DE4424662C2

DE4424662C2 - Bodenräumer für Pulverkabinen

Info

Publication number: DE4424662C2
Application number: DE4424662A
Authority: DE
Inventors: Wolfgang Bezner
Original assignee: Eisenmann Anlagenbau GmbH and Co KG
Current assignee: EISENMANN ANLAGENBAU GMBH & CO. KG, 71032 BOEBLINGEN, DE
Priority date: 1994-07-14
Filing date: 1994-07-14
Publication date: 1999-02-04
Anticipated expiration: 2014-07-15
Also published as: DE4424662A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Bodenräumer für Pulver kabinen der für eine kontinuierliche oder diskontinuierliche Beseitigung von Pulveranhäufungen auf dem Kabinenboden von Pulverkabinen Anwendung findet.

Bodenräumer für Pulverkabinen sind in einer Vielzahl bekannt.

So ist aus der DE 25 38 811 A1 eine Fördereinrichtung bekannt mit oberhalb eines Förderbandes an einer umlaufenden kettengeführten und an den Enden des Förderbandes aus- bzw. einschwenkbaren Armen, die bei dem Rückwärts-Leerlauf aus einer Querlage zur Förderrichtung unmittelbar unter die Kette liegend eingeschwenkt und zur Förderung wieder in die Querlage gebracht werden. Diese Fördereinrichtung ist vor allem z. B. zum Fördern von Kohle geeignet.

Aus der DE 35 00 005 A1 ist zudem eine Austragvor richtung für Pulver aus einer Beschichtungskabine bekannt, die im wesentlichen aus einem umlaufenden, zumindest teilweise den Kabinenboden bildenden Trans portband und einer zugeordneten Abstreifeinrichtung besteht, wobei die Abstreifeinrichtung auch seitlich aus dem Kabinenraum heraus zu einem Pulverauffangbe hälter geführt sein kann. Die dortige Abstreifeinrichtung kann als Schnecke mit flexibler Schneckenwendel oder auch als Querförderband mit abstehenden Abstreifer elementen ausgebildet sein.

Die Nachteile dieser bekannten Lösungen bestehen vor allem darin, daß die Führungs- und Antriebselemente teilweise selbst in der Pulverkabine liegen, dadurch bei Pulverwechsel ein hoher Reinigungsaufwand oder ein hoher technisch-ökonomischer Aufwand für Ver kleidungselemente erbracht werden muß; hinzu kommen Auswirkungen auf die Strömungsverhältnisse in der Kabine.

Eine weitere Räumvorrichtung für den Boden von Pulver kabinen ist aus der FR-A1-2 675 061 bekannt. Dort ist innerhalb der Kabine auf dem Kabinenboden ein bewegbares Räumlineal bzw. -balken vorgesehen, dessen antreibende Elemente unterhalb des Kabinenbodens angeordnet sind und deren Kopplung berührungslos durch magnetische Elemente erfolgt. Der Ausstoß des Pulvers kann dort auch in einen seitlich unmittelbar an die Kabine anschließenden Auffangbehälter hinein erfolgen.

Nachteilig bei dieser Lösung ist, daß der Räumbalken nur bis an die Innenseite der Kabinenwand heranfahrbar ist. An den stirnseitigen Schrägteilen des Kabinenbodens und im Bereich der Kabinenwanddicke wird kein Pulver geräumt. Pulveranhäufungen und ein erhöhter Reinigungs aufwand beim Pulverwechsel sind die Folge. Außerdem ist der dem Auswurfspalt gegenüberliegende Bereich der Kabine, dort, wo Kabinenboden und -wand aufeinander stoßen, gerundet auszuführen, damit der Räumbalken seitlich genügend hochfahren kann, um ein überlaufen des geräumten Pulvers auf die andere, dem Auswurf spalt zugewandte Seite des Räumbalkens zu bewirken. Hierzu ist jedoch ein erhöhter technischer Aufwand an der Kabine und für die Räumvorrichtung erforderlich.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Bodenräumer für Pulverkabinen zu schaffen, der mit verringertem technisch-ökonomischen Aufwand herstellbar sowie bei Pulverwechsel, insbesondere Farbwechsel einfach und schnell zu reinigen ist und dessen Antriebseinheiten wartungsfreundlich ausgebildet sind.

Die Aufgabe löst erfindungsgemäß ein Bodenräumer für Pulverkabinen nach dem Patentanspruch 1.

Die folgenden nachgeordneten Patentansprüche offenbaren Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung.

Im Detail wird die Erfindung anhand von in Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen schematisiert

Fig. 1 eine geschnittene Draufsicht auf eine Pulverkabine mit der Bewegungs richtung des Bodenräumers,

Fig. 2 die Anordnung des Bodenräumers und seiner antreibenden Elemente zueinander beidseits des Kabinenbodens,

Fig. 3 und 3a den Bodenräumer in Grund- bzw. ge schwenkter Position in Draufsicht,

Fig. 3b die Schwenk- und Rückschwenkbewegung des Bodenräumers und

Fig. 4 und 4a zwei Ausbildungen der Führungs einheit.

In Fig. 1 bewegt sich auf dem Kabinenboden 2 einer Pulverkabine 1 ein Bodenräumer 4 in Räumrichtung R. In Höhe des außerhalb an der Pulverkabine 1 befind lichen und durch einen Durchbruch in der Seitenwand der Pulverkabine 1 bis an den Kabinenboden 2 heran reichenden Auffangbehälter 1' schwenkt der Bodenräumer 4 erfindungsgemäß zu diesem 1' hin ein und schiebt das vom Kabinenboden 2 zusammengeschobene Pulver in diesen Behälter 1' hinein; unmittelbar darauf schwenkt der Bodenräumer wieder in die Grundposition zurück. Die Schwenkbewegung wird vorzugsweise bei beibehaltener Bewegung in Räumrichtung R ausgeführt.

Die antreibenden Elemente 11 bis 30 für den Bodenräumer 4 sind unterhalb des Kabinenbodens 2 vorgesehen; die Kopplung zwischen dem Räumwagen 7 des Bodenräumers 4 und einem Mitnehmerwagen 23 erfolgt berührungslos vorzugsweise mittels magnetischen Elementen 6 und 26; siehe hierzu die Fig. 2, aus der auch die weiteren erfindungswesentlichen Konstruktionsdetails sowie Weiterbildungen und vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ersichtlich sind.

Der Bodenräumer 4 besteht mindestens aus einem mit mindestens zwei Magneten 6 bestückten Räumwagen 7, der seinerseits gegen den Kabinenboden 2 über vorzugs weise rollende Stützelemente 5 abgestützt ist. Auf diesem Räumwagen 7 sitzt eine haubenartige Ab deckung 8, deren Wände zum Kabinenboden 2 hinunter reichen, diesen 2 jedoch nicht berühren. Zumindest die in Räumrichtung R vordere Wand des Bodenräumers 4 ist mit einer auf den Kabinenboden 2 aufsitzenden Wischerleiste 9 ausgestattet und letztere 9 reicht mindestens von der Seitenwand der Pulverkabine 1 bis zur Mitte L des Kabinenbodens 2.

Der Räumwagen 7 wird mittels eines über eine Träger einheit 20 sowie einer Führungseinheit 14 gehalterten und geführten Mitnehmerwagens 23 bewegt, wobei am Mitnehmerwagen 23 und am Räumwagen 7 jeweils mindestens zwei Magnete 6 bzw. 26 vorgesehen und zueinander korrespondierend angeordnet sind sowie der Mitnehmer wagen 23 um ein Schwenklager 22 schwenkbar gelagert ist.

In spezieller Ausbildung ist nun noch vorgesehen, daß zusätzlich zum Räumwagen 7 auch der Mitnehmer wagen 23 durch mehrere Stützelemente 24 mit Gleit- oder Rolleigenschaften, und zwar gegen die untere Fläche des Kabinenbodens 2, abgestützt ist.

Weiterhin ist vorgesehen, daß im Bereich des außerhalb der Pulverkabine 1 vorgesehenen Auffangbehälters 1', unterhalb des Kabinenbodens 2 im Bewegungsbereich des Mitnehmerwagens 23 eine Schwenkführung 28 ange ordnet ist, die eine mit einem Schwenkanschlag 27 des Mitnehmerwagens 23 in Wirkverbindung stehende Ablaufbahn 29 aufweist. Beim Passieren dieser schwenkt der Mitnehmerwagen 23 ein und führt den Räumwagen 7 des Bodenräumers 4 mit.

Ein an der Schwenkführung 28 unterhalb der Ablauf bahn 29 vorgesehener Stützflansch 30 sichert die Trägerplatte 20' zusätzlich ab.

Die Führungseinheit 14 weist in Ausgestaltung der Erfindung ein sich vorzugsweise in Längsrichtung des Kabinenbodens 2 erstreckendes Gestell 12 auf, wobei jeweils an der Stirnseite von letzterem 12 mindestens ein Umlenkrad 13 bzw. 13' angeordnet ist, und um die Umlenkräder 13, 13' eine in einer zumindest teilweise umlaufenden und in Richtung Kabinenboden 2 offenen U-förmigen Führung 16 geführte Kette 17 umläuft, wobei über zwei in die Kette 17 eingreifende Bolzen 18 der Trägereinheit 20 der wiederum von letzterer 20 gehalterte Mitnehmerwagen 23 mit der bewegbaren Kette 17 verbunden ist.

Weiterhin ist am Gestell 12 eine mit der treibenden Umlenkrolle 13' in Verbindung stehende Antriebseinheit 11 gehaltert.

In weiterer spezieller Ausgestaltung ist nun noch vorgesehen, daß die die Trägerplatte 20' der Träger einheit 20 führenden Bolzen 18 gegen die Schenkel der U-förmigen Führung 16 gleitend bzw. rollend abge stützt sind. Die Trägerplatte 20' weist des weiteren einen Anschlag 21, das stützende Schwenklager 22 sowie ein den Mitnehmerwagen 23 an den Anschlag 21 drückendes Federelement 21' auf.

Darüber hinaus kann unter Umständen, entsprechend sich ergebenden Dimensionierungen, die Trägerplatte 20' zusätzlich mittels eines Stützkörpers 19 gegen die U-förmige Führung 16 abgestützt werden.

Bei relativ breiten Pulverkabinen ist es vorteilhaft, das Gestell 12 entsprechend breit zu halten und an den Stirnseiten jeweils mindestens zwei Umlenkräder 13 vorzusehen, siehe Fig. 4a.

Die Fig. 3-4a zeigen verschiedene Positionen von Elementen der Erfindung. So ist in Fig. 3 die Träger einheit 20, der Mitnehmerwagen 23 und der Bodenräumer 4 in der Grund-, der Räumposition, zu sehen. In der Fig. 3a ist der Mitnehmerwagen 23 und der Bodenräumer 4 einge schwenkt; die Fig. 3b zeigt den Schwenkablauf beim Ein- und Rückschwenken.

Die Fig. 4 und 4a zeigen nun noch die Ausbildungen der Stirnseiten des Gestelles 12 für verschieden breite Pulverkabinen.

Funktionsversuche haben gezeigt, daß die gestellte Aufgabe durch den erfindungsgemäßen Bodenräumer für Pulverkabinen erfüllt werden kann. Darüber hinaus kann neben einer gleichmäßigen Rückführung des auf den Kabinenboden 2 gelangten Pulvers, selbst während des Sprühvorganges, als weiterer Vorteil die Nach rüstbarkeit bereits ausgelieferter Pulverkabinen genannt werden.

Bezugszeichenliste

1

Pulverkabine

1

'Auffangbehälter

2

Kabinenboden

3

Kabinenbodenträger

4

Bodenräumer

5

Stützelemente

6

Magnete

7

Räumwagen

8

Abdeckung

9

Wischerleisten

10

Seitenfläche

11

Antriebseinheit

12

Gestell

13

,

13

'Umlenkräder

14

Führungseinheit

15

Befestigungselemente

16

Führung

17

Kette

18

Bolzen

19

Stützkörper

20

Trägereinheit

20

'Trägerplatte

21

Anschlag

21

'Federelement, Gasdruckfeder

22

stützendes Schwenklager

23

Mitnehmerwagen

24

Stützelemente

25

Grundkörper

26

Magnete

27

Schwenkanschlag

28

Schwenkführung

29

Ablaufbahn

30

Stützflansch
RRäumrichtung
LMittellinie

Claims

1. Bodenräumer für Pulverkabinen mit einem auf dem Kabinenboden entlang bewegbaren Räumelement zum Abschieben von Pulveranhäufungen, dessen antreibende Elemente (11-30) unterhalb des Kabinenbodens (2) angeordnet sind und deren Kopplung berührungslos mittels magnetischen Elementen (6 und 26) erfolgt, wobei der Räumwagen (7) durch einen mittels einer Trägereinheit (20) sowie einer Führungseinheit (14) unterhalb des Bodens (2) gehalterten und geführten Mitnehmerwagens (23) bewegt wird, wobei dafür am Mitnehmerwagen (23) und am Räumwagen (7) jeweils mindestens zwei Magnete (6, 26) vorgesehen und zueinander korrespondierend angeordnet sind sowie der Mitnehmerwagen (23) um ein Schwenklager (22) schwenkbar gelagert ist und wobei im Bereich eines außerhalb der Pulverkabine (1) vorgesehenen Auffang behälters (1'), unterhalb des Kabinenbodens (2), im Bewegungsbereich des Mitnehmerwagens (23) eine Schwenkführung (28) angeordnet ist, die eine mit einem Schwenkanschlag (27) des Mitnehmerwagens (23) in Wirkverbindung stehende Ablaufbahn (29) aufweist, derart, daß für den Ausstoß des abgeräumten Pulvers aus der Pulverkabine (1) seitlich heraus in den Auffangbehälter (1') hinein der Räumwagen (7) bezüglich der Räum richtung (R) seitlich ausschwenkbar ist.

2. Bodenräumer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die in Räumrichtung (R) vordere Wand des Bodenräumers (4) mit einer auf den Kabinen boden (2) aufsitzenden Wischerleiste (9) ausgestattet ist und letztere (9) mindestens von der Seitenwand der Pulverkabine (1) bis zur Mitte (L) des Kabinenbodens (2) reicht.

3. Bodenräumer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Räumwagen (7) und der Mitnehmerwagen (23) jeweils durch mehrere Stützelemente (5, 24) mit Gleit- oder Rolleigenschaften gegen die obere und untere Fläche des Kabinenbodens (2) abgestützt sind.

4. Bodenräumer nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schwenkführung (28) unterhalb der Ablaufbahn (29) ein Stützflansch (30) vorgesehen ist.

5. Bodenräumen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinheit (14) ein sich in Längsrichtung des Kabinenbodens (2) erstreckendes Gestell (12) aufweist, wobei jeweils an der Stirnseite von letzterem (12) mindestens ein Umlenkrad (13, 13') angeordnet ist und um die Umlenkräder (13, 13') eine, in einer zumindest teilweise umlaufenden und in Richtung Kabinenboden (2) offenen U-förmigen Führung (16) geführte Kette (17) umläuft, wobei über zwei in die Kette (17) eingreifende Bolzen (18) der Trägereinheit (20), der wiederum von letzterer (20) gehalterte Mitnehmerwagen (23) mit der bewegbaren Kette (17) verbunden ist, und wobei am Gestell (12) eine mit der treibenden Umlenkrolle (13') in Verbindung stehende Antriebseinheit (11) gehaltert ist.

6. Bodenräumer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß für breite Pulverkabinen (1) das Gestell (12) entsprechend dimensioniert ist und an den Stirnseiten jeweils mindestens zwei Umlenkräder (13, 13') vorgesehen sind.

7. Bodenräumer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die die Trägerplatte (20') der Trägereinheit (20) führenden Bolzen (18) gegen die Schenkel der U-förmigen Führung (16) gleitend oder rollend abgestützt sind, daß die Trägerplatte (20') weiterhin einen Anschlag (21), das stützende Schwenklager (22) sowie ein den Mitnehmerwagen (23) an den Anschlag (21) drückendes Federelement (21') aufweist.

8. Bodenräumer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerplatte (20') zusätzlich mittels eines Stützkörpers (19) gegen die U-förmige Führung (16) abgestützt ist.