DE4403758A1 - Verfahren und Vorrichtung zur sequenziellen Einbringung von Perforationen in laufende Bahnen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur sequenziellen Einbringung von Perforationen in laufende BahnenInfo
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Description
Die Erfindung hat ein Verfahren und deren Vorrichtung gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1 zum Gegenstand, mit der durch
einen Bahnversatz elektrostatische Mikroperforationen sequenziell
in laufende Bahnen einbringbar sind.
Unter dem Begriff "laufende Bahnen" sind Cigaretten-, Mundstück
belag-, Filter- und Feinpapiere, sehr dünne Kunststoffolien,
Vliese, Verpackungspapiere, Tissues, sowie hard- und softstructu
res zuverstehen.
Es sind verschiedene Mikroperforationsverfahren bekannt, mit de
nen flächen- oder zonenförmige Perforationen mit bis zu 40 in
Längsrichtung verlaufene Zonen in laufende Bahnen eingebracht
werden können. Unter elektrostatischer Mikroperforation sind
hierbei statistisch unregelmäßig verteilte, in der Größe variie
rende Poren, Lochreihen oder Perforationszonen zu verstehen, die
mittels elektrischer Funkenentladungen entstehen. Hierbei wird
das Bahnmaterial immer durch einen engen Elektrodenspalt geführt,
in dem über eine Vielzahl von Elektrodenstiften die Entladungen
stattfinden.
Die nach außen nicht sichtbaren Perforationen, welche vorwiegend
zur zusätzlichen Gasventilation der Materialbahnen benötigt wer
den, z. B. zur Schadstoffreduktion bei Zigaretten, Luftentweichung
bei der Verfüllung, Erhöhung des Filtrationsgrades bei Filterpa
pieren, Belüftungen für Bekleidungseinlagen, wasserdampfdurch-
und wasserundurchlässigen Abdeckungen, und können flächen-, zo
nen- wie auch linienförmig und in beliebigen Abständen innerhalb
der Bahnbreiten verteilt sein, wobei die erzielbaren Lochgrößen
10-150 µm betragen. Flächenperforationen ermöglichen Lochdichten
mit bis zu 2 Mill. Poren pro m² und Zonenanordnungen mit Breiten
von 2-13 mm können bis zu 300 Löcher/cm² generieren, ohne daß die
materialspezifischen Eigenschaften wie, Faserstruktur, Festig
keit, Aussehen oder Einfärbung in irgendeiner Weise beeinträch
tigt werden.
Aus der EP 0036630 ist beispielsweise ein Verfahren bekannt, daß
zwei Bahnen parallel, zeitgleich und in gleicher Vorschubrich
tung innerhalb des Funkenstreckenspaltes geführt und mikroper
foriert werden. Desweiteren zeigen die DE 25 31 285, DE 27 40 613 und
EP 56223 verschiedene Verfahren auf, mit dem die laufenden Bahnen
in Längsrichtung perforierbar sind. Eine weitere Möglichkeit zur
Mikroperforation von Zonen in schmalen Zigarettenmundstückbelag
papieren, sogenannten Bobinenformaten, ist der EP 0056223 zu ent
nehmen.
Alle genannten Verfahren haben grundsätzliche die Gemeinsamkeit,
daß die Bahnen immer kantengenau positioniert und nur in einer
Vorschubrichtung während des Perforiervorganges den Elektroden
spalt durchlaufen. Dies ist einerseits durch den Wickelprozeß so
gewünscht und andererseits für zonenperforierte Bahnen eine ele
mentare Voraussetzung, da deren geometrischen Zonenlagen und Po
sitionen über die Bahnbreite exakt festgelegt und einzuhalten
sind.
