DE439465C - Verfahren zur Gewinnung von Oxalaten aus pflanzlichen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Oxalaten aus pflanzlichen Stoffen

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DE439465C
DE439465C DEB109250D DEB0109250D DE439465C DE 439465 C DE439465 C DE 439465C DE B109250 D DEB109250 D DE B109250D DE B0109250 D DEB0109250 D DE B0109250D DE 439465 C DE439465 C DE 439465C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C51/00Preparation of carboxylic acids or their salts, halides or anhydrides
    • C07C51/42Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C51/48Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by liquid-liquid treatment

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Paper (AREA)
  • Emulsifying, Dispersing, Foam-Producing Or Wetting Agents (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Oxalaten aus pflanzlichen Stoffen. Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von oxalsaurem Kalk und anderen oxalsauren Salzen aus pflanzlichen Stoffen (Bäumen oder Pflanzen).
  • In dem Patent 417730 sind Verfahren zum Ausziehen des kristallinischen oxalsauren Kalkes aus dem Terminalia-Arjuna-Baume oder ähnlichen Bäumen beschrieben worden. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem das Schaumschwimmverfahren angewendet werden kann, um den oxalsauren Kalk und die anderen Oxalate aus dem Terminalia-Arjuna-Baume oder anderen Bäumen oder Pflanzen, in denen diese Oxalate enthalten sind, auszuziehen. Die anderen Bäume oder Pflanzen werden im folgenden als »ähnliche Bäume« bezeichnet.
  • Zur Ausführung des Verfahrens wird zunächst die Rinde von den Bäumen- gewonnen, aus der der kristallinische oxalsaure Kalk ausgezogen werden soll. Die Rinde kann in frischem Zustande, den lebenden Bäumen entnbmmen, benutzt werden; es können aber auch abgestorbene Rindenstücke oder Borken der Baumrinde verwendet werden oder Wurzelrinden von gefällten Bäumen. Die Rinde wird bis zur genügenden Feinheit zerkleinert oder zermahlen, um soweit als möglich die darin enthaltenen Kristalle von oxalsaurem Kalk aus den Rindenteilen zu entfernen. Das Zerkleinern oder Zermahlen kann sowohl in trockenem als auch in nassem Zustande geschehen. Die nächste Stufe des Verfahrens besteht darin, daß die fein zermahlene Rinde und das Oxalat entweder vor oder nach dem Ausziehen der löslichen Stoffe bei irgendeiner geeigneten Temperatur mit Wasser durch und durch eingeweicht wird. Die Masse wird dann in irgendeiner geeigneten Vorrichtung zur Ausführung des Schaumschwimmverfahrens mit Luft, Gas oder Dampf durchmischt, wobei man Öle, chemische Stoffe usw. als Schaumerzeuger oder Schaumversteifer zusetzen kann, um das erforderliche Schäumen zu erzeugen. Der das Oxalat mit sich führende Schaum wird dann abfließen gelassen, wobei man jede geeignete Vorrichtung, so z. B. einen »launder«, benutzen kann, oder das Oxalat wird, wenn der Schaum vergeht, durch einen Strom von Wasser oder durch andere Mittel zu Abscheidegefäßen, Filter oder anderen geeigneten bekanntenVorrichtungen geführt, durch die das Oxalat abgesondert und gewonnen werden kann.
  • Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß, wenn die fein zermahlene Rinde, mit Wasser angefeuchtet, darin gut vermischt wird, die von den Teilchen eingeschlossene Luft einen Schaum erzeugt, in dem die feinsten Teilchen des Oxalates zur Oberfläche steigen. Dieser Schaum führt die Rindenteilchen mit, die nicht durch und durch angefeuchtet worden sind, und es sind sehr oft die Gerbstoffe hiermit vermischt. Da es immer schwierig ist, auf diese Weise einen reinen oxalsauren Kalk aus diesem unreinen Schaum zu erhalten, so hat es sich hier als vorteilhaft erwiesen, den Brei in eine so innige Mischung überzuführen, daß das Oxalat niederfällt öder sich in der Mischung befindet. Es ist jedoch möglich, diesen Schaum mit etwas Oxalat abzusaugen oder zu -entfernen. Dies geschieht im allgemeinen in einer Lösung, die sauer gehalten wird.
