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Einrichtung zur selbsttätigen Reinigung einer Folge von in Bewegung
befindlichen Förderwagen Es sind bereits Reinigungsvorrichtungen für Förderwagen
bekannt, bei welchen die Förderwagen in normaler Lage oder mittels geeigneter Vorrichtungen
in umgekehrte Stellung gebracht mit Wasser ausgespritzt werden.
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Diese bekannten Reinigungsvorrichtungen weisen verschiedene Nachteile
auf. Sie wirken nicht selbsttätig, sondern erfordern eine oder mehrere Personen
zu ihrer Bedienung. Ferner ist ihre Arbeitsweise nicht kontinuierlich, so daß die
Anzahl der zu reinigenden Wagen nur gering ist. Schließlich verlassen die Förderwagen
die Reinigungsvorrichtung, ohne daß das Wasser vollständig abgelaufen oder abgetropft
ist. Das in den Förderwagen verbleibende Wasser führt aber, insbesondere bei Anwendung
der Wagen zur Beförderung von Kohlen, zur Verschlammung des Wageninnern.
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Das Neue der Erfindung besteht darin, daß ein von dem Zuführungsgleis
der Förderwagen abgezweigtes und mit einer endlosen Führungskette ausgerüstetes
Gleis eine in senkrechter Ebene verlaufende Schleife bildet und Spritzvorrichtungen
angeordnet sind, welche auf die in umgekehrter Lage auf Gegenschienen laufenden
Wagen wirken. Die Förderwagen verbleiben dabei genügend lange in umgekehrter Lage,
so daß das Wasser vollständig ablaufen kann. Die sich längs des Wagenkastenrandes
ansammelnden Tropfen werden mittels elastischer Bandstreifen, an welchen der durch
die Führungskette dauernd fortbewegte Wagen entlangstreift, entfernt. Ein den Wagenbetrieb
störender Anstau der Wagen ist durch die dauernde Fortbewegung vermieden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung veranschaulicht,
und zwar zeigen Fig. i einen Schnitt durch die Anlage längs der Linie A-A der Fig.
2, Fig. 2 einen Schnitt durch die Anlage längs der Linie B-B in Fig. I, Fig. 3 einen
Grundriß der Gleisanlage zur Weiterleitung des Förderwagens, Fig. 4 einen Schnitt
durch die Anlage längs der Linie C-C in Fig. I und Fig. 5 einen Schnitt durch die
Tropfenabstreichstelle 23 der Anlage längs der Linie D-D in Fig. i.
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Die leeren Förderwagen laufen nach dem Auskippen auf dem Wege zum
Schuppen auf dem Gleis i zur Reinigungsanlage. Die Weiche 2, welche von einem Arbeiter
mit dem
Hebel 3 gestellt wird, ermöglicht es, die Förderwagen entweder
auf dem Gleis 4 unmittelbar nach dem Schuppen weiterlaufen zu lassen oder die Wagen
bei Verschmutzung nach der Reinigungsanlage zu leiten. In diesem Falle werden sie
in das Gleis 5 geleitet, welches derart geneigt ist, daß die Förderwagen sich durch
ihr Eigengewicht vorwärts bewegen, bis ihre Vorderachsen gegen einen der Daumen
6 anschlagen, die auf der endlosen Führungskette 7 befestigt sind.
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Infolge der Schienenneigung läuft der Förderwagen auf dem Gleis 5
in Richtung des Pfeiles 9 weiter, wobei seine Vorderachse sich ständig gegen den
Daumen 6 lehnt. Der Wagen gelangt so auf den Schienenteil I0. Dieser ist in senkrechter
Ebene zu einem Halbkreis gebogen. An dem Halbkreis ist eine Gegenschiene II vorgesehen,
um die Wagen auf dem Gleis I0 zu halten und ihr Kippen zu verhindern. Die Kette
7 beschreibt den gleichen Halbkreis wie das Gleis I0 und die Gegenschiene II. Zu
diesem Zwecke kann die Kette 7 über eine Rolle geleitet werden.
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Wenn der Wagen, welcher sich infolge seines Anliegens am Daumen 6
der Kette 7 mit einer der letzteren entsprechenden Geschwindigkeit vorwärts bewegt,
in den unteren Teil des von Schiene I0 und Gegenschiene II gebildeten Halbkreises
gelangt ist, sitzt er auf der Gegenschiene II auf. Diese hat zwischen den Punkten
I2 und I3 ein solches Gefälle, daß der Förderwagen allein weiterrollt, sich hierbei
aber weiter gegen den Daumen 6 lehnt, welcher vor ihm hergeht. Bei seiner Weiterbewegung
gelangt der Förderwagen in eine Reinigungskammer I4, in welcher mehrere in zwei
Gruppen I5 und I6 angeordnete Spritzdüsen vorgesehen sind.
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Diese Spritzdüsen werden durch eine Rohrleitung I7 gespeist, in welche
das Wasser mittels einer Pumpe unter Druck zurückgeführt wird. Die Strahlen der
Spritzdüsen I5 und I6 werden in zwei zur Senkrechten geneigten Ebenen geleitet.