Somit wird die technisch sehr aufwendige Perforationseinrichtung
nur für nur einen Durchlauf bzw. nur in einer Bahnvorschubrich
tung betrieben, obwohl die Funkenstrecken durchweg in der Lage
sind, die Materialien auch in doppelter Materialstärke zu durch
schlagen. Dies ist betriebswirtschaftlich dann besonders nachtei
lig, wenn die Anzahl der Perforationskanäle = Perforationszonen
z. B. < 20 und/oder Gesamtzahl der Elektrodenstifte sehr hoch ist,
z. B. < 500.
Das in der DE 30 11 460 ausgeführte Verfahren weist bei zwei in
gleicher Vorschubrichtung parallel verlaufenden Bahnen den pro
duktionellen Nachteil auf, daß die anfallenden Perforationsrück
stände im Zwischenraum verbleiben und so zu starken und nicht ak
zeptablen Einfärbungen führen. Gleichermaßen wird auch bei diesem
Verfahren die Anzahl der vorhandenen Perforationskanäle = Perfo
rationszonen für jede Bahn nur einmal genutzt. Darüber hinaus
sind zwei technisch aufwendige Ab- und Aufwickeleinheiten notwen
dig.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, ein Bahn
führungsverfahren für Flächen- oder Zonenperforation der eingangs
genannten Gattung zu schaffen, mit dem es möglich ist, die Perfo
rationseinrichtung und deren installierten Perforationskanäle in
zweifacher Weise für die gleiche Bahn zu benutzen, um so einen
größeren wirtschaftlichen Vorteil für den Perforationsprozeß
zu erzielen.
Die Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Hauptan
spruches 1 bei einem entsprechenden Verfahren und durch das Kenn
zeichen des Oberanspruches 8 bei der entsprechenden Vorrichtung
gelöst.
Erfindungsgemäß erfolgt eine Mikroperforierung in der Weise, die
Bahn innerhalb des Funkenstreckenspaltes erstmalig hindurchzufah
ren, umzulenken und dann wieder kantenversetzt in der Gegenrich
tung durch den Spalt zurückzuführen, so daß die Perforationsein
richtung mit der gleichen Bahn zweimalig genutzt wird.
In dieser vorteilhaften Weise lassen sich so verfahrenstechnisch
die Anzahl der Perforationskanäle und Elektrodenstifte verdop
peln, was zu einer Erhöhung der Leistungsfähigkeit um den Faktor
2 bei gleicher Anlagenkonfiguration entspricht. Dies bedeutet,
daß beispielsweise bei 20 installierten Perforationskanälen ins
gesamt 40 Perforationszonen in die laufende Bahn einbringbar
sind. Andererseits die Möglichkeit besteht, diese 20 Perfora
tionszonen zum rückwärtigen Lauf noch einmal nachzuperforieren, so
daß eine Perforationserhöhung bei gleicher Einrichtung und Bahn
vorschubsgeschwindigkeit stattfindet.
Desweiteren treten bei diesem Verfahren die genannten Nachteile
der Einfärbungen durch die Perforationsrückstände nicht auf, da
die Bahnen gegenläufig und mit einem kleinen Abstand zueinander
geführt sind.
Im weiteren wird die gegenständliche Erfindung mit den aufgeführ
ten Zeichnungen in seiner Verfahrensweise und Vorrichtungsausfüh
rung am Beispiel der Erzeugung von Perforationszonen für Mund
stückbelagpapiere näher erläutert. Hierbei zeigt
Fig. 1 die Bahndraufsicht der ein- und kantenversetzt zurücklau
fenden Bahn
Fig. 2 einen vergrößerten Bahnausschnitt der sequenziell einge
brachten Perforationszonen
Fig. 3 Beispiel einer Doppelperforationszone für Zigarettenmund
stückbelagpapiere.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht die Vorrichtung zur kan
tenversetzten Bahnführung im wesentlichen aus der Umlenkungsein
heit 1, welche direkt in Laufrichtung hinter der Perforationssta
tion 2 angeordnet ist. Die einlaufende Bahn 3 wird über die obe
ren Rollen 4 und 7 und respektive die in Gegenrichtung zurücklau
fende Bahn über die unteren Rollen 5 und 6 kantenversetzt ge
führt. Der Kantenversatz 8 ist individuell vorwählbar und wird
über eine konventionelle Kantenmeß- und Regeleinrichtung während
des Perforationsprozesses konstantgehalten. Auf der Aufwickelsei
te wird die Hülsenkante mit der Bahnkante deckungsgleich gehal
ten. Die Bahnvorschubrichtungen für den Hinlauf sind mit 9 und
respektive für den Rücklauf mit 10 gekennzeichnet.
