DE432838C - Verfahren zum gegenseitigen Bestimmen der Fahrtrichtung zweier Schiffe und ihrer Entfernung voneinander - Google Patents

Verfahren zum gegenseitigen Bestimmen der Fahrtrichtung zweier Schiffe und ihrer Entfernung voneinander

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DE432838C
DE432838C DES63336D DES0063336D DE432838C DE 432838 C DE432838 C DE 432838C DE S63336 D DES63336 D DE S63336D DE S0063336 D DES0063336 D DE S0063336D DE 432838 C DE432838 C DE 432838C
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  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Position Fixing By Use Of Radio Waves (AREA)

Description

  • Verfahren zum gegenseitigen Bestimmen der Fahrtrichtung zweier Schiffe und ihrer Entfernung voneinander. Es sind Apparate bekannt, mit welchen 'man an Bord eines Fahrzeuges die Entfernung und Richtung eines anderen, infolge Nebels nicht sichtbaren Fahrzeuges bestimmen kann. Diese Vorrichtungen «-erden allgemein in der Form von Zeitmessern hergestellt und tragen Nadeln, «-elche auf einem Zifferblatte mit zweckentsprechenden Teilungen bewegt oder angehalten werden können. Die Entfernung wird dann als Funktion der Zeit bestimmt, welche zwischen der Signalgebung an Bord des Aussendeschiffes und der Aufnahme des Antwortsignals verflossen ist, ,las von dein unsichtbaren Schiffe gegeben wird. Für die Bestimmung der Richtung müssen die Entfernungen in die Karte eingetragen oder zwei Aufnahmestellen benutzt werden, die eine Grundlinie von bekannter Länge bilden.
  • Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Bestimmen der Änderung in der Fahrtrichtung und des Abstandes zweier Schiffe, welche sich z. B. infolge Nebels gegenseitig nicht sehen könn; n, sowie eine besondere Vorrichtung zum Ausüben dieses Verfahrens.
  • Auf der Zeichnung zeigt in beispielsweiser Ausführungsform Abb. i das zur' Ausübung des Verfahrens erforderliche Gerät, Abb. 2 die geometrische Grundlage für die Richtungs- und Entfernungsbestimmung.
  • Die Vorrichtung zum Ausüben des Verfahrens gemäß der Erfindung enthält auf dem Zifferblatte drei konzentrische Teilungen und in der ,Mitte eine Windrose. Das innere Zifferblatt ist in viermal 9o Grade eingeteilt. Auf diesem dreht sich im Uhrzeigersinne eine durch ein Uhrwerk angetriebene Nadel a. Ein Stellknopf b ermöglicht, diese Nadel in Bewegung zu setzen oder anzuhalten, wie bei einer Stoppuhr.
  • Die beiden anderen Teilungen haben Zeit-und Längenteilung; auf ihnen bewegt sich eine zweite Nadel d. Diese Nadel kann durch den Stehstift c in Gang gesetzt oder angehalten werden.
  • Gemäß Abb. 2 seien A und B die Stellungen zweier Fahrzeuge, welche in den sich schneidenden Richtungen CC', DD' fahren. Um nun das Schiff A in bezug auf das Schiff B richtig steuern zu können, muß der Führer von : l in möglichst kurzer Zeit wissen: i. den Kurs DD' des Schiffes B zu dein Schiffe A, 2. die Entfernung EE" zwischen dem Schiffe B und dein Schiffe A, 3. die Lage des Ortes des Schiffes B zum Schiffe A, 4. die Fahrgeschwindigkeit des Schiffes B. In derselben Weise muß das Schiff B die Fahrtrichtung C C' des Schiffes .1 und die Entfernung EE" keimen.
  • Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, muß man den Punkt P bestimmen können, in welchem sich die Fahrtrichtungen der beiden Schiffe A, B schneiden.
  • Zu diesem Zwecke benutzt man den oben beschriebenen Apparat auf folgende Weise: Auf dein Schiffe A setzt man durch Drücken auf den Stellknopf b die Nadel a in Gang und gibt gleichzeitig ein Signal von verabrecleter Dauer, z. B. durch vier Sekunden langes Pfeifen. Man mißt die Dauer dieses Signals, indem man hierbei die Bewegung der Nadel a auf der Zeitteilung (der zweiten von außen) verfolgt. Nach Verlauf von vier' Sekunden hält man die Nadel an und unterbricht das Signal. An Bord des Schiffes B vernimmt man dieses Signal und setzt bei Ankunft die Nadel a des Apparates in Gang. Beim Aufhören des Signals stellt man fest, daß sich die Nadel um vier Sekunden auf der Teilung gedreht hat. Man hat nun die Sicherheit, daß dieses Signal das Rufzeichen ist.
  • An Bord des Schiffes A ist, sobald das Signal aufgehört hat, die Nadel a festgestellt worden; sie wird sofort auf Null zurückgedreht, was selbsttätig die Bewegung der Nadel d auslöst. In dem Augenblicke, wo diese letztere mit der NS.-Linie ihrer eigenen Windrose denselben Winkel u. bildet, wie die jederzeit feststellbare Fahrtrichtung des Schiffes mit der geographischen N S.-Linie, hält man die Nadel d auf ihrer Teilung an und gibt ein Signal X von beliebiger Dauer, z. B. durch Pfeifen. An Bord des Fahrzeuges B hat man, sobald das Rufsignal von vier Sekunden aufhört, die Nadel a angehalten und auf Null zurückgedreht, wodurch die Nadel d in Bewegung kommt. In dem Augenblick, wo man das Signal X vernimmt, hält man die Nadel d auf ihrer Teilung an.
  • Da die Nadeln d der beiden Apparate durch Uhrwerke mit gleicher Winkelgeschwindigkeit gedreht werden, so erhält man, wenn man beim Beginn des Signals X die Nadel d des Apparates des Schiffes B feststellt, auf dem Gradkreise in bezug zur NS.-Linie denselben Winkel u, den im Augenblick des Beginnens des Signals X die Nadel des Apparates des Sendeschiffes A mit der NS.-Richtung bildet.
  • Bei Beendigung der Sendung des Signals X an Bord des Schiffes A wird die Nadel d auf Null zurückgedreht, -wodurch die Nadel a selbsttätig in Drehung gesetzt wird. Sobald man an Bord des Schiffes B das Ende des Signals X vernimmt, sendet man ein Antwortsignal aus. Sobald man an Bord des Schiffes A das Antwortsignal vernimmt, hält man die Nadel a an. Die Stellung der Nadel a auf der Teilung zeigt die Entfernung zwischen -A und B an, d. h. den Abstand EE". Die Teilung beruht auf der Tatsache, daß der Schall zunächst die Entfernung EE" und dann rückwärts dieselbe Entfernung EE" durchläuft. Das Schiff A kennt nun die Entfernung, in welcher es sich von dem Schiffe B befindet, und das Schiff B die Fahrtrichtung des Schiffes A in bezug zur NS-Linie.
  • Wiederholt man die Signalgebung in umgekehrter Weise, so lernen nun die Schiffe ihre Fahrtrichtung und ihren Abstand kennen.
  • Da es möglich ist, mit anderen bekannten Mitteln auch die Richtung, aus welcher das Signal kommt, zu bestimmen, so kann man dann das Dreieck ABP konstruieren und somit den Punkt P kennen lernen, wo sich die Schiffswege schneiden. Da jedes Schiff seine eigene Geschwindigkeit kennt, so kann inan an Bord jedes Schiffes bestimmen, in welchem Zeitpunkte das eigeile Schiff den Punkt P erreichen wird.
  • Nun kennt aber das Schiff A die Schnelligkeit des Schiffes B nicht und umgekehrt. Eine weitere Bestimmung, ähnlich der vorhergehenden, ermöglicht, diesen Nachteil zu beseitigen. Angenommen, daß, wenn das Schiff A die Stellung A' auf ;einem Wege erreicht hat, das Schiff Bin B' angekommen sei. Wenn man nun dieselben vorhin erwähnten Ermittlungen erneut ausführt, so kann man auf jedem Schiff bestimmen: i. ob sich die Fahrtrichtung nicht geändert hat, 2. wie groß der Abstand zwischen den beiden Schiffen A' B' geworden ist.
  • Da die Schiffe .1 und B ihre eigenen Stelhmgen kennen, so können sie nach Ermittlung der Schallrichtung aus dem Dreieck ABP ihre Stellungen .1' B' herleiten, wenn die Fahrtrichtungen unverändert geblieben sind. Während der gleichen Zeit hat nun das Schiff A die Entfernung .AA' und das Schiff B die Entfernung BB' durchlaufen. Hieraus ist dann zu erkennen, daß das Fahrzeug A den Punkt P früher als das Fahrzeug B überfahren wird.
  • Die Betätigung der Stellstifte h und c zum Drehen und Anhalten der Nadeln a und d kann auch dazu dienen, elektrische Stromkreise, welche die Signaleinrichtung steuern, zu schließen oder zu unterbrechen.