  • Nach dem Einweichen wird die erste starke Gerbstofflösung durch Abgießen oder auf andere bekannte Weise entfernt. Wenn dann die mit dem Brei vermischte Lösung an Tannin und anderen löslichen Stoffen ärmer wird, treiben die beim Kochen der Mischung entstehenden Dampfblasen eine ganze Menge feinen Oxalates zur Oberfläche in Form eines Schaumes. Je schwächer die Lösung ist, je reiner fällt das Oxalat aus. Dieser Vorgang kann mit neuen Mengen Wasser mehrmals wiederholt werden; _ jedesmal entsteht beim Kochen ein aufsteigender Schaum, der- Oxalat enthält. Ein solcher Schaum ist nicht beständig, doch kann sehr viel reines Oxalat <1uf einer Schwimmaschine abgesondert werden. Die Kosten -würden jedoch infolge des Kochens beträchtlich sein. Gerbstoffe oder andere lösliche Stoffe können, falls sie in der Rinde oder in den Bäumen vorhanden sind, in der gewünschten Menge entweder vor oder nach dem Mahlen oder sonstigem feinen, Zerkleinern des Materials ausgezogen werden. Der Brei kann nach dem Ausziehen der löslichen Stoffe getrocknet und dann in einer Mühle oder auf andere Weise weiter zerkleinert werden, um alsdann von neuem angefeuchtet und einemSchaumschwimmverfahren unterworfen zu -werden, durch das die Oxalate gewonnen werden.
  • Das folgende Verfahren ist jedoch empfehlenswerter Es -werden zunächst aus der fein zerinahlenen Rinde die löslichen Stoffe, soweit es ratsam ist; entfernt. Mit Rücksicht auf die Entfernung der löslichen Stoffe soll das Ausziehen bis zu einem Punkt erfolgen, bei dem zurückbleibendes Tannin und gegebenenfalls auch noch andere lösliche Stoffe das nachfolgende Schaumschwimmverfahren nicht beeinträchtigen. In gewissen Fällen kann jedoch eine Spur von Tannin, gegebenenfalls auch die Gegenwart anderer (nicht gerbstoffartiger) Stoffe in der flüssigen Mischung dazu beitragen, den Schaum zu erzeugen oder zu versteifen. Wenn die Rindenteilchen hiernach vollständig durchweicht und durch Aufquellen umfangreicher geworden sind als die Oxalatteilchen, so kann der Brei verdickt und dann auf einer nassen Mühle zermahlen werden, vorzugsweise bis auf einen solchen Feinheitsgrad,-- daß der Brei durch ein Sieb von i5o Maschen hindurchgeht. Wenn der Brei mit einem Überschuß an Wasser mit Luft oder Gas durchrührt wird, so steigt ein Schaum auf, der reines Oxalat mitnimmt. Setzt man vor oder -während des Durchrührens solche Mengen Alkali hinzu, daß in - der Mischung mit einem Indikator gerade eine schwach alkalische Reaktion festgestellt werden kann, so -wird der Schaum öfters beständiger, und durch weiteren Zusatz von sehr kleinen Mengen von schaumerzeugenden Mitteln, wie rohen Holz- oder Holzkohlendestillaten, Kreosot, Kienöl oder anderen bekannten schaumerzeugenden Ölen o. dgl., kann ein noch länger anhaltender Schaum erhalten werden, durch den es möglich ist, praktisch die Gesamtmenge des Oxalates zu gewinnen.
  • Wenn man zum .Beispiel eine Rinde benutzte, :die so fein gepulvert worden war, daß sie durch ein Sieb von ioo Maschen ging, so ließ sich oxalsaurer Kalk aus der erschöpften pulverförmigen Rinde des Terminalia>Arjuna-Baumes -noch durch folgendes Verfahren ausziehen. Nach Entfernung fast der Gesamtmenge an Tannin und löslichen Stoffen wurden Wässer, die von dem Waschen von Holzverkohlungsgasen herrührten und Kreosot und andere Holzkohlendestillate enthielten, dem Rindenbrei zugesetzt und dann noch weiter 1@2. bis 2 Pfund calcinierte Soda auf die Tonne getrockneter Rinde in io Tonnen Wasser gelöst. Hiernach oder während des darauffolgenden Schaumschwimmverfahrens wurde - dann durch den nach und nach erfolgenden Zusatz von 112 bis 3 Pfund Sesamöl auf die Tonne Rinde ein genügender Schaum erzeugt, aus dem der oxalsaure Kalk gewonnen werden konnte.
