Ende eines Arretierhebels 32 fest verbunden ist.
Zusammen mit einem am Maschinengestell befestigten Flansch 33 und einer Klemmschraube
34 bildet der Arretierhebel 32 eine gesamthaft mit 35 bezeichnete Arretiervorrichtung.
Die Klemmschraube 34 greift durch einen sich inbezug auf die Schwenkwelle 31 radial
erstreckenden Schlitz 36 des Arretierhebels 32 sowie durch einen Schlitz 37 des
Flansches 33,
der mit dem Schlitz 36 einen spitzen Winkel bildet
und an seinem der Schwenkwelle 31 abgekehrten Ende offen ist. Dadurch kann die Klemmschraube
aus dem Schlitz 37 herausgeführt werden und in der Ausserbetrieblage 16 der Vorschneidklingen
11 in einen weiteren Schlitz 38 des Flansches 33 eingreifen. In der Betriebslage
der Vorschneidklingen können die Spitzen derselben dank der beschriebk nen gegenseitigen
Anordnung der Schlitze 36 und 37 genau an die Schienen 14 angelegt werden. Auf diese
Weise lässt sich auch der beim Nachschleifen auftretende Schwund in der Breite der
Vorschneidklingen ausgleichen. Dabei ist der Winkel zwischen den Schlitzen 36 und
37 so zu wählen, dass einerseits eine hinreichen de Nachstellmöglichkeit besteht
und andererseits die kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Arretierarm und dem
Flansch dadurch entlastet bzw. unterstützt wird, dass sich die Klemmschraube 34
in dem Schlitz 37 abstützen kann, ohne dadurch übermässig abgedrängt zu werden.
Auf diese Weise können die Vorschneidklingen einem erheblichen Druck standhalten.
Dadurch wiederum ist es möglich, die Vorschneidklingen in einem Bereich der Schienen
14 anzuordnen, in welchem der Oeffnungswinkel des Schneidspaltes relativ gross ist.
Dadurch werden die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass der Verlauf der Schienen,
die Bewegung der Förderzinken des Schwingförderers und der Verlauf der Schneidmesser
optimal aufeinander abgestimmt werden, derart, dass die Schneidmesser stark spitzwinklig
zu den Schienen verlaufen und die Zinken das Gut weitgehend im Sinne eines ziehenden
Schnittes bewegen. Wie aus Figur 5 ersichtlich, kann dies sogar mit geraden Schneidmessern
erreicht werden.
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L e e r s e i t e