Claims (2)

  1. PATr,NT-AN SPRÜCHr,. i. Verfahren zum gegenseitigen Bestimmen der Fahrtrichtung zweier Schiffe und ihrer Entfernung voneinander, bei welchem man eine Vorrichtung mit zwei Nadeln verwendet, die auf einem Zifferblatte unabhängig voneinander gedreht werden können, gekennzeichnet durch folgende Betriebsweise: Das eine Schiff sendet ein Signal von verabredeter Dauer aus, die von der einen Nadel (a) des eigenen Apparates angezeigt wird, bei Beendigung dieses Signals wird die Nadel in die Anfangsstellung zurückgeführt und dadurch die zweite Nadel (d) in Gang gesetzt; wenn diese Nadel (d) auf der Teilung mit ihrer Ruhestellung denselben Winkel bildet, den die Fahrtrichtung des Schiffes (.-1) mit der NS.-Linie macht, wird ein zweites Signal gegeben; am Ende desselben wird die zweite Nadel (d) in die Anfangsstellung zurückgebracht und dadurch die erste Nadel (a) wieder in Gang gesetzt so lange, bis das Antwortsignal von dein anderen Schiffe (B) ankommt. Auf dein zweiten Schiffe (B) wird bei Ankunft des Signals von verabredeter Dauer der eine Zeiger (a) in Gang gesetzt und beim Schluß dieses Signals in die Anfangsstellung geführt und dadurch der zweite Zeiger (d) in Gang gebracht; dieser wird beim Eintreffen des zweiten Signals angehalten und zeigt dadurch auf dem anderen Schiffe (B) die Fahrtrichtung des ersteren Schiffes (A) an; am Schluß des zweiten Signals gibt das zweite Schiff (B) ein Antwortsignal, dessen Ankunft auf dem ersteren Schiffe (A) in bekannter Weise die Ablesung der Entfernung des anderen Schiffes (B) ermöglicht.
  2. 2. Apparat zum Ausüben des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellstifte, welche das Inbewegungsetzen und Zurückführen der Nadeln bewirken, so ausgebildet sind, daß sie bei ihrer Verschiebung elektrische Stromkreise steuern, welche die Signalaussender betätigen oder stillsetzen.
DES63336D 1922-07-12 1923-07-13 Verfahren zum gegenseitigen Bestimmen der Fahrtrichtung zweier Schiffe und ihrer Entfernung voneinander Expired DE432838C (de)

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