Damit sich die faltenfrei und gegenläufig geführte Bahn von der
Innenseite nicht berührt, wird zwischen diesen eine kleines Luft
polster aufgebaut, deren Luftmenge von der Einlaufseite über die
gesamte Bahnbreite zugeführt wird.
Zur Darstellungsvereinfachung sind die Details der Perforations
station, Bahnkantenmeß und Regel- wie auch der Umlenkungseinheit
bzw. Luftpolsterbildung nicht weiter ausgeführt, da deren Ar
beitsweise als Verständnis des Verfahrensprozesses vorausgesetzt
wird.
Die Generierung der Perforationszonen ist in den Bahnausschnitten
11, 12 und 13 der Fig. 2 dargestellt.
Wie in Beispiel 11 ersichtlich, entstehen die Perforationszonen
21, 22, und weiter nach rechts über die Bahnbreite folgend bis zu
40 Einzelzonen, bei dem Bahneinlauf 9, so daß zum Bahnrücklauf 10
durch den vorgegebenen Bahnkantenversatz 8 nach rechts, weitere
Zonen 23, 24 und weiter nach rechts über die Bahnbreite folgend,
entsprechend der Anzahl der Perforationskanäle, in den Zwischen
räumen entstehen.
Das Beispiel 12 in Fig. 2 zeigt die Zonengenerierung für einen
Bahnkantenversatz 8 nach links mit einer anderen geometrischen
Verteilung der auf diese Weise eingebrachten Perforationszonen.
Desweiteren ist in dem Beispiel 13 die Möglichkeit dargestellt,
keine neuen Perforationszonen zu erzeugen, sondern die vorhandenen
Zonen 21 und 21 nochmals zum Bahnrücklauf 10 nachzuperforieren,
also doppelt zu perforieren. Die hierbei nicht verwertbare und nur
einfach perforierte Zone 25 wird zum nachfolgenden Rollenschneid
prozeß entfernt.
Die Geometrie aller Zonen 21, 22, 23, 24 wird durch die Positio
nierung der zugehörenden Elektroden und des vorgegebenen Bahn
kantenversatzes 8 definiert. Bei allen Beispielen der zonenperfo
rierten Mundstückbelagpapiere erfolgt nach deren Mikroperforie
rung der Schneidprozeß am Rollenschneider. Hierbei bilden immer
zwei Perforationszonen eine Bobine.
Das Perforationsbeispiel eines Bobinenstreifens 18 ist in Fig. 3
dargestellt. Die Breite dieses Streifens ist die Summe der beiden
Abstände a und b, wobei zur späteren Zigarettenfertigung 19/20
dieser halbiert wird. Die Bedeutung der genauen Perforationszo
nenlage ist hierbei mit den beiden Zonengruppen 15 und 16 und
deren Zonenbreite 17 besonders gut ersichtlich.
Für die Flächenperforation von laufenden Bahnen sind die be
schriebenen Verhältnisse des Bahnversatzverfahrens und der damit
erzielbaren Zwischenraumperforation oder Doppelperforierung in
gleicher Weise übertragbar, so daß dies keiner weiteren Erklärun
gen bedarf.
Es ist daher leicht einzusehen, daß mit dem erfinderischen Verfah
ren und deren Vorrichtung eine verfahrenstechnische Perforations
zonenverdopplung, Doppelperforierung oder Zwischenraumperforie
rung mit der gleichen Perforationsstation, bei gleicher Bahnvor
schubsgeschwindigkeit und unveränderten Energieverhältnissen
durch die Zusatzeinrichtung der Bahnumlenkung möglich ist, deren
Investitionskosten etwa nur 5% des Gesamtanlagenvolumens aus
macht.
Damit ist der produktionlle Einsatz dieses vorteilhaften Verfah
rens und seiner Vorrichtung wirtschaftlich dort besonders inte
ressant, wo existente oder neue Anlagen mit geringem technischen
Aufwand und Investionen leistungsfähiger konfiguriert werden kön
nen. Dieser betriebswirtschaftliche Aspekt hat bei Großperfora
tionsanlagen für die eingangs genannten Bahnmaterialien eine exor
bitante Bedeutung.
Claims (10)
1. Verfahren zur sequenziellen Einbringung von Mikroperforationen
in laufende Bahnen die aus Cigaretten-, Mundstückbelag-, Fil
ter- und Feinpapieren, sehr dünne Kunststoffolien, Vliese,
Verpackungspapieren, Tissues, sowie hard- und softstructures
bestehen können, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bahn (3) innerhalb des Funkenstreckenspaltes erst
malig (9) hindurchgefahren, umgelenkt (1) und dann wieder
kantenversetzt (8) in Gegenrichtung (10) durch den glei
chen Funkenstreckenspalt zurückgeführt wird, so daß die Per
forationseinrichtung (2) mit der gleichen Bahn (3) zweima
lig benutzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
durch den Bahnkantenversatz (8) und gegenläufigen Bahnver
lauf (9/10) die doppelte Anzahl von Perforationszonen (21-24)
mit der Perforationseinrichtung (2) erzeugen lassen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch
den Bahnkantenversatz (8) und gegenläufigen Bahnverlauf (9/10)
die zuerst entstehen Perforationszonen (21/22) nochmalig
durchperforieren lassen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch
den Bahnkantenversatz (8) und gegenläufigen Bahnverlauf (9/10)
die flächig vorperforierte Bahn nochmalig durchperforiert
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch
den Bahnkantenversatz (8) und gegenläufigen Bahnverlauf (9/10)
Gruppen von jeweils zwei dicht nebeneinanderliegenden schmalen
Perforationszonen entstehen, die jeweils eine gemeinsame Zone
bilden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch
den Bahnkantenversatz (8) und gegenläufigen Bahnverlauf (9/10)
die Perforationseinrichtung (2) zweifach benutzt und somit
eine Leistungsteigerung um den Faktor 2 erzielbar ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Bahnkantenversatz (8) und gegenläufigen Bahnverlauf (9/10) ein
Luftpolster zwischen der hin- und zurücklaufenden Bahn (3)
aufgebaut ist.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1-7, daß mittel zweier Bahnkantenmeß- und Regelein
richtungen (1) die Bahnkantenpositionen vor und nach der Bah
numlenkung zur geometrischen Lage der Perforationselektroden
konstant gehalten werden.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An
sprüche 1-7, daß die Perforationselektroden nur auf die hal
be Perforationszonenbreite verschränkt werden.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1-7, daß die Perforationselektroden nur auf die
doppelte Perforationszonenbreite verschränkt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403758 DE4403758C2 (de) | 1994-02-07 | 1994-02-07 | Verfahren und Vorrichtung zur sequenziellen Einbringung von Perforationen in laufende Bahnen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944403758 DE4403758C2 (de) | 1994-02-07 | 1994-02-07 | Verfahren und Vorrichtung zur sequenziellen Einbringung von Perforationen in laufende Bahnen |
Publications (2)
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DE4403758A1 true DE4403758A1 (de) | 1995-01-19 |
DE4403758C2 DE4403758C2 (de) | 2001-10-31 |
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ID=6509667
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944403758 Expired - Lifetime DE4403758C2 (de) | 1994-02-07 | 1994-02-07 | Verfahren und Vorrichtung zur sequenziellen Einbringung von Perforationen in laufende Bahnen |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4403758C2 (de) |
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Also Published As
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