  • Diese Zusätze sind nicht wesentlich, noch sind es diejenigen, die allein geeignet- sind, und diese Zusätze sowie die erforderliche Zusatzmenge hängen natürlich von den besonderen Eigenschaften und der Menge der Rinde und der in ihr vorhandenen Oxalate ab.
  • Andererseits wurde festgestellt, daß es möglich ist, den oxalsauren Kalk ohne Zusatz irgendwelcher weiteren schaumerzeugenden Mittel oder Schaumversteifer abzutrennen, wenn man einfach das Umrühren und die Luftmenge verstärkt, die man in den Brei eintreibt. Dies gelingt-augenscheinlich, selbst wenn nur sehr geringe -Spuren von Tannin in dem Brei vorhanden sind und zufällig in der Mischung weder Tannin noch lösliche Stoffe vorhanden sind, wenn nur das Umrühren und das Einleiten von Luft kräftig genug betrieben wird.
  • Sobald die löslichen Stoffe soweit als ratsam entfernt worden sind, kann der Brei getrocknet und in einer Trockenmühle gemahlen oder auf andere Weise zerkleinert werden; er wird dann abermals angefeuchtet urld nochmals dem vorstehend beschriebenen Schaumschwimmverfahren unterworfen.
  • Die Ursache der Wirkung des Alkalis ist nicht genau zu erklären, doch scheint es, daß das Alkali mit den in den Rindenteilchen enthaltenen lignin- oder harzartigen Stoffen eine Seife bildet, mit den zurückgebliebenen Spuren von Tannin reagiert, oder aber, falls ein Carbonat vorhanden ist, kann dieses auch die Oberflächen der Oxalatkristalle anätzen und sie auf diese Weise veranlassen, sich an den Gasblasen festzusetzen. Das Alkali bildet wahrscheinlich auch Seifen mit den ölen, die bei dem Schwimmverfahren benutzt werden. Der Zusatz eines Alkalis scheint nicht in allen Fällen notwendig zu sein.
  • Eine Temperatur von etwa 30° C scheint geeignet zu sein, obwohl das vorstehende Verfahren nicht auf die Einhaltung dieser Temperatur beschränkt ist.
  • Das vorstehende Verfahren ist in seiner Anwendung auf die Behandlung der Rinde beschrieben worden, doch können auch irgendwelche anderen Teile der Bäume oder Pflanzen, in denen die Gegenwart von Oxalat festgestellt worden ist, in der gleichen Weise behandelt werden, soweit dies praktisch erscheint. Solche anderen Pflanzenteile sollen iri dem Ausdruck »Rinde« mit eingeschlossen sein.
  • Im Gegensatz zu anderen physikalischen Aufbereitungsverfahren, die auf der Benutzung der Schwerkraft beruhen, gründet sich das Schaumschwimmverfahren darauf, daß Partikelchen von Calciumoxalat, obwohl sie 21/2mal schwerer sind als die Rindenteilchen, aus der behandelten Masse hochgetrieben werden, während die Rindenteilchen im Laufe des Schaumschwimmverfahrens untersinken.
  • Bei der Vorbereitung des Breies für das Schaumschwimmverfahren ist es wesentlich, alle gröberen Stoffe durch ein 6o-Maschen-Sieb auf feuchtemWege abzusieben und durch irgendwelche Mittel alles oder fast alles an löslichen Stoffen fortzuwaschen.
  • Tatsächlich kann man diejenigen Teilchen des Calciumoxalates, die sehr klein sind, nicht durch irgendein Verfahren, das auf der Anwendung der Schwerkraft beruht, wiedergewinnen, während sie durch das Schaumschwimmverfahren fast vollständig gewonnen werden können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCFI: Verfahren zur Gewinnung von Oxalaten aus pflanzlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinde von Terminalia Arjuna oder anderen Bäumen oder pflanzliche Stoffe, die Oxalate enthalten, in fein zerteiltem Zustande und erforderlichenfalls nach Entfernung der Gerbstoffe oder anderen löslichen Stoffe einem Schaumschwimmverfahren unterworfen werden, gegebenenfalls nach Zusatz von Alkali und unter Anwendung schaumbildender oder schaumversteifender Mittel.
DEB109250D 1923-01-23 1923-04-11 Verfahren zur Gewinnung von Oxalaten aus pflanzlichen Stoffen Expired DE439465C (de)

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