Die Düsengruppe I5 sprengt in der Bewegungsrichtung des Förderwagens und die Düsengruppe
I6 in hierzu entgegengesetzter Richtung.
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Nach jeder Sprengrichtung sind so viele Düsen vorgesehen, daß durch
die Wasser strahlen jeder Winkel am Boden des Wagens ausgespült wird, wie dies Fig.
4 veranschaulicht. Wenn der Förderwagen in die Stellung I8 kommt, so daß die Wasserstrahlen
I5 auf seine Vorderwand auftreffen, wird durch den Förderwagen ein Hebel bewegt,
welcher den Hahn I9 der Wasserzuleitung öffnet.
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Die Wasserstrahlen I5 reinigen auf diese Weise die vordere senkrechte
Innenwand des Wagens, den von der Vorderwand und dem Boden gebildeten einspringenden
Winkel und den Wagenboden. Der Wasserhahn I9 bleibt so lange geöffnet, bis der Förderwagen
in die gestrichelt gezeichnete Stellung 20 gelangt ist. In dieser Stellung schließt
der Wagen mittels eines Hebels den Hahn i g. Dieses Schließen findet aber erst dann
statt, wenn die Wasserstrahlen I6 den Boden des Wagens und die einspringenden Winkel
zwischen dem hinteren Bodenblech und der senkrechten hinteren Innenwand gereinigt
haben.
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Das zur Reinigung des Wagens verwandte Wasser wird mit den festen
Schmutzteilchen in eine Siebvorrichtung und Abklärvorrichtung geleitet, in welcher
die festen Teilchen ausgeschieden werden. Das abgeklärte Wasser wird von der Pumpe
der Reinigungsvorrichtung wieder zugeführt.
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Der gereinigte Wagen bewegt sich infolge seines Eigengewichtes auf
der Gegenschiene II vorwärts. Bei 2I wird er von der Kette 7 frei und läuft nach
22 weiter. Hier kann er zwecks Prüfung und Schmierung seiner Räder angehalten werden.
Gegebenenfalls wird an dieser Stelle eine Hebelvorrichtung vorgesehen, um den Wagen
anzuheben und so die Schmierung der Räder nachprüfen zu können.
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Nachdem der Wagen geschmiert ist, wird er von dem hierzu vorgesehenen
Personal nach dem Punkt 23 geschoben. Von der Stelle 22 an bis zur Stelle 23 ist
das Gleis in Pfeilrichtung 2d. leicht geneigt. Von dem Punkt 23 an steigt das Gleis
leicht an, und der Wagen wird von einem der Daumen 6 der Kette 7 mitgenommen.
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Von der Stelle 23 an bis zum Eintritt des Wagens in die Kurve 25 der
Gegenschiene i i sind mehrere elastische Abstreichbänder 26 aus Gummi angeordnet,
über welche der Wagen mit dem unteren Rande hinwegstreicht. Während der Bewegung
des Wagens von der Reinigungsvorrichtung 14 bis zur Stelle 23 hat das Wasser genügend
Zeit zum Abtropfen gehabt. Das nicht abgetropfte Wasser hängt in Tropfenform an
dem Rande des Wagenkastens. Diese Tropfen werden durch die Abstreicher 26 entfernt.
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Mit dem Eintritt des Wagens in die Kurve werden die Räder von der
Gegenschiene i i und der Schiene 27 umschlossen. Der `Vagen wird längs der Kurve
von der Kette 7 wiederaufgerichtet und nach den Oberteil der Vorrichtung auf das
Gleis 28 übergeführt. Dies Gleis 28 ist in Richtung des Pfeils 29 geneigt.
Diese Neigung muß so groß sein, daß der Wagen durch sein Eigengewicht in das Gleis:.
einläuft.
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Zur Vermeidung von Zusammenstößen der Förderwagen an der Vereinigungsstelle
32 der Gleise d. und 28 kann das Gleis 5 für die Förderwagen, welche einer Reinigung
nicht
unterzogen zu werden brauchen, gesperrt werden, so daß die
Wagen unmittelbar in das Gleis 4 laufen. Die Betätigung der Sperrvorrichtung 30,
3I kann von dem Bedienungsmann mittels des Hebels 3 vorgenommen werden.
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An Stelle einer Umleitungsvorrichtung kann das Gleis in der in Fig.
3 strichpunktiert dargestellten Weise angeordnet sein. Hier ist das Gleis 28 nach
33 hin verlängert, um sich bei 34 mit dem Gleis 4 zu vereinigen. An dieser. Stelle
wird zur Vermeidung von Stauungen der Wagen eine Gleisverriegelungsvorrichtung bekannter
Art vorgesehen.
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Man kann in die Sprengdüsen I5 und I6 auch heißes Wasser, beispielsweise
von 8o°, einleiten, was zur Folge hätte, daß die Wagen dann teils durch Abtropfen,
teils durch die Verdampfung des Wassers trocknen würden. Bei Verwendung von erhitztem
Wasser müßte eine Heizvorrichtung für das Wasser hinter der Pumpe angeordnet werden,
welche das Wasser in die Rohrleitung 17 drückt. An Stelle einer Pumpe kann auch
eine Wassereinspritzv orrichtung vorgesehen sein, weiche mittels Dampfes betätigt